Donnerstag, 31- Januar 1985 - D * * *
Wtö.JG&SZSEESJ&m, (0 SB 54)10 IS 24 / Veiträbnbtefinac
DI E
WELT
Nr. 26 - 5.W.- Preis 1,20 DM - 1 H 7109 A
Beiden 36.00 bfr. Mnemarfc 8.00 dkr. Frankreich 650 F. Griechenland 1 TO Dr,
Großbritannien 65 p. Italien 1300 L, Jugoslawien 140.00 Din. Luxemburg 28,00lfi',
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w «Den dafecfacn Wertpapterbörsen UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Sdn^lenit50 SÜctawS^O rf^SpaSiM^S^ft^sche^ln 150 Pis!
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Sr«m&reiiäärte.esköiijie nicht
vsratien, daß
•fneäücbe Büigeränd Folizeibe-
^HrtevnuScfaKffm und Extremi-
steaan GeseAeit und Eigentum
Genscher- Visite: Bundesaußen-
minister Genscher fliegt heute zu
zweitägigen Gesprächen mit der
jugoslawischen: 'Führung nach
Belgrad. Im Mittelpunkt stehen
Fragen der Ost-West-Beziehungen
und der Rüstungskontrolle.
NS-Praaeß: Wegen Beihilfe zum
Mord an Juden verurteilte das Bo-
chumer Landgericht den Rentner
Helmu^C- Krizons aus Reckling-
hausen JEU drei. Jahren Haft (S. 4)
Volk^egehiemAlsverfassungs-
widrigjehnte das lrinenrnkiisteri-
im Byien-Württembergs das im
Jazm^ ; beantragte bundesweite
erste .Volksbegehren für den
Frie^eh^ ab. Das Begehren sei
zwar: yorsdmftsmäßig gestellt,
doch^erstbBe es gegen die Lan-
deätföfessung. da die Stationie-
ruagipon Pershmg-ll-Raketen
Bund’eSangelegenheit seL
Geldstrafe; Ein Bonner Awit-qgp-
rieht verurteilte Walter Sauer -
milch und Dieter Bur gmann, Run,
destagsabgeordnete der Grünen,
wegen Verletzung der Rannmoiip
bei der Demonstration am 1L No-
vember zu Geldstrafen von 1800
beziehun g sweise 1200 Marie.
Sendetennhu Die ARD-Tagesthe-
men sollen vom 1. Januar 1986 an
im Ra hme n einer ns^n Pro-
grammstmktur um 15 Minuten
auf 22.15 Uhr vorgezogen werden.
ÖJ-Preis: Neun der 13 Opec-Mit-
gfiedsstaaten einigten sich in flgnf
auf die Reduzierung des Höchst-
preises pro Barrel 01 um 1,50 Dol-
lar auf 29 Dollar. Der Mindestpreis
bleibt - Venezuela ausgenommen
- bei 26,50 Dollar. Algerien, Li-
byen und Iran stimmten dagegen,
Gabun enthielt sich. (S. 11)
Nominiening! Einstimmig bestä-
tigte der US-Senat die Nominie-
rung des ehemaligen Stabschefs
des P räsidialamt es, Baker, mim
neuen Finanzminister.
US-Verteidigungsetat: Die Fron-
ten in der Auseinandersetzung um
die Reduzierung des US-Verteidi-
gungsetats haben sich verhärtet
Im Senat lieferten sich Verteidi-
gungsminister Weinberger und
die auf Etatminderung pochenden
Senatoren der Republikaner ei-
nen Schlagabtausch. (S. 5)
<r-
ZITAT DES TAGES
99 Die Technische Universität
hat immer eine gute Reputation
gehabt Die Freie Universität hat
inzwischen auch das Augenmerk
auf die Bereiche gelenkt, wo sie
jeden Vergleich mit anderen deut-
schen Universitäten aushält 99
Der Berliner WIssenschaftssenatnr Wil-
helm Kewenig in einem Gespräch mit der
WELT (S. 10) FOTO: KLAUS MEHfSt
WIRTSCHAFT
CSKiqfo:,. Nßü* einer. Umsatzstei-
gerung um rund elf Prozent auf
141 Mfffiarden Mark im vergange-
nen Jahr, das der Präsident des
Verbandes der chemischen Indu-
strie als .Spitzepiahr" charakteri-
sierte, rechnet die deutsche Che-
mie 1985 mit einer .Stabilisierung
auf hohem Niveau". (S. 11)
Tourismus: Die beiden Reisever-
anstalter NUR und PTS wollen in
Kürze aus Gründen des Wettbe-
werbs einen Antrag auf Zusam-
menschluß beim Bundeskartell-
amt in Berlin stellen, kündigte
JTS an. (S. 12}
Thyssen: Im Geschäftsjahr
, 1983084" verifelchnete-die -Thyssen -
AG bei einem Außenumsatz von
32,4 Milliarden DM nach Verlu-
sten im Vorjahr einen Gewinn von
181 Millionen DM. (S. 13)
Börse: Massive Kaufaufträge aus
dem Ausland führten an den deut-
schen Aktienmärkten zu Kursstei-
gerungen auf breiter Front Der
Rentenmarkt wartet auf die Ent-
scheidung des Zentralbankrates.
WELT-Aktiemndex 167,3 (166,6).
BHF-Rentenindex 102,008
(101,969). Performance-Index
99,746 (99,679). Doflannittelkurs
316,70 (316,40) Mark. Goldpreis
pro Feinunze 303,00 (303,25) Dol-
lar.
KULTUR
Kunstpreis Berlin: Der mit30 000
Marie dotierte Große Kunstpreis
Berlin wird als „Fontane-Preis“ in
der Sparte Literatur an Brigitte
Krrjijaiuer vergeben. Die Jury ehr-
te -dte Autorin „für ein erzähleri-
sches' Werk, in dem die offenen
Frag») der Literaturmodeme ein-
gehoSTsind in die Tradition des
■-1M
;. .t -
„Tristan und Isolde“: Einen ein-
drucksvollen Beleg für ihre künst-
lerische Leistungsfähigkeit erhiel-
ten jetzt die Opernhäuser m der
Bundesrepublik Deutschland. Im
Abstand von mir zwei Tagen
brachten die Opernhäuser von
London und Paris „Tristan“ -In-
szenierungen deutscher Opem-
chefs heraus. (S. 17)
SPORT
Motifflsporti Walter Röhrt hat wie-
der dte Führung bei der Rallye
Monte eaiicÄübemommen. Er lö-
ste den Finnen Vatanen ab, der
acht Stra&ninuten auferiegt be-
kam. (S 9)
Ski Alpin: Marina Kiehl konnte
sich im letzten Training zur Welt-
meisterschaft in Bormio für die
Kn^ hinatinnsahfahr t q ualifizie -
ren, mit der die Wettbewerbe heu-
te beginnen. (S. 9)
AUS ALLER WELT
Scb^Verfahrec Im Verfahren
gegen den früheren Box-Europa-
meister Gustav Scholz fordert die
Staatsanwaltschaft eine Freiheits-
strafe von drei Jahien und acht
Monaten wegen fahdässiger To-
tung seiner Ehefrau Bdga und un-
eriaubtea -Wafc^»Ä£es: ' Die
A nMagti b cH S ede grf^^vsmio-
dertdfeSd»dd^gkAte. (S. 18)
m:, . • _
puh^ateB- SSeb^bfoger
oad<fer^näerS^ab»r : '
i'. . L . V.fiv i S.'.i
An zeichen für <
tkä(dfe«cte- VonM^S^n -' SU ;
Nein ans Oxford: Mit '538 gegen
319 Stimmen lehnten Professoren
und Löirbeanftragte der Oxford-
Universität <Se Verleihung der
Ehrendoktorwürde an die bri-
tische Pi rTOiprrniniftprin Marga-
ret Thatcher ab. (S. 18)
Wetten Bedeckt, morgens Regen.
Bis 10 Grad. *
in dieser Ausgabe: . 1
Forum: Personalien und Leser-
briefe an die Redaktion der WELT
-Wort des Tages . S.9
Paris Aufstand in der KPF - Ra-
gout und Juquin contra Marchais
-Von A. GrafKageneck S. 1A
Airbus Industrie: Eine neue Spit-
ze - Bemard Lathifere und Roger
BetdEe scheiden aus S. 11
Unita; ,Warum hilft der.
xisten?“ - .Gespräch
;Gener^s^retär - S, 5
) Bach: Unruhe vor
__ _ fit - Unter-
schätzte- Kanzler E^iard S.8
Porträt Herbert Gro-
Großstadtpoet mit
[in der Kehle S.16
J. Bosse inszeniert
-Ein unsteter Träumer
S.17
Thorn: Anwalt verwahrt sich
gegen Angriff auf toten Priester
Prozeß um Popieluszko-Mord hat Rückwirkungen auf den Polizeiapparat
DW.Thom
In einer von scharfen Angriffen ge-
gen prominente Persönlichkeiten der
katholischen Kirche belasteten At-
mosphäre hat gestern der Nebenklä-
ger im Thomer Popifiuszko-Prozeß,
Rechtsanwalt Edward Wende, zentra-
le Thesen der Staatsanwaltschaft zu-
rückgewiesen. Wende, der in dem
Verfahren den Popieiuszko-Chauf-
feur Waldemar Chrostowski vertritt,
wandte sich insbesondere gegen den
Vorwurf, der im Oktober 1984 ermor-
dete Priester habe durch „polittechen
Extremismus“ selber seinen Tod her-
beigeführt Wende: „Eine solche
Gleichsetzung zwischen Mörder und
Opfer ist niemals zuvor in irgendei-
nem Gericht vorgekommen.“
Die vier von der Familie des toten
Priesters beauftragten Anwälte spra-
chen sich aus moralischen Gründen
gegen die Verhängung der Todesstra-
fe aus. Sie beriefen sich darauf; daß
Popieluszko stets gegen solche Urtei-
le aufgetreten sei Auch das Gericht
sollte sich an die zehn Gebote und vor
allem die Weisung „Du sollst nicht
töten“ halten. Am Vortag hatte
Staatsanwalt Leszek Pietrasmski für
Ungarischer
Spitzenpolitiker
bei Reagan
DW. Washington
Der amerikanische Präsident Ro-
nald Reagan ist gestern im Weißen
Haus zu ronem Meinungsaus tausch
mit dem ungarischen Politbüro-Mit-
glied Ferenc Havasi zusammengetrof-
fen. Einzelheiten über das Treffen
wurden nicht bekannt
Havasi, ein Wirtschaftsfachmann,
güt als möglicher Nachfolger des un-
garischen Parteichefs Janos Kadar.
Er hat sich als Vertreter einer aktiven
und bemerkenswert „liberalisierten“
Wirtschaftspolitik einen Namen ge-
macht und ist der bisher ranghöchste
Besucher aus dem kommunistische
Ungarn -in den-' USAr Efer S$?!wo-
chige „Privatbesuch“ HaWsis ist in
den USA mit großer Aufmerksamkeit
aufgenommen worden. Nach Ansicht
von Beobachtern steht dahinter die
seit einiger Zeit spürbar differenzier-
tere Haltung der amerikanischen Au-
ßenpolitik gegenüber den Staaten des
Ostblocks. Vermerkt wird die um ge-
wisse Eigenständigkeit bemühte Au-
ßenpolitik Rumäniens und die freizü-
gige Wirtschaftspolitik Ungarns. Am
Dienstag war Havasi Gast von Außen-
minister Shultz. Am Vortag hatte er
mit Vizepräsident Bush gesprochen.
Löhne: Vorsichtige
Prognose Blüms
pje. Bonn
Anders als die Bundesregierung in
ihrem gestern vorgdegten Jahres-
wirtschaftsbericht für 1985 geht das
Bundesarbeitsmmisterinm von pessi-
mistischeren Prognosen der Einkom-
mensentwickluDg aus. Während der
Jahres wirtschafts bericht einen An-
stieg der Bruttolöhne und -gehalter
um rund 3,5 Prozent prognostiziert,
rechnet man im Arbeitsministerium
mit gjupr Steigerung um mairiTnal
drei Prozent Überfinkiinmend wird
dagegen die Entwicklung der Zahl
der Beschäftigten bewertet (plus 0,5
Prozent). Der Pessimismus des Hau-
ses Blüm wird mit der Abhängigkeit
der Rente nfinanzierung von diesen
Daten begründet: Man wolle sie bei
schlechterer Entwicklung nicht lau-
fend korrigieren müssen.
Seite 2i Bericht zur Wledervorlaf
Seite 11: Steuerreform i
einen der an geMag ten ehemaligen
Polizeioffiziere, Grzegorz Piotrowski,
die Todesstrafe verlangt
CARL GUSTAF STRÖHM, Wien
Einmal die Todesstrafe - und drei-
mal je 25 Jahre Gefängnis: So lautet
das Plädoyer des Staatsanwalts im
Popifiuszko-Prozeß von Thom. Die
mit Macht und Privilegien ausgestat-
teten Funktionäre des Regimes, die
bisher niemandem Rechenschaft
schuldig waren, werden somit in ei- ;
ner Weise bloßgesteDt, wie es bisher 1 ’
in keinem kommunistischen Staat
möglich schien. Wohl hat es bereits
früher rnhaftipningen u nd Hinrich-
tungen von Geheimpolizisten gege-
ben - etwa in der Sowjetunion. Aber
nie zuvor hat es einen halbwegs öf-
fentlichen. Prozeß gegeben, wie jetzt
in Thora.
Was beabsichtigte das kommuni-
stische Regime mit diesem Verfahren
und welche sind die möglichen Fol-
gen? Zunächst sollte offenbar die Be-
hauptung bekräftigt werden, wonach
die vier Angeklagten auf eigene Faust
handelten, also ohne Hintermänner.
Auffällig, wie jeder geringste Ver-
such, das Umfeld der vier Angeklag-
ten in Thom auszuleuchten, vom Ge-
richt sofort unterbunden wurde. Aber
die Anklage, wonach die vier eine
„Provokation“ geplant hätten, muß
angesichts des F ehlens von Hinter-
männern einige Zweiffi nach sich zie-
hen. Wer etway „provoziert“, muß
auch politische Ziele verfolgen. Kann
man sich voisteüen, daß Geheim-
.dienst-Oberst Pietruzka die Absicht
• hatte, Erster Sekretär dd* polnischen
Kommunistischen Partei zu werden?
Offenbar hat-in Thom das Regime
Jaruzelski die Quadratur des Kreises
versucht Den Sicherheitsdienst - der
womöglich gegen den General und
Parteichef intrigierte -- zur Räson zu
»-bringen, ohne den so kostbaren und
lebenswichtigen Apparat ganz zu zer-
schlagen. Das hat zu den Absurditä-
ten und verkehrten Frontstellungen
der Thomer Verhandlung beigetra-
gen, die manfhmal den Eindruck ent-
stehen ließ, der eigentliche Angeklag-
te sei nicht der Mörder, sondern der
Ermordete - und nicht die Geheimpo-
lizei, sondern die katholisch e Geist-
lichkeit habe sich zu rechtfertigen.
Ob das, was die vier Angeklagten
• Fortsetzung Saite 10
Geißler. Geschützt wird
allem das Gewissen
SPD-Kritik an ZivOdienst vor Verfassongsgericht znruckge wiesen
RÜDIGER MONIAC, Karlsruhe
Die Kritik der SPD-regierten Bun-
desländer und der SPD-Bundestags-
fiaktion an dem seit gut einem Jahr
gültigen Gesetz über die Anerken-
nung von Kriegsdienstverweigerern
ist von Bundesminister Heiner Geiß-
ler vor dem Bundesverfassungsge-
richt als nicht stichhaltig zurückge-
wiesen worden. In dem Normenkon-
troUverfehren. das vor dem Karlsru-
her Gericht von den Bundesländern
Bremen, Hamburg, Hessen, Nord-
rhem-West&len und der Bonner
SPD-Fraktion angestrengt worden
^fef^^xfräai^stem^ie $toj»ßbetei-
ligteri gehört. Dabei erklärte Geißler
als Vertreter der Bonner Koalition,
die Reform der Kriegsdienstverwei-
gerung sei der neuen Regierung 1982.
als das vordringlichste Projekt über-
haupt erschienen.
Die SPD-Folitiker Koschnick, Em-
meriteh und Anke Fuchs erklärten,
der Gesetzgeber habe die „schwierige
Gratwanderung“ zwischen dem Ver-
fassungsauftrag der Landesverteidi-
gung und dem Schütz des Grund-
rechts der Gewissensentscheidung in
drei wesentlichen Punkten verfehlt
Rätsel um
Anwalt Vogel
W KL Bonn
Die Deutsche Dienststelle zur Regi-
strierung von Gefallenen und Ver-
mißten der ehemaligen Wehrmacht
(WASt) in Berlin untersucht den rät-
selhaften Fall eines möglicherweise
unter dem Namen eines prominenten
SED-Juristen bestatteten Soldaten.
Bei einer Aktenprüfung hat sich her-
ausgestellt, daß die Personalien eines
anhand der bei ihm gefundenen Er-
kennungsmarke als „Wolfgang Vo-
gel“ identifizierten Wehrmachtsange-
hörigen der Identität des internatio-
nal bekannten Ost-Berliner Anwaltes
und JDDR“-Unterhändlers Wolfgang
Vogel entsprechen.
- WASt-Leiter Günter Bogdanski
will sich zu dem rätselhaften Fall erst
nach Abschluß der laufenden Unter-
suchungen äußern.
Seite 3: Der Mann Kr Grenzfölle
Koschnick sagte, die Dauer des Zivil-
dienstes von 20 Monaten sei verfas-
sungswidrig, ebenso die „Kumula-
tion“ - die Belastung aus Dauer des
Zivildienstes und zusätzlicher Über-
prüfung der Gewissensentscheidung
- sowie schließlich der Wegfell einer
aufschiebenden Wirkung des Aner-
kennungsantrages für den Zeitraum
des erklärten Spannungs- und Vertei-
digungsfelles.
Geißler betonte, die Koalition habe
als Leitlinie für die Novellierung die
„Probe aufs Gewissen“ genommen
und die Verlängerung des Zivildien-..
sfes auf $0 Monate eingeführt Ge-
schützt werde nicht „die Ablehnung
einer politischen Position, sondern
ausschließlich und allein das Gewis-
sen“.
Nach Darstellung des Regierungs-
beauftragten für den Zivildienst,
Hintze, wird das gegenwärtige Aner-
kennungsverfahren von den Betroffe-
nen akzeptiert Beim Zivüdienst sei
die Zeit des „massiven Unfriedens“
vorbei Auch stünden die Zivildienst-
leistenden nicht mehr im „Ruch der
Drückebergerei“.
Kernenergie wird
positiv bewertet
gba.Borm
Etwa 68 Prozent der Bevölkerung
stehen der Kernenergie positiv ge-
genüber, erklärt der Parlamenta-
rische Staatssekretär im Bundesin-
nenministerium, Carl-Dieter Spren-
ger, in einem Interview der WELT.
Nach Umfragen wächst die Zahl de-
rer, die Atomstrom für ausgespro-
chen umweltfreundlich halten. 1979
waren dies noch 25 Prozent heute
sind es 40 Prozent Zu der für den
kommenden Montag erwarteten Ent-
scheidung der Geseüschafterver-
sammlung der Deutschen Gesell-
schaft zur Wiederaufarbeitung von
Kernbrennstoffen (DWK), wann und
wo die von der Bundesregierung be-
fürwortete Wiederaufarbeitungsanla-
ge gebaut werden soll, sagte Spren-
ger: „Dies ist eine rein unternehme-
rische Entscheidung.“
Sette 7: Mehrheit positiv eingestellt
DER KOMMENTAR
Zweiter Anlauf
WILFRIED HERTZ-EICHENRODE
N ach der Ostpolitik Willy
Brandts fordert die SPD von
Kanzler Kohl eine „zweite Ostpo-
litik“. Ost-Berlin versteht das of-
fensichtlich so, daß auch eine
„zweite Deutschlandpolitik“ am
Platze wäre. Im Klartext: Mit der
„Respektierung“ einer separaten
Staatsbürgerschaft will Honecker
im zweiten Anlauf die uneinge-
schränkte völkerrechtliche Aner-
kennung der „DDR“ durch die
Bundesrepublik Deutschland
durchsetzen, die im Grundlagen-
vertrag offen geblieben ist
Honeckers Postille „Neues
Deutschland“ listet akribisch auf;
was Ost-Berlin unter der „Respek-
tierung“ versteht Die Quersum-
me kann man mit einem einzigen
Satz ziehen: „Respektierung“ soll
ohne jeden Abstrich die Aner-
kennung einer „DDR“-Staatsbür-
gerschaft durch die Bundesre-
publik Deutschland bedeuten.
Demnach hätte die Bundesrepu-
blik ihr Grundgesetz und alle Ge-
setze, die von der einen deutschen
Staatsbürgerschaft des Grundge-
setzes ausgehen, zu ändern. Ort-
Berlin will für sich das internatio-
nale Recht in dem Sinn in An-
spruch nehmen, daß Völkerrecht
das Verfassungsrecht der Bundes-
republik breche.
Das ist ein parteiisch-formaler
Standpunkt Geht man auf das In-
haltliche des Völkerrechts ein,
dann stößt man sofort auf die
Menschenrechte. Das weihnacht-
liche Drama der Flüchtlinge in un-
serer Prager Botschaft ist noch in
aller Erinnerung. Strangulierte
Menschenrechte in der „DDR“
führten zur vielfachen Flucht von
Menschen, die Ost-Berlin „Bürger
der DDR" nennt in die Prager
Botschaft und damit in den Gel-
tungsbereich des Grundgesetzes.
Die Bundesrepublik Deutschland
stand den Flüchtlingen gegenüber
in der Obhutspflicht die aus der
einen deutschen Staatsbürger-
schaft des Grundgesetzes folgt
konnte sie aber auf Grund der
macht politischen Konstellation
nur jammervoll ausüben. Ost-Ber-
lin versucht jetzt seinen „Sieg“
über die Obhutspflicht Bonns aus-
zukosten, indem es mit dem
Grundgesetz die staatlichen Fun-
damente der Bundesrepublik
Deutschland diskriminiert
W eil die SPD ihren Ge-
sprächsfaden mit Ost-Ber-
lin neu knüpfen möchte, über-
zieht sie Honeckers Geraer Forde-
rungen mit einem irreführenden
Grauschleier. Was die Frage der
Staatsbürgerschaft betrifft bat
die „DDR“ den Schleier brüsk
weggezogen, so daß die harte
Kontur deutlich zu sehen ist: Ho-
necker redet von Staatsbürger-
schaft und meint die vorbehalt-
lose völkerrechtliche Anerken-
nung seines Sowjet-Zwangsstaa-
tes durch das freie Deutschland.
Da wird nichts laufen, solange
Helmut Kohl Bundeskanzler ist
Bonn ist gegen
Grundsatzstreit
mit der „DDR“
Co. Bonn
Die Bundesregierung hat Ost-Berli-
ner Formel von der „Respektierung“
. einer „pDR“-^taat^>ürgerschaft auf-
grund eines Artikels imBED-Zentral-
organ „Neues Deutschland“ endgül-
tig abgelehnt Damit ist eine Debatte
abgeschlossen, in deren Verlauf auch
Mitglieder der Bundesregierung
mehr fach den Wunsch geäußert hat-
ten, Ost-Berlin möge den Begriff
„Respektierung“ im Unterschied zur
Anerkennung“ der Staatsbürger-
schaft erläutern, um eine Meinungs-
bildung darüber zu erleichtern.
Dazu erklärte das „Neue Deutsch-
land" gestern, der Terminus „Respek-
tierung“ beinhalte, daß die Ausübung
der Personalhoheit eines Staates sich
ausschließlich auf eigene Staatsbür-
ger beschränke. Daraus ergebe sich,
daß die Bundesrepublik die „Inan-
spruchnahme“ von Einwohnern der
„DDR“ als „deutsche Staatsangehö-
rige“ aufzugeben habe. Sie sei ferner,
verpflichtet, die Ausstellung oder
Einziehung von Personaldokumen-
ten für „DDR“-Einwohner zu unter-
lassen und die Ausübung von Schutz-
rechten für sie emzustellen. Durch
diese Erläuterung, so stellte Regie-
rangssprecher Peter Boenisch in
Bonn fest, sei klar, daß die „DDR"
mit der „Respektierung“ ihrer Staats-
bürgerschaft den Verzicht auf eine
einheitliche deutsche Staatsangehö-
rigkeit verlange. Die Bundesregie-
rung bleibe jedoch dabei, daß es für
sie nur eine deutsche Staatsangehö-
rigkeit gebe. Eine Auseinanderset-
zung darüber führe nicht weiter. Man
sollte sich stattdessen auf Machbares
konzentrieren.
In Berlin wieder
Austausch von
Kulturgütern
hrk. Berlin
Der „DDR“ ist offenbar weiterhin
an einem Mindestmaß guter Verbin-
dungen zum Senat von Berlin gele-
gen: Heute übergeben Gstberliner
Denkmalschutz-Experten die Guß-
foim eines Taufbeckens der von
Schinkel entworfenen Nazareth-Kir-
che im Westberliner Bezirk Wedding
in die Obhut des Senats. Die west-
liche Seite revanchiert sich mit der
Übergabe von vier Abdrückformen
für Medaillons an den Figuren der
Ostberliner Schloßbrücke.
Mit diesem Austausch wird der
Versuch fortgesetzt, zumindest auf
künstlerischem und stadtarchitekto-
nischem Gebiet die Einheit Berlins zu
wahren. Die Serie der wechselseiti-
gen Gaben begann im Frühjahr 1982,
als der damalige Regierende Bürger-
meister Hans-Jochen Vogel (SPD),
seinerzeit noch gegen einen gewissen
Widerstand der CDU-Opposition, die
Übergabe der acht Schloßbrückenfi-
guren an den Magistrat im Ostteil
Berlins veranlaßte. Die andere Seite
revanchierte sich durch die Überlas-
sung des wertvollen Archivs der ehe-
maligen Königlich-Preußischen
Porzellanmanufaktur (KPM).
Zwei -Jahre später entschied der
Regierende Bürgermeister Richard
von Weizsäcker, die in West-Berlin
seit Jahrzehnten aufbewahrten Stei-
ne des ehemaligen von den Nazis ab-
gerissenen Ephraim-Palais nach Ost-
Berlin schaffen zu lassen. Im Rahmen
der Wiederbelebung des alten Stadt-
zentrums baut Ost-Berlin das reprä-
sentative Haus des Finanziers Fried-
richs des Großen am Ursprungsort
wieder auf.
Peking droht Hanoi mit
einer „zweiten Lektion“
yy
Mitläufer “ erobert das Weiße Haus Chinas Trappen an der Grenze zu Vietnam kampfbereit
«/ . nw. Pelrine/Hanf»i Tnaurisehen hat Moskau sein En@a-
FRITZ WIÄTH, Washington
Sie waren auf das Schlimmste ge-
faßt im Weißen Haus. Auf Angriffe
aus der Luft - und sie hatten zu die-
sem Zweck Abwehrraketen im Gar-
ten installiert Auf Frontalangriffe zur
Erde und auf Versuche, mit Brachial-
gewalt die Tore zu stürmen - und sie
hatten zu diesem Zwecke Betonklot-
ze in der Erde versenkt Auch auf
Attacken aus der Tiefe - und sie hat-
ten zu diesem Zweck alle Kannldek.
kfi in der Nahe des Weißen Hauses
zugeschweißt
. Doch dfe Generalstabsplaner wider
den Terror im Weißen Haus hatten
eines vergessen: Sie hatten sich nicht
auf Robert Latta aus Colorado, auf
das Simple und Naheliegende einge-
richtet Und so' nahm dieser Robert
Latta, der im Zivilberuf in Denver
Wasseruhren abliest auf die denkbar
natürlichste Weise jene Festung, die
der amerikanische Geheimdienst als
für Unbefugte uneinnehmbar hielt:
Er ging just hinein.
Und nun gibt es sehr viele rote
Gesichter. Denn es geschah am 20.
Januar, dem Tag, an dem Präsident
Ronald Reagan im Weißen Haus vor
geladenen Gästen den Amtseid leiste-
te. Man hatte zur Inauguration Millio-
nen für die Sicherheit des Präsiden-
ten ausgegeben. 6000 Polizisten und
Soldaten befanden sich mehr oder
minder sichtbar in der Stadt
Sie alle wurden vom 45jährigen Ro-
bert Latta zum Narren gehalten. Und
die Verlegenheit unter den Sicher-
heitsexperten war so groß, daß man
zehn Tage lang dem Präsidenten die
ganze Sache verschwieg. Er erfahr
erst davon, als eine Zeitung in Denver
den erstaunten Robert Latta wie ei-
nen Helden feierte. Zur „Tatzeit“ wa-
ren die Reagans gerade in der Kirche.
Das Schlimme war: Latta hat ach
bei seinem Eindringen ins Weiße
Haus gar nicht angestrengt Er stand
da an jenem bittericalten Morgen nur
so vor dem Osteingang herum, getrie-
ben eigentlich nur von seinem Be-
dürfnis, dem Präsidenten nahe zu
sein und dem Wunsch nach wannen
Füßen. Da fugte es sich, daß die Mari-
nekapelle erschien und sich durchs
Tor drängte. Latta schloß sich kurzer-
hand an und wurde, obwohl ihn keine
Uniform zierte, sondern nur ein schä-
biger Mantel, eingelassen. Doch
konnte er, entgegen anders lautenden
Meldungen, nicht bis ins Privatquar-
tier des Präsidenten Vordringen.
Es dauerte sechs bis 15 Minuten,
bis der Geheimdienst ein paar Haus-
diener und der Dirigent der Kapelle
auf die' Idee kamen: „Der Mann ge-
hört nicht zu uns.“ Er wurde auf der
Stelle verhaftet fünf Tage hinter Git-
ter gesteckt auf sein geistiges Wohl-
befinden und sein Verhältnis zum
Präsidenten überprüft und dann ge-
gen eine Kaution von tausend Dollar
wieder an die Denverer Wasseruhren
entlassen.
Der Geheimdienst hat inzwischen
versprochen, das Weiße Haus auch
gegen Wasseruhren-Ableser aus Den-
ver sicher zu machen. Larry Speakes,
der Sprecher des Präsidenten, glaubt
auch schon den Uxfehler entdeckt zu
haben: „Wäre die Musikkapelle durch
das Eingangstor hineinmarschiert,
wäre er sofort ertappt worden.“ Klare
Sache: Ob Terroristen oder Wasser-
uhrableser - der mangelnde Gleich-
schritt entlarvt sie am Ende alle.
DW. Peking/Hanoi
Die chinesischen Truppen an der
Grenze zu Vietnam sind kampfbereit
erklärte gestern ein Sprecher des Au-
ßenministeriums in Peking. Er wollte
filwriings nicht sagen, ob Verstär-
kungen an die Grenze verlegt worden
seien. Zuvor hatte Außenminister Wu
Xueqian in einer von der amtlichen
Nachrichtenagentur Xinhua zitierten
Erklärung gesagt China behalte sich
das Recht vor, Vietnam wegen seiner
„zügellosen Provokationen“ eine
„zweite Lektion“ zu erteilen.
Westliche Diplomaten vermuten,
daß China verstärkte Aktionen Ha-
nois in Kambodscha befürchtet Ein
thailändischer Militärsprecher be-
richtete gestern von einer „unge-
wöhnlichen und massiven“ Konzen-
tration vietnamesischer Trappen vor
Stützpunkten der Roten Khmer.
Die Volksrepublik China hatte 1979
als Vergeltung für den vietnamesi-
schen Emmarsch in Kambodscha
Trappen nach Vietnam geschickt
Die Vietnamesen hatten in Phnom
Penh die von China unterstützte Re-
gierung der Roten Khmer gestürzt
Inzwischen hat Moskau sein Enga-
gement für Vietnam bekräftigt und
dem Regime in Hanoi erneut zuge-
sagt, daß es seine Unterstützung der
vietnamesischen Kambodscha-Poli-
tik nicht der Normalisierung seiner
Beziehungen zu Peking opfern wer-
de. In einem gestern vom Hanoier
Partei-Organ „Nhan Dan“ veröffent-
lichten Artikel zum 35. Jahresteg der
Allianz der Kreml-Führung mit dem
vietnamesischen KP-Begründer Ho
Chi Minh betonte der sowjetische Vi-
zeaußemninister Michail Kapiza:
„Der Gedanke einer Abwertung unse-
rer Beziehungen treuer Freundschaft
als Preis für eine Normalisierung mit
China ist für unsere beiden Länder
nicht akzeptabel“ Die Sowjetunion
unterstütze weiterhin die Politik Viet-
nams in Südostasien.
Nach Ansicht politischer Beobach-
ter will der Kreml mit der feierlichen
Bündnisbekräftigung die Sorgen aus-
räumen, die bei den Vietnamesen
durch die sowjetisch-chinesische An-
näherung nach einem Vierteljahrhun-
dert der Feindseligkeit ausgelöst wur-
den.
2
MEINUNGEN
DIE m WELT
UNABHÄNGIGE TAGESZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND
Mal wieder Gewaltverzicht
Von Bemt Conrad
D ie Sowjetunion hat auf der Stockholmer Konferenz für
Vertrauensbildung (KVAE). den Entwurf eines Gewaltver-
zichtsvertrages vorgelegt der ihr verhandlungstaktische und
propagandistische Vorteile bringen soll, ohne den Konferenz-
beratungen zu nutzen. Denn der Aiiftrag der KVAE besteht
darin, „konkrete und wirksame Schritte“ zu beschließen, die
der Pflicht der Staaten zum Verzicht auf die Androhung von
Gewalt „Wirkung und Ausdruck verleihen“. So haben es die
Teilnehmer des Madrider KSZE-Folgetreffens beschlossen.
Deshalb erstrebt der Westen in Stockholm praktische und
nachprüfbare Maßnahmen zur militärischen Vertrauensbil-
dung, die eine Konkretisierung des Gewaltverzichts darstellen
würden. Welchen Wert hätte demgegenüber die formelle Be-
kräftigung eines schon mehrfach - vor allem in der UNO-Char-
ta und der KSZE-Schlußakte - vereinbarten, aber von Moskau
täglich in Afghanistan und anderswo ignorierten Verzichts auf
Gewaltanwendung?
Um Moskau für praktische Maßnahmen geneigter zu stim-
men, ist auf westlicher Seite allerdings schon seit einiger Zeit
die Bereitschaft gewachsen, einen neuen Gewaltverzichtsver-
trag grundsätzlich nicht auszuschließen - falls ein solcher
Vertrag wirklich Neues brächte und er am Ende eines durch
konkrete Vertrauensbildung untermauerten Entspannungs-
prozesses stünde. Davon kann jedoch bei dem sowjetischen
Vorschlag keine Rede sein.
Einerseits ist er schon vom Text her unzulänglich; so enthält
er nichts über den Verzicht auf Androhung von Gewalt und
will den Genfer Verhandlungen über Weltraumwaffen vorgrei-
fen. Andererseits kann kein Zweifel daran bestehen, daß Mos-
kau bei Abschluß einer solchen Vereinbarung jedes Interesse
an konkreten vertrauensbildenden Maßnahmen verlieren und
den Standpunkt verträte, mit dem Gewaltverzicht sei das Ziel
der KVAE ja praktisch schon erreicht
Darauf kann sich der Westen nicht einlassen. Er muß darauf
bestehen, daß die Sowjets in Stockholm von der Propaganda
zur praktischen Arbeit übergehen.
Bericht zur Wiedervorlage
Von Peter Gillies
R ückblick, Ausblick, Hoffnung, Selbstverpflichtung, Er-
folgsbilanz, Verteilungsgschmeiz - dies altes spiegelt der
Jahreswirtschaftsbericht wider, den die Bundesregierung ge-
stern vorlegte. Sie hat kein Horoskop zu stellen, sondern jene
Pflichten zu markieren, die zur erwünschten Projektion füh-
ren: möglichst lang anhaltendes, in fiationsfreies und arbeits-
platzschaffendes Wachstum.
Die Eröffnungsbilanz ist gut bis sehr gut, wiewohl die Be-
schäftigung nur zäh reagiert Oft verkannt wird jedoch ein
Erfolg, der noch vor Jahren für unmöglich gehalten wurde: die
-■ Verbindung von Wirtschaftwachstum und Geldwertstabilität
Jahrzehnte galt es als Naturgesetz der Ökonomie, daß eine
blühende Wirtschaft steigende Inflationsraten im Kielwasser
mitführe. Mehr noch, viele Wirtschaftspolitiker glaubten sogar,
durch Inkaufnahme von Geldentwertung Wachstum stimulie-
ren zu können.
Nicht nur die Bundesrepublik Deutschland, auch andere
große westliche Industrienationen wie die USA haben diesen
vermeintlich siamesischen Zusammenhang erstmals getrennt
Damit schwindet die Furcht vor einer Stabilisierungskrise,
einer Rezession. Der Bundeswirtschaftsminister machte deut-
lich, wie mühsam die Beiträge sind, die der Staat zur Versteti-
gung des Aufschwungs zu leisten vermag: mehr Marktwirt-
schaft, weniger Bürokratie, niedrigere Steuern, Kampf für den
Freihandel. Förderung der Kapitalbildung zu Lasten des Kon-
sums und staatlicher Wohltaten.
Seine Predigt dringt nicht alle Ohren. Wie anders wäre es
dann zu erklären, daß selbst im Koalitionslager schon Stim-
men zu vernehmen sind, die Sanierung der Staatshaushalte sei
bewältigt und man könne wieder zur Verteilung neuer Nettig-
keiten an unruhige Gruppen schreiten. Zur Erinnerung: Das
Jahr 1985 begann mit der Rekordverschuldung von rund 800
Milliarden Mark und weiter steigenden Zinsen dafür. Wer mehr
produktives Kapital und damit mehr Arbeitsplätze will, sollte
sich auf magere Zuwachsraten bei Einkommen, Renten und
Transferleistungen einstimmen. Auch diese schmerzliche Bot-
schaft gehört zum Jahreswirtschaftsbericht
Erblicher Omnibus
Von Friedrich Meichsner
I n Rom streikten die Arbeitnehmer der öffentlichen Ver-
kehrsbetriebe. In den letzten Tagen hatten sie in gewerk-
schaftlich organisierten Betriebsversammlungen die Forde-
rungen diskutiert, die bei den Verhandlungen über den neuen
Tarifvertrag präsentiert werden sollen. Einige als besonders
radikal geltende Diskussionsredner hatten sich dabei erstaun-
lich konservativ gegeben: Sie zögerten nicht die volle Reakti-
vierung eines königlichen Dekrets aus dem Jahre 1931, also aus
der Hoch-Zeit des Faschismus, zu verlangen. Dieses Gesetzes-
dekret Nummer 148 legt fest, daß bei Neueinstellungen in
städtischen Verkehrsbetrieben im Falle gleicher Eignung den-
jenigen Bewerbern der Vorzug zu geben sei, deren Väter
bereits dem Betrieb angehören.
Im Jahre 1931 herrschte in Italien noch - neben dem „Duce"
- die Erbmonarchie. Das Volk, zu dessen fortschrittlichsten
Kräften sich schon immer auch die römischen Straßenbahn-
und Omnibusschaffner zählten, hat sie nach dem Krieg in
einem Referendum hinweggefegt, und auf dem Capitol resi-
diert heute als Garant des „Fortschritts“ ein kommunistischer
Bürgermeister. Daß einige seiner Wähler jetzt plötzlich das
Erbfolgerecht neu entdecken, mag manchen, der auf histo-
rische Kontinuität hält, tröstlich stimmen - auch wenn es bei
der Vererbung nicht mehr um den Platz ira Quirinalspalast,
sondern um denjenigen am Steuer eines Autobusses geht.
Den Kommunisten und der von ihr beherrschten Gewerk-
schaft kommt solches Traditionsbewußtsein freilich etwas un-
heimlich vor. Lucio De Carlini, Generalsekretär des Gewerk-
schaftsverbandes der Verkehrsbetriebe, sprach von „Verir-
rung“. Er hüteie sich allerdings, das von den traditionalisti-
schen Kollegen herangezogene Gesetzesdekret Nummer 148,
dem im übrigen schon in einigen betriebsintemen Vereinba-
rungen wieder Geltung verschafft worden ist zu verdammen.
Dieses Dekret so meinte er nur, werde von den Verfechtern
eines Erbanspruchs etwas „leichtfertig“ interpretiert
Unerwähnt blieben in der ganzen Diskussion die Fragen der
Wirtschaftlichkeit und Effizienz der städtischen Verkehrsbe-
triebe. Sie ins Spiel zu bringen, wäre allen Beteiligten nun
wohl doch als reichlich reaktionär erschienen.
v
x
DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985
KLAUS BÖHLE
Wider das Kompetenzdefizit
Von Peter Philipps
D ie SPD leidet Zwar hat sie sich
in den Meinungsumfragen sta-
bilisiert scheint der Fall von den
Höhen Schmidtscher Regie-
rungsmacht aufgefangen zu sein,
doch von einer Chance zur Regie-
rungsübemahme in Bonn ist nichts
zu sehen. Was immer die Bürger
dieses Landes an der Koalition aus-
zusetzen haben, es schlägt sich
nicht in Aufwärtstrends für die grö-
ßere Oppositionspartei nieder, im
Gegenteil. Sprecher der rechten
SPD^Fraktionsminderheit wiesen
darauf hin: „Die allgemein günsti-
gere Stimmung zum Jahreswech-
sel schlägt voll auf ein besseres
Image der CDU durch" (Herbert
Ehrenberg). Und was an Protest-
Potential vorhanden ist wandert
zu den Grünen und nimmt noch
etwas an den Rändern der SPD
mit
Die SPD leidet daran, daß sich
ihr immer noch unumstrittener.
Vorsitzender stark auf Fragen der
Dritten Welt und der allgemeinen
Außenpolitik konzentriert hat an-
statt seiner Partei als Lotse zu die-
nen. Zusätzlich ist Willy Brandt
wiewohl in allen Schlichen erfah-
ren, auch noch unversehens in die
Rolle des Zauberlehrlings geraten.
Er wird die Geister, die er rief,
nicht mehr los:
Nach der Hessen-Wahl entdeckte
er die „Mehrheit diesseits der
Union" und signalisierte damit die
Öf&iung der SPD gegenüber den
Grünem Brandt trat damit eine
Schneewehe los, die sich zur Lawi-
ne entwickelte, die über alle ande-
ren Diskussionen der größeren
Oppositionspartei hinwegfegte.
Das Schielen auf die kleinere über-
lagert mittlerweile fast alle inhaltli-
chen Diskussionen, lähmt die Par-
tei, lenkt sie von sich selbst ab.
Der zweite Geist sind die von
Brandt mit Zuneigung und Vor-
schußlorbeeren bedachten politi-
schen „Enkel“, auf die er seine Zu-
kunftshoffh ungen öffentlich setzte:
Lafontaine und Schröder, Eng-
holm und Hauff Damit rückte der
Parteichef die Chancen zur Rück-
kehr an die Regierungsmacht in
weite Feme, stellte selbst die Chan-
cen der vorerst einzig denkbaren
Kanzlerkandidaten Vogel und Rau
als gering dar.
Brandt hat dies inzwischen ein-
gesehen. Auf der letzten Vorstands-
sitzung am Montag nannte er diese
alles beherrschenden Diskussio-
nen „unfruchtbar“, man sei sie „ei-
gentlich leid“. Die „Enkel-Diskus-
sion“ würde er am liebsten „unge-
schehen“ machen. Aber während
der Zauberlehrling noch seinen
Meister im Hintergrund hatte, der
die Besen mit dem richtigen Wort
wieder in die Ecke stellen konnte,
kann niemand Brandt aus der
Klemme helfen.
Was die Partei benötigt, sind die
Sachthemen und Personen, in de-
nen sie sich dem Wähler als glaub-
würdige und zugkräftige Alternati-
ve darstellen kann. Oppositions-
führer Hans-Jochen Vogel, zur Jah-
reswende von seinem Parteichef
mehrfach öffentlich wegen mangel-
hafter Attraktivität seiner Kärrner-
arbeit gescholten, hat dies erkennt,
beginnt Pflöcke einzuschlagen.
Nachdem er zuerst seine vordring-
liche Aufgabe darin gesehen hatte,
die Fraktion als eine Art Syndikus
erst einmal zusammenzuhalten, be-
ginnt er nun Wege zu weisen, die
von der Fraktionsplattform aus
auch der gesamten SPD begehbar
gemacht werden sollen.
Wahlperiode hinaus“, die von der
Partei entwickelt werden müßten.
Er schreibt von den für zusätzliche
Wählergruppierungen wichtigen
Zunahme., „inhaltlicher Berührun-
gen und IlhPT pinstimmnnffi m“ mit
den Kirchen, von denGewerk-
schaften, die ihr Problem der „Ver-
schiebungen vom sekundären zum
tertiären Sektor“ (vom produkti-
ven in den Dienstleistungssektor)
in den Griff bekommen müßten,
und vom „wirtschaftspolitischen
Gebiet“, auf dem die vielen Einzel-
aussagen zu einem „Konzept zu-
sammengefaßt“ werden müßten.
In seinem „Liebe Freunde“-
Brief, mit dem er vor wenigen Ta-
gen selbst die Grundsatzdebatte in
der Fraktion über die künftigen Ar-
beits-Schwerpunkte angestoßen
hatte, wurde dies deutlich - wobei
er sich fast wie ein Steuerzahler
verhielt, der in seiner Einkommen-
steuer-Erklärung extra ein paar
„Bolzen“ einbaut, damit das Amt
über die versteckten Einspar-Ver-
suche um so eher hinweggeht An
dem Knochen „Grüne“ nagten die
Genossen Öffentlich herum, die an-
deren, vorsichtiger markierten
Pflöcke schlugen ohne Streit eher
unterschwellig in die Köpfe durch.
Da ist die Forderung nach den
„neuen Perspektiven über die
Die SPD leidet unter dem Ruf,
die „Schuldenmacheipartei" zu
sein, unter den bei allen Umfragen
festzustellenden Kompetenz-Defi-
ziten in entscheidenden Fragen des
Gemeinwesens. Sie wird sich nicht
eher wieder in die Bonner Minister-
sessel setzen, als sie hier überzeu-
gen kann - mit sachlichen Vor-
schlägen, ^ber auch personellen Al-
ternativ«!.
In diese Rubrik gehört auch die
Frage des Kanzlerkandidaten. Sie
soll, so ist es zumindest geplant
erst zum nächsten Jahreswechel
beantwortet werden. Dabei wird
das Abschneiden von Johannes
Rau bei der nordrhein-westöJi-
schen Landtagswahl am 12. Mai ei-
ne • entscheidende Rolle spielen.
Dies könnte auch bedeuten, daß
die Personal-Diskussion - so oder
so - auch bereits im Sommer ge-
klärt wird.
Unumstrittender Vorsitzender ei-
ner verschwommenen Partei:
Brandt, gemalt von Georg Meister-
mann FOTO: DIE WELT
Rau,, oder Vogel - wer wird es
sein? Uber den nordrhein-westfali-
schen politischen Ziehsohn Gustav
Heinemanns heißt es in der SPD, er
sei „unser Helmut Kohl“, der 1976
unverbraucht und mit strahlendem
Optimismus nach Bonn kam. Aber
trotz solcher, die Wähler anspre-
chenden Vorzüge spricht vieles
eher gegen Rau und für Vogel als
Kanzlerkandidat 1987: Er ist derje-
nige, der die Partei inhaltlich, weg-
weisend voranbringen kann. War-
um sollen die Bürger eigentlich ei-
nen strahlenden Kandidaten wäh-
len, wenn ein ebensolcher Optimist
im Amt ist? Die sachlichen Alterna-
tiven, zu denen auch solide Finan-
zierungsideen gehören, sind , eher
von Vogel zu erwarten. Wenn er
sich wirklich aus der Rolle des
Fraktions-Syndikus - und aus dem
Klischee des sauertöpfischen Mo-
ralisten, der er in Wirklichkeit nicht
ist - lost und zum Oppositions-
„ Führer“ wird, kann ihm niemand
die Kan7l pr lcanrfiHah ir streitig ma-
chen.
IM GESPRÄCH James A. Baker
Kaut den roten Mann
Von Horst- Alexander Siebert
O hne Gegenst immen hat der Se-
nat die Ernennung von James A .
Baker, dem bisherigen Chef des Sta-
bes im Weiße Haus, zum neuen Fi-
nanzminister der USA bestätigt Ob-
wohl der Kongreß dem- Präsidenten
grundsätzlich das Recht auf Mit-
arbeiter der eigenen Wahl zugesteht,
ist dieses Votum ein seltener Vertrau-
ensbeweis. Darin drückt sich die
Hoffnung aus, daß' der „perfekte
Gentleman aus Texas“, wie Baker
häufig beschrieben wird, den Abbau
des ri pg ig giri TFpughfllt«Hi>figit g und die
Vereinfachung des Steuersystems auf
realistische Weise anpackt.
ln den klassizistischen Treasury-
Bau Ecke Pennsylvania Avenue und
15. Straße in Washington, nur einen
Stein wurf vom Weißen Haus entfernt,
zteht Baker am Montag ein. Sein Vor-
gänger Donald Regan wird zur glei-
chen Zeit sein Nachfolger. Dieser in
der amerikanischen Geschichte ein-
malige Wechsel hat auch Konsequen-
zen für das westliche Ausland und die
engsten Partnerländer, wenn es um
den überbewerteten Dollar, den
„Mix“ von Fiskal- und Geldpolitik,
die Entwicklungshilfe und die multi-
nationalen Organisationen geht.
Das Sch atzam t wird schon in weni-
gen Wochen nicht mehr wiederzuer-
kennen sein. Richard Darznan, Ba-
kers Assistoit im Weißen Haus, wird
stellvertretender Finanzminister und
löst Richard McNamar ab. Der dritte
Mann in der Treasury, Beryl Sprinkd,
soll, wie es heißt, den seit Martin
Feldsteins Weggang nicht besetzten
Posten des Vorsitzenden des wirt-
schaftspolitischen Beraterstabes des
Präsidenten übernehmen. Der dog-
matische Monetarist aus Chicago wä-
re damit zur Erleichterung aller No-
tenbankchefs kaltgestellt. Mehrere
Umbesetzungen stehen auf Unter-
staatssekretärs- nnri Abteilungslei-
ter-Ebene bevor.
Baker, der „Jim" genannt wird.
Millionär und 54 Jahre ah ist. wird
der Treasury einen Stempel aufdrük-
ken, der sich von dem des erratischen
Regan diametral unterscheidet Sein
Stil ist es, den Konsens im stillen
Kämmerlein und nicht in der Öffent-
lichkeit auszufechten. Er gilt als „Ma-
cher“ und handelt pragmatisch. Da-
Wechsel vom Weißen Haus ins R.
na'nzministerium: Baker
FOTO: CAMERA WEBS
für gibt es viele Belege aus seiner
vieljährigen Tätigkeit als „Premier-
minister“. Seine Strategie als Finanz-
minister wird es sein, die Haushalts-
korrekturen und die Steuerreform
gleichzeitig durch den Kongreß za
pauken, wobei die Investitionsanrei-
ze erhalten bleiben sollen. Das ist eine,
schwierige, kaum zu erfüllende Auf-
gabe.
Unter Jim Baker, der auch Regans ■ i
Rolle als Wirtschaftssprecher der Ad- l H
ministration übernimmt, wird sich
Präsident Reagans wirtschafte politi-
scher Kurs nicht ändern. Höhere
Steuern bleiben mithin tabu. Aba* als
„progressiver Kapitalist“, wie ihn sei-
ne Freunde bezeichnen, ist Baker
wachstumsorientiert und tritt für
niedrigere Zinsen ein. Er gehörte zu
dem Kreis, der die U5-Notenbank be-
drängte, die Geldschleusen stärker zu
öfEben. Ein Ingangsetzen der Noten-
presse zur Monetisierung des Budget-
defizits käme für Baker jedoch nicht
in Frage.
Jim Baker entstammt einer alten
Houstoner Familie; sein persönliches
Vermögen wird auf sechs Millionen
Dollar veranschlagt Er besuchte
Princeton und ist von zu Hause aus
Untemehmensanwalt Der verheira-
tete Baker kaut Tabak Marke „Red
Män“ und jagt in seiner Freizeit wilde
Truthähne.
DIE MEINUNG DER ANDEREN
. SUddeuKdieZeinfng WESER@KURJER
Dte Münchner Zettmac geht uf die Teil-
«e h lte Bo ng von Sowttneh pl n gjm - . •-
Warum denn erst jetzt? Das Ganze
riecht nach einem handfesten Skan-
dal Hat die zuweüen bis zur Un-
kenntlichkeit parteipolitisch verfilzte
zuständige Bürokratie aus Gründen
politischer und wirtschaftlicher
Rücksichtnahme Augen, Nase und
Ohren gegenüber den Vorwürfen ver-
schlossen, wie dies die Betroffenen
behaupten? Nur widerwillig rückte
die Verwaltung hartnäckig recher-
chierenden alternativen Abgeordne-
ten bisher unvollständige Akten her-
aus. Jetzt aber sollte alles auf den
Tisch, nicht nur, um weiteren Scha-
den an der Gesundheit von Bürgern
abzuwenden.
JMe Bremer Zetautg schreibt xur KMsttm:
Mit ihren heftigen Attacken auf AiV '
gehörige der eigenen Partei, die nv
dem Vorwurf der versuchten Manipu-
lation gipfeln, bestärkte Frau Kelly
indirekt ...die verfassungsrechtli-
chen Bedenken gegen die Rotatm
Bundestagspräsident Jenninger wird
sich nach der Lektüre des Öffentli-
chen Kelly-Briefes an den Vorstand
ihrer Fraktion zweimal überlegen
müssen, ob er die von den meisten
grünen Bundestagsabgeordneten an-
gekündigte Mandatsniederlegung ak-
zeptieren kann. Das Wort der Gallons-
figur der grünen Bewegung zwingt
die Präsidenten der bundesdeut-
schen Parlamente zu einer genauen
Prüfung ihrer Haltung zur Rotation
LES ECHOS
NIN
Die Färber Zeitung erwartet Tscfaemen-
kos Rfiektritt:
Kann sich ein so riesiges Land wie
die Sowjetunion mit ihren wirtschaft-
lichen Schwierigkeiten, mit dieser
Anziehungskraft des modernen west-
lichen Lebens auf die sowjetische Ju-
gend einen Niedergang der Macht er-
lauben, wie er seit Breschnews
Krankheit zu beobachten ist? Die so-
wjetischen Kreise, die damals viel we-
niger gesprächig waren und auch
über den Zustand von Andropow
lange geschwiegen haben, unterneh-
men dieses Mal nichts, um die beun-
ruhigenden Gerüchte, die inMoskau
umgehen, zu korrigieren. Tschernen-
kos Rücktritt anläßlich der Sitzung
des Zentralkomitees im Frühjahr ist
deshalb eine Efrwarhmg, die immer
mehr an Boden gewinnt
Das Seiender WuMctenmiffila geht
auf die jngosla wische Ttvcnümf PoU-
tyfca ein, deren Bonner Korrespondent
schrieb, «He WELT untergrabe das jugosla-
wische Begto nngssystean
Das Ansehen Jugoslawiens hängt
nicht davon ab, was jemand in der
WELT über uns schreibt- wer immer
das auch sein mag sondern davon,
was wir bei uns zu Hduse machen,
sowie von unseren inneren Einheit
Jeder hat das Recht äuf seine Mei-
nung über andere. Man muß nicht
über jede kritische Bemerkung er-
zürnt sein. Auch kann I
ann die Kritik, etwa
der WELT, nicht das jugoslawische
System bedrohen. Wir können nicht
von jedermann Gutwilligkeit und
Verständnis für etwas erwarten, wo-
für wir selber nicht immer Verständ-
nis aufeubringen Vermögen ... Der
Schlüssel liegt, wi/ immer, in unseren
eigenen Händer
Schach in der Schule - ein sinnvolles Pflichtfach?
Eine gute Intelligenz-Förderung, aber geeignete Lehrer fehlen / Von Joachim Neander
I m August tagt in Hamburg der
Weltkongreß für das hochbegabte
Kind. Die britische Delegation hat
den Wunsch geäußert, den traditio-
nellen Themenbereich dieses Kon-
gresses zu erweitern. Ins Blickfeld
soll die Bedeutung des Schachspiels
gerückt werden.
Daß Intelligenz und das Talent zum
Schachspiel etwas miteinander zu
tun haben, weiß man seit langem.
Doch die psychologisch bedingte
Kluft zwischen dem Ernst des Geistes
und einem Spiel mit Holzfiguren hat
verhindert, daß diese Beziehungen
nutzbringend untersucht worden wä-
ren. Ein Spiegelbild für diese Unsi-
cherheit bietet die Situation des
Schachs in der Schule - also all der
Versuche, das Schachspiel dort ent-
weder als Pflichtfach oder als frei-
willige Arbeitsgemeinschaft zu pfle-
gen.
Die Lage ist unübersichtlich. In
Frankreich, so wunde auf dem In-
ternationalen Schulschachkongreß in
Hamburg vergangenes Jahr berich-
tet, ist Schach an vielen höheren
Schulen Pflichtfach mit Zensuren. In
Österreich wird es als fakultatives
Fach ohne Zensur gelehrt, ln der
Bundesrepublik gibt es an vielen
Schulen Schach-Arbeitsgemein-
schaften sehr unterschiedlicher In-
tensität., Beteiligung und Qualität ln
der Hochburg Hamburg kämpfen
Jahr für Jahr mehr als tausend Schü-
ler ihren Kampf „rechtes gegen linkes
Alstemfer“, das größte Schachturnier
der Welt, aus. In den Ostblockstaaten
liegt das Schwergewicht der Schach-
forderung in den außerschulischen
Jugendorganisationen. Die meisten
sowjetischen Großmeister haben das
Spiel bei den „Jungen Pionieren“ ge-
lernt
Aber was man mit solchem
Schachunterricht erreicht, erreichen
will, bleibt weitgehend im D unkel.
Die einen sagen - und Untersuchun-
gen scheinen es zu belegen daß
Schüler mit Schacherfehrung höhere
InteDi genzleistungen vollbringen,
sich besser konzentrieren, logischer
und objektiver an sich und die ihnen
[Probleme herangehen. An-
meinen demgegenüber, beim
Schach als Schulfach solle nicht die
direkte Verwertbarkeit für Lernen
und Erfolg, sondern vielmehr das
Spielerische gefordert werden. Wie-
der andere, wie zum Beispiel der so-
wjetestnische Psychologe und
Schachgroßmeister Nikolai Krogius,
warnen vor Fehlentwicklungen, die
durch eine frühe und zu heftige Be-
g&rade begabte junge Menschen zu
Überheblichkeit und Blindheit ge-
genüber den eigenen Schwächen.
All dies soll nun international bes-
ser untersucht werden. Da wird viel
Widersprüchliches ans Tageslicht
kommen. Nahezu alle geistig hochbe-
gabten jungen Menschen kommen
von selber - aus eigenem Antrieb
oder durch Anregung- schon in rela-
tiv frühem Alter mit den weißen und
schwarzen Königen in Berührung. Al-
lerdings gibt es nicht wenige Fälle, in
denen' wirklich große Begabungen
für geistige Berufe sich im Schach-
ehrgeiz verplempert haben, oft nicht
einmal mit großem Erfolg. All-
gemeiner Schachunterricht etwa
schon in der Grundschule wäre im
Prinzip wohl kein Fehler, sondern
von Nutzen für die Intelligenz der
großen Mehrheit Aber er wurde ent-
sprechend ausgebildete Lehrer ver-
langen. Hier ist die Gefahr, daß ein
relativ schwach spielend«' Lehrer
sich gegenüber einem begabten
Knirps vor der ganzen Klasse bla-
miert, noch viel größer als in Mathe
oder.Chemie. .
Offen ist auch die Frage, ob obli-
gatorischer Schachunterricht mit
Zensuren für manche nicht eher ab-
schreckend wirken würde. Zwar ist j
die Chance, daß auch Made
Schachspielen lernen, dann viel,
ßer, als wenn man von ihnen
den Eintritt in Schachklui
wartet Aber die Tatsache, daß'e
deutschen Grundschulen
als die Hälfte aller Lehrer
ist läßt in absehbarer Zeit *
Qualifikation für sinan
Schachunterricht nicht erhol
Wahrscheinlich ist es besser, wenn
die vorhan d enen Lehrer mit H w ent-
sprechenden Fähigkeit intensiver
und vonfeHem besser unterstützt als
bisher/ freiwillige Arbeitsgemein-
lernen
_r, etwa aus den
sn, könnten hier einspringen-
upt scheint Freiwilligkeit ei-
' entscheidenden Faktoren zu
Daß in Großbritannien, wo es
obligatorischöl Schulschach-
icht gibt, der schachhche
(ach wuchs relativ besser ist als ir-
idwo anders in der Weh, während
. — Franzosen mit ihrem Schulfach
f Schach auf diesem Felde nicht durch
große. Erfolge glänzen, ist wohl
Zufall,
Und nicht zuletzt dies: 'Ehe sich in
Deutschland' die df KufaismimdPr
auf em neues Schulfach Schach (und
an wessen Stelle?) und entsprechen-
de Richtlinien für die Lehrerbildung
einigen, mußte, viel passieren. Wo-
möglichgäbe es in CDU- und SPD-
Landern . auch - unterschiedliche
Schaehregeln,. . • ■
6 l
3
C5
Donnerstag, 31. Januar 1985 -Nr. 26
DIE m WELT
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Wff*n im^er heikle .
innerdeutsche Probleme
Lesum -
ige, Flüchtlinge
oder SrfaM geht, beißt der
Dnterraäer auf Ostberlmer
Seite räjftang VogeL Wer ist
dieser »tetm? Eine Frage, die
aüi^h ^ imim Nachricht einen
ganz jdKälen Bezug .
KAHL
S ein Abgang von der Prager Buh-,
ne hätte von einem Shake-
speare-Regisseur einstudiert
- sein können. »Mein Mandat ist abge-
' 'laufen^ kündigte Wotfgang^ Vogel im
-. Schlu ßakt des Flüchtlingsdramas in
' der desitscben Botschaft an. Am sel-
■f - bei Tag konnte der Anwalt seinem
Staatsratsvorsitzenden Erich Honek-
V ker den erfolgreichen Abschluß der
Mission melden: Alle 160 Pesonen
aus Mitteldeutschland, die in der Bot-
schaft der Bundesrepublik Deutsch-
land eine Schleuse fiir den direkten
/' Weg in den Westen gesehen hatten,
jr’&ren nach zermürbenden Diskus-
sionen zoiüekgekehrt
Ob und zu welchen Zeitpunkt eine
Aiisrffee genehmigt •wird, bestimmt
‘ nun dasRegime, das an diesem exem-
plarischen Fall demonstrieren kann,
wer Herr im Haus hinter der Mauer
■ ‘ ist Der Ostberiiner Mittelsmann, ein
' Vertrauter Honeckers genannt, gab
- sein Wort 'daß die Zurückkehrenden
• ‘nicht betraft würden und wie andere
Leute einen Antrag auf Ausreise stel-
- len könnten.
Der hohe Bekanntheitsgrad des
Anwalts und SED-Mxtglieds Wolf-
gang Vogel dürfte nicht nur wegen
. des Prager Erfolges eine weitere Stei-
gerung erfahren. Im Alltag seiner Pra-
xis RaJerstraße 4 im Ostberiiner Vor-
lort Friedrichsfelde stellt Vogel jetzt
' fest, daß- seine Vergangenheit aus
dem Krieg ihn auf verblüffende Weise
~ eingehoh hat. Die Behörden haben in
- den Akten über gefallene und ver-
mißte Soldaten der deutschen Wehr-
macht die übereinstimmende Identi-
~ tat eines Wolfgang Vogel, da* in Itali-
y en auf einem Soldatenfriedhof begra-
^ ben wurde, mit dem in Ost-Berlin le-
. benden Juristen festgestellt Ort und
Zeitpunkt des Todes sind in den
Kriegsakten nicht vermerkt' Die öva-
.-.i le Erkennungsmarite, die jeder Soldat
. besaß, identifizierte denToten jedoch
. für die deutschen Behörden als Wolf-
gang Vogel, geboren am 30. Oktober
. 1925 in der schlesischen Gemeinde
Wilhelmsthal, Grafschaft Glatz. In
Glatz ging dieser Wolfgang Vogel zur
Schule. Während des Krieges war sei-
. ne letzte Einheit vor der Kapitulation
das Fiiegerregiment 92. Heute ruht er
auf dem großen Soldatenfriedhof in
der Toskana unweit der Autobahn
-Bologna-Florenz am Futa-Paß. Die
elterliche Adresse nach der Ver-
treibung aas Schlesien war Jena.
Zum Vergleich die biographischen
Daten des „DDR“-Anwatts, die Mim-
angers internationales Biographi-
sches Archiv 1984 herausgegeben hat
„Wolfgang Vogel, deutscher Jurist,
(DDR), Dr. h. c. - Vogel wurde am 30.
Oktober 1925 in WühelmsthaP-
Schlesien geboren und stammt aus
•r einem katholischen Elternhaus. Er
. besuchte die Schule in Glatz, leistete
Kriegsdienst und kam nach Vertust
der Heimat in die SBZ/ DDR. ln Jena
und Leipzig studierte er Jura und
schloß mit glänzenden Examen ab.“
Die steile Karriere, die Vogel nach
der Gründung der „DDR“ in das Ost;
berliner Justizministerium führte, wo
er Hauptreferent in der Abteilung I
(Strafrecht) wurde, endete abrupt
nach dem Arbeiteraufstand am 17.
Juni 1953. Denn Justizrninister Max
Fechner (SED) hatte die Todsünde
begangen, den „Werktätigen“ in der
Sowjetzone ein Streikrecht in Aus-
sicht zu stellen. Dafür verschwand
der Rmktiooär zunächst im Gewahr-
sam des Staatssicherheitsdienstes;
Vogel durfte hingegen ein Jahr später
eine Anwaltspraxis in Ost-Beriin er-
öffnen und erhielt 1957 auch die Zu-
lassung als Anwalt in West-Berlin.
Mit Mandanten aus Westeuropa und
aus den USA, deren Interessen er im
östlichen Machtbereich vertrat, be-
gann seine neue Karriere. Sie machte
ihn international als Austausch-An-
walt wie im Fall des U-2-Piloten Gary
Powers, des Sowjetagenten Ffein?
Felfe und des Spions im Bundeskanz-
leramt Günter G ufflaum e zu w’nom
dar bekanntesten Anwälte.
Wen birgt aber das Grab am Futa-
Paß, wenn der Schlesier Wolfgang
Vogel augenscheinlich unversehrt
aus dem Krieg heimgekehrt ist? Das
soll durch eine Exhumi erun g g elclnr t
werden.
Für diesen mysteriösen Vorgang,
der vieileichtinden Wirren der Front-
auflösung in Italien eine Erklärung
findet, dürfte jedoch gerade Wolf gang
Vogel Verständnis auf bringen. In sei-
ner 30jährigen Praxis hat er es zur
Meisterschaft in puncto Spurenver-
wischung und Tarnung g eheimpr
Missionen vor der Öffentlichkeit ge-
bracht: als EinlädW und Protokol-
lant von Spionen-Austauschaktionen
seit Beginn der sechziger Jahre in
Berlin und an der innerdeutschen
Grenze, bei den Transporten freige-
kaufter Häftlinge - seit 1963 rund
25 000 Gefangene - und in vielen an-
deren geheimnisumwitterten Missio-
nen.
Die jüngste Prager Vennrttlungs-
rolle nimmt schon deshalb einen be-
sonderen Rang ein, weil sich die Ge-
spräche monatelang im Scheinwer-
ferlicht der Weltöffentlichkeit ab-
spielten. Für die internationale Pres-
se war Vogel bis zu den Ausreisever-
suchen über die Botschaft der Bun-
desrepublik Deutschland „the third
man in the cold war swaps“ („Wa-
shington Post“).
Als sich Mitte Januar d ieses Jahres
der Vorhang über das Drama in der
Prager Botschaft senkte, war Vogel
noch einmal ins Rampenlich t getre-
ten. Mit Prag sei ein Meilenstein ge-
setzt worden. „Ich warne mit viel
Emst und Nachdruck vor jedwedem
Wiederii^ux^gsve^udv“. Die „DDR“
wolle sich nicht mphr unter Druck
setzen lassen, erklärte Vogel in den
westdeutschen. MMipn Und nie-
mand in dra - Bundesrepublik
Deutschland zeigte sich verwundert,
daß diese Erklärung an die falsche
Adresse gerichtet war. Denn die als
Drohung auf gefaßten Äußerungen
des Anwaltes waren keinesfalls für
die Deutschen in der Bundesrepublik
bestimmt sondern vielmehr für die
zur Ausreise entschlossenen oder mit
Hosecken Morni fSr West-Missionen: Wolfgang Vogel
FOTO: KLAUS MEHNER
einem solchen Gedanken spielenden
„DDR“ -Bewohner.
Die Mikrofone des Ostberliner
Rundfunks wurden Vogel für diesen
Appell ebensowenig zur Verfügung
gestellt wie der Bildschirm des staat-
lichen „DDR“-Fernsehens, obwohl
dies nur einp^ T Aipfnnanmfes durch
den Staatsratsvorsitzenden bedurft
hätte. Aber die SED-Führung weiß
offenkundig au c h Vogels Meister-
schaft im Ritual der Kommunikation
zwischen Ost und West zu schätzen.
Dazu gehört, Drohungen des Ost-
berliner Staatsapparates den Be-
wohnern im eigenen Machtbereich,
die bis ins letzte Dorf Radio und weit-
gehend auch Fernsehen aus dem We-
sten empfangen, via westliche Medi-
en zu übermitteln.
Mit strikter Diskretion nimmt da-
gegen Vogel seinen Auftrag als Be-
vollmächtigter für „humanitäre Ak-
tionen“ wahr. So findet auch das Feil-
schen zwischen Bonn und Ost-Berlin
über Freikäufe von Häftlingen aus
„DDR“-Gefangnissen unter. strenger
Geheimhaltung statt Das' gilt auch
für die in der Regel jährlich stattfin-
dende Pokern inde um Agenten-Aus-
tausch.
Um einen verschwiegenen Ort für
diesen Austausch zu finden, führen
Vogel und sein damaliger westlicher
Kollege in den sechziger Jahren alle
Übergänge an der innerdeutschen
Demarkationslinie ab. Die Wahl fiel
auf den hessisch-thüringischen
Grenzkontrollpunkt Herleshausen-
Hwf w ii q w< m , Fobreo r 1969; Der avtgetauschte Sowjstagent Heinz Fette
steigt In den Wagen des Ost-Becflner Anwalts Vogel FOTO: karl-hhnz mietz
Wartha. Im westlichen Dorf Herles-
hausen wurde das Anglerheim „Petri
Heü“ an der Weira die letzte Station
des Agenten, bevor er die letzten Me-
ter bis zur Grenze zurücklegte.
Über Austausch-Usancen, die an
Polit-Thriller erinnern, stolperten
drei langjährige Gesprächs- und Ver-
handlungspartner Vogels: der ehema-
lige Minister für innerdeutsche Bezie-
hungen Egon Franke (SPD), dessen
früherer Minig teria ldirektn r Edgar
Hirt und der Berliner Anwalt Jürgen
Stange. In dem vor dem Bonner
Landgericht anstehenden Verfahren
geht es um den ungeklärten Verbleib
von fünfeinhalb Millionen Mark, die
aus Sondermitteln des Bundeshaus-
haltes für „humanitäre Aktionen“ be-
stimmt waren.
In der Fümsprache würde man das
Privatleben des in zweiter Ehe verhei-
rateten 59jährigen Rechtsanwaltes
und Notars in seinem Reihenhaus ei-
ne Love-Story mit Happy -End nen-
nen. Zu der Verbindung war es ge-
kommen,' als' Vögel 'einen Essener
Scbwimmtrainer vertrat Während
der Sportlehrer wegen «n« Briefes,
Hpn er auf Bitten ei nes Bekannten bei
einem Besuch im Ost-Sektor in den
Briefkasten werfen sollte, monate-
lang in Untersuchungshaft verhört
wurde, bat dessen Braut Vogel, etwas
für die Freilassung zu unternehmen.
Dabei kam man sich näher. Nach der
Haftentlassung des Trainers heiratete
die junge Frau nicht ihren Schwimm-
lehrer, sondern de s sen Anwalt
Im innerdeutschen Bereich muß
sich Mercedes-Fahrer Vogel in die-
sem Frühjahr selbst gegen den Vor-
wurf verteidigen, er habe an einer
„Kindesentziehung“ durch den
SED-Staat mitgewirkt Einem in der
„DDR“ aus politischen Gründen ver-
hafteten Ehepaar war im Verhör ein
Schreiben des Anwaltes vorgelegt
worden, durch den es sich vor die
Wahl gestellt sah, auf das Erziehungs-
recht der Tochter zu verzichten, an-
dernfalls es für weitere noch nicht
verbüßte sieben Jahre ins Gefängnis
zurückgeschickt würde.
In diesem Fall, der an die Rück-
kehr zur Zwangsadoption in den sieb-
ziger Jahren erinnert, müßte Vogel
eigentlich auf seiten der Eltern gegen
den Anspruch des kommunistischen
Staates auf „sozialistische Erzie-
hung“ auftreten. Darin sieht die Füh-
rung in Ost-Berlin nach allen Erfah-
rungen jedoch keineswegs die Rolle
ihres Genossen auf dem innerdeut-
schen Parkett
Unternehmen Katalysator
belebt den Arbeitsmarkt
Ob Katalysator oder
Abgasrücbfühnmg - der
Umweltschutz in Sachen Auto
bringt Bewegung in den
Arbeitsmarfct, besonders in
Baden-Württemberg. Die
Zulieferer sehen ihre Chance,
obwohl viele potentielle
Antokänier noch ein wenig
verwirrt auf klare
Entscheidungshilfen warten.
Von WERNER NEITZEL
■pver Stuttgarter Boseh-Konzem,
1 Bein Riese unter den Zulieferfir-
-B— ^men und der Branchenführer
speziell auch auf dem Gebiet elektro-
nisch gesteuerter Komponenten für
das Automobil, wartete mit der spek-
takulären Nachricht aut seit Anfang
1984 mehr als 4000 Mitarbeiter aus-
schließlich für die Herstellung von
Kraftstoff-Emspritzausrüstungen ein-
gestellt zu haben. Zwar whd der Ab-
gaskatalysator selbst von Bosch nicht
geliefert, wohl aber die anderen für
die Ausrüstung wichtigen Teile, näm-
lich die Komponenten einer Lambda-
sonden-geregelten elektronischen
Benzin-Einspritzung. Diese wurde
schon vor Jahren in Abs timm ung mit
den Fahrzeughauern entwickelt
Geradezu sprunghaft gestiegen ist
nach Darstellung der Bosch-Gruppe,
die auf diesem Spezialgebiet eine ab-
solut dominierende Rolle spielte, in
den letzten Jahren die Nachfrage
nach Einspritzausrüstungen sowohl
für „Benziner“ als auch für umwelt-
freundliche Dieselmotoren. Im ver-
gangenen Jahr war etwa jeder dritte
in der Bundesrepublik produzierte
Personenkraftwagen mit einer Ben-
zin-Einspritzanlage ausgerüstet
Bosch nennt imposante Zahlen: In-
nerhalb von drei Jahren wurde die
Produktion von Benzin-Emspritzan-
lagen bei Bosch, die sich 1984 auf 2£
Millionen Anlagen belief mehr als
verdoppelt
. Die Absicht, im laufenden Jahr die
Produktion um eine wertere Million
zu steigern, kennzeichnet das wach-
sende Nachfragetempo in diesem
speziellen Bereich. Weltweit sind bis
Ende 1984 von Bosch 13 Millionen
Benzin-Einspiitzanlagen ausgeliefert
worden. Das Unternehmen wird auf
diesem wichtigen Arbeitsgebiet allein
im Jahre 1985 etwa 400 Müllionen
Marie in den mit diesen Produkten
befaßten Bosch-Werken im In- und
Ausland investieren. So entsteht hier-
für auch in Salzgitter ein neues Werk
mit Arbeitsplätzen für zunächst 880
Mitarbeiter.
Die auf dem Gebiet der Herstellung
von Auspuffanlagen zu den führen-
den Unternehmen zählende Esslinger
Firma Eberspächer hat um anstei-
genden Aufträgen aus der Autoindu-
strie für katalytische Abgasanlagen
Rechnung tragen zu können, weitere
90 Beschäftigte allein im Stammhaus
(daneben besteht ein Werk in Neun-
kirchen) eingestellt. Es handelt sich
vor allem um Fachkräfte für
Schweißarbeiten. Dabei stößt man
bereits an die Grenzen des Angebots
an qualifizierten Arbeitskräften in
der engeren Region. Diese gehört
nämlich traditionell zu den Bezirken
mit der niedrigsten Arbeitslosenquo-
te im Bundesgebiet.
„Was die nächste Zukunft angeht,
stochern wir im dichten Nebel her-
um“, meint man freilich auch bei
Eberspächer im Hinblick auf die all-
zulang schon ausstehenden staatli-
chen Regelungen in Sachen Abgas-
entgiftung und die daraus entstehen-
de allgemeine Verunsicherung. Hatte
die Finna Eberspächer im Jahre 1984
rund 200 000 mit Abgaskatalysator
(hauptsächlich für den Export) verse-
hene Auspuffanlagen produziert, so
belaufen sich die angekündigten Auf-
träge derzeit auf etwa 400 000 Stück,
eine Zahl, die sich durchaus auch
noch erhöhen kann. Wahrend
Eberspächer (ein weiterer größerer
Hersteller ist die Augsburger Firma
Zeuna-Stärker) für die Blechumman-
telung des Katalysators sorgt, wird
dieser selbst als Keramik-Rohling vor
allem vom amerikanischen Konzern
Coming Glass hergestellt.
Dessen deutsche Tochter, die in
Wiesbaden ansässig ist, will in Kai-
serslautem ein Werk errichten, das
Mitte 1986 fertiggestellt sein soll und
rund 100 Mitarbeiter beschäftigen
wird. Die Beschichtung jener Kera-
mikkörper mit dem Edelmetall Pla-
tin, das bei der Schadstoff-Reduzie-
rung die katalytische Wirkung er-
zeugt, ist ein Arbeitsgebiet, das bei-
spielsweise von Degussa wahrgenom-
men wird. Auch bei diesem Unter-
nehmen bereitet man sich durch den
Ausbau des Werkes Rheinfelden auf
steigende Stückzahlen vor. Die Jah-
resproduktion, die derzeit noch unter
einer Million Stück liegt, soll dort auf
drei Millionen Stück erweitert wer-
den. Dadurch werden bis Anfang
1986 75 bis 100 neue Arbeitsplätze
geschaffen.
Im Mai oder Juni dieses Jahres
wird die Pforzheimer Firma Doduco
(etwas später als ursprünglich ge-
plant) ihr Abgasrückführungs System
auf den Markt bringen, das es auch
bei der Verwendung bleihaltigen
Benzins ermöglicht, Gebrauchtwa-
gen zu einer Stickoxyd-Reduzierung
um 50 bis 60 Prozent zu bringen.
Auch hier wird es zusätzliche Ar-
beitsplätze geben, deren Anzahl man
vorläufig noch nicht präzisieren mag.
Bei den Einstellungen werde man
schon deshalb vorsichtig vergehen,
weil dieses Produkt nur ein zeitlich
befristetes Geschäft verspricht das -
je nachdem, wie der staatliche Bonus
greift - spätestens Ende der 80er Jah-
re ausläuft.
Als die Verschleppung begann
Von CARL G.STRÖHM
I m Januar 1945 - vor vierzig Jah-
ren - fand die erste große Ver-
schleppung einer deutschen Be-
völkerung statt Die Siebenbürger
Sachsen und Banater Schwaben, die
durch den' Frontwechsel Rumäniens
am 23. August 1944 und durch das
Vordringen der Roten Armee unter
sowjetische Herrschaft geraten wa-
ren, wurden von der schwersten Ka-
tastrophe ihrer Geschichte heimge-
sucht Sie wurden in die Sowjetunion
verschleppt
Die Sowjets forderten von der ru-
mänischen Regierung, ihnen die ar-
beitsfähige deutsche Bevölkerung zu
„Reparationszwecken“ zur Verfü-
gung zu stellen. Obwohl die Rumä-
nien-Deutschen rumänische Staats-
bürger und seit vielen hundert Jahren
im Lande ansässig waren, war die
damalige Bukarester Regierung we-
der willens noch in der Lage, ihre
deutschsprechenden Bürger vor dem
Zugriff des sowjetischen Siegers zu
schützen.
Rumänisch-sowjetische Aus-
hebungskommandos durchkämmten
die von Deutschen bewohnten Städte
und Dörfer Siebenbürgens und des
Banats, nachdem die Ortschaften von
der Polizei umzingelt worden waren.
Alte Männer zwischen 17 und 45 so-
wie alte Frauen zwischen 18 und 30
Jahren wurden auf Grund vorbereite-
ter Listen aus ihren Häusern geholt
in Viehwaggons gepfercht und in die
Sowjetunion deportiert. Auf Fami-
lienzusammengehörigkeit wurde kei-
nerlei Ruckricht genommen. Frauen
wurden von ihren Männern getrennt
Kleinkinder blieben unversorgt zu-
rück, während die Mutter wegge-
schleppt wurden. Nur Frauen, die
schwanger waren oder Kinder unter
einem Jahr hatten, waren ausgenom-
men.
Die meisten Siebenbürger und Ba-
nater kamen zu schwerster körperli-
cher Arbeit in sowjetische Bergwerke
des Donez-Gebietes oder in den Ural.
Besonders in den ersten Jahren ihrer
Deportation waren die Lebensbedin-
gungen so hart daß fast jeder fünfte
Verschleppte in der Sowjetunion an
WIE WAR
DAS?
Hunger und Entbehrungen starb.
Viele der Heimkehrenden, besonders
die Frauen, trugen bleibende gesund-
heitliche Schäden davon. Etwa 75 000
Rumänien-Deutsche wurden auf die-
se Weise verschleppt Damit waren
die Siebenbürger Sachsen und Bana-
ter Schwaben, die bereits durch den
Kriegsdienst zahlreicher junger Män-
ner in der deutschen Wehrmacht oder
der Waffen-SS geschwächt waren,
nun praktisch ihrer aktiven und ar-
beitsfähigen Bevölkerung weitge-
hend beraubt Nur wenigen gelang es,
sich zu verstecken oder Unterschlupf
bei rumänischen Freunden zu finden.
Die zurückbleibende deutsche Be-
völkerung wurde unter der Beschul-
digung, mit Hitler „kollaboriert“ zu
haben, rücksichtslos enteignet Die
deutschen Bauern verloren 98 Pro-
zent ihres Grundes. Auch die Höfe
und Wohnungen mitsamt lebendem
und totem Inventar wurden kon-
fisziert Deutsche Geschäfte, Hand-
werksbetriebe, Fabriken - also das
Rückgrat und Fundament der einst-
mals blühenden und wohlhabenden
Städte - verfielen der Nationa-
lisierung. Die bürgerlich-bäuerliche
deutsche Bevölkerung Siebenbür-
gens wurde über Nacht proletarisiert.
Wer irgendwie überleben wollte,
mußte als Tagelöhner oder Fabrikar-
beiter notdürftig seinen Lebensunter-
halt verdienen. Der innere Zusam-
menhalt der Rumänien-Deutschen
erhielt damals einen Schlag, von dem
sich diese Volksgruppe nie mehr ganz
erholen konnte.
Zwar blieb den Deutschen in Ru-
mänien das Schicksal der totalen Ver-
treibung und der Ausrottung erspart
Aber nach dem Januar 1945 war Sie-
benbürgen, wo seit dem 12. Jahrhun-
dert eine deutsche Bevölkerung leb-
te, niemals wieder das, was es vorher
gewesen war. Gleiches gilt für das
rumänische Banat dessen deutsche
Bauern im 18. Jahrhundert unter Kai-
serin Maria-Theresia in das von den
Türken- Kriegen verwüstete Land ge-
rufen worden waren. Wer heute durch
die Dörfer und Städte Siebenbür-
gens fährt muß sich die Frage stel-
len, wie lange es hier überhaupt noch
eine deutsche Bevölkerung geben
wird.
Die deportierten und drang-
salierten Siebenbürger waren die er-
sten Deutschen, welche die Folgen
der Niederlage mit aller Härte zu spü-
ren bekamen. Von Ostpreußen bis ins
Sudetenland, von der Oder bis zur
Donau folgten Vertreibung, Ver-
schleppungen, Erschifßungen, Ver-
gewaltigungen und der Tod für Hun-
derttausende von Menschen.
Celli mufi mtieiten -
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4
POLITIK
Rau: Kein
Vorrang für
die Kernenergie
DW. Düsseldorf
Auch nach dem Smog-Alarm im
Ruhrgebiet vom 17. bis 20. Januar
wird es in der von der SPD geführten
noitirhein-westfalischen Landesre-
gierung keine neuen Überlegungen
über einen verstärkten Einsatz von
Kernenergie geben. Dies unterstrich
Ministerpräsident Johannes Rau ge-
stern in einer Regierungserklärung
vor dem Landtag in Düsseldorf Rau:
„Wir werden keinen Ratschlägen, die
uns Kernenergie zu Lasten der Kohle
empfehlen, folgen können. Ich bin
nicht bereit, mir eine neue Kern-
kraft- Debatte aufschwatzen zu las-
sen." Der Regierungschef äußerte zu-
gleich die Überzeugung, daß die Lan-
desregierung mit der Auslösung des
Smog-Alarms richtig gehandelt habe:
„Der vorbeugende Schutz der Men-
schen ist wichtiger als ungestörter
Autoverkehr und wirtschaftliche In-
teressen. 1 ' Im Landtag zeichnete sich
ab, daß zwischen Rau und Opposi-
tionsführer Bernhard Worms (CDU)
Übereinstimmung darin besteht, daß
die Grenzwerte für die Auslösung von
Smog-Alarm bundesweit einheitlich
sein müßten. Allerdings warnte
Worms: Die Verordnung sei in Nord-
rhein- Westfalen „mit der heißen Na-
del genäht und sehr schnell einge-
führt worden". Außerdem sei Rau zu
spät „mutwillig verursachter Hyste-
rie" entgegengetreten.
Gegen Gesetz für
Sprecherausschüsse
AP, Düsseldorf
Für die in den Bonner Koalitions-
fraktionen diskutierten Sprecheraus-
schüsse der leitenden Angestellten in
den Betrieben besteht nach Auffas-
sung des Präsidenten des Bundesver-
bandes der Deutschen Industrie
(BDI), Hans Joachim Lan gmann ,
„kein akuter Handlungsbedarf*. Er
bezweifle, daß gegenwärtig eine ge-
setzliche Regelung notwendig sei,
sagte Langmann in einem Interview
der DGB-Wochenzeitung „Welt der
Arbeit“. Die Ausschüsse funktionier-
ten auf freiwilliger Basis auch jetzt
schon. Bedenken gegen eine gesetz-
liche Regelung hatte auch die DGB-
Führung in dem jüngsten Meinungs-
austausch mit Bundeskanzler Kohl
geäußert und war dabei auf Verständ-
nis gestoßen.
Pieroth will in
Berlin bleiben
. hrk. Berün/Mainz
Der Berliner Wirtschaftssenator El-
mar Pieroth (CDU) hat gestern Spe-
kulationen des rheinland-pfälzischen
SPD-Fraktionschefe Hugo Brandt zu-
rückgewiesen, er strebe die Nach-,
folge von Wirtschaftsminister Hein-
rich Hol kenb rink in Mainz an. Pie-
roth zur WELT: „Völliger Quatsch.“
Der Senator fügte hinzu, er wolle
„noch viele Jahre in Berlin bleiben,
denn mir macht die Sache hier viel zu
sehr Spaß". Brandt hatte vor dem
Hintergrund der Rücktrittsabsichten
von Holkenbrink, der sein Amt in
diesem Jahr niederlegen will, ein En-
de des nach seinen Worten „peinli-
chen Verwirrspiels" in der Landesre-
gierung gefordert Es gebe Hinweise,
sagte Brandt daß Pieroth als Nach-
folger vorgesehen sei. Abwande-
rungsabsichten von Pieroth werden
in Berlin als absurd bezeichnet Der
Wirtschaftssenator ist nach dem Weg-
gang Richard von Weizsäckers zu ei-
nem der wichtigsten Politiker im Ber-
liner CDU/FDP-Senat avanciert
Neuer Reisepaß
soll im Juni kommen
dpa, Bonn
Das Bundeskabinett will in Kürze
die Voraussetzungen dafür schaffen,
daß von Juni an neugestaltete Rei-
sepässe ausgegeben werden. Zu-
gleich soll bis 1987 in der Bundesre-
publik Deutschland ein Europa-Paß
mit einem maschinenlesbaren und
fälschungssicheren Einlegeblatt ein-
geführt sein. Dies bestätigte gestern
der Sprecher des Bundesinnenmini-
steriums, Hans-Günter Kowalski.
Drei Jahre Haft für
früheren Scharführer
DW. Bochum
Wegen Beihilfe zum Mord hat das
Bochumer Landgericht gestern den
68 Jahre alten Rentner Helmut Georg
Krizons aus Recklinghausen zu drei
Jahren Freiheitsstrafe verurteilt MH
diesem Richterspruch endete der bis-
her längste NS-Prozeß gegen einen
einzelnen Angeklagten: Er hatte sich
in fünfeinhalb Jahren über 310 Ver-
handlungstage hingezogen. Das Ge-
richt sah es als erwiesen an, daß sich
der Angeklagte als früherer Angehö-
riger des „Judenreferats“ bei der Ge-
stapo-Steile im Konzentrationslager
Lodz der Beihilfe des Mordes an min-
destens 15 000 Menschen schuldig ge-
macht habe. Er sei an mehreren ir Au s-
siediungsaktionen“ beteiligt gewe-
sen, bei denen vor allem Kinder,
Kranke sowie arbeitsunfähige Frauen
zum Vernichtungslager Culm ge-
bracht und dort vergast wunden. Die
Staatsanwaltschaft hätte achteinhalb
Jahre Haft die Verteidigung Frei-
spruch beantragt
DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985
Bonner Schützenhilfe
für die SPD in Hessen
Uran-Anreicherung soll auf 20 Prozent begrenzt werden
PETER PHILIPPS, Bonn
Der Bonner Oppositionsführer und
stellvertretende SPD-Vorsitzende
Hans-Jochen Vogel will offenbar den
hessischen Genossen bei ihrem Rin-
gen um eine Fortsetzung des rot-grü-
nen Bündnisses Schützenhilfe leisten
- und sei es nur durch ein Signal:
Seine Fraktion bereitet einen Ent-
schließungsantrag vor, der die Be-
grenzung der Uran-Anreicherung für
die Zukunft auf 20 Prozent fordert.
Genau dieser Anreicherungsgrad ist
der entscheidende Streitpunkt zwi-
schen hessischen Sozialdemokraten
und Grünen, der an der Genehmi-
gung für die Nuklearbetriebe NTJ-
KEM und ALKEM auf brach und das
Bündnis erst wmwai platzen ließ.
Offiziell allerdings begründete Vo-
gel vor Bonner Journalisten seinen
Vorstoß mit dem Hinweis auf die be-
vorstehende dritte Überpiüfüngskon-
ferenz der Signatarstaaten des Atom-
waffen-Sperrvertrags. Die Herabset-
zung des Grades an Uran-Anreiche-
rung würde dazu führen, so Vogel,
daß das für ausländische Kernkraft-
werke bestimmte radioaktive Mate-
rial nicht mehr mißbräuchlich für die
Produktion von Atomwaffen genutzt,
werden könnte. Eine solche Be-
schränkung sei auch ein „Signal“ für"
die in Genf wiederaufgenommenen
Gespräche.
Ebenfalls auf den Hauptstreit-
punkt, die Frage von Kernkraft-
werken, bezieht sich ein parallel,
ebenfalls von Vogel mitinitiiertes
Hilfsunternehmen für die hessischen
zerstrittenen Partner Der ehemalige
Atommanager Klaus Traube und der
gemeinsam mit Vogel nach Berlin ge-
wechselte ehemalige Energie-Spezia-
list der Bundestagsfraktion, Reinhard
Überhorst, sollen in eine rot-grüne
Kommission entsandt werden, die
sich mit den Möglichkeiten eines
schrittweisen Ausstiegs aus der
Kemkraft in Hessen beschäftigen
soll. Dabei muß Übeihorst noch auf
einer weiteren „Hochzeit tanzen",
denn der saarländische Spitzenkandi-
dat Oskar Lafontaine, der ein eigenes
grünes Kontrastprogramm ohne Grü-
ne Partei versucht hat Überhorst
zum Kanidaten für ein abgemagertes
SPD und AL:
Senator Vetter
soll zurücktreten
F. D. Berlin
Die umstrittene Berliner Batterie-
ftrma „Sonnenschein“, im Besitz der
Familie von Bundespostminister
Christian Schwarz-Schilling, wird
zum Berliner Wahlkampf thema. SPD
und Alternative Liste wollen auf der
heutigen Abgeordnetenhaussitzung,
der letzten vor den Wahlen am 10.
März, einen Mißtrauensantrag gegen
den Berliner Umweltsenator Horst
Vetter (FDP) stellen. Dem FDP-Poli-
tiker wird vorgeworfen, nicht frühzei-
tig genug gegen die Umweltver-
schmutzungen der Fabrik vorge-
gangen zu sein.
Der Berliner Senatssprecher Win-
fried Fest bezeichnet^ diese Vorwürfe
als „ politische Umweltverschmut-
zung“. Fest griff damit die Worte aut
die zuvor schon der Bundespostmini-
ster im Zusammenhang mit den At-
tacken gegen „Sonnenschein“ be-
nutzt hatte. Der Senatssprecher erin-
nerte daran, daß erst Umweltsenator
Vetter die von der Firma Sonnen-
schein ausgehenden Umweltbela-
stungen unter Kontrolle gebracht ha-
be, nachdem der frühere SPD-Senat
die notwendigen Maßnahmen „ver-
niedlicht hat".
Vetter hatte am Montag die Stille-
gung von zwei Luftfiltern angeordnet
und die Firma zur Installierung einer
ordnungsgemäßen Absauganlage
aufgefbrdert. Gestern begann zusätz-
lich bei Anwohnern der Firma eine
freiwillige Blutuntersuchung, bei der
festgestellt werden soll, ob Schwer-
metall im Blut enthalten ist.
Wirtechaftsirtimsterium in Saarbrük-
ken bestimmt
Mit diesen das eigentliche Ziel eher
verschleiernden Aktivitäten wird die
von Vogel ausgestellte Forderung je-
denfalls noch nicht erfüllt, die vielen
„Einzelaktivitäten“ der Bundestags-
fraktion in Zukunft deutlicher
„Schwerpunkten“ zuzuordnen. Denn
zur Kritik an der Bonner Oppo-
sitionsarbeit - unter anderem durch
Parteichef Brandt - gehört vor allem
der Vorwurf des „Sich-Verzettelns“.
Zu den beherrschenden Abgren-
zungsthemen, für die die SPD ihre
Kompetenz in den Augen der Bürger
erarbeiten und nach weisen müsse,
gehört nach Vogels Vorstellungen
vordringlich die Umweltpolitik.
Damit hessische Zustände in ande-
ren Bundesländern möglichst nicht
auf die SPD zukommen können, sol-
len in der Umweltpolitik ebenfalls die
vielen Einzelaktivitäten zu einem
„aus sich verständlichen Konzept"
z usammengefa S t. und zu „plakativer
Darstellung genutzt" werden. Origi-
nalton Vogel an die Fraktion:
„Gleichzeitig werden wir deutlich
machen, daß die Union zur ökologi-
schen Kontrolle wirtschaftlicher und
technischer Macht, die Grünen hinge-
gen zu einer kontinuierlichen und
bruchfreien Veränderung der
wirtschaftlichen Strukturen in Rich-
tung auf eine zunehmende Umwelt»
Verträglichkeit außer Stande sind.“
Das zweite Schwerpunkt-Bein be-
faßt sich eher mit Vergangenheitsbe-
wältigung: Das Geißler-Wort von der
„Renten-Lüge" der alten soziallibera-
len Koalition sowie die von den Wäh-
lern in Umfragen immer noch fast
nicht gesehene Kompetenz der SPD
beim Schuldenabbau sitzen Vogel
tief in den Knochen. Vorder Fraktion
hat er deshalb angekündigt daß man
eine „neue, auf Dauer tragfähige Be-
messungsgrundlage der Arbeitgeber-
beiträge zur Finanzierung des Sozial-
systems“ erarbeiten wolle. Wohin die
Reise dabei gehen soll, hat er jedoch
eher versteckt: In Richtung auf eine
„Wertschöpfungsabgabe“, die die bis-
herige Bemessungsgrundlage Lohn
ersetzen soll Und für alles, so Vogel,
werde die Fraktion „die Finanzierbar-
keit schlüssig nach weisen“.
SPD hält
Koalitionsfrage
in Hessen offen
Ne a. Wiesbaden
Die hessische SPD sieht weiterhin
sowohl die CDU als auch die Grünen
als mögliche Partner einer längerfri-
stigen Regierungskoalition. Dies
machte Finanzminister Hans Kroll-
raann bei der Einbringung eines Teil-
haushalts für das Jahr 1985 im Hessi-
schen Landtag deutlich. Nur die FDP
scheide als Partner aus, da sie in den
bisherigen Gesprächen „bedingungs-
lose Forderungen“ gestellt habe.
Den fast vier Milliarden Mark um-
fassenden Teiletat der vor allem Mit-
tel für die Kommunen enthalten soll,
begründete KroUmann mit der Fest-
stellung, eine Mehrheit für den ge-
planten Gesamthaushalt sei „nicht in
greifbare Nähe gerückt“. Weitere Ge-
spräche mit CDU und Grünen seien
vor der Kommunalwahl am 10. März
nicht möglich.
CDU-Generalsekretär Manfred
Kanther übte scharfe Kritik an der
Regierung, die nun schon das dritte
Jahr ohne fristgerechten Haushalt re-
gieren wolle. Obwohl diese Politik
„miserable Grundbedingungen“ für
die hessische Wirtschaft schaffe, wer-
de die Union verfassungsrechtliche
Bedenken zurückstellen, um die Mit-
tel für die Kommunen nicht zu blok-
kieren. Die für heute geplante Verab-
schiedung des Teiletats hängt davon
ab, wie weit Änderungsanträge der
FDP und der Grünen Berücksichti-
gung finden. Die CDU will den Etat
nur dann durch Stimmenthaltung
passieren lassen, wenn er „politisch
neutral“ bleibt
Anzeichen für ein Zusanunenspiel
von RAF und Action directe
BKA- Vizepräsident Boeden spricht von logistischen and personellen Verbindungen
MANFRED SCHELL, Bann
Das Bundeskriminalamt (BKA)
geht von einem Zusammenspiel zwi-
schen der RAF und der linksextremi-
stischen französischen Terrororgani-
sation „Action directe“ aus, die einen
Mordanschlag gegen den General im
Pariser Vertddigungsmmisteriuin,
Renä A ndren, unterno mmen hat Der
Vizepräsident des BKA in Wiesba-
den, Gerhard Boeden, sagte gestern
in einem WELT-Gespräch: „Das Bun-
deskriminalam t geht ersten Anzei-
chen nach, die auf eine personelle
und logistische Verbindung zwischen
der deutschen RAF und der französi-
schen Terrorgruppe Action directe
hindeuten. Ansatzpunkt für uns ist
nicht zuletzt der beim versuchten
Sprengstoffanschlag der RAF in
Oberaxnmergau am 18. Dezember
1984 verwendete Sprengstoff. Be-
schaffungsgleiches Material ist auch
bei Aktionen der Action directe in
Frankreich verwendet worden. Dazu
kommt noch eine offensichtlich ge-
meinsam von RAF und Action directe
im Januar 1985 heraus gegebene poli-
tisch-ideologische Erklärung, die
a u<»h rin Tndia für rin g taktische Ge-
meinsamkeit der beiden Organisatio-
nen sein kann.“
WELT: Welche Schlußfolgerungen
müssen aus Ihrer Sicht aus diesen
Verbindungen gezogen werden?
Boeden: Würde die Gemeinsamkeit
der beiden Gruppen tatsächlich zu-
treffen, würde dies eine Ausweitung
der personellen und logistischen
Kapazitäten auch für die jetzt laufen-
den Aktionen der RAF und ihrer An-
hänger-Gruppen in der Bundesrepu-
blilk Deutschland sein. Es wäre dann
auch nicht a nmisphifoBpn , flan-
kierende Aktionen in Arbeitsteilung
im Ausland durchgeführt werden, die
die Forderungen der RAF unterstüt-
zen könnten.
Die augenblickliche Serie von An-
schlägern, vor allem gegen militäri-
sche Einrichtungen, muß nach Ein-
schätzung von Boeden als Teil einer
Gesamtstrategie der RAF-Terroristen
gesehen weiden. Boeden: „Zahl-
reiche Brand- und Sprengstoflan-
schläge, die augenblicklich in der
Bundesrepublik Deutschland durch-
geführt winden, sind Teil einer von
der RAF im Rahmen einer „antiimpe-
rialistischen Front“ initiierten Ge-
samt-Aktionsfolge. Zahlreiche De-
monstrationen wollen die angeblich
humanitären Anliegen der hunger-
streikenden RAF-Mztglieder unter-
stützen. Hier wird allerdings ver-
kannt, daß es den Hungerstreikenden
im Grunde nicht um die Erfüllung
der behaupteten Forderungen geht“
In Wirklichkeit werde, so sagte
Boeden, eine andere Zielsetzung da-
mit verfolgt „Die Hungerstreikenden
geben in ihren jeweiligen Erklärun-
gen humanitäre Ziele an. In Wirk-
lichkeit ist jedoch der derzeit laufen-
de Hung erstreik eine Kampfform auf
der Ebene der Häftlinge, die damit
einen Solidarbeitrag für die derzeit
.draußen 1 durchgeführten Anschläge
, p im Rahmen des Gesamtkonzeptes
der RAF -leisten wollen/
Auf die Frage der WELT, ob es
Anzeichen dafür gebe, daß es wieder
TTfi T-nrriiinilfati fYngw^K iriHvrngpri zwi-
schen Inhaftierten und dem terroristi-
schen Umfeld draußen gebe, antwor-
tete der BKA- Vizepräsident zurück-
haltend. Boeden: „Eine Koordinie-
rung zwischen den Hungerstreikak-
tionen innerhalb der Haftanstalten
und den Aktivitäten der RAF und
ihrer regionalen militanten Anhänger
ist anzunehmen.“ Auf die Frage, ob er
in diesem Zusammenhang Rechtsan-
wälte im Verdacht habe, antwortete
Boeden so: „Diese Frage kann aus
polizeilicher Sicht nicht beantwortet
werden. Die Häftlinge befinden sich
in Gewahrsam der Justiz.“
Gesucht: Der sanfte Steuertarif
Reform-Vorstellungen Häfeles für die 90er Jahre / Internationaler Rückenwind
PETER GELLIES, Bonn
Über eine Steuerreform mit kräfti-
gen Senkungen der Steuersätze, da-
für aber radikaler Streichung aller
Vergünstigungen denken Experten
der Bonner Koalition derzeit nach.
Sie würde das Steuerrecht in den 90er
Jahren grundlegend vereinfachen
und sozial gerechter sein. Allerdings
würde dieses Vorhaben ein Mehrfa-
ches der 20 Milliarden kosten, die als
Entlastung für die Jahre 1986 und
1988 beschlossen worden sind.
Die „Vordenker“ und Finanzexper-
ten aus FDP und CDU/CSU nähern
sich dem Thema nur sehr vorsichtig,
weil es politisch sensibel ist, Emotio-
nen weckt und weü sich aus ihm in
der Tagespolitik manche Funken
schlagen lassen. Zu denen, die sich
aus der Deckung wagen, ihr Konzept
aber als „private Überlegung“ be-
zeichnen, gehört Hansjörg Häfele
(CDU), Parlamentarischer Staatsse-
kretär beim B imdesfinanzminister. '
„Runter mit den Steuersätzen, aber
dafür Streichung der zahlreichen Ver-
günstigungen", kennzeichnete er die
Marschroute für die Zeit nach 1987.
Um die finanziellen Spidräumeda-
für zu gewinnen, ist ein sanierter
Staatshaushalt nötig, der noch nicht
erreicht sei, meint Häfele. Der CDU-
Politiker stört sich daran, daß das
Steuerrecht heute von Gruppeninter-
essen beherrscht sei, die für sich Pri-
vilegien erwirkten. Das kompliziere
das Steuenecht und mache es unge-
recht Gutverdienende könnten sich
mit Hilfe (legaler) Aus nahme n der Be-
steuerung entziehen.
„Lieber niedrigere Steuersätze und
weniger Ausnahmen als hohe Steuer-
sätze und viele Ausnahmen", lautet
eine Vorgabe der an visierten Reform.
Gerade wer die sozial Schwachen för-
dern wolle, müsse diesen Weg gehen.
Die zweistufige Entlastung 1986 und
1988 sei nur ein erster Schritt die
Steuern vor allem für jene zu senken,
die etwas mehr verdienen, dann aber
von der Progression erfaßt werden.
Ziel ist ein linearer, sanft steigender
Steuertarif, der motiviert und nicht -
wie heute -die Schwarzarbeit fordert
Ein Kernpunkt dabei ist der Spit-
zensteuersatz in der Lohn- und Ein-
kommensteuer von derzeit 56 Pro-
zent „Es verstößt gegen die Natur
des Menschen“, meint Häfele, „wenn
der Staat vom Leistungseinkommen
mehr als 49 Prozent wegsteuert“ In
der Koalition wird offenbar sogar er-
wogen, den Spitzensteuersatz von 56
auf 40 Prozent oder weniger zu sen-
ken.
Familienpolitische Vorgabe ist ein
Ehepaar mit 3000 "Mark monatlich
und drei Kindern steuerlich nicht
ebenso zu behandeln wie ein kinder-
loses Paar mit gleichem Einkommen.
Für die Senkung der Unternehmens-
Steuern (Gesamtbelastung nicht sel-
ten 70 Prozent) und ihrer Eigenkapi-
talstärkung spüren die Reformer in-
ternationalen Rückenwind: In den
USA, Großbritannien, Japan und
Schweden werden Steuern gesenkt
Freilich dürften bei einer Verwirkli-
chung der Reformpläne Wünsche der
deutschen Wirtschaft nach Sonderab-
schreibungen, Investitionsrücklagen
und anderen Vorteilen in Bonn auf
taube Ohren stoßen.
Um die den Finanzämtern weitge-
hend verschwiegenen Zins- und
Kapitaleinkünfte einzufangen, soll
da Sparerfreibetrag verzehnfacht
dafür die Hinterziehimgen schärfer
verfolgt werden. Das Übel stetig stei-
gender 'Steuern und zahlloser Ver-
günstigungen müsse endlich an der
Wurzel gepackt Werden, meint Häfe-
le, „denn das geltende Steuerrecht ist
in der Gefahr, statt zu mehr Gerech-
tigkeit zu Ungerechtigkeit, Zunahme
von Schwarzarbeit und Bürokratie,
Nachlassen von Leistungsbereit-
schaft und Wagemut zu fuhren.“
"Parteilose basteln am Konzept mit
Landesvorsitze oder Echternach erläutert die CDU-Perspektiven „Hamburg 1990"
HERBERT SCHÜTTE, Hamburg
Die hanseatische CDU setzt auf die
Zukunft Sie will nach den Worten
ihres Landesvorsitzenden Jürgen
Echternach „der pessimistischen
Grundhaltung bei großen Teilen der
jungen Generation eine Absage ertei-
len“. Und das, obwohl für sie 1985
kein Wahljahr ist Hinter dieser Ziel-
setzung steht mehr als ein Bündel
von Wahl-Versprechungen: Die
Union will mit ihrem Programm
„Hamburg 1990" festmachen, was vor
dem Hintergrund der Herausforde-
rungen der nächsten sechs bis zehn
Jahre zu geschehen hat, um Hamburg
als lebenswerte und leistungsstarke
Metropole zu erhalten.
Das Neuartige an dieser Konzep-
tion ist die breite Mitarbeit von Bür-
gern, die nicht parteigebunden sind.
Wenn die seit 28 Jahren in der Oppo-
sition befindliche CDU der Hanse-
stadt „über den Tellerrand der näch-
sten Wahl" (Echternach) gucken will,
dann gehört auch der Blick über den
Rand der Mitglieder-Karteikästen da-
zu. Bürger. Verbände - von Sport-
bünden bis zum ADAC - und Kam-
mern konnten ein Jahr lang ihre An-
regungen einbringen.
Aus den unterschiedlichen Vor-
schlägen hat eine Kommission, die
von Echternach geleitet wurde, einen
Katelog gefiltert, der vom nächsten
Monat an Diskussionsgrundlage für
die Parteigliederungen - die Union
zählt in Hamburg mehr als 14 009 Mit-
glieder-, aber auch für die fachkundi-
ge Öffentlichkeit büden soll Der
47jährige Parteichet der seit elf Jah-
ren an der Spitze der Christde-
mokraten steht, kündigte eine Rahe
von Anhörungen an, zu denen jeder-
mann willkommen ist, bei denen aber
auch speziell geladene Experten Stel-
lung nehmen sollen.
Die Dimensionen dieses Langzeit-
Programmes reichen von den The- '
men Bauen und Wohnen in einem
Ballungszentrum bis zur Auslän-
derpolitik, vom Freizeitangebot bis
zum Problem Innere Sicherheit, von
der Verflechtung Hamburgs im über-
regionalen Rahmen Norddeutsch-
lands bis zum Stellenwert des Stadt-
staates innerhalb der Europäischen
Gemeinschaft und seinen Verbindun-
gen nach Übersee.
PDotprojekt ist die CDU-Perspekti-
ve „Hamburg 1990“ nicht nur von
Thema und Timing, sondern, auch
von der Teilnahme her Echternachs
Kommission hat sich die Erfahrun-
gen von Unionspolitikem aus der
ganzen Bundesrepublik nutzbar ge-
macht Die Oberbürgermeister Rom-
mel und Wallmann, Bundeswoh-
nungsbauminister Schneider, Bü-
dungsministerin Würns, Forschungs-
minister Riesenhuber und die Kultus-
minister der Union in den Ländern
nahmpn S tellung .
Bei einem Parteitag im Herbst will
die Hamburger CDU das .bis dahin
diskutierte und ergänzte Pro-
grammpapier formell verabschieden
und als Grundposition mit in ihren
Wahlkampf für das zweite Halbjahr
’i nehmen.
u
„Doppelt soviel Koffer aus dergleichen Menge Material
Von DIETER DOSE
E rst Kälte, Schnee und Eis - nun
Tauwetter und Matsch. Das
Thema Wetter und die im
Kampf gegen die WitterungsunbLlden
erzielten Erfolge sind ein
Schwerpunktthema der„DDR"-Pres-
se dieser Tage. 19 000 zusätzliche Ar-
beitskräfte -Angehörige der Nationa-
len Volksarmee (NVA), der Volkspoli-
zei und Studenten - wurden „mobili-
siert", um die Kohleversorgung zu si-
chern und das Transportwesen auf-
rechtzuerhalten.
„Für uns NVA-Angehörige ist es
Ehrensache, unser Bestes bei diesem
Einsatz zu geben“, wird im SED-Zen-
tralorgan „Neues Deutschland" Sol-
dat Uli Storch zitiert „Einer von vie-
len, die mit einer Ehrenurkunde und
einer Prämie ausgezeichnet worden
sind.“
Letzlich, so die Berichterstattung,
aber werden „mit Umsicht und hoher
Einsatzbereitschaft“ („Berliner Zei-
tung“) nicht nur Probleme gelöst,
sondern auch noch die Pläne überer-
füllt Eine von vielen der Erfolgsmel-
dungen liest sich in der „Berliner Zei-
tung" so: «Die Kumpel in den sechs
Tagebauen des Bornaer Werkes
(Anm. & Red. Leipziger Braunkoh-
lenrevier), dessen Anteil an der
DDR-Kohleförderung rund 14 Pro-
zent betragt erreichten mit 135 682
Tonnen einen neuen Förderrekord
seit Bestehen des Werkes."
Eine Horror-Meldung zum Thema
Winter verbreitete die „Neue Zeit“,
Organ der Ost-CDU. Überschrift:
„Bereits 20 Menschen erfroren". Pas-
siert angeblich in West-Berlin - „weil
sie auf Parkbänken oder eisigen
Dachböden schliefen“. Ganz geheuer
aber kam der „Neuen Zeit“ diese Mel-
dung wohl nicht vor. Deshalb der Zu-
satz im Text „Schätzungen besa-
gen“.
Thema Nummer eins aber in den
„DDR"-Publikationen ist (und bleibt
es auch in den nächsten Monaten) der
40. Jahrestag der Kapitulation Hitler-
Deutschlands. Chroniken der Kampf-
handlungen in den letzten Monaten
des Krieges findet man in vielen Blät-
tern. Dabei wird allerdings der Ein-
druck erwecket, daß nur noch im
Osten gekämpft worden ist und die
Westalliierten kaum etwas in der
Endphase getan haben. Siege und
Vormärsche der Roten Armee neh-
men breiten Raum ein.
Aus der Presse
von drüben
In der Zeitschrift „SundT“, Unter-
titel „wehrpolitisches Jugendmaga-
zm“ heißt es über den 26. Januar
1945: „Truppen der 2. Belorussischen
Front erreichen die Ostseeküste und
schneiden die Hauptkräfte der faschi-
stischen Truppen in Ostpreußen von
den zentralen Gebieten Deutschlands
ab.“
In der „Zeittafel“ der „Wo-
chenpost“ wird der westliche Beitrag
zum Kriegsgeschehen lediglich so er-
wähnt: „3. Februar 1945: Mit dem bis-
her schwersten Bombenangriff auf
Berlin leitet die anglo-amerikanische
Luftwaffe die Vernichtung von Städ-
ten und Betrieben im Osten Deutsch-
lands ein.“
Ist jedoch von der sowjetischen
Winteroffensive „auf einer 1200 Kilo-
meter breiten Front zwischen der Ost-
see und den Karpaten" dieJRede,
dann werden nur Siege, Vormärsche
und vor allem Befreiungen registriert.
Als ob dabei nichts vernichtet wor-
den ist...
In der „Kampfchronik“ des
„Neuen Deutschland“ finden immer-
hin die am 8. Februar begonnene Of-
fensive der Westalliierten und die
strategisch wichtige Einnahme der
Brücke von Remagen durch die Ame-
rikaner am 7. Marz Erwähnung. Im
satirischen „Eulenspiegel“ sind es in
erster T.inip Alltagsprobleme, die aufs
Koni genommen werden. Zum Bei-
spiel das eines „Herrn Haller“ , dessen
nagelneuer Koffer aus dem VEB Kof-
ferbau Hangen berg bei der ersten Be-
nutzung aus allen Nahten platzte und
nicht mehr zu gebrauchen war.
Der „Eulenspiegel“ ironisch: „Fest
steht, Haller war selbst schuld an der
unheilvollen Entwicklung. Erst vor-
gestern stand in der Zeitung, dte auch
er täglich liest, ein langer Bericht mit
vielen Bildern über die Hangenberger
Kofferproduktion und ihr neues Pro-
dukt Unter der zweizeiligen Über-
schrift .Doppelt soviel Koffer aus der
Reichen Menge Material! 1 Also mußte
Herr Haller damit rechnen, daß die
Belastbarkeit dieses Koffers nur halb
so groß ist“
Daß „zweistellige Versorgungspro-
bleme bei einzelnen Erzeugnissen“
sich negativ auf die Einstellung der
„DDR“ -Bürger auswirken, wird im
der in Ost-Berlin erscheinenden
„Deutschen Zeitschrift für Philoso-
phie“ eingeräumt Zugleich werden
die „überhöhten Ansprüche und egoi-
stischen Verhaltensweisen“ kritisiert,
die bei „DDR“ -Bewohnern anzutref-
fen sind. Aber solche Einstell
sind zu überwinden - „durch
stungsfördemde und
demde Auseinandersetzungen im
beitskoDektiv durch., kon
wirksame politisch-ideologiscfie^ Ar-
beit“.
Ob der Mann mit dem rniöStenen
Koffer auch zu denen mit
ten Ansprüchen“
*
Stehen die
Trabantenstädte
bald leer?
D. GURATZSCH. Esaeq
Führende Städtebau-Experten q
der Bundesrepublik sagen für die
Großsiedlungen m den Trabanten-
Städten beachtliche Leerstände und
akute Verslumungsgefahr voraus.
Auf der internationalen Baufachmes-
se Deubau 85 in Essai warnten sie
gestern in einem Forum des Bunde.«
Deutscher Architekten (BDA) vor der r
Propagierung neuer Leitbilder für an-
dere Siedlungstypen. Dann nämlich,
so der Karlsruher Soziologe Prot
Hans-Joachim Klein, würden
Trabanten- und Satellitensiedlungen
der sechziger und siebziger Jahre die
Leidtragenden sein.
Schon heute gibt es in diesen Sied-
lungen nach Klein verschiedentlich
Leerstande von 15 bis zu sogar 20
Prozent Mit weiter wachsenden
Leerständen könne ein Verhängnis,
voller Kreislauf in Gang kommen.
Auf den gewaltigen Imageverlust die-
ser Siedlungen werde ein Zustrom
„sozial schwächerer Nachrücker in
die Großhaussiedlungen folgen.
Klein stützt seine Prognose auf Er-
gebnisse einer Befragung von tau-
send Umzugshaushalten in Karlsruhe
und Dortmund, die im Auftrag des
Bundesbauministers vom Institut für
Soziologie der Universität Karlsruhe
durchgeführt: worden ist Danach sei
in den Satellitenstädten lediglich ein ,
hoher Anteil älterer Zuzüglicher „hei ^
misch“ geworden. Für jüngere, '
expandierende Familien mit steigen-
dem Einkommen stellten diese
Wohnlagen hingegen abschätzig be-
urteilte „Verschiebebahnhöfe“ auf
dem Weg zum ebenerdigen Wohnen
(meist im TCi gpnhpim) dar. Während
sich der Trend zum Einfamilienhaus
mit Garten eher noch verstärkt habe,
würden alle Großhausformen aus den
sechziger und siebziger Jahren, an
vorderster Stelle das Wohnhochhaus,
mit der zum Schimpfwort geratenen
Bezeichnung „Beton“ abqualifiziert.
Die Wünsche der umzugswilligen
Bevölkerungsgruppen richten sich,
wie die Untersuchung ergeben habe,
auf durchmischte Bau Struktur von
freiem und verdichtetem Flachbau
mit stark gegliederten Geschoßbau- ^
ten, die aber nicht mehr als drei bis
vier Stockwerke haben sollen. Hoch-
häuser und Langzeilen würden abge-
lehnt.
SPD gibt WDR
zusätzliche Macht
.fac.Boan
Das von der Düsseldorfer SPD-
Landtagsfraktion vorgelegte „Vor-
schaltgesetz“ zum geplanten Landes-
medi engesetz provoziert eine neue
Diskussion über die Machtposition
des WDR. Mit der Vorlage soll zwar
der Empfang privater Fernsehpro-
gramme via Satellit auch im bevÖlke-
rungsreichsten Bundesland ermög-
licht werden, der WDR hätte aber ein
weitreichendes Entscheidungsrecht
Bei einer begrenzten Kapazität der
Kabelanlagen sollen nach den WDR- .
Programmen zunächst die „ortsüb-
lieh empfangbaren“ und dann erst die
Satelliten-Pro gramme eingespeist
werden. Die Rechtsaufsicht bei der
Einspeisung möchten die Initiatoren
des „Vorschaltgesetzes“ der Kölner
Rundfunkanstalt übertragen.
Diese Kompetenz-Zuweisung an
den größten Sender der ARD ist eine
neue „medienpolitische Groteske“,
wie gestern der CDU-Bundestagsab-
geordnete Dieter Weirich kommen-
tierte. „Denn das heißt nichts ande-
res, als daß ein Wettbewerber über
das Elmzutreten eines Mitbewerbers
entscheidet“ Weirich, medienpoliti-
scher Sprecher der CDU/CSU-Bun-
destagsfraktion, fordefte Ministerprä-
sident Johannes Rau auf, schnell ein
komplettes Mediengesetz vorzulegen,
das zumindest dem Standard des
Hamburger Gesetzesvorhabens ent- *-
spricht j
Die SPD-Mehrheitsfraktion im
Düsseldorfer Landtilg hat die Ab-
sicht das umstrittene „Vorschaltge-
setz“ erst nach der Novellierung des
Gesetzes über den Westdeutschen
vom Landesparla-
en zu lassen. Das
soll der Kölner
Femsehanstalt auch
privatwirtschaft-
garantieren - ein
auf den entschiedenen
insbesondere der Zei-
stößt und gegen das
htswissenschaftler wie
Lerche und Reinhart
Bedenken ange-
ben. Offensichtlich zielen
der Regierung Rau darauf
der Rückkehr der Minister-
an den Medien -Verband- -
zusätzliche politische Fak-
Nordrhein- Westfalens
des WDR zu schaffen,
ie der CDU und der CSU angebo-
ren ^ndenegterungschefe toben
sozialdemokratischen Amtskol-
eine Entscheidungsfrist für ein
einheitliches Medienkonzept gesetzt
Die Frist läuft Ende Marz ab.
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■I
ln Beirut and
Terronurmeen
bilUg zu haben
' JfEXER M. RANKE, Tel Aviv
Di^scbwere Wirtschaftskrise in Li-
* bamA die Arbeitslosigkeit und die
* nicht kontroIliert>are Bewaffnung der
jo ffäUrniahhen Mützen beunruhigen
■' jj^disebe Regterußfiskreise. Sie be-
/Brchten, daß «isländische Geldge-
jjgf y/jg Libyen, Iran oder Saudi-Ara-
‘ ■V bien mit Geld- und Waffen- An gebo-
■ " ten dieaibeäs-imd zufamftslosen Ju-
y.nfUi phen in Beamt dazu bringen,
cfrih ah Tenoristen gegen Israel ein-
setzen zu lassen. Tatsächlich Ist es im
■: nwslennschenWest-BeimtwedCTPo-
üzä noch Armee gelungen, die
schwerbewaffneten Milize n der ver-
cj^hi fdongri mösfenuschen Gruppie-
; rangen unter Kontrolle zu bringen.
: Die: ' Unsicherheit im
. mos lemisc hen West-Beirut wird von
? Beobachtern nich^ zuletzt auf die
i ‘Wirtschaftskrise zurückgeführt Wäh-
' ■ rend das christliche Ost-Beirut von
- der kriminellen Welle nicht erfaßt ist,
da die Mflfc Lebanese Forces inner-
halb einer kohärenten Gemeinschaft
: lebt und. besoldet wird, muß bei den
Mo 5 lfT" inffiMm jetzt jeder Zusehen,
wo er bleibt Die Bezahlung bei ihnen
, ; jeicht nicht aus, nachdem Syrien und
" die PLO die Zuwendungen drastisch
gedrosselt batten und die Spendenbe-
■' reitschaft der Bevölkerung erschöpft
■ ist >
Dazu kommt» daß die Oberweisun-
~ . gen aus dem arabischen Ausland dra-
stisch znrückgeheu, da die Öleinnah-
men feiten und viele Libanesen etwa
in Saudi-Arabien und am Golf ar-
beitslos werden und zurückkommen.
Die Familien in Beirut haben einfach
: . kein Geld mehr und können die infla-
. tionsaitig ' steigenden Preise nicht
■' mehr bezahlen, berichten Libanesen
' in Israel. Außerdem würden Renten
und-Gehäiter nicht ausreichend er-
höbt Die Folge sei eine unbeschrei-
bliche Kriminalität, da schon jeder
Jugendliche über Waffen, vom Revol-
ver bis zur Kalaschnikow, verfüge.
Wenn in dieser Lage ein arabischer
Freund ais Spender auf trete, könne er
* schnell eine neue Terrorarmee auf-
stellen.
Die Unfähigkeit der Regierung Ka-
rame und von Präsident Amin Ge-
mayd in Beirut, die Wirtschaftsnot zu
meistern oder überhaupt nur anpak-
' ken zu wollen, fühlte zunächst auch
mm Rücktritt des moslemisch-sunni-
tischen Erziehungsministers Selim
l Hass. &st nach langem Drängen
L ‘ nahm er das Rücktrittsgesuch zu-
; : 4 . juck. Hoss ist Bankier und weiß, daß
'i die Wirtschaftslage Libanons nach
zehn Jahren Krieg, Abwanderung.
r von Fachkräften und weitgehenden
Zerstörungen oder Plünderungen vor
- allem durch die Syra-.die ganze Fa-
- briken demontierten und über die
Grenze schleppten, nahezu hoff-
■- nungsfosist
Die Gold- und Finanzreserven sind
praktisch erschöpft, ausländische In-
vestitionen bleiben aus, und auch die
arabische Geschäfts- und Banken-
- Welt hat kaum mehr Vertrauen in den
- einst blühenden Handelsplatz Beirut
- Die Währung, das libanesische
Pfund, ist gegenüber dem Dollar so
stark gefallen, daß Finanzminister
Ca mil le Chamoun von einer „kata-
strophalen Entwicklung“ spricht
Noch vor einem Jahr stand das Pfund
bei 5,50 pro Dollar, inzwischen sackte
es auf 14 Pfünd pro Dollar ab und
entwertet damit alle Pfundguthaben
und Ersparnisse.
In dieser schlimmen Lage kommt
als neues Alarmsignal der Entschluß
des saudi-libanesischen Geschäfts-
mannes Rafiqu Hariri, alle Aufräu-
mungs- und Reparaturarbeiten in
Beirut einzustellen. Hariri, ein reicher
Schwager des saudischen Königs
Fahd, hat seit 1983 aus eigener Tasche
über 40 Millionen Dollar für Schutt-
beseitigung und den Wiederaufbau
billiger Mietshäuser gezahlt (SAD)
Steht Iran hinter
Pariser Attentat?
A. GRAFKAGENECK, Paris
Die französische Polizei glaubt
Hinweise darauf zu haben, daß der
am vergangenen Freitag vor seinem
Haus bei Paris ermordete Leiter der
W affenexport- Abteilung im französi-
schen Veiteidigungsministerium, Re-
ne Audran, von einem Attentäter aus
dem Nahen Osten umgebracht wur-
de, der möglicherweise der von Iran
operierenden Terrororganisation
„Dschihad Islamique“ .{Islamischer
Krieg) an gehört. Demnach soll An-
dren zum Ziel eines Anschlages ge-
wählt worden bpt«, weil er unter an-
derem für die massive französische
Waffenhilfe an Irak verantwortlich
war. Der Generalmgenieur soll nach
unbestätigten Meldungen des Sen-
ders „Europa l“ in der Woche vor
seinem Tode Drohungen erhalten ha-
ben, die auf den Nahen Osten hin wie-
sen. Die französischen Sicherheitsbe-
hörden wußten angeblich, daß „ir-
gend etwas in dieser Woche passieren
werde“, wußten aber nicht, von wel-
cher Seite.
Audran wird heute mit militäri-
schen Ehren in Gegenwart von Pre-
mierminister Fabius in Paris beige-
setzL Fabius hatte gestern Verteidi-
gungsminister Hemu und Innenmini-
ster Joxe zu sieh gebeten, um alle
polizeilichen Suchaktionen nach den
Attentätern in einer Hand zu ver-
einigen. Inzwischen sind 300 Beamte
mH der Aufklärung befaßt
Wiedervereinigung nur
in einem freien Europa
Seminar in Paris zur deutschen Frage 7 Eckpfeiler „DDR“
A. GRAF KAGENECK, Paris
Geheimnisse in der Deutschland-
politik Bonns oder gar vor den westli-
chen Verbündeten geheimgehaltene
Verhandlungen zwischen den beiden
Staaten in Deutschland, wie sie den
Deutschen immer wieder unterstellt
worden sind, gebe es nicht Da aber
bisher pur die Menschen in der Bun-
desrepublik Deutschland Freiheit
und Selbstbestimmung genießen
können, müsse die deutsche Frage
offen bleiben. Trotz der von der
„DDR“ errichteten Mauer lebten auf
beiden Seiten Menschen, die an dem
Gefühl der Ziiftflmwwn^hn rigfcpft
festhalten. Dies «klärte der Staats-
sekretär im Bonner Minis terium für
innerdeutsche Beziehung«), Ottfried
Hennig, vor französis chen Politolo-
gen und Journalisten in Paris. Hennig
sprach auf einem ersten Studientag
über die „DDR“, der in der französi-
schen Hauptstadt von Professor Jo-
seph Rovan, Leiter des internationa-
len „Verbindungs- und Dokuxoenta-
tionsbüros“, veranstaltet wurde. Ro-
van hatte zur Einführung gesagt, daß
er angesichts des starte gewachsenen
französischen Interesses für die
„DDR“, insbesondere als Folge der
wechselhaften innerdeutschen Szene
im Jahre 1984, in Zukunft jährlich
einmal ein solches Seminar veranstal-
ten werde.
Sowohl Hennig wie andere west-
deutsche „DDR“ -Sp ezialisten sahen
keine Aussicht auf eine baldige
deutsche Wiedervereinigung. Eine al-
lein mögliche politische Lösung der
deutschen Frage gebe es momentan
deshalb nicht, weil die „DDR“ sich
im östlichen System inzwischen zum
solidesten Partner der Sowjetunion,
ja zum Eckpfeiler des gesamten so-
wjetischen Herrschaftssystems ent-
wickelt habe. Auch sei die „DDR“,
trotz des inneren Widerstandes und
der Resignation ihrer Bevölkerung,
nach Staats- und Parteistruktur sowie
Dynamik ihrer Wirtschaft «»ingg der
solidesten Regime in Osteuropa und
könne schon von daher selbstbewuß-
ter als bisher sowohl Moskau wie
Bonn gegenüber auftreten. Eine Wie-
dervereinigung sei nur möglich in ei-
nem Europa, das in gemer Gesamt-
heit seine Freiheit wiedergefunden
habe.
Ähnlich batte sich am Vortage der
bayerische Ministerpräsident Strauß
vor einem Gremium hoher Wirt-
schaftsführer, die ihn über Osthan-
delsfragen hörten, geäußert. Die Wie-
dervereinigung sei ein „langer histori-
scher Prozeß“. Es gebe keine „unter-
irdischen deutschen Absprachen“.
Die „DDR“ sei integraler Bestandteil
des Ostblocks. Von französischer Sei-
te wurde auf das Paradoxon zwischen
Abgrenzungsbemühungen der
„DDR“-Führung und Gesprächsbe-
reitschaft, zwischen Schießbefehl
und Reisegenehmigung, zwischen
Einfuhrverbot für Westzeitungen und
dem Ausliegen französischer Blätter
im Kulturzentrum Unter den T.indpn
hinge wiesen.
Unitä: „Warum hilft der
Westen den Marxisten?"
WELT-Gespräch mit Generalsekretär / Entscbeidnngsjahr 1985
JÜRGEN LIMINSKI, Bonn
Die Führung der prowestlichen na-
tionalen Widerstandsbewegung Unita '
(Nationale Union für die totale Unab-
hängigkeit Angolas) ist davon über-
zeugt, daß das Jahr 1985 Ent-
scheidungen von erheblicher Trag-
weite für die Entwicklung im. südli-
chen Afrika bringen wird. Die Überle-
genheit der Unita in Angola gegen-
über der vom Westen mit Entwick-
lungshilfe ausgehaltenen, aber poli-
tisch und militärisch von Moskau ab-
hängigen Diktatur in Luanda werde
immer offenkundiger. Mittlerweile
kontrolliere die Unita die Grenzen
nach Zaire und Sambia (siehe Karte)
und ihre Kommandos operierten seit
Dezember in der Hauptstadt des Lan-
des und in der nördlichen Erdöl-En-
klave Cabinda. „Das Jahr 1985 wird
sehr ernst“, sagt die Nummer zwei
der Befreiungsbewegung, Tito Chin-
guoj i, in einem Gespräch mit der
WELT.
Chingunji ist seit dem vergangenen
November Generalsekretär der Uni-
ta,- galt aber schon vorher als die rech-
te Hand ihres charismatischen Füh-
rers Jonas SavimbL Auf dem jüng-
sten Kongreß habe man ein strate-
gie-militärisches Programm ausge-
arbeitet Ziel sei .ein Vormarsch im
Nordzipfel des Landes, die Einkrei-
sung Luandas und Knmmandoopera-
tioneo in den großen Städten sowie
die Ausschaltung der Ölindustrie in
Cabinda, der Haupteinnahmequelle
des marxistischen Regimes der
MPLA (Angolanische Volksbefrei-
uugsbewegung).
Das Kräfteverhältnis beschreibt
der junge Generalsekretär, der wie
ein im Westen ausgebildeter Manager
wirkt, so: „23 000 Mann halbregulärer
Einheiten garantieren die Sicherheit
in der befreiten Zone. 25 000 kämpfen
im Untergrund, das heißt im Busch
und in den Städten, gegen rund
40 000 kubanische Soldaten und die
Truppen der MPLA. 1500 sowjetische
Militärberater und 2000 Offiziere und
Experten aus der DDR, vorwiegend
für Geheimdienste zuständig, stehen
Luanda zur Seite.“ Zum Kräftever-
hältnis zählt Chingunji noch drei
Faktoren: „Erstens das Staatsgebiet
Wir sind jetzt fast überall präsent und
können jederzeit und an jedem Ort
tätig werden. Zweitens das Volk Es
unterstützt uns. Wenn es heute freie
Wahlen und die Anwendung des
Selbstbestimmungsrechts für das an-
golanische Volk gäbe, würden wir ei-
überwältigenden Sieg erringen,
die Zeit Sie arbeitet für uns.
Die 'MPLA wird immer schwächer.
Besvfegen hat sie auch unser Ver-
band! ungsangebot, das wir erstmals
1980 unterbreitet hatten, abgelehnt
lind sucht nun eine globale Lösung,
die unsere Stärke relativieren wür-
de.“
In diesem Sinne komme den Verei-
nigten Staaten von Amerika und Süd-
afrika eine besondere Bedeutung zu.
Solange Washington und Pretoria an
der Vorbedingung eines Abzugs der
Kubaner festhalten, werde es kaum
zu ernsthaften Verhandlungen kom-
men. Denn hier sei die Sicherheit Na-
mibias, mithin aisn auch Sü dafrikas
im Spiel Chingunji: Jch glaube
nicht an den Willen der Südafrikaner,
sich ohne Sicher h*>itegarant ie n aus
Namibia zurückziehen zu wollen.
Aber wie dem auch sei, die Unita wird
ihren Kampf mit oder ohne Unabhän-
gigkeit für Namibia bis zum Ende
fortsetzen, bis zur Unabhängigkeit
Angolas.“
Zur Zeit kämpfe die Unita auch
gegen Einheiten der Swapo in
Zentralangola. Daraus könne man
schließen, daß die geplante Offensive
der MPLA nicht nur gescheitert sei,
sondern daß Luanda jetzt alle verfüg-
baren Kräfte mobilisiere, um zu über-
leben. Ohne die Hilfe aus dem Aus-
land wäre das marxistische Regime
längst am Ende. Chin gunj i weiß die
Hilfe auch zu lokalisieren. Die westli-
chen Erdölfirmen in Cabinda sorgten
mit ihren Devisen für 80 Prozent des
Haushalts. Ohne diese Devisen wären
die Kubaner nicht zu bezahlen. An
dem Tag, da die ausländischen Unter-
nehmen ihre finanzielle Hilfe für das
Regime einstellen, bricht Luanda zu-
sammen.“ Es handele sich hier auch
um die Frage westlicher Solidarität
mit einem unterdrückten Volk. Chin-
gunii: „Das Volk fragt uns, warum
der Westen, der die kommunistischen
Regime doch verurteilt, in Angola ein
kommunistisches Regime unter-
stützt Vor allem die Missionare ha-
ben einen schweren Stand, wenn sie
erklären müssen, warum christde-
mokratische Regierungen ein athe-
istisches, ja antichristliches Regime
unterstützen, das in den Augen des
Volkes illegal, illegitim und minoritär
ist“ Möglicherweise seien diese Re-
gierungen aber nicht immer vollstän-
dig und umfessend über die wirkli-
chen Zustande in Angola informiert
Chingunji bereist-an der Spitze ei-
ne: Delegation seiner Befreiungsbe-
wegung zur Zeit mehrere Länder Eu-
ropas, um interessierte Politiker über
die Verhältnisse in Angola aufzuklä-
ren oder wenigstens Kontakte zu
knüpfen. Dem Vernehmen nach ist
die Delegation im Auswärtigen Amt
in Bonn nicht empfangen worden.
Weinberger hat beim Kampf um den
Verteidigungsetat wenig Freunde
Aber Reagan stellt sich hinter den Minister / Hinweis auf Gespräche mit Moskau
FRITZ WERTH, Washington
Der Kampf des amerikanischen
Vertddigimgsministers Caspar Wein-
berger um seinen Etat für das Haus-
haltsjahr 1986 entwickelt sich allmäh-
lich zu einer offenen Feldschlacht
Nachdem er vor vier Wochen das er-
ste Gefecht innerhalb der Admini-
stration gewonnen hatte und mit ei-
ner mehr oder minder freiwilligen
Streichung seines Etats um 8,7 Milli-
arden Dollar davon kam, hat jetzt die
wesentlich schwierigere Aufgabe be-
gonnen, diesen Etat durch den Kon-
greß zu boxen.
Weinberger hat in diesem Kampf
wenig Verbündete, dennoch ist seine
Position bemerkenswert stark, denn
zu diesen wenigen Bundes ge nossen
gehört Präsident Reagan selbst, der
sich noch am Wochenende ausdrück-
lich gegen weitere Kürzungen im Ver-
teidigungsetat wandte. „Dieser Apfel
ist bis zur Neige ausgepreßt“, sagt er.
Was den Kampf Weinbergers so de-
likat macht Wide seiner Gegner im
Kongreß kommen aus der eigenen
Partei, angeführt vom Mehrheitsfüh-
rer im Senat, Robert Dole. Dole und
mit ihm zahlreiche republikanische
Senatoren, haben ein Junktim zwi-
; sehen dem Verteidigungsetat und ^ . . .
B udge tkürzun gen in anderen Berei- Kongreß angetastet oder gar gesto-
chen, besonders auf sozialpoliti- eben worden,
schem Gebiet, hergestellt Auf der anderen Seite befinden
Kürzungen in diesem Bereich seien “ch die renitenten republikanischen
niiTAniigtiw'Vi und unglaubwürdig, so Senatoren in einem Dilemma. Viele
argumentieren sie, wenn der Verteidi- von Ihrem wurden nur zu gerne Wein-
gungsetat ungeschoren bleibt „Wir berger in die Knie zwingen. Seit
bekommen wirklichen Arger, wenn Reagan sich jedoch so voll hin ter
wir beim Verteidigungs-Haushalt Weinberger gestellt hat bedeutet eine
nicht zu vernünftigen Ergebnissen Niederlage Weinbergers zugleich ei-
kommen“, warnte Dole. nen Rückschlag für den Präsidenten.
An > n ipfistag kam es im S<»nat dann Andererseits k ö nne n viele von ih-
zur offenen Konfrontation zwischen nen sich selbst keine spektakuläre
Weinberger und den republikani- Niederlage leisten, denn für 22 repu-
Senatoren. Seiten teilten b likanisch e Senatoren stehen im Jah-
erste Hiebe aus, Ergebnisse jedoch re 1986 Neuwahlen bevor und Sena-
wurden nicht erzielt Die Fronten ha- tor John Heinz machte sich am Diens-
ben sich eher versteift Der Kampf ^ 211 ibpezn Sprecher. „Ich hoffe, der
wird noch über Monate hinaus andau- ■ Präsident und Caspar Weinberger
em. Weinberger gab sich nach diesen verstehen, daß wir von ihnen einige
Diskussionen zuversi chtlic h. Er ist Zugestä ndn isse brauchen, um jene
ein erfahrener und geschickter Senatoren zu schützen, die in zwei
Kampfer an der Budgetfront Obwohl Jahren in die Wahl ziehen.“
er in den letzten drei Jahren jedes Mal Weinberger zeigte sich von dieser
seine eigenen Budgetvorstellungen Argumentation nicht beeindruckt*
reduzieren mußte, ging er dennoch „Wir haben unseren Verteidigungs
stets als moralischer Sieger aus die- haushah den Bedrohungen unseres
sen Duellen hervor. Bisher jedenfalls Landes von außen anzu passen. Wir
ist keines der bedeutsamen amerika- haben noch einen weiten Weg zurück-
nischen Verteidigungssysteme wäh- zulegen, um das militärische Gleich-
rend der Amtszeit Weinbergers im gewicht mit den Sowjets wieder her-
zusteflea“ Außerdem würden Redu-
zierungen im Verteidigungshaushalt
ein zufriedenstellendes Ergebnis in
. den bevorstehenden nuklearen Abrü-
stongsverhandhmgen mit den So-
wjets „praktisch unmöglich" ma-
chen. Weinberger zitierte dabei
George Shultz als Kronzeugen.
Zugleich traf Weinberger die Sena-
toren mit dem Argument an einer
höchst empfindlichen Stelle, als er
' Sagte, daß mit jeder Milliarde Dollar,
die von seinem Verteidigungsetat ge-
strichen würde, 35 000 Arbeitsplätze
in der sehen Rüstungsindu-
strie verloren gehen und daß zugleich
die Kosten der Regierung für die Ar-
beitslosenunterstützung steigen wür-
den. Der Staat spare deshalb von je-
dem Dollar, der in seinem Etat gesto-
chen werde, in Wahrheit nur 50 Cent.
Obwohl Weinberger mit Ronald
Reagan einen starken Verbündeten
hat, ist die Verteidigung seines Etats
im Kongreß dieses Mal wesentlich
schwieriger als in früheren Jahren. Er
kann im Senat nicht mehr auf die
hundertprozentige Unterstützung des
Vorsitzenden des Verteidigungsaus-
schusses rechnen, die ihm sicher war,
solange John Tower dieses Amt be-
setzte.
Towers Nachfolger Barry Gold wa-
ter ist zu einer schwer kalkulierbaren
Größe geworden. Er hat vor vier Wo-
chen noch eine Einfrierung des Etats
auf den Vorjahrsstand gefordert und
für eine Verschrottung des MX-Rake-
tenprogramms plädiert, scheint in-
zwischen jedoch diese radikale Posi-
tion revidiert zu haben.
Noch schwieriger ist seine Situa-
tion im Repräsentantenhaus, seit Les
Aspin den bisherigen sehr kooperati-
ven Vorsitzenden des Verteidigungs-
ausschusses Melvin Price abgelöst
hat Aspin wird den Forderungen
Weinbergers wesentlich härteren Wi-
derstand entgegensetzen.
Insgesamt steht in diesem Gefecht
keine Reduzierung, sondern nur eine
Bremsung der geplanten Erhöhung
des Verteidigungskais von 259 Milli-
arden Dollar im Jahre 1985 auf 286
Milliar den im Haushalt des nächsten
Jahres zur Debatte. Weinberger hat
diese geplante Erhöhung bereits um
8,7 Milliarden Dollar auf 277,3 Milliar-
den Dollar gekürzt Das würde bedeu-
ten, daß sein Verteidigungsetat real
im nächsten Jahr immer noch um 5,5
Prozent anwachsen würde.
Die Partei
schwört „freiem
Quebec“ ab
A. v. KRUSENSTEERN, New York
Der Traum von der Unabhängig-
keit Quebecs ist endgültig ausge-
träumt Die Parti Quebecois, die 1968
mit dem ausdrücklichen Ziel gegrün-
det wurde, die französischsprachige
Provinz Quebec aus dem Staatsver-
band Katrins berauszulösen und zur
TJnflhhagigkeit zu fuhren, hat diesem
Ziel auf einem außerordentlichen
Parteitag ab geschworen.
Der Partei blieb keine andere Wahl
wenn sie nicht Selbstmord begehen
wollte. Die Wähler von Quebec sind
zwar stolz auf ihr französisches Erbe,
das sie intensiv pflegen, aber von Un-
abhängigkeit wollen sie nichts wis-
sen. Bei einer von der Provinrialre-
gierung 1980 veranstalteten Volksbe-
fragung lehnte eine klare Mehrheit
der Wähler die Unabhängigkeit ab,
und nach jüngeren Umfrageergebnis-
sen wird eine solche heute nur noch
von vier bis fünf Prozent der Wähler
befürwortet
Provinz-Premier Reite Levesque,
der gleichzeitig Chef der Parti Quebe-
cois ist, erkannte die Zeichen der
Zeit: Der von der Partei gepredigte
Separatismus paßte nicht mehr in die
politische Landschaft. Auf dem letz-
ten regulären Parteitag hatten die Ra-
dikalen eine Resolution durchsetzen
können, in der proklamiert wurde,
eine S timm e für die Parti Quebecois
bei dem nächsten Provinzialwahlen
sei gleichbedeutend mit einer
Stimme für die Unabhängigkeit
Levesque wußte, daß diese Resolu-
tion viele Wähler abschrecken mußte.
Er berief deshalb einen außerordent-
lichen Parteitag ein, um diese Resolu-
tion für ungültig erklären zu lassen.
Die Delegierten wischten die Resolu-
tion mit Zweidrittel-Mehrheit vom
Tisch und verabschiedeten eine abge-
schwächte Version, in der die Unab-
hängigkeit vage als „grundsätzliches
Ziel“ der Partei gezeichnet wird.
Angeführt vom ehemaligen Mini-
ster Camille Laurin stürmten die Ra-
dikalen daraufhin unter Protest aus
dem Saal, wobei sie Transparente mit
dem Motto „Notre Pays - Le Quebec“
(unser Land - Quebec) schwenkten.
Dies löste sofort Vermutungen über
eine Spaltung der Partie aus. Laurin
bezeichnete sie als verfrüht „Wir ha-
ben noch nicht entschieden, ob wir
bleiben oder ob wir uns trennen“,
sagte er auf einer Pressekonferenz.
(SAD)
Btx: Die Essenz der Essenzen.
Bildschirmtext wendet sich
nicht nur an den privaten
Nutzer. Gerade kleinen und .
mittleren Unternehmen bietet
BtxdieChance, kostengünstig
in die Datenfernverarbeitung
einzusteigen. Auch für freie
Berufe wie zum Beispiel Ärzte,
Apotheker und Handwerker, .•
die Daten- und Jnformations-.
Systeme nur gelegentlich
nutzen, ist Btx eine preiswerte
Alternative.
Bildschirmtext bietet neue
Möglichkeiten der Information,
der Kommunikation und der
Dialogverarbeitung. Und das
rund um die Uhr. Schnell,
bequem - und sicher.
Hier ein Beispiel aus der
Praxis:
Das Importhaus König &
Wiegand betreibt ein rechner-
gestütztes Btx-System für den
Handel mit Rohstoffen. Interes-
senten können sich jederzeit
aktuell informieren: Das so-
genannte .Drogenlexikon' gibt
z.B. Auskunft über Beschaffen-
heit Vferunreinigungen, Vter-
wendungsmöglichkeiten von
Rohstoffen und Essenzen.
Genauso kann man per Btx
Rechtsvorschriften, die bei der
Vferarbeitung zu beachten sind,
überprüfen. Natürlich können
Kunden auch per Btx Bestel-
lungen eingeben.
Auch hier hat sich Btx als
unentbehrlich erwiesen. Man
braucht kern spezielles Know-
how, spart Zeit VUege und Geld.
Bfld sch iim te xt-
damit Sle’s leichter haben.
i
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j
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I
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Wer sagt denn, daß Sie Bayreuth, Hof,
Münster/Osnabrück und Saarbrücken
nur über die Autobahn erreichen?
„Ein dichteres Flugnetz bringt
vor allem den Geschäftsleuten
erhebliche Erleichterungen"
(FAZ vom 11.7.1984).
Deshalb versucht Lufthansa in
Zusammenarbeit mit der DLT
ständig die Zahl der Verbindungen
zu erhöhen und das Strecken-
netz immer dichter werden zu
lassen. Um ein flächendeckendes
Flugangebot zu erreichen, bietet
DLT Ergänzungsflüge zwischen
allen wichtigen deutschen Flug-
häfen und dem nahen Ausland.
Sie finden uns in Halle 9, Stand 9.18.
... .v _
Auch der Komfort und Service
an Bord können sich sehen
lassen. Durch die Umrüstung auf
moderne Fluggeräte hat die DLT
Lufthansa- Standard erreicht.
Wenn Sie also zum Beispiel von
einer Auslandsreise zurück-
HO&M LH 40/R5
p^nngfgtafc 3L Januar 1985-NrJ28-DIE WELT
UMWELT • FORSCHUNG • TECHNIK
Das Prinzip der mehrfachen Barrieren
sorgt für die Sicherheit im Reaktor
Im Störiafl wh$ die Kontrolle des Atomkraftwerks durch Notstromaggregate ermöglicht
Von GÜNTHER BADING
W as geschieht, wenn em
Tran 5 porÄ^eyg_ mit ei-
\ . f ? nem betauter. für abge-
'brannte Kenihrenist abe ^auf dem
Weg von ei rv™ Atomkraftwerk zur
verun-
glückt? Antwort der Experten: „Ein
AutounfaH Sonst nicfats.“ So banal ■
dies auch klingen mag, es ist keine
VemiedBchniig von Gefa h ren. Die Si-
cbaungsvoricehrungen für die fried-
liche Ncfcamg der Kernenergie in der
Bondfisnqpublik De uts c h la n d sind
auf so hohem, international aner-
kanntem und' teilweise beneidetem
Niveau, daß ernste Stör- oder garUn-
f5Hp ausgeschlossen werden können.
Die Castor-Behälter für den
Transport von gebrauchten Brennele-
menten änd eine deutsche Entwick-
lung, an deren Ankauf auch die So-
wjets schon Interesse gezeigt haben.
Die 70 Tonnen, in anderer Version 115
Tonnen, schweren Ungetüme neh-
men jeweils vier Brennelemente mit
^annnwi . 400 B renns taben zum
Transport und zur Zwiscbenlagemng
bis zur Wiederauferbeätang auf- Sie
sind so bruchsicher, daß sie selbst
pnnpn freien Pall aus zehn Metern Hö-
he auf einen befestigten Boden (Be-
ton) unbeschade t überstehen. Außer-
dem sind sie hitze- und: auch be-
schußbestandig. „Selbst ein Flug-
zeugabsturz kann ihnen, nichts anha-
ben“. versichern die Experten.
Ba den nmd 60 Transporten dieser
Art jährlich - derzeit noeh nach Cap
La Hagne in Frankreich- hat es bis-
her nie Probleme gegeben. Daß die
Routen festgelegt werden, die Polizei
Bescheid weiß und der Fahrer der
Spezialfahrzeuge Funkverbindung
hat, versteht sich von selbst
Was für den Transport güt, ist eben-
so für das Sicherheitssystem aller
Kernkraftwerke richtig: Hier wiedort
gilt das Ji&hrfadi-Barriföen-Prin-
zip“. Jede Einwirkung, die zu einer
Storung fuhren konnte, muß auf ver-
schiedenen Wegen ab geblockt wer-
den können. Wenn eine Sicherungs-
komponente versagt oder - etwa
durch Sabotage oder einen Anschlag
- zerstört wird, dann müssen die rest-
lichen Elemente dafür sorgen, daß
der Reaktor nicht zur Gefahr wird.
Am Beispiel des Kernkraftwerks
Krinnmel an der Elbe, wo am vergan-
genen Freitag ein Sprengstoffan-
schlag auf einen nahegetegaien
Strommasten verübt wurde, laßt sich
die Wirkungsweise der Sicherungen
darsteDen: Die Sprengladung deto-
nierte morgens um 4.06 Ubr. Der Mast
knickte um, die vom Kernkraftwerk
gelieferte Energie hatte keinen „Ab-
fluß“ mehr. Der Reaktor wurde au-
tomatisch abgeschaltet.
im Kraftwerk geschah folgendes:
Da die Ursache der Storung von au-
ßen zunächst nicht bekannt war, die
normale Abführung des mit Vollast
arbeitenden Kernreaktors aber nicht
möglich, war, setzten die automati-
schen Sicherheitsvorkchrungen im
Werk ein „HerabfahTen“ des Reaktors
in Gang — ohne d»p Eing riff eines
Mitarbeiters. Daß 'der Reaktor
schließlich ganz abgeschaltet wurde,
geschah nicht aus Gründen der Reak-
torsicherheit, sondern um den Strom-
erzeuger (Generator) zu schützen.
Der erzeugte Strom wird in drei
Phasen ans Netz geliefert Da sich
beim Umstürzen des gesprengten
Strommasten offenbar eine Twtiiphp
Verzögerung des Kurzschlusses in
den verschiedenen Leitungen erge-
ben hatte, entstand eine „Schieflage”,
in der aus ein«: oder zwei Phasen
noch Strom hätte entnommen wer-
den können, während die dritte
schon unterbrochen war. Dies führte
zum ^chneDschluß“, dem sofortigen
Abschalten des Reaktors.
Wird der Reaktor heruntergefah-
ren, um keinen Strom mehr ans Lei-
tungsnetz. nach draußen abzuführen,
so wird er normalerweise nicht völlig
abgeschaltet Denn das Kraftwerk
braucht selbst Strom, um die zahllo-
sen Schalt- und Kontrollvorgänge, so
über die Reaktortätigkeit zu steuern.
Bei „Schnellschluß“ wird al-
lerdings überhaupt v«n Strom mehr
vom Kernkraftwerk erzeugt Aber
selbst wenn von außen kein Strom
aus dem öffentlichen Netz übemom-
men werden könnte, würde der Reak-
tor Tnang Pk Steueru ng] i rhkpr t noch
nicht außer Kontrolle geraten. In
Krümmel gab es keinen Strom mehr,
dennoch ging da - Betrieb dort weiter.
Im Kraftwerk stehen sechs No t-
strom-D jesehg gregate; in den moder-
nen, sogenannten Konvoi-Anlagen
sogar acht. Sie werden nach dem Aus-
bleiben der Stromversorgung - aus
welchen Gründen «»^h iTmwor — xnit
Druckluft gestartet und liefern dann
Elektrizität für den Eigenbedarf des
Kraftwerks. Ein einziges dieser Ag-
gregate ist in der Lage, den ges am t e n
Strombedarf (auf Monate) zu decken.
Die Spanne zwischen Stromausfall
und Anspringen der Notstromaggre-
gate wird durch Batterien über-
brückt, die ebenfalls mehrfach vor-
handen sind. Mindestens zwei der
Notstromaggregate sind im übrigen
besonders gegen Sabotage und Ein-
wirkungen von außen ge sc hü tzt, so
daß sie den vielzitierten Slugzeugab-
sturz mitten auf das Kraftwerk über-
stehen und den Reaktor auf Null
schalten würden.
Sicherheit hot Gewicht: Bund 70 Tonnen wiegen die riesigen Stahl bebälter, in denen die abgebrannten
Brannntanentn transportiert und Ms zu zehn Jahre zwischengelagert weiden fotodpa
Spranger: Mehrheit hält
Kernenergie für positiv
DW.Bonn
Der Pariomentarische Staatssekre-
tär Im Bundesinnenministerium,
Gari-Dletar Spranger, nahm im Ge-
spräch mit der WELT zu Fragen der
Sicherheit und der Umweltverträg-
fichtelt der Kernenergie Stellung.
Die Fragen stellte Günther Beding:
WELT: Die Smog-Situation im
Ruhrgebiet vor wenigen Tagen hat
erneut vor Augen geführt, welche
Umweltbelastungen unter ande-
rem von Kohlekraftwerken aus-
gehen. Erwarten Sie jetzt eine
größere Akzeptanz der Kernener-
gie?
Sprangen Im Grunde ist es sehr zu
bedauern, daß es erst solcher spekta-
kulären Aktionen wie der Ausrufung
von Smog-Alarmen bedarf, um man-
chen Politikern und auch Teilen, der
Öffentlichkeit bewußt zu machen,
welchen Umweltbelastungen wir un-
terliegen und welch hoher umweltpo-
litischer Stellenwert der Kernenergie
rfpghaih zukommt. Aktuelle Umfrage-
ergebnisse haben ergeben, daß be-
reits heute etwa 68 Prozent der Be-
völkerung der Kernenergie positiv
gegenüberstehen. Die Disbission um
die Kernenergie hat sich in den letz-
ten Jahren erfreulich versachlicht
Deshalb erwarte ich, daß Einig e von
denen, die sie bisher ablehnen, nach
der erwähnten Smog-Ekfahrimg doch
naphftonltlirhgr werrien.
WELT: Mit der für kommenden
Montag erwarteten Entscheidung
über Bau und Standort einer Wie-
deraufarbeitungsanlage für abge-
brannte Kernbrennstoffe werden
wir erstmals im eigenen Land ei-
nen vollen Zyklus von Herstellung,
Nutzung und Wiederverwendung
von Brezmstäben haben. Wie sicher
ist diese Technologie? .
Spranger: Die Kernenergie ist sicher;
insbesondere bei dem hohen Stand
der Technik in der Bundesrepublik
Deutschland. Die friedliche Nutzung
der Kemergie bei uns ist jetzt 25 Jah-
re alt Sie ist auf dem besten Weg in
die Normalität Die strengen Sicher-
heitsanforderungen bei uns haben im
internationalen Vergleich Spitzenni-
veau. Das wird im übrigen auch
durch den jährlichen Bericht des
B nnrip4rinnpnminiqt «»rg an den Bun-
destag belegt, in dem über besondere
Vorkommnisse in den Kernkraftwer-
ken beichtet werden müßte, der aber
im Grunde kaum nennenswerte Er-
eignisse aufführt
WELT: Der letzte Bericht, für 1983,
wurde im August vergangenen
Jahres vorgelegt-?
Spranger: Auch die Meldungen für
1984 zeigen, daß zu keiner Zeit Perso-
nen in der Umgebung oder in den
Kernkraftwerken selbst durch Radio-
aktivität gefährdet waren.
WELT: Wie groß ist heute der An-
teil der Kemergie an der gesamten
Stromerzeugung? Wie stark ist das
Preisgefälle gegenüber konventio-
nellen Kraftwerken?
Spranger: Nach Inbetriebnahme wei-
terer Kraftwerke 1984 liegt der Anteil
der Kernenergie in der öffentlichen
Stromerzeugung bei nunmehr 27 Pro-
zent Der Preisvorteil der Kern-
energie beträgt unter Einbeziehung
der Entsorgungskosten gegenüber
Stromerzeugung aus deutscher
Steinkohle etwa drei bis fünf P fennig
pro Kilowattstunde. Dies gilt für
Steinkohlekraftwerke, die teü-entr
schwefelt, aber nicht .entstickt* sind.
Das heißt, wenn die zusätzlichen Auf-
lagen durch die Großfeuerungsanla-
genverordnung vollzogen werden, er-
höhen sich automatisch die Kosten
für die Kohle-Energie.
WELT: Wie sieht die Zielplanung
für die künftige Nutzung der Kern-
energie aus? Ist Frankreich, wo
man voll auf den Ausbau der Atom-
energie setzt, ein Beispiel für uns?
Sprangen Die Franzosen haben uns
in Gesprächen über die Bekämpfung
der Waldschäden gesagt: Wenn ihr
nicht so viele Kohletoaftwerke hättet,
dann hättet ihr wesentlich weniger
Schwefeldioxid in der Luft. Eure ge-
ringe Nutzung der Kernenergie ist im
Grunde eine Umweltbelastung, die
ihr Deutschen allein zu verantworten
habt. Wir sehen dann kaum ein, daß
wir europaweit Regelungen überneh-
men sollen wie eure Großfeuerungs-
anlagenverordnung. Zur Zielpla-
nung: Wir wollen etwa einen Anteil
von einem Drittel Kernenergie an der
öffentlichen Stromerzeugung errei-
chen, also ein ausgewogenes Misch-
system der Energieträger Kernkraft,
Kohle und Wasserkraft
WELT: Am Montag soll über die
von der Bundesregierung befür-
wortete Wiederaufarbeitungs-
anlage entschieden werden. Wel-
che Kriterien haben hier zu gelten?
Spranger. Dies ist eine rein unter-
nehmerische Entscheidung. Was die
Frage der Sicherheit anbelangt, so er-
füllen beide ins Auge gefaßten Stand-
orte - Wackersdorf und Dragahn -
alle Voraussetzungen.
NOTIZEN
„Umwelttkket k für Busse
Offenbach (dpa) - Die Stadtver-
ordnetenversammlung von Offen-
bach hat beschlossen, versuchswei-
se eine übertragbare Umweltmo-
natskarte für städtische Busse ein-
zuführen. Die Stadt erhofft sich da-
von eine Verbesserung der rückläu-
figen Fahrgastzahlen und eine Min-
derung des Autoverkehrs. Dabei
wurde unter anderem auf die Stadt
Basel verwiesen, wo die über-
tragbare Dauerkarte zu vier Prozent
Fahrgastzuwachs bei freilich zehn
Prozent Mzndereinnahmen geführt
hat
Denkmalpflege bebildert
Bonn (dg.) - Mit einer Dokumen-
tation über „Steinzerfall“ hat das
Deutsche Nationalkomitee für
Denkmalschutz (Bundesministeri-
um des Innern, Hohe Str. 67, 5300
Bonn 1) eine neue Faltblattserie zu
Einzelthemen der Denkmalpflege
gestartet Der Text informiert über
Ursachen und Ausmaße des durch
Luftverunreinigungen beschleunig-
ten Verfalls unersetzlicher Kultur-
güter und ist mit eindrucksvollen
Fotos versehen. Die Gesamtschä-
den beziffert Bundeshauminister
Oscar Schneider auf drei bis vier
Milliarden Mark jährlich.
Datenbank-Kongreß
Frankfurt (wat) - Während in den
USA Datenbankdienste regelmäßig
von mehr als 500000 Kunden in
Anspruch genommen werden,
steckt diese Entwicklung in Europa
noch in den Anfängen. Auf dem
Datenbank-Kongreß „INFOBASE
'85“ vom 7. bis 9. Mai in Frankfurt
wird deshalb erstmals in Europa
der neueste Entwicklungsstand auf
diesem Sektor allgemein verständ-
lich dargesteHt
Nafurschutzzentrum
Stuttgart (gur.) - Nach Bayern,
Hessen und Niedersachsen wird
jetzt auch Baden-Württemberg ein
Jfaturschutzzentrura“ erhalten. Es
soll am Hauptweg zum Feldberg im
Schwarzwald errichtet werden und
in erster Linie der Besucherinfor-
mation dienen. Dabei wird ein
Schwergewicht auf die „erzieheri-
sche Komponente“ zu einem „feld-
bergfreundlichen Verhalten“ ge-,
legt, um die von zwei Millionen Be-
suchern jährlich ausgelöste Erosion
zu stoppen. Die Baukosten (400 000
Mark) trägt das Land.
■ ’ .d
5 Uhr 10. Brummi übernimmt die fangfrische Ladung.
Punkt 9 steht Brummi mit der neuen Collection vor der Tür.
Kurz vor 6: Br ummi bringt die neue Melkmaschine.
Ein Glück, denn Punkt 6 wird gemolken.
11 Uhr 55. Noch vor der Mittagspause
bringt Brummi die Lieferung Dachziegel.
4 Uhr. Die Großmar kt halle
öffnet die Tore: Für Brummi.
Bei Brummi macht der Kunde den Fahrplan.
Brummi
Station, wo b\e
dem schnells
kratischeUm
viele tausend
* *
wann Sie wollen, macht Zwischen-
wollen, liefert, wohin Sie wollen. Auf
en und direktesten Weg. Ohne büro-
de. Denn hinter Brummi stehen
rnehmer. Und die richten sich nach
den Wünschen ihrer Kunden. Jeder Auftrag wird von
ihnen individuell und fachgerecht ausgefuhrt. So lan-
det Ihre Ware sicher und .
pünktlich am Ziel. Und Da bleibt kein Wunsch
nicht auf dem Abstellgleis. auf der strecke.
Die selbständigen Transportunternehmer und Kraftwagenspediteure im Fernverkehr (BDF).
l
\
8
DAS POLITISCHE # BUCH
DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985
Unruhe vor dem Ende
der Nachkriegszeit
Zum vierten Band der Geschichte der Bundesrepublik
W ohl für die meisten Zeitgenossen
erscheinen in dm* Rückschau auf
die selbst erlebte Geschichte der
Bundesrepublik die sechs Jahre der Regie-
rungen Erhard und Kiesinger als eine „Peri-
ode des Übergangs“ zwischen der durch
Persönlichkeit und Politik des ersten Bun-
deskanzlers scharf konturierten „Ära Ade-
nauers” und der Zäsur, die die Übernahme
der ^gierungsverantwortung durch die so-
zialliberalje Koalition unter B undeskanzler
Brandt 1969 bedeutete.
In welchem A usmaß indessen tatsächlich
den sechs Jahren des vermeintlichen bloßen
„Übergangs“ nicht nur- wie jeder Epoche in
Klaus Hlldebrand:
Von Erfurt! zur Großen Koalition 1965-
1969
Mit einem einleitenden Essay von Kar!
Dietrich Bracher. Bd. IV der Geschichte
der Bundesrepublik Deutschland in fünf
Bänden. Deutsche .Verlags-Anstalt, Stutt-
f iart, und F. A. Brockhaus, Wiesbaden.
31 S., Subskriptionspreis Halbleder
220 Mark, Leinen 168 Mark.
der Geschichte - ein Eigengewicht zu-
kommt, sondern wie notwendig, ja, zum Ver-
ständnis der folgenden Jahrzehnte bis in
unsere Gegenwart unumgänglich die ge-
naue Kenntnis dieser Zeit ist, um zu ermes-
sen, was die riamaic eingetretenen tiefgrei-
fenden Veränderungen in der sozialen Ent-
wicklung, in der innenpolitischen Szene, in
der internationalen Stellung der Bundes-
republik, vor allem aber im geistigen Klima
und in der politischen Kultur Westdeutsch-
lands mit sich brachten und welche Konse-
quenzen sie hatten, zeigt in anschaulicher
Klarheit, begrifflicher Prägnanz und scharf-
sinniger Reflexion der vorliegende vierte
Band aus der „Geschichte der Bundesrepu-
blik Deutschland“. Er schließt unmittelbar
an die Bände 2 und 3 an, in denen Hans-Pe-
ter Schwarz die „Ära Adenauer“ umfassend
darstellte und interpretierte (s. WELT v. 26.
Januar 1984).
Hildebrand war im Vergleich damit die
ungleich schwierigere Aufgabe zugefallen,
eine nicht so eindeutig durch eine überra-
gende Gestalt geprägte Epoche darzustellen,
die auch nicht durch ein einziges großes
Thema - wie im Fälle der sorialliberalen
Koalition durch ihr ost- und deutschlandpo-
litisches Programm - zu charakterisieren ist,
das sich quasi von seihst als Mittelpunkt der
Darstellung und Analyse anbietet Ungeach-
tet dieser Schwierigkeit und der Tatsache,
daß es praktisch keine wenigstens leitfaden-
artige Skizze gab, an der sich der Autor im
Groben hätte orientieren können, so daß er
sich alles erst aus den einerseits zahlreichen,
andererseits aber (wie es in der Zeitge-
schichte oft der Fall ist) nur zum Teil „spre-
chenden“ Quellen vor allem in den Archiven
der Adenauer-, der Ebert- und der Nau-
mann-Stiftung, in dem Archiv der Erhard-
Stiftung und im Archiv Kurt Georg Kiesin-
ger mühevoll erarbeiten mußte, ist -um das
Entscheidende vorwegzunehmen - festzu-
stellen, daß der Verfasser diese Aufgabe sou-
verän gemeistert hat
Entstanden ist nicht nur ein weit gefä-
chertes Panorama des Geschehens der sechs
Jahre, das in vielen Einzelheiten die zum
Teil dramatischen Auseinander se tzung en in
der Innen- und Außenpolitik der Bundes-
republik in die Erinnerung zurückruft, wo-
bei es der Autor versteht, die Dinge stets auf
Hion entscheidenden Punkt hinaripnltpn,
sondern die Perspektive des Historikers, der
die deutsche und europäische Geschichte
des 19. und 20. Jahrhunderts voll überblickt;
läßt das Ganze in die größeren historischen
? ma»nmPTihnngp pmfiig pn
Oft sind es kleine Zwischenbemerkungen,
Vergleiche und behutsam ausgezogene Kon-
tinuitätslinien, die dem Leser die Augen dar
für öffnen, worum es in den großen Konflik-
ten, etwa in der Diskussion zwischen den auf
die USA als Hauptschutzmacht der Bundes-
republik blickenden „Allantikem“ und den
die enge Verbundenheit mit Frankreich be-
tonenden „Gaulüsten“, ging. Hier holte das
„ Options “ -Problem, das die Geschichte der
deutschen Großmacht seit der Bismarck-
Zeit durchzogen hatte, die Bundesrepublik
ein, dem sie in den „besten“ Jahren der „Ära
Führte Deutschland in die Moderne: Abgang des oft unterschätzten Kanzlers Erhard
FOTO: SVBI SIMON.
Adenauer“ 1955 bis 1958 entronnen zu sein
schien.
Überhaupt zeigt Hildebrand, wie in den
sechziger Jahren zum einen die Vergangen-
heit, und das hieß zunächst: die nationalso-
zialistische Vergangenheit, die in der Zeit
des „Kalten Krieges“ schon fast als „bewäl-
tigt“ gegolten batte, wieder zur bedrücken-
den Gegenwart wurde, wie aber auch die
von Fritz Fischers Buch „Griff nach der
Wel tmacht “ ausgelöste Diskussion um die
Kontinuität einer expansiven deutschen Au-
ßenpolitik seit der Wilhelminischen Ära die
historisch-politische Diskussion in viel
grundsätzlichere Dimensionen vorantrieb,
als dies in den fünfziger Jahren der Fall
gewesen war.
Hildebrands Darstellung ist um histo-
rische Gerechtigkeit in einem heute selten
anzutreffenden Maße bemüht Dies gilt in
besonderem Maße für das Urteil über die
Kanzlerschaft Ludwig Erhards. Unter Ab-
wägen aller Vorzüge und Schwächen dieser
kurzen „liberalen Ära“ kommt er zu dem
Fazit, daß „Überzeugungskraft und Wirkun-
gen seiner gesellschaftspolitischen Bot-
schaft . . . Erhard in die Reihe derjenigen
nicht zahlreichen Politiker (rücken), die
Deutschland bewußt und mächtig in die Mo-
derne geführt, ja gestoßen haben“.
Den Leistungen der Regierung der „Gro-
ßen Koalition“, vor allem der Überwindung
der Rezession 1966/67 (ein Kapitel, das de-
monstriert, in welchem Maße sich der Autor
in die ihm an sich ferner liegende Materie
der Wirtschaftspolitik eingear beitet hat), den
sozialen Reformen und den Bemühungen
um außenpolitische Balance wird Hflcte
brand in einem ähnlichen Maße gerecht, wie
er die allmähliche Formierung eines neuen
ost- und deutschlandpolitischen Konzepts in
der oppositionellen FDP und - zunächst in
Teilen -der SPD in ihren einzelnen Etappen
umreißt
Erwecken in den genannten Hauptteilen
die Sachkundigkeit des Verfassers, seine
Ausgewogenheit und die Treffsicherheit des
Urteils, sein Bemühen um historisches „Ver-
stehen“ und zugleich das Beziehen von Posi-
tionen, die weithin Tmn«»nKf5hig smri, den
Gesamteindruck, es handele rieh hier be-
reits um ein „klassisches“ Werk, das wohl im
Detail, aber kaum mehr in den Gnmdzügen
korrigiert oder mo difizi ert werden kann, so
spürt man in einem Kapitel, dem nach Auf-
fassung des Rezensenten wichtigsten, welch
ungeheure Anstrengung es den Autor geko-
stet haben muß, hier in gleich disziplinierter
Weise zu schreiben. Gemeint ist das letzte
Kapitel (vor den resümierenden Schlußbe-
trachtungen .Rückblick auf die sechziger
Jahre“): „Vom Geist der Zeh: Zwischen
juste milfe u* und neuer Unruhe“.
Hier geht es um die geistige „Gezeiten-
wende“ in der Mitte der sechziger Jahre, die
die eigentliche „Nachkriegszeit“ ablöste und
in der „der Grundkonsens zu zerbrechen
drohte, auf den die Bonner Demokratie rieh
stützte“. Dabei erteilt der Verfasser aßen
heute immer noch (oder schon wieder) gras-
sierenden Verklärungen dessen, was als
„fruchtbare Unruhe der kritischen Jugend“
in gespielter Naivität umschrieb«! wird und
in Wahrheit einen ganz tiefen, den Ruckfall
in die Primitivität markierenden „kulturre-
volutionären" Einschnitt mit verheerenden
Auswirkungen - über die Universitäten hin-
aus - in vielen Lebensbereichen bedeutete,
eine schneidende Absage.
Mit solcher Klarheit ist noch nirgends
über die von hier ausgehende vernebelnde
„Faschismus“-, „Kapitalismus“- und
„System“ -Kritik gehandelt worden. An die-
sem Kapitel werden sich zweifellos die Gei-
ster schinden. Dem Verfasser ab« gebührt
nicht nur fer sein Werk insgesamt, sondern
gerade auch für diesen Teil, der in stärkstem
Maße das enthält, was von den sechsJahren
der scheinbaren „Periode des Übergangs“
heute noch weiterwirkt, aufrichtiger Dank.
• ANDREAS HELLGRUBER
Zwischen Norm und Moral
„Das Recht und die soziale Gruppe“ von Wolf gang Hirsch
A uf mit 1615 Anmerkungen versehe^
oen, eng bedruckten Seiten legt der
Jurist, Historiker und Sozialwissen-
schaftler Wolfgang Hirsch ein Buch vor, das
sich wohl als sein Lebenswerk bezeichnen
läßt Weit ausholend, jede Aussage nach-
weislich belegend, keine der grundlegenden
Theorien bedeutender Soziologen von
Giambattista Vico üb« Hegel und Marx bis
Max Weber übergehend, versucht er, eine
Synthese zwischen Rechtsphilosophie und
Rechtssoziologie herzu stellen.
Diese so einfach klingende Feststellung
könnte entweder meinen lassen, es handele
sich um ein Werk von rein partikularem
Wolfgang Hirsch:
Das Recht und die soziale Gruppe
Versuch einer Rechtssoziologie auf der
Grundlage empirischer Philosophie. Fer-
dinand Enke Verlag, Stuttgart. 472 S.,
59 Mark.
Interesse oder um eine kämpferische Aus-
einandersetzung zwischen Philosophie und
Soziologie, wie sie seit dem Aufkommen der
Soziologie bereits mehr als oft unternom-
men und seit geraumer Zeit ad acta gelegt
wurde. Doch dem ist nicht so, weil Hirsch
das dem Recht, beziehungsweise den
Rechtsnormen unterliegende Philosophi-
sche und Soziologische nicht an diese heran-
trägt, sondern die normative Natur des
Rechts wie des Gesetzes aus der Sache
selbst heraus als gegeben hinnimmt
Damit eröffnet er sich den Weg zur Analy-
se des philosophischen Hintergrunds von
Weltanschauungen, von denen diejenigen
kleineren oder größeren Gruppen beeinflußt
waren, die hi« od« dort ein Rechtswesen
begründet haben. Indem er diesem dreistufi-
gen Weg das unumgängliche Evolutionäre
des Geschichtlichen hinzufügt, erreicht er
den Nachweis ein« Interrelation, bei d« das
Recht beziehungsweise die jeweiligen Ge-
setze in Beziehung zu bestimmten Grupp«!
stehen und das Recht beziehungsweise die
jeweiligen Gesetze selbst wiederum das Ent-
stehen bestimmter Gruppen od« Gruppie-
rungen fördern.
Damit erhebt sich die Frage, inwieweit
historische Realitäten, wie beispielsweise
Religion od« Staat, in d« Lage sind, neben
äußerem auch inneres Gruppenverhalten
durch «kennbare Imperative, sei es direkt
od« indirekt, zu regeln. Zw« kann kein
Zweifel darüb« bestehen, daß eine derartig
ausgerichtete Regelung immer wieder ver-
sucht worden ist; allerdings in ein« Weise,
bei d« durch die Bindung an das Normative
(und seine Sprache) Inneres und Äußeres
nicht mehr erkennbar voneinander zu unter-
scheiden sind, was jenen sozialen Gruppen-
zusammenhalt schwächt d« so oft zur Er-
haltung von Religion od« Staat heraufbe-
schworen wurde und stets noch wird.
Genau an diesem Punkt setzt der Autor in
seinen fast die gesamte Rechtsgeschichte in
bezug, auf Religion und Staat durchlaufen-
den Überlegungen an. Ist es letztendlich
doch sein Ziel, Erkenntnis darüb« zu er-
langen, wo die Abgrenzungen zwischen ge-
Einheit nur auf dem Papier
Rudolf E. Bollinger über die Lage der Jemen-Staaten
Wolfgang Hinch
FOTO: WILHELM PRE1M
setzlicben Nonnen gegenüber moralischen
Akten, Äußerungen bloß« Moral sowie der
gruppenspezifischen Verinnerlichung von
Moral gelegen sind. Dies«, vor aßen Dingen
für das Wissen um die Aßtagsmoral und
ihren Wandel bedeutungsvoll« Suche ha-
ben rieh seit Jahrhunderten Rechts-, Reli-
gjons- und Staatsphilosophen gewidmet -
jedoch meist aus ein« üb« d« Sache
schwebenden Sicht
Wolfgang Hirsch ist das Verdienst zuzu-
sprechen, diesbezüglic h den gewiß mühsa-
men, dafür ab« auch klarenden Weg von der
Phüosophie über das Historische und Sozia-
le zurück zur Philosophie gegangen zu sein:
Er relativiert das Abstrakte ins Menschen-
bezogene. ALPHONS SILBERMANN
N ach zahlreichen Repsen erweist sich
B olling er als' ein’ guter Kenner der
beiden Jemen-Staaten, deren poli-
tische Machtkämpfe mit Qu«- und Winkel-
zügen bis zu Attentat und Mord von außen
schw« einzusehen sind. Der Kampf um die
Positionen im strategisch wichtigen Südara-
bien wird zudem von auswärtigen Mächten
wie Saudi-Arabien und der Sowjetunion ge-
fehlt, die ihre Karten gern bedeckt halten.
Als Mittelsmann hat Bollinger an der Ent-
scheidung d« Regierung in Aden (Volks-
republik Südjemen) mitgewirkt, die fünf
□ach der Lorenz-Entführung 1975 frei gelas-
senen Tenoristen aufeu nehmen. Audi auf
Seiten d« Republik im Norden spielte «
Rudolf E. Bollinger
Revolution zur 1
Verlag Hoff mann und Campe, Hamburg.
552 S-, 36 Mark.
eine aktive Rolle, was einen profunden
Kenntnissen von Land und Leuten zugute
kommt
Allerdings irrt d« Verfasser, wenn er den
Zeitpunkt des ägyptischen Eingreifens nach
d« Revolution im Nordjemen 1962 um zwei
Jahre hinausschiebt Schon im Oktober 62
stand das ägyptische Expeditionskorps mit
Panzern und Flugzeugen im Kampf gegen
die Bergstämme der Royalisten. Und ob die
Besetzung d« großen Moschee in Mekka
1979 ein „von allen Schichten des arabischen
In- und Auslandes getragener Staatsstreich“
gegen das Königshaus der Saudis war, ist
sehr zweifelhaft
Optimistisch sieht der Jemen-Spezialist,
die beiden so verschiedenen Republiken^
schon „auf der Zielgeraden zur Wiederverei-
nigung*’, von der man nach einer jahrhun-
dertelangen Trennung eigentlich kaum spre-
chen kann. Ein Jemen-Staat vielleicht fö-
derativ gegliedert und gelöst aus dem Ein-
fluß d« Saudis (Nordjemen) und der So-
wjets (Südjemen), wäre d« bevölkerungs-
reichste und fleißigste Staat der arabischen
Halbinsel und ein neutral« Garant für die
Zugänge zum Roten Me« und Indischen
Ozean.
Zweifellos, doch gerade deshalb bleiben
die Vereinigungspläne seit 1979 Papier, auch
wenn schon eine Staatsflagge und Sanaa als
Hauptstadt bestimmt sind. Die Sowjetunion
läßt eine Wiedervereinigung doch nur mit
kommunistisch« Machterweiterung und
Beibehaltung ihrer Stützpunkte wie in Viet-
nam zu, während die Saudis und die Stäm-
me im Nordjeanen auf ein« islamischen
Republik Jemen ohne Sozialismus bestehen
und das Risiko sowjetfreundlich« Unter-
wanderung fürchten. Zu Recht macht d«
Autor den Saudis einen Vorwurf daß sie das
enge Bündnis zwischen Aden und Moskau
nicht verhindert haben.
Es trifft sicherlich zu, daß im Südjemen
die Ablehnung d« Sowjets wächst, daß man
dort die Vereinigung mit Nordjemen ohne
kommunistische Kader sucht Doch bislang
haben es die Sowjets in Aden noch immer
verstanden, ihre Machtbaris in Regierung
und Staatspartei zu sichern. Die Einheit des
ganzen Jemen bleibt vorerst ein Traum.
P ETTER M. RANKE
Pioniere,
Feldschere,
Freikorps
Zwei neue Arbeiten über
das altpreußische Heer
D as heutigen Zeitgenossen geläu-
fige Bild der Armee des größten
Preußenkönigs ist von einem ein-
zigen Künstler und seinem Werk „Die
Armee Friedrichs des Großen, gezeich-
net und «läutert von Adolph Menzel“,
geschaffen worden. So sehr der nicht nur
bei militärischen Sujets brillante Künst-
ler sich auch um akribische Genauigkeit
bei der Darstellung bemühte, konzen-
trierte sich sein Interesse doch fast aus-
schließlich auf Infanterie und Kavallerie,
Was zwar wenig« spektakulär, aber auch
sc hon für die Kriegsführung un-
verzichtbar war - Artillerie, Pioniere,
Nachschub, Sanitätswesen, Militärseel-
sorge etwa -, wurde von ihm nur sehr
begrenzt beachtet und dargestellt
Diese Lücke feilt nun Hans Bleck
wenn, ein international anerkannt« Ken-
ner der preußischen Armee, der schon
Pimtedwr O newkpw rtifwhtef j
mit anderen W«ken (etwa dem herrli- f
eben Bildbaixi „Unter dem ..Preu- I
ßen-Adter“) auch einer breiten ÖfTent- j
lichkeit bekanntgeworden ist Unter aus- :
giebiger Verwertung und gegenseitig« i
Abwägung der Genauigkeit alter Darstel- ■
langen und Texte zeigt « die Uniformie- j
rung der fnderizianischen Armee, wie sifi
wohl gewesen ist Dabei werden erstens- . \ .
lig auch die technischen Truppen und j
Versorgungseinheiten ebenso wie die
kurzlebigen, malerischen Freikorps, Gar-' - ..
nisonseinheiten und „Landtvehnrup- ;
pen" komplett bildlich dargestellt
Was hi« vorliegt ist das Ergebnis von j
rund fünfzig Jahren Beschäftigung des ; "
Autors mit dem Stoff. In der Reihe „Das \ '
altpreußische He« - Erscheinungsbild i
und Wesen“ stellten die bisher 13 Text- j
bände üb« praktisch jeden Aspekt des :
Themas ebenso wie die drei Uniform bän- j
de das Optimum dar, obgleich bewußt j
nicht auf die künstlerische Darstellung, i ; ‘
sondern auf die genaue Zeichnung Wert j
gelegt wurde. j
Angeboten werden die Uniformbände j
in zwei Varianten. Die eine, großfonna- !
tige, bietet der Biblio Verlag, Osnabrück, |
an. „Uniformen der Infanterie 1753- j
1786“ kostet 1200 Mark- „Uniformen der i
Kavallerie, Husaren und Lanzenreiter“ t
und „Die Uniformen der preußischen [
Technischen Truppen. Rückwärtige : .
Dienste und Kriegsformationen 1753- 1
1786“ kosten je 920 Mark. j
Für den schmaleren Geldbeutel ist die !
Ausgabe der drei Werke in einer vierbän- !
digen Taschenausgabe (Verlag Die bi-
bliophilen Taschenbücher, Dortmund)
zu 128 Mark gedacht Bei etwas gerafftem
Text ist auch in ihr das gesamte Bildma-
terial (rund 300 farbige Abbildungen) des
in dies« Art einmaligen Werks enthal-
ten. HENK OHNESORGE
Der Herr auf Reichmannsdorf
Wie lebt es sich heute eigentlich in einem Barockschloß? Wie wohnt man mit feudalen Raumfluchten,
repräsentativen Galerien und überdimensionierten Treppenhallen? Freiherr von Schrottenberg, Herr auf
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1
.•.••jUaL- ^. rs ^,
— ^tmäl.Jatm^l985-Nr.26-DIEWELT
FORUM # SPORT
Briefe an DIE # WELT
FUSSBALL / Q.l-Niederlage gegen Ungarn - Das Sorgenkind ist der Angriff Völler/Rummenigge
DIE WELT, Gödesberger Allee 99, Postfach 200 866, 5300 Bonn 2, Tel, 0228/30 41, Telex 8 85 714
Botin und die Schlesier
>
Urte uamenuw jaemm,
t möchte idi Axel Springer
. eteioßes Komplim^®ssi^to
föiJtoÄrtilrel .ScHesen“ m der
VKLT vom 2L JaffltfK.ADes darin
Jusgesprochene kazm-mannur un-
. ' V .|5ngesdirähkt bejahen. Venn unsere
"Politiker aUe .nadx diesen Grund-
’ Sätzen hrijdefci: wurden, hätte man
' nicht soviel Cb^
. dauern. 1
Ganz: im Gegensatz dazu stehen
.* jetzt Jato die maßlosen Rundum-
; ef4ii5pp des SPI>-Praktionsführers
' Hans-Jochen : Vogel:. zum Thema
V gnbipc^ refitett. Auch als Nicht-Hei-
njatveröäo^tomman nur-mil-
• de gesagt - steunen über V ogels Hie-
* ge, Deotschlandhabe Schlesien ver-
*..r
tt^at habe ich imwiHküriich. die
Ijeutschlandkarte der SPD des Jah-
res 1964 vor Augen unter dem Motto
.Ve mcH "*st Verrat“. Damals, unter
dar Kip y OHenhauer/IMer, wurde
: noch nicht auf die Ostgebiete ver-
: achtel deren Zugehörigkeit ja auch
erst in emem Ftiedensrertrag endgül-
tig geregelt werden sofl. Aber diese
SPD ist ja auch nicht mehr diejenige
Kurt Schumachers. Politiker wie
Brandt, Bahr, Ehmke, Eppler, Lafon-
taine, nicht zu vergessen unser- „fa-
moser* Bundesaußemninister Gen-
k scher, der die Ostpolitik Brandtffiahr
fortsetzt, bestimmen heute den Kurs
der SPD..
Kurt Schumacher würde sich im
Grabe umdrehen, wenn er dk$e Tra-
gödie sauer Partei miterieben würde!
ACt P rmipdlirhpn Größen
, .?.■;! W. Kühn,
Düsseldorf
Sehr geehrter Heir Dr. Kremp,
derBÄr Bundeskanzler hätte seine
m nachgßÄbossiaJie* Rüge an Herrn
Dr Hupk l»*** deutschen Hei-
matvertriebenen besser unterlassen
sollen. Sie ist meines Erachtens vom
deutschen Standpunkt aus würdelos,
und äBniaftgs wäre zum Beispiel bei
Polen in gleicher Lage völlig undenk-
bar. Herr Dr. Kohl braucht uns Hei-
matvertriebenen, (Be wir gerade in
die Union immer noch vom deut-
schen Standpunkt aus eine gewisse
Hoffoungsetzten/auch nicht immer
wieder to erhobenem Zeigefinger
den Wunsch nach Verständigung »mrf
Aussöhnung mit; den. polnischen
Nachbarugnzoempfehlen. Das ist seit
jeher für uns gegeben, zumindest der
Wunsch räch Verständigung.
Zur Auifffiiiping gehört jedoch die
Anerkennung djs vollen Wahrheiten,
auch bä flräTMen. Nämlich, daß die
von ihn^be^bagdraltenen undge-
gen das Völkerrecht fremdbesiedel-
ten deut^eryOstprovinzen nach Ge-
schichte, j&iSur und Aufbauleistung
nun eini^ rem deutschen Charakter
haben um daß, solange die Erinne-
nmgen m die NS-Verb rechen stän-
dig und weiterhin kultiviert wenden,
auch die polnischen Untaten seit 1938
und erst recht nach 1 945 nicht einfach
ungeschehen gemacht werden kön-
nen.
Unserem Kanzler, der in Zukunft
scheinbar gern auf die Stimmen Hun-
derttausender aufrechter Deutscher
verzichten wiß, seien in einer stillen
Stande einmal die erschütternden
Rmrelberichte aus der nun wieder für
jedennamj zugänglichen (von der
Brandt/Sebeel- und der Schmidt/
Gensclää^Regierung unter Verschluß
gehaHenen) Dokumentation der Ver-
treibungen zur Zeit der Adenauer-Re-
gierung (Deutscher Taschenbuchver-
lag) zur Lektüre empfohlen, ebenfalls
eine Reise durch Schlesien.
Mit freundlichen Grüßen
- W. v. Koerber,
Eckemforcle
Sehr geehrte Redaktion,
unser Bundeskanzler, Herr Dr. Hel-
mut Kohl, hat in seiner Amtszeit viele
unglückliche Positionen durchstehen
müssen. Jedoch mit dein Streit um
das Motto „Schlesien bleibt unser*
dürfte er Millionen Vertriebene, die
an ihrer Heimatbängen, vor den Kopf
gestoßen haben. Es kann doch nicht
Revanchismus sein oder zu Mißver-
ständnissen führen, wenn ein Ober-
schlesier sagt: Schlesien bleibt mein.
Wie schwach ist denn der Bundes-
vorsitzende der: Landsmannschaft
Schlesiens? Mit unserer Veranstal-
tung rufen wir jedes Jahr nur das
wach, was eigentlich seit Jahrzehnten
an unseren Schulen hätte wachgehal-
ten werden müssen und rücksichtslos
vernachlässigt wurde.
Ich fasse die Änderung des Mottos
ab ein Diktat auf, nur um den Bun-
deskanzler als Sprecher zu gewinnen.
Sind wir in Deutschland schon wie^
der so weit, daß wir an den Läppen
eines Vorbeters kleben? Herr Kohl
hat der Sache nicht gedient
Mit freundlichen Grüßen
Ch. Weidlich,
Berlin 15
Nur Publicity?
JUÜMter- W hd a te r stellen Smogverord-
*uai fat Fniwc“; WELT wocn 23. Januar
Sehr geehrter Herr Dr. Kremp,
es ist wirklich „atem-beraubend“!
Bei. der Behandlung des Smog-Pro-
blems im Ruhrgebiet demonstriert
uns die SPD-Land esregierung, wie
einfach es ist, „alle Räder Stillstehen
zu lassen“, wenn man' nur auf vorder-
gründige Publicity setzt OrweU '84
ist tot, es lebe Farthmann '85.
- Die CDU in N ordrhein-Westfalen,
aber auch die Länderumweltminister
jedweder Couleur sollten einmal lief
„durchatmen' 1 , ihre Show-Veranstal-
tungen abblasen und si ch enHiieh
klar werden, daß eine wirkungsvolle
Umweltpolitik keine .Buchhalter-
Mentalität“ verträgt
Mit freundlichen Grüßen
Dr. G. Wolff,
Icking
Mit Empörung
»Symbo l der Vexaöfemag in Schutt and
Asche*: WELT vom 22. Jannar
Sehr geehrte Damen und Herren,
- mein Zorn und meine Empörung
über die Sprengung des Mahnmals
-der Versöhnungskiicha .- ich habe
mehrere Male bei Berlin-Besuchen
dort an der Mauer gestanden - richten
sich auch auf die Versöhnungskir-
chengemeinde in West-Berlin.
Ohne ihre großzügige Schenkung
an das Ostberliner Konsistorium der
evangelischen Kirche wäre es wohl
nicht zu dieser Sprengung gekom-
men. Das Mahnmal der Versöhnungs-
kirche stand für mich weniger zur
Wort des Tages
99 Der Beherzte ist auf die
Erfüllung ähnlich be-
dacht, wie der Dach-
decker sich voniimmt,
. ein Dach zu decken:
Beide pachten nicht da-
nach, Ihr Leben aufs
" Spiel zu setzen, und las-
sen sich doch durch die
■ Gefahr nicht abschrek-
ken. .99
Jean de La Bruy&re; französischer
Moralist und Autor (1645-1696)
Versöhnung mit Gott als vielmehr für
die Versöhnung der M en sch e n zwi-
schen Ost and West
Ohne Hintergründe und Motive der
Schenkung zu kennen, frage ich
mich: Welcher Teufel hat die West
berliner Versö Krmngal ri rchpngprafti ru
de geritten?-
Mit freundfrehea Grüßen
H. Herbst,
Hamburg 73
Nicht abgeraten
JLckratBekT; WELT vom 18. Jtamar
Am Ende des Artikels ist mir die
Wut hochgekommen: Es ist unglaub-
lich, fahrlässig und jeder guten jour-
, juristischen Traditiop widerspre-
chend, wie hier einseitig und mit un-
vollständigen Informationen <*iTw»m
Vorurteil gegenüber arbeitslosen
Lehrern Vorschub geleistet wird!
Falsch ist, daß dieLehrer schon vor
ihrem Studium die Entwicklung hät-
ten erkennen können Richtig ist: Als
einige Kollegen und ich 1973 in Düs-
seldorf mit dem Lehrerstudium
(Deutsch/Philosophie) b egannen,
wurde uns weder von der Fachbera-
tung an der Uni noch von der Arbeits-
beratung des Arbeitsamtes von die-
sem Studium ab geraten. So ist es
nicht nur in Düsseldorf gewesen
Weiter Der Autor verschweigt, daß
es sich bei den angebotenen Ein- bis
DreäJahres-Verträgen durchaus
nicht nur um volle S tell e n handelt,
sondern zum großen Teü um halbe
und Zweidrittel-SteHen. Einem Leh-
rer, der in Bielefeld wohnt und einen
mittelfristig sicheren, einigermaßen
gut dotierten Arbeitsplatz, wenn auch
nicht als Lehrer, gefunden hat, kann
man es kaum übelnehmen, wenn er
es ablehnt, für ein Jahr wnp halbe
Stelle in Aachen änzu n» h m ftp , um dar
nach wieder arbeitslos zu sein. Hier
ist allerdings auch dm Kultusmini-
ster ein Vorwurf zu machen, weil er
bei Stellenangebot und -vergäbe
nicht für die notige Transparenz ge-
sorgt hat
So wird durch unvollständige Be-
richterstattung des Herrn' Philipps
aus der flexiblen Haltung und Eigen-
initiative der Kollegen (sich andere
Arbeit zu suchen und nicht nur von
der Arbeitslosenhilfe zu leben) ohne
viel Aufhebens eine fehlende Motiva-
tion für den Lehrberuf.
Weiter. Es gibt in der Tat Kollegen,
die an der Volkshochschule Lehrauf-
träge haben. Nur, und das wird wie-
der verschwiegen, handelt es rieh in
den m eisten F ällen um Lehraufträge
. zwischen vier und acht^ochenstün- 1
den, wobei das verdiente Geld bis auf
einen minimalen. Freibetrag auf die
Arbeitslosenhilfe angerechnet wird.
Viele . Kollegen haben neben der
Volkshochschule noch zwei oder drei
andere Jobs, um über die Runden zu
kommen. Und Nachhilfestunden?
Wem ist denn hier der Vorwurf zu
machen? Den arirätslosCn Kollegen
oder den Verantwortlichen der Bil-
dungspolitik, die dafür sorgen, daß
immer mehr Schüler Nachhilfe benö-
tigen, so daß die kommerziellen
Nachhilfe-Institute immer prächtiger
gedeihen?
Zum guten S chlu ß: Ich lade Herrn
Philipps im Namen der „Initiative ar-
beitsloser Lehrer Mönchengladbach/
Viersen“ ein, sich am 16. 3. 1985 auf .
dem landesweiten Kongreß „Lehrer-
arbeitslosigkeit *85" in Mönchen-
gladbach umfassend zu informieren,
um in Zukunft kompetente und sach-
gerechte Diskussionsbeiträge liefern
zu können. Dieser Artikel war ein
Lehrstück, wie es nicht gemacht wer-
den sollte!
Afft freundlichen Grüßen
M. Klosak,
Mönchengladbach 1
iifi yfr#
EHRUNGEN
Der Musiker Helmut Zacharias
(65).hat aus der Hand des Regieren-
den Bürgermeisters Eberhard Diep-
gen das Große Veräienstkreuz des
Verdienstordens der r Bundesrepu-
blik; Deutschland er halten. Die Eh-
rung war dem weltbekannten Vio-
linvirtuosen aus Berlin für seine
„besonderen Verdienste um die ge-
hobene Unterhaltungsmusik“ und
für seine Teilnahme an vielen Wohl-
zuteil ge-
Der „Große Berlin
1985“ v der für em DpSiswerk in
Anerkennung überragento künsL
lerischer Leistungen ' . zuerkannt
wird, ist an die ^sän^E<^riftstel-
lerin Brigitte Kronaneräus 'Ham-
burg verliehen wordene Qfe mit
30 000 Mark dotierte Anszeiägäztiiig
wird alljährlich am 18. März iL^_
nerung an die Gefallenen ‘derÜfcänK
Revolution von 1848 überieie&iJj*^-
Juiy für den die^ahrigen Gr
Beriiner Kunstpreis, der in der l ,
te Literatur als „Fontane-Preis“ '
geben wird, bestand diesmal
Hans Bender, Helmut HeißenM
uni Heinrich Vennweg. Die Ju%
würdigt Brigitte Kronauers „WerR
von authffltischer Menschlichkeit,;
das epen Weg zeigt, heute und von ’
heuteni erzählen“. .
• ■ jfc r . : \
Der ,. P” ' Nürnberger
: für Aj>
Personalien
-beit in Nürnberg wird für das Jahr
V 1984 für drei Bücher zu gleichen Tei-
vergebert Die Preisträger sind
ms Fütterer für sein Buch „Streit
—p jdie Arbeit“, Elisabeth NoeUe-
N rfinrcrjfin und Bn rirharf Striimpel
für y«acht Arbeit krank? - Macht
Arbeit .ßlücklidi? ° und Udo Emst
onkffür ji^föhr Technik- weni-
0 _. Arb^t?“ Präsident Heinrich
Franke wnd den mit 15 000 Mark
dotierten Buchpreis am 5. März in
Nürnberg überreichen. Die Jury be-
gründete ihre ^Scheidung für die
Preisträger 1984 vor allem mit dem
Verdienst, eine hoSräktiienß geseH-
schaftspolitische FrajgerieDung aus
der ieteagi Diskussion
htnaiis an breitere Leserschichten
herangetragen zu haben. Damit wer-
de den Abrichten des Buchpreises
besonders entsprochen. Der ^Nürn-
berger Trichter“, der das „Lesen für
den Beruf“ fördern will, wurde zum
5QjShrigen Bestehen der deutschen
Artoeitsverwaliung 1977 gestiftet
‘ Bisher wurde der Preis an 18 Auto-
ren vergehen.
i VERANSTALTUNG
n
Mit onem B orm . Krimi stellte sich
j£'dcr Bundeshauptstadt der frühere
im Landwirt-
Georg Cordts
,-- t yon Der Beamte
iJgKmfahg alsAEnisterial-
^r^ie Bereiche P^sonal,
tätig,
ehe er beim letzten. Bonner Regie-
rungswechsel und dem Wechsel von
Land wütschaftsminister Josef Ertl
zu Minister Ignaz Kiechle in den
Stand des hochbezahlten „Bonner
Spaziergängers“, nämlich in' den
einstweiligen Ruhestand, versetzt
wurde. Cordts schrieb den Kjamun-
- ter dem Pseudonym Georg R. Kri-
stan. Der Titel seines ersten Krimi-
nalromans lautet „Das Jagdhaus in
der Eifel“-
In der Bohner Buchhandhing
Bouvier stellte Cordts seinen Erst-
ling von Der Buchinhalt befaßt rieh
mit dem Schicksal einer Sekretärin
in einem fiktiven Bonner ^u-
ro pamiD i «tprhim “- die ermordet
wüd. Der leere Panzerschrank läßt
zunächst einen Spionageverdacht
anftrrvmmpn. Ein Kommissar Walter.
Freibag wird spater aufdecken, daß'
die Spuren des Mordes in die Eifel
führen, wo angeblich in., einem .
Jagdhaus lockere Partys gefeiert
wurden. Die Kenntnis des Bohner
Mütieus soll dem kleinen Bonn-
■ Krimi seinen besonderen Reiz ver-
leihen. Der au& vorläufige Alten-
tefl gesch ickte Mmisterialdirektor,
der vor seiner-Tatigkeit im Bonner
; Landwirtschaftsmimsterium im
Bundesmimsteriuin der Finanzen
tätig war, hat bereits ein zweites
Buch dieser Art in Planung.
Erscläenen ist „Das Jagdhaus in der
Eifel 1 *- im Wilhelm Goldmann Ver-
lag.
Die Wandlung des Erfolgsmenschen Beckenbauer:
Ergebnisse von Freunscnaftsspielen „wurscht“
ULRICH DOST, Hamborg
Es fällt schwer, einem wie Franz
Beckenbauer, der doch für Erfolg
ihn eine Niederlage innerlich nicht
fürchterlich erregen könne. Becken-
bauer, der Erfolgsmensch, s cheint
sich aber eine eigene Welt auffeebaut
zu haben, die er säuberlich in Katego-
rien aufgeteilt hat, Rm» gan w» Fuß-
ball-Gemeinde ist gezwungen, umzu-
denken, will sie das noch begreifen,
was im deutschen Fußball passiert.
Also sprach der Teamchef; seit rie-
ben Monaten im Amt, nach dem 0:1
gegen die Ungarn im Hamburger
Volksparkstadiori: „Freundschafts-
spiele interessieren micht nicht, das
Ergebnis ist mir wurscht Die Freund-
schaftsspiele sind nur fii r
te gut, dies werden wir auch weiter-
hin tun. Wer nach diesem Spiel sein
Selbstvertrauen verloren hat, der ist
eh keiner.“ Wer sich demnächst »isn
eine Karte kauft, um die besten deut-
schen Spie ler in in ** >rna ti rma i pn
fr wmAan'hnffliphpn Vergleichen zu se-
hen, der sollte vieL Duldsamkeit mit-
bringen.
Franz Beckenbauer kommt es mir
darauf an, das große Ziel zu errei-
chen. Das hat er geschafft, wenn die
Teilnahme an der nprhgten Fußball-
Weltmeisterschaft 1986 in Mexikoge-
sichert ist Auf diesem Weg will er
gewinnen gegen die anderen vier
Giuppenteflnehmer (Portugal, CSSR,
Schweden und Malta). Ahes andere
erscheint ihm überflüssig wie ein
Kropf
Sind das die Zeichen der Zeit? Lei-
stung nur dann, wenn es darauf an-
kommt. Auch Jupp Derwall, Bek-
kenbauers Vorgänger, hat so gedacht
nnH die Augen zu oft zugemacht Sein
R ^hirlraal ict l v»ln>nnt
Noch hat der neue Teamchef die
besseren Argumente. Was er voraus-
gesagt hat, ist stets eingetroffen. Bei
seinem, ersten Auftritt in, Düsseldorf
gegen Argentinien (1:3) hatte er eine
Niederlage eingeplant Beckenbauen
„Für das Qualifikationsspiel gegen
die Schweden in Köln habe ich dann
aber gesagt, daß nur wir gewinnen
werden. Das trat ein. In Malta haben
wir gar nicht erst über den Sieg ge-
sprochen. Der war selbstverständ-
lich. In Hamburg habe ich 'schon vor-
hergesagt, daß bei diesen Verhältnis-
sen alles möglich ist Der West dieses
Spiels ist sicherlich gleich Null“
Zwei Niederlagen, aber 4:0 Punkte.
Und es geht sofort weiter. Becken-
bauer irritiert noch mehr. Soeben 0:1
im eigenen Land verloren, sagt er
frisch von der Leber, daß er für das
nächste Qualifikationsspiel am 24.
Februar in Portugal einen Sieg gar
nicht auf der Rechnung hat Man wol-
le nur nicht verlieren, ein Unentschie-
den sei ein Erfolg. Ein kompakter
Abwehrblock mit pfriem starken
defensiven Mittelfeld soll das be-
werkstelligen. Namen von Spielern
nennt er nicht: „Was weiß ich, was in
drei Wochen ist“
Nur dies weiß er heute schon si-
cher Die Zeit des Ezperimentierens
ist vorbei Nun kennt Beckenbauer
seine Möglichkeiten und Alternati-
ven. Wer ihn heute schon auf eine
Aufstellung für das Spiel in Portugal
festigen will, ist deshalb ein Narr. Er
sagt „Wir müssen sehen, was der
Gegner macht, wir müssen sehen, wie
die Form unserer Spieler ist Danach
werden wir entscheiden.“ Also sind
auch die Zeiten vorbei, in denen sich
die Deutschen um ihren Gegner we-
nig scherten und ihm das eigene Spiel
aufzwangen. Heute sagt der Team-
chef: „Sollen die rieh etwas einfallen
lassen.“
Beckenbauer glaubt zu wissen, wie
er zu reagieren hat „Für einige, die
wir getestet haben, ist es noch zu
früh“, sagt er und meint damit beson-
ders Michael Frontzeck (Gladbach)
und den Frankfurter Thomas Kroth,
die in Hamburg in der zweiten Halb-
zeit gespielt haben. Kroths Teamkol-
„Der Zweck ist erfüllt“
I nitiator Wolfgang Klein, Präsident
des Hamburger SV, bewertete das
Benefiz-Spiel der deutschen Fuß-
baD-Natio nalmannsc haft als Erfolg,
obwohl es einen Zuschauer-Minus-
rekord für Länderspiele gab. „Das
Spiel hat seinen Zweck erfüllt Wenn
man die schlechte Jahreszeit berück-
sichtigt dann muß man auch mit
den 21 000 Zuschauern zufrieden
sein", sagte Klein.
Ein Erlös von rund einer halben
Million Mark wird dem Hilfefond für
die Hinterbliebenen des Hamburger
Barkassenunglücks vom 2. Oktober
zufließen. „Es gibt viele Menschen,
die doch Anteil nehmen. Man hat die
Solidarität der ganzen Stadt
gespürt“, sagt Hamburgs Bürger-
meister Klaus von Dohnanyi.
Durch den Kartenverkauf flössen
rund 500 000 Mark in die Kasse. Da-
zu kamen Fernseh- und Werbe-Ho-
norare in Höhe von etwa 150 000
Mark. Vom Brutto-Betrag werden
Reise-, Unterbringungs- und Organi-
sationskosten abgezogen, die eben-
falls 150 000 Mark ausmachen.
NACHRICHTEN
Neuer Vorstand
Dasseldorf (rid) - Der von Krisen
geschüttelte FußbalTBundehgaklub
Fortuna Düsseldorf hat eienen neuen
Vorstand. Auf einer außerordentli-
chen Mitgliedervesammlung wurde
Peter Förster (38), Inhaber eines Flei-
scherei-Großbetriebes, zum Präsi-
denten gewählt Ihm zur Seite stehen
Schatemeister . Norbert Hengster-
munn, TTpiti't Hessling und F rank
Wickert '
Thiele gewählt
Tel Aviv (rid) - Bernhard Thiele
(57) wurde in Tel Aviv auf einer Sit-
zung der westeuropäischen Hand-
ball-Verbände für zwei Jahre zum
Vorsitzenden gewählt Thiele ist Prä-
sident des. Deutschen Handball-Bun-
des. .'
Olga Nemes. dabei
Barcelona (dpa) - Der Deutsche
Tischtennis-Bund ist beim 15. Eu-
ropa-Top- 1 2-Turnier in Barcelona (1.
bis 3. Februar) nur bei d en Damen
vertreten. Für den DTTB starten die
10 Jahre alte Exfl-Rumänin Olga Ne-
mes und Kirsten Krüger.
Sieg für Karin Jäger
Braunlage (dpa) - Bei den deut-
schen Nordischen Ski-Meisterschaf-
ten in Braunlage gewann die
Olympia-Teilnehmerin Karin Jäger
(Hirschau) den Titel im 10-km-Lahg-
lauf in 39:31,5 Minuten vor Gerlinde
Wüke -(VillingenX Beim 30-km-Lauf
der Männer siegte Joseph Schneider
ans Grafenau. Jochen Behle wurde
nur Sechster.
Marina Kkhl qualifiziert
Santa Caterina (dpa) - Die Münch-
nerin Marina Kiehl hat sich beim Ab-
schluß training in Santa Caterina für
die Weltmeisterschafts-Kombination
qualifiziert. Mit diesem Wettbewerb
werden heute in Bormio (Italien) die
Ski-Weltmeisterschaften eröffnet
TENNIS
Turnier in Memphis (315 000 Dollar),
Herren, 1. Runde: Becker (Deutsch-
land) - Fibak (Polen) 6:2, 6:1. - Da-
men-Tumier In Marco Island (140000
Dollar), 2. Ronde: Graf (Deutschland) -
Bürgin (USA) 6:2, 7:6.
MOTORSPORT
Rallye Monte Carlo, Stand nach 20
von 34 . Sonderprüfungen: 1. RÖhrl
(Deuts ch land) Audi Quattro 6:07:14
Stunden, 2. Vatanen (Finnland) Peu-
geot 305 Turbo 6:10:57, 3. Salonen
(Finnland) Peugeot 6:13:13, 4. Blom-
qvlsf (Schweden) Audi 6:21:31, 5. Toi-'
vonen (Finnland) Lancia 6:22:53.
BA5KETBAU.
Fokal, Viertelfinale, Männer: MTV
Salzdahlum - Giants Osnabrück 5538.
FUSSBALL
Frenndschaftsspiele: Uruguay -
„DDR* 3:0, Raja Casablanca - Bayern
München 1:4.
SKI NORDISCH
Deutsche Meisterschaften in Braun-
lage, 10-km-Langlaii/ der Damen; 1.
Jäger (Hirschau) 39:3^5 Min., 2. Wllke
(W übrigen) 41:54,4, 3. Baumgarten (Al-
tenau) 42:11,9, 4. Ger har dinge r (Willin-
gen) 42:16,0, 5. Buhl (Sonthofen)
4230,6, 6. Schmölz (Missen) 42:39.1. -36
km. Herren: 1. Schneider (Grafenau)
1:45".28£ Stet, 2. Zipfel (Kirchzarten)
1:48: L2J), 3. Haas (Fischen) 1:48*0,2, 4.
Gebel ( Hirschau) 1:48:42.5, 5. Benedikt
(Oberammergau) 1:50:12,7, 6. Behle
(Wiltingen) 1:51:17,6.
RALLYE
Walter Röhrl
im Glück
dpa, Le ChafEant
Walter Röhrl entwickelt sich bei
der 53. Rallye Monte Carlo zum
Glückspilz. Der Regensburger profi-
tierte gestern schon zum zweiten Mal
vom Pech des Finnen Ari Vatanen
und geht nach Abschluß der dritten
Etappe mit einem Vorsprung von 1:58
Minuten in die letzten elf Sonderprü-
fungen. Ein Vorsprung, der Röhrl
zum fünften Sieg reichen könnte.
Vatanen steuert mit dem Peugeot
205 Turbo in diesem Jahr zwar das
überlegene Fahrzeug, doch der Finne
büßte durch ein Mßgeschick seine
Führung ein. In der Nacht zum Mitt-
woch kostete ein Fehler seines briti-
schen Beifahrers Terry Harryman
acht Strafminuten. Die Startzeit zur
18. Sonderprüfung war für Vatanen
kurzfristig um vier Minuten verscho-
ben worden, doch Hanyman hatte
diese Änderung offenbar übersehen
und seine Karte zu früh stempeln las-
sen. Gegen die Entscheidung legte
Vatanen, der zuvor bereits 3:19 Minu-
ten Vorsprung auf Röhrl hatte, sofort
Protestein.
Bis zur Ankunft im Ziel Monte Car-
lo wurde nach diesem Zwischenfall
aus dem Jäger Röhrl dem die Strafe
für Vatanen einen vorübergehenden
Vorsprung von fast vier Minuten ein-
gebracht hatte, der Gejagte. In jeder
Sonderprüfung zwackte Ari Vatanen
dem Deutschen wieder einige Sekun-
den ab und häufte Bestzeit auf Best-
zeit Dazu brach bei Röhrl in der letz-
ten Sonderprüfimg der dritten
Etappe die Innenlenkung, wodurch
er allein 59 Sekunden verlor.
lege Thomas Berthold zog sich bei
seinem Debüt als rechter Verteidiger
immer besser aus der Affine, je länger
das Spiel dauerte. Er darf wiederkom-
men. Spielt der Gegner nur mit einer
Sturmspitze, wie es die Portugiesen
wohl tun werden, bilden Jacobs als
Libero und Förster als Vorstopper die
Innenverteidigung. Stammlibero Ma-
thias Herget (Uerdingen) wird damit
für das Mittelfeld frei
An seinem früheren Hamburger
Mitspieler Felis Magath will Becken-
bauer auch weiterhin festhahen. „Der
Felis war nicht überragend, aber er
war gut Wir wissen, daß er noch
mehr kann“, meinte Beckenbauer.
Kann Magath das wirklich? In Portu-
gal beim Ernstfall muß der Hambur-
ger diesen Beweis nachdrücklich an-
treten, sonst steht wohl auch er zur
Disposition, da mit Uwe Rahn (Glad-
bach) und dem Schalter Olaf Thon.'
große Talente nachrücken.
Das Sorgenkind bleibt der Angriff;
das hat nicht nur dieses Spiel gegen;
die Ungarn erneut bewiesen. Karl-
Heinz Rummenigge und Rudi Völler, 1
von Beckenbauer einst als Weltklas-
se-Duo eingestuft, sind im National-
trikot harmlos. In den letzten zehn
Spielen schafften sie von nur elf Tref-
fern zusammen vier. Beide schossen,
in Ham burg jeweils nur einmal aufs
Tor. Das ist viel zuwenig. Aber auch
an diesen beiden hält der Teamchef
fest: „Sie bleiben erst einmal die
Nummer eins. Bald wird wieder ihre
Leistung stimmen.“ Mit Klaus Allofe
kann er auch bald wieder rechnen.
Aber wie gesagt: Festlegen laßt
rieh Beckenbauer jetzt noch nicht Er
kann nur auf Zeit spielen und will
sich kurzfristig entscheiden. Kann-
man wirklich nur gewinnen? Franz
Beckenbauer will den Beweis antre-
ten.
STAND# PUNKT
Eins, auf
den Hut
D er Name Behle steht für ent-
täuschte Hoffnungen im nordi-
schen Skisport. Die Weltmeister-
schaft hat es bewiesen. Dort trat Jo-
chen Behle auf, als interessiere. ihn
allein die deutsche Masterschaft, als
müsse er sich in Seefeld auf Braunla-
ge im Harz vorbereiten. Was dieses
„Trainingslager“ gebracht hat ist ein
sechster Platz, mehr nicht Der Läu-
fer spricht von Kreuzschmerzen. Ath-
leten, die mit rieh selbst nicht mehr
klarkommen, finden immer eine Ent-
Anzaige
Sieben Sie sich Ihren Platz
SonüMflug mit dftr Luftbansa am 24. 2. 88
zum WM-QuaflHhMkxnapifll nach Lissabon
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fortbuchung : O B9 / 29 90 04 Od. 05.
Tour Concept Raison
Wealenrtadaratr. 29, DOW München 2
schuldigung. Wichtig ist was Sport-
wart Dietrich Martin sagt „Das Er-
gebnis ist gut denn es ist an der Zeit,'
daß der Jochen endlich einen auf den
Hut bekommt“ Gerade ein Funktio-
när wie Martin hätte das auch schon
vorher in klaren Gesprächen tun kön-
nen. Doch immerhin sollte Behle jetzt
endlich merken, daß er am Scheute
weg seiner Karriere steht Entweder-
harte Arbeit ohne Wenn und Aber
oder Rückzug. Die Zeiten, in denen
der Ski-Langlauf in der Bundesrepu-
blik hof&ungsfroh mit dem Namen
Behle identifiziert wurde, sind vorbei
DW
SKI ALPIN / Beruf. Rennläuferin - Das Beispiel der für die WM nicht qualifizierten Heidi Wiesler
Ein Leben als Hetzjagd, elektronisch kontrolliert
MARTEN HÄGEI iE, Bonnio
Zwei Tage lang lief Heidi Wiesler
wütend durch die Gegend. Zwei Tage
lang glaubte sie, ihre Skier nie mehr
sehen zu wollen. Am dritten Tag griff
sie wieder zu ihren Brettern, trainier-
te im Schwarzwald ganz für sich al-
lein und stellte mit Erstaunen fest
„Plötzlich hatte ich wieder Spaß. 41 .
Nein, «> einfach wirft man seinen Job
als Rennläuferin des Deutschen Ski-
Verbandes (DSV) nicht weg.. Auch
wenn man an einem Ziel gescheitert
ist Heidi Wiesler ist es schon zum
zweitenmal passiert, daß ihr Name
von der DSV-Räseliste gestrichen
wurde. 1980, vor den Olympischen
Spielen in Lake Plarid, bekam Pame-
la Behr den Platz, der ihr zuzustehen
schien, diesmal bei der WM, wurde
ihr Sorya Stotz vorgezogen.
„22 Hundertstel“, sagt Heidi, „dann
hatte es keine Debatte um midi gege-
ben.“ Beim Riesenslalom in Mägfeve
war sie 21. -geworden, eben mit 0,22
Sekunden Rückstand auf die IS. Ein
15. Rang in einem Weltcup-Rennen
war als Qualifikationsnorm festge-
setzt worden. „In unserem Leben ori-
entiert man sich nur noch nach Hun-
dertstelsekunden und Weltcup-Punk- '
ten“, sagt Heidi Wiesler.
Rennläuferin - das ist ein knallhar-
ter Beruf -Alles geht auf Zeit Die
ständige Hast von einem Weltcup-
Rennen reim anderen, mit heißen Rei-
. fen über Pässe, dann die Hetze zwi-
schen den Toren auf der Piste. Ab
und zu mal es wirkt makaber, eine
Verletzungspause im Krankenhaus,
gefolgt von der Angst, sich nicht
mehr an die Risikogrenze heranzu-
trauen. Und bei all diesem Streß fast
nur auf sich selbst gestellt, kontrol-
liert durch elektronische Uhren.
Die Mädchen mit dem Manne-
quin-Lächeln, die von den Plakaten
ihres Ausrüsters mit der schicksten
Kleidung aus Sonne und Pulver-
schnee grüßen - das ist nur Gaukele,
Scheinwelt der Werbung. Auch Heidi
Wiesler besaß einmal solche Illusio-
nen. Als sie 17 Jahre alt war und in
den Skizirkus reinschnupperte, sagte
sie: „Ich will wie die RoriMittennaier
werden“. Heute, 24 Jahre alt, sieht rie
ihre Welt nüchterner: „Man fahrt für
sich selbst, für die eigene Persönlich-
keit, die Vorbilder verblassen.“ Heidi
Wiesler hat immer nur kleine Schritte
nach oben gemacht, aber ihr blieb
* auch der große Absturz erspart. Ihr
Wunsch und die Forderung an sich
selbst „Ich will immer unter die er-
sten 15 kommen.“ Von diesem Krite-
rium Platz 15 macht rie es abhängig,
wie lange sie noch weiter tingelt
Sie habe rieh an das Femfahierda-
sein gewöhnt, sagt sie, an das Noma-
denleben, Koffer ein- und auspacken
ist zur Routine geworden. Die abend-
lichen Telefonate mit Freund und Fa-
milie genauso wie das Autofahren.
Auf den 50 000 Kilometern im Jahr
wechselt sie sich hinterm Steuer mit
Regine Mösenlechner und dem Ser-
.vicemann Hans ab. „Immer Vollgas,
so heiß, wie es mit einem Mercedes-
Diesel eben geht“
Bei Marina Kiehl dem neuen Star
im DSV-Team, ging alles steiler und
schneller. Sie sei im Sauseschritt in
die Weltelite 'gedüst, notierte die
„Welt am Sonntag“ schon im Dezem-
ber 1683. Marina Kiehl (20). kein Mäd-
chen aus den Bergen, aufgewachsen
in der Großstadt München, redet frei
von der Leber weg über die Proble-
matik ihres Berufe. Zum Glück stehe
sie im Elternhaus nicht unter Druck.
Die Familie habe es nicht nötig, sich'
im Ruhm der Tochter zu sonnen, sagt
Marina Kiehl Und über ihr Zusam-
menleben mit den Kolleginnen: „Na-
türlich knistert’s bei uns, vor altem
am Ende eines Winters. Wir haben
uns ja nicht prüfen können, wie wir
menschlich zusammen pas sen, wir
sind zusammengewürfelt worden.“
Daß da keine der anderen ein Auge
auskratzt, müssen Cheftrainer Willi
Lesch, seine Assistenten, Serviceleu-
te und nicht zuletzt Traudl Münch,
die Masseurin und Ersatzmutter der
Truppe, irgendwie arrangieren.
Generationskonflikte, die unter-
schiedlichen Interessen einer 16- und
einer 27jährigen (Irene Epple), das
Ständi g-auf-Achse-Sein, all das sei
■nicht so schlimm, sagt Willi Lesch.
„Schlimm wird es nur, wenn der Er-
folg ausbleibt“ In diesem Fäll helfen
nur lange Gespräche.'. Lesch: „Oder
man schickt eine für ein, zwei Tage
heim zu ihrem Freund.“
Vor vielen: mit denen er zu arbeiten
hat, kann der T rainer nur den Hut
riehen. „Ein Mädchen, das mittelmä-
ßig ist, verdient doch nichts“, sagt
Lesch. „Und wenn ich bei den absolu-
ten Weltklasseläuferinnen das Verlet-
zungsrisiko einkalkuliere, dann sind
sie auch unterbezahlt in der Relation
zu Spitzenkönnern in anderen Beru-
fen.“
Irene Epple hat zu ihren Glanzzei-
ten angeblich 160 000 Mark pro Jahr
verdient Aber die anderen, der Groß-
teil jener hübschen jungen Mädchen-
gruppe, die heute und in den näch-
sten. Tagen in die enge Haut ihrer
weißen Rennanzüge schlüpfen, kann
später nur dieses Fazit ziehen: Viele
Leute kennen gelernt, viele Hotels,
die halbe Welt gesehen und, so drückt
Willi Lesch das aus, „etwas fürs Le-
ben gelernt“. Und Bormio, wo heute
■ die Weltmeisterschaft mit der Kombi-
nat! onsabfehrt der Damen beginnt,
ist nur eine Station auf dieser Tour.
I
WELT 9 NACHRICHTEN
DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985
Anwalt gegen
Angriff auf
Popieluszko
• Fortsetzung von Sehe!
geleistet haben, nicht auch von den
Hunderten und Tausenden anderer
Funktionäre des Sicherheitsdienstes
in Zukunft zu erwarten ist, fielen in
Thora ebenso unter den Tisch wie der
ganze Komplex der politischen Ver-
antwortung. Immerhin ist eines ge-
blieben: Ein deutliches Unbehagen
auf der Ebene der politischen Polizei
Die Geheimpolizisten wissen ganz ge-
nau, daß ihre Kameraden nicht aus
eigenem Antrieb, sondern durch Dek-
kung wahrscheinlich sogar auf direk-
ten Befehl höherer Stellen handelten.
Die Tatsache, daß nun in Thom vier
Polizisten geopfert wurden, um den
Rückzug anderer, bisher nicht be-
kannter Anstifter zu decken, wird
sich auf die Moral der Sicherheits-
kräfte gewiß nicht positiv auswirken.
Polnische Sicherheitsbeamte und Ge-
heimpolizisten, die in Zukunft ir-
gendeinen delikaten Auftrag erhal-
ten, werden sich fragen müssen, ob
man im Fälle eines Fehlschlages
nicht ebenso wie Pietruszka & Co. im
Regei stehen läßt
Bemerkenswert ist daß sowohl der
Prozeß selber wie auch die gesamte
begleitende regimetreue Publizistik
den Anlaß zu kritischen Angriffen der
katholischen Kirche benutzten. Das
bringt Verwirrung ins Bild der polni-
schen Volksrepublik. Das bisherige ,
Szenario ging davon aus, daR ein
„gutwilliger“ Jaruzelski den inneren
Bürgerkrieg und Belagerungszustand I
im Lande beheben wollte, um eine '
nationale Versöhnung zu erzielen.
Der erste Schritt in diese Richtung
war demnach die Amnestie für poli-
tische Gefangene. An dieser Absicht
wurde Jaruzelski durch den Popie-
luszko-Mord gehindert Der General
aber machte den verantwortlichen
Geheimpolizisten unerschrocken den
Prozeß. Am Ende des Dramas von
Thom müßte demnach die dem Ge-
neral stets zugeschriebene „nationale
Versöhnung“ empfohlen werden.
In Wirklichkeit ist alles ganz an-
ders. Der Prozeß von Thom wurde zu
einer Anklage gegen die Kirche und
die Sicherheitskräfte. Zugleich stei-
gerte sich die Polemik gegen die ka-
tholische Hierarchie -obwohl Primas
Glemp sich äußerst maßvoll verhal-
ten hat
Bonn an
Warschau: Stets
vertragstreu
CoJDW.Bonn
Der gegenwärtige Austausch von
ErHärungeu zwischen Bonn und
Warschau sollte nach Ansicht der
Ru n desregien i ng in eine konkrete
Z usammenar beit einmünden. Darauf
wies Staatssekretär Peter Boenisch
gestern in Beantwortung einer Stel-
lungnahme des Warschauer Regie-
rungssprechers Jeny Urban hin. Ur-
ban hatte am Dienstag in Warschau
den Brief von Bundeskanzler.Helnmt
Kohl an den Vorsitzenden der Schle-
sischen Landsmannschaft, Herbert
Hupka, vom 23 Januar als ein Zei-
chen dafür begrüßt daß rieh Bonn im
Verhältnis zu Polen an Geist und
Buchstaben des Warschauer Vertra-
ges von 1970 halten wolle.
Kohl habe sich auf Artikel 1 des
Vertrages bezogen, in dem beide Sei-
ten eindeutig die Grenzen als Jetzt
und in Zukunft“ unantastbar betrach-
teten, sagte Urban. Warschau sehe
dies als Ausdruck des Willens, daß
Bonn „zur einzig möglichen Bass für
die gegenseitigen Beziehungen“ zu-
rückkehren wolle. Der Bundeskanz-
ler werde, so Boenisch, seine im Brief
an Hupka dargelegte Auffassung zum
deutsch-polnischen Verhältnis auch
gegenüber der schlesischen Lands-
mannschaft vertreten.
Für die Bundesregierung sei die
Ein haltung des Warschauer Vertrages
nie eine Finge gewesen. Vor den Mit-
glieder des Europarats bekräftigte
auch Außennünister Genscher die
„unbedingte Vertragstreue“ Bonns.
Urban hatte die Bundesregierung
auch auf gefordert, im Interesse der
Entwicklung der deutsch-polnsichen
Beziehungen die „gefährlichen Akti-
vitäten“ der Landsmannschaften ein-
zuschränken und den geplanten Auf-
tritt Kohls auf einer Veranstaltung
der Schlesier kritisiert
Unterdessen hat der stellvertreten-
de FDP- Vorsitzende Baum sein Be-
dauern darüber ausgesprochen, daß
die Führung der CDU die Angriffe
Hupkas und Czajas auf Genscher
nicht zurückgewiesen habe. Das ge-
änderte Motto des Schlesier-Treffers
„40 Jahre Vertreibung - Schlesien
bleibt unsere Zukunft - in einem Eu-
ropa freier Völker“ nann te Baum in
einem gestern erschienenen Inter-
view mit dem „General-Anzeiger“ ei-
ne „Zumutung“, weil es „rechthabe-
risch“ und „nach allen Seiten aus-
deutbar“ sei
Aufstand in Frankreichs KP
A. GRAF KAGENECK, Paris
Wenige läge vor Beginn des 25.
Parteikongresses am 6. Februar ent-
hüllt sich immer deutlich« 1 eine uner-
wartet starke Protestbewegung inner-
halb der Kommunistischen Partei
Frankreichs gegen den Fübrungs-
ap parat Bisher haben drei der 95 Lo-
kalverbände der Partei in jedem der
Departements den von der Partei-
führung im September 1984 verab-
schiedeten „Entschließungsentwurf 1
zum Parteitag abgelehnt. Dies ist ein
bisher einmaliger Vorgang in der
65jährigen Geschichte der Partei In
zehn weiteren Verbänden wurde der
Entwurf nach erregter Diskussion
erst angwwmmp n, nachdem er mit
Zusatzanträgen versehen worden
war, die stark vom Papier der Füh-
rung abweichen Unter den noch ver-
bleibenden Verbänden, die am Wo-
chenende über den Entwurf abstim-
men müssen, vermuten Beobachter
Miien weiteren „Dissidenten“.
Die Führung der KFF hat die Ge-
fahr offenbar erkannt und ist zum
Gegenangriff übergegangen. Im Par-
teiorgan „L’Huznanite“ wurde ge-
stern in einer großkalibrigen Balken-
überschrift von einer „immensen
Mehrheit der Kommunisten“ gespro-
chen, die zum Resolutionsentwurf ja
Wirtschaft will
weiter spenden
DW. Stuttgart
Die Unte rnehm en in der Bundesre-
publik Deutschland haben es nach
den Worten des Vorätzenden des
Aufsichtsrats der Robert Bosch
GmbH, Hans Bferkle, für ihre Ver-
pflichtung gehalten, den Parteien mit
Spenden „die Erf üllung ihrer staats-
politischen Aufgaben zu ermöglichen
oder zu erieichtem“.
In pingm ARD-Interview wies
Merkte den Verdacht zurück, die
Wirtschaft habe im Zusammenhang
mit einer Spende Wünsche, Erwar-
tungöl oder Forderungen an den
Staat, die Regierungen oder die Par-
teien gestellt Merkte betonte, er gebe
davon aus, daß die Parteien auch
künftig Spenden erhalten weiden.
Diese Einschätzung teilt auch Fried-
rich Karl Flick. In einem Interview
des „Stern“ betonte er, die Uni-
onsparteien und die FDP könnten
weiterhin mit ihm rechnen.
is / Gegenoffensive des Apparats
gesagt hätten. 82 von 85 Depar-
tementsveibänden hätten das Papier
mit Zusatzanträgen“ än g^nnmm»n (
mir drei hätten es abgetehnt „Damit
ergibt sich eine große Zustimmung,
nach außergewöhnlichen langen und
demokratischöl Diskus sionen , wie
sie nur die Tradition der KPF kennt,
zur Antikrisenstrategie, wie sie im
Resolutionsentwurf festgelegt ist“,
schließt die Zeitung:
Gerade diese Strategie aber wird an
der Baas heftig in Frage gestellt
Symptomatisch für den Protest, der
etwa beim Regierungswechsel im
letzten Sommer mit der Ausbootung
der Kommunisten aus Kabinett
einsetzte und sich seitdem immer
deutlicher artikuliert, mag die Dis-
kussion im Bezirk Haute- Vienne in
Mittelftankreich sein. Er steht unter
dem Vorsitz des früheren Ministers
für die Beamtenausbildung Marcel
Rigout, der nach seinem Austritt aus
dem Kabinett sofort die „doktrinäre
Unbeweglichkeit der Parteiführung“
kritisierte und vorher auf einem Be-
such in Rom sogar unmißverständ-
lich die Ablösung des Parteichefs
Marchall verlangt hatte. Die Partei
brauche, sagte Rigout damals, „eine
Kulturrevolution“ .
Auf eine solche liefen auch die De-
Belegschaft steht
hinter Spender
. rtr, Bochum
Mit einer öffentlichen. Erklärung
hat sich die Belegschaft der Textü-
gruppe Klaus Steilmann Hinter ihren
Unteraehmenschef gestellt, der sich
heute vor einem Bochumer Schöffen-
gericht wegen Steuervergehen in Zu-
sammenhang mit Parteispenden ver-
antworten muß. In einer Presseerklä-
rung der 6735 Beschäftigten der
Gruppe heißt es, sie empfänden den
Str afbefehl ai« beleidigend »wfl in
höchstem Maße ungerecht gegenüber
unserem Unternehmen“. Die Ankla-
ge wirft Steilmann in Verbindung mit
Parteispenden von insgesamt 170 000
Mark „ Einkommensteuerverkür-
zung“ von rund 91 000 Mark vor.
In der Erklärung wird der 55jäh-
rige Steilmann als sozialer „Wohltä-
ter“ bezeichnet, der in der Vergan-
.genheit mehrere Mfltirmgn Marie für
gemeinnützige Zwecke gespendet ha-
be
battm in seinem Verband hinaus. Vor
altem vier Punkte des Paitätagsent-
wurfc wurden zuruckgewiesen: seine
Interpretation des Stimmenverlusts
der KFF, die Strategie einer „neuen
Mehrheit der Linke n“, in der nach
dem Wüten cterKPF-Führung die So-
zialisten keinen Platz mehr haben,
der bessptelbafte Charakter des ge-
sellschaftlichen Modells der soziali-
stischen Lander und der „demokra-
tische Sozialismus“, mit anderen
Worten; die streng hierarchische Be-
schlußfassung innerhalb der Partei-
strukturen. AH dies war schon in ei-
nem vielbeachteten Diskussionsbei-
trag kritisiert worden, den der frühere
Parteisprecher Pierre Juquin Anfang
Januar im zentralen Parteiorgan ver-
öffentlicht hatte.
Der Rigout-Verband hat mit über-
wältigender Mehrheit einen Gegen-
entwurf verabschiedet, der in den
vier angezogenen Punkten von dem
der Führung äbweichL Ähnttehfs er-
eignete sich auch in den beiden übri-
gen JhssMenten*-Verbänden Hoch-
alpen und Südkorsika. Marcel Rigout
verwahrt sich dagegen, ein jiraktioni-
stisches“ Papier veröffentlicht zu ha-
ben; erhöbe nur Zusatantrage einge-
bracht, damit die Partei sich auf diese
Weise von Grund auf erneuern körnte.
Weiterer Terrorist
in der Klinik
dpa,HannoveiyCeIle
In der M edizin ischen Hochschule
Hamlo vgr (MHH) sind jetzt zwei der
in fvflte eiaiitzendep »nri am 15. De-
zember 1984 in den Hungerstreik ge-
tretenen Häftlinge der Rote Armee
Fraktion (RAF) in faoHäratKrfwr Be-
handlung. Nachdem am frühen
Diensteg morgen Knut Folkerts (33)
warb Miw iin Schw ächeanfeH auf Ai gin ..
nen Wunsch in die MHH gebracht
wurde und m gteieh seinen Hunger-
streik abbrach, ist in der Nacht zum
Mittwoch nach Angaben des Spre-
chers des Justizministeriums ny»»H
Lutz Täufer (40) nach einem „plötzli-
chen Verwirrtheitszustand" in die In-
tensivstation gekommen.
Bereits kurz nach der Verlegung
von Folkerts wurden am Die nsteg
rund um das Klinik 11 ” 1 der Mhh
starke Sicherirertsvoricehrungen ge-
troffen.
Kewenig: Guter Ruf 3::^
der Berliner Hochschulen l .|
WELT-Gesprach mft demCDÜ-Wfesensdraftssenator
PETER PHILIPPS, Bonn .
Für den Berliner .Wissenschaft^
Senator Wilhelm Kewenig (CDU) ist
die „Veränderung der Studentenpo-
pulation insbesondere an der Freien"
Universität eine de- wichtigsten Fra-
gen" seiner Politik überhaupt In ei-
nem'Gespracfa mit der WELT betonte ‘
er „Ich bin zwar einerseits der Mei- *
nung, daß Bedin der richtige Platz ist
für Leute, die einmal anders sein wol-
len und auch anders. denken wollen
als nonnalerwdse. So etwas gehört in
einen Universitätsbereich hinein
imd, wir wollen deshalb immer alter-
nativ denkende auf alten
Ebenen im städtischen -Bereich ha-
ben. Aber auf da anderen Seite
möchte ich gerne zunehmend auch
eine Stodehtenpopulation haben, die
sagt, Berlin ist auch deshalb so attrak-
tiv, weil in meinem Fach, das ich stu-
dieren wül, besonders interessante
Lehrer, besonders interessante For-
scher vorhanden sind.“
Trotz einer Abschwächung frühe-
rer Tendenzen, vor allem deshalb in
Berlin zu studieren, weil die Jungen
Leute den Wehrdienst verweigern
weiten, weü sie auch insgesamt so
etwas die Brücken abbrechen wollen
zu ihrer bisherigen Lebensart“, sei in
diesem Bereich noch viel zu tun.
Insgesamt aber haben nach Kewe-
nigs Einschätzung die Berliner Uni-
versitäten heute einen guten Ruf. Die
TU habe „immer eine gute Reputa-
tion gehabt“, auch durch die „sehr
gute Arbeit des jetzt ausscheidenden
Präsidenten“ Jürgen Stamick.
FÜ hat aufgebolt
Die FU habe „in vielen Feldern auf-
geholt und es insbesondere geschafft,
das Augenmerk nicht unbedingt im-
mer auf die Bereiche zu lenken, die
von dem Angebot her nicht so beson-
ders überzeugend smd“,$ondem
auch auf diejenigen, in denen sie „im-
mer schon odrä- neuerdings jeden
Vagleich mit anderen deutschen
Universitäten aushalten" könne.
Kewenig geht auch nicht davon
aus. daß die Konsolidierung gerade
an der TU unter dem Streit über die
Präsidentschaftswahl leiden könnte,
deren dritter und entscheidender
Wahlgang h eute ansteht; Als „unde-
mokratisch“ hatten ohnehin nur die-
jenigen das mit Hilfe von Verwal-
tungsgerichts-Entsdieidungen
durchgesetzte Wahlverfahren emp-
funden, „die mit dem vorherge-
henden Verfahren deshalb zufrieden -
- "waren, weil dann Ergebnisse heraus-
kämet, die ihnen politisch paßten“.
Im übrigen, sagte der Senator ge-
genüber der WELT, sei ihm die jet-
age, unnötig „dramatisierte'' Ausein-
andersetzung an der TU fast lieber als
der reibungslose Wahlakt an der FU.
kurz zuvor, weil für diesen Kompro-
miß Jn alte Richtungen Preise ge-
y»Hit werden mußte“. Er sei zwar,
. gm* hoffnungsvoll“, daß „man steh .
auf der Ebene der zur Wahl anstehen-
den Vizepräsidenten“ noch einigt,,
aber ansonsten „müssen eben mal die .
Mghrbf gntfichaden" •
Kein Rektor für alle
Nicht nur auf Universitäten bezo-
gen, betonte Kewenig; „Es ist doch
ganr nor mal, daß nicht nur immer
alles mit Konsensen verkleistert wird,
sondern Haß sich in bestimmten Si-
tuationen auch klare Mehrheiten her-
steHen, die dann ihre Mehrheiten
auch deutlich dokumentieren.“
Gerade mit dem immer wieder ein-
geflochtenen Hinweis auf die Ver-
dienste des bisherigen TU-Prätiden-
ten Stamick erklärte der Wissen-
schaftssenator: „Dieses Odium des ^
Verlierers, das mit Nichtwiederwahl
verbunden wird, ist doch geradezu
untypisch für das, was sich normaler-
weise abspieh.“ Jeder, der versuche
ein Präsident oder Rektor für alle an
einer Universität zu sein, „setzt sich
auf die Dauer zwischen alle Stühle“.
Insofern sei der Wahlkampf an der .
Hochschule mit dem anstehenden
Wechsel an der Spitze auch „ein Zei-
chen dafür, daß wir immer weiter in
die Normalität laufen, nicht etwa, daß
die alten schlechten Zeiten zurück-
kommen“.
Im übrigen ärgere es auch ihn
selbst, daß durch die „mit den verant-
wortlichen Politikern unseres Koaliti-
onspartners in denietzten vier Jahren #•-
zu häufig zu schließenden Kompro- V
misse auch das Büd der von mir zu
verantwortenden Politik so etwas
unscharf erschien“. Auch er würde
„gerne meine Handschrift kräftig
deutlich machen und deshalb mit ei-
nem Koalitionspartner regieren, der
bereit ist, kräftig zu schreiben“.
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^‘T- s ? ; ;. .<
V v *?f
ZsS&mi
Dom^tafe 31. Januar 1985
Nr.2& - .
WIRTSCHAFT
7 7S'Tr*i
.;|S r _B\aidesbffliranister Schnei-
Ä -hätte, es besser ten müssen:
Rieder hat e^ 'te/Banwirtschaft
Slfe veraschen; • und prompt
mußte er Ätäxr^steres Mal von
pjo^zminister Stoltenberg kom-
seret: lasMu.*«« r**r — « — T“ ,
Säch Über/Sebnettes Spekula-
I3»khienä d» Deubau, daß das
Karnwaw. ,»* * =y»«r*£ 'T. ” —
Neüregefcmg ßr, *sdbstgHujtEtes
Wohneigentnm «&;Jahr früher in
Raft sehen könnte- Und sagte
nein.
Natürlich käüaä ie Bauwirtschaft
ein.Vrczieheö 1 dieser Neureglung
aiif £986 gebrauchen; schließlich
hat Sie einen massiven Rückgang
. im Wohnungsbau zu verkraften.
Und. natürlich ist es schön, wenn
ein Bauminister für eine n notlei-
denden Wutechaftszweig Verständ-
nis hat Doch er kann nicht Mittel
verteilen, über die er nicht verfugt
Gestern mußte Schneider den
Ruckzug antreten, und er tat dies
mit dein artigen, wenngleich völlig
belanglosen Spruch, daß er „alles
unterstützen wird, was der Bauwirt-
schaft hilft*. Gesteht er damit nicht
öffentlich ein, daß er eigentlich
überhaupt nichts ausxichten kann ?
Was soll denn die Branche davon
halten? Rein in die Kartoffeln und
raus aus den Kartoffeln - damit ist
dieggin Wirtschaftszweig ein
schlechter Dienst erwiesen. Durch
sein voreiliges Entgegenkommen
hat Schneider sich jedoch selbst
keinen Gefallen getan; Die Bauwirt-
sehaft wird ihm nun gar nichts
mehr glauben und sich in Zukunft
gleich an den Finanzminister wen-
den. Auf dessen Absagen kann sie
sch jedenfalls verlassen.
JAHRES WIRTSCHAFTSBERICHT / Bangemann warnt vor Leitzms-Erhöhung | CHEMIEINDUSTRIE
Bonn kündigt weitere Steuerreform
für nächste Legislaturperiode an
Verfehlte Preispolitik
Von HANS- JÜRGEN MAHNKE
D Europäischen Gemeinschaft
bringt - vor allem die deutschen
AgrapÄtiker in Verlegenheit; Sie
haben Erwartungen geweckt, die so
nicht erfüllt werden können. Die Fra-
ge sfel$ sich immer deutlicher, ob die
Preisp&ik als Mittel der Einkom-
mecsskfoerung nicht längst - ihre
Greszöf erreicht hat
KoäÄnert wurde das' gegenwär-
tige System, als die EG noch Impor-
teur ho f ast aßen Agrarprodukten
war. Damals, erschien es möglich,
über Jungende.' Garantiepreise die
landwirtschaftliche Produktion anzu-
regen-^durch- sowohl über höhere
Preise ais auch über wachsende Men-
gen - konnten die Einkommen der
Landwiäe gesteigert warten. Jetzt
produzaöt die EG bei allen relevan-
ten Produkten mehr, als ihre Bürger
verte^iien kpnnen: Die Verwaltung
der -Überschüsse bringt die EG dem
finanzfelen Kollaps ' nahe. Hinzu
komn^daß von jeder Mark, die in
diesöB*Syvtem. zusätzlich ausgege-
ben w^j aDenfalfa ein Drittel bei den
Ländi^en ankommL
Um'^s diesem Dilemma heraus-
zukonätesi, gäbe es die Möglichkeit,
allein db' Wettbewerb entscheiden
zu lassäfL Betriebe, die kostengünsti-
ger pro&äeren, würden andere ver-
dräng^ ^ n^^so für ihr Wachstum
g d ^^;aus, weil
j‘ Bmlgkriii besteht
. aber^ y^ ^^fes Mengenwachstum
zu kann, wie bei der
Milcbd^pgh-^n Quotensystem ge-
wird ^R ^aiig^ische Weg für an-
dere r .M|| |ite l und in diesem Jahr
geht«^ Sw ^ifiem am Getreide, abge-
die Einflußnah-
T\^weue EG-Agrarkomraissar
■LJwp Andpessen hat deutlich
gemagapdaß -für eine Preispolitik,
die IJCarktverhätnissen -
Überschüssen -und an
der Rjffiri age der Gemeinschaft ori-
enÜL jgw paß, die Grenzen eng gezo-
gen j^ bn Kern eineNullrunde
abo^pms’ mit Abweichungen hier
uno^äpi oben und unten, garniert
mitj ^m khen Elementen wie Än-
denj^PÄr Zahlungsziele, wobei je-
der immer starirer^
ktftiÄ^Sbh ^schätzbarM- Folgen mit
Der Protest der Land-
wirte formiert sich schon. Sind sie
damit eigentlich gut beraten? Wer
den V erdrängungswettbe werb nicht
will, muß der nicht auch anerkennen,
daß die Hilfen über den Preis bei
umsatzschwachen Betrieben kaum
greifen und sie in höhere Mengen
nicht mehr ausweichen können?
Kann diesen Betrieben mit anderen
Mitteln nicht besser geholfen werden,
wenn die bäuerliche Struktur erhal-
ten bleiben soll?
Die Bundesreperung hat im ver-
gangenen Jahr nicht nur die Mittel
für die Sozialversicherungen der
Landwirte kräftig aufgestockt, was
die Ausgaben der Betriebe senkt, sie
bat auch den Kreis der benachteilig-
ten Gebiete weiter gezogen, in denen
Ausgleichsbeträge gezahlt werden
können. In diesem Jahr sollen die
Beträge weiter erhöht werden. Nicht
nur viele Experten, sondern auch von
der FDP wird die Abkehr von der
aktiven Preispolitik hin zur aktiven
Einkommenspolitik favorisiert Auch
in der EG mehren sich die Anhänger
der Vorstellung, kleineren Betrieben
könne besser über sozialpolitische
Maßnahmen geholfe n werden.
I n anderen Ländern stoßen die
deutschen Maßnahmen, wobei die
kräftige Erhöhung der Vorsteuerpau-
schale im Vordergrund steht, auf Kri-
tik, weil sie einen Alleingang bedeu-
ten. Es wird die Gefahr der Renatio-
r-w&sengxig dee-gemeinsitmeivAgrar-
politik beschworen. Da ist sicher et-
was dran. Nur: Eine solche Politik
ließe sich über die EG durchsetzen.
Der Ein wand, das Emkomznensnir
veau, an dem sich die Maßnahmen
orientieren müßten, sei in Griechen- ,
land ein anderes als beispielsweise in ;
Holland, zieht nur zum Teil. Die EG- ;
Höfe könnte auch - wie in anderen
Bereichen - als prozentuale Beteili-
gung an Programmen konzipiert wer-
den. Damit könnte den Landwirten
auch die Furcht genommen werden,
daß solche Beihilfen wieder gekürzt
werden, wenn es die nationale Fi-
nanzpolitik erforderlich machen wür-
de. Jedenfalls würden solche direk-
ten Hilfen den Landwirten in voller
Höhe zugute kommen. Für Steuer-
zahler und Verbraucher insgesamt
wären sie auch billiger.
Aber die Zeit scheint leider noch
nicht reif -Der Eiwartungsdruck ist
noch zu hoch, obwohl immer wieder
betont wird, die Überproduktion sol-
le nicht mehr belohnt werden.
als geplant
i zu hoch
_ HANSJ. MAHNKE, Bonn
Buraeswirtschaftsminister Martin Bangemaiin hat sich vor der heuti-
gen Sitzung des Zentralbankrates gegen eine Änderung der Leitzinsen
ausgesprochen. Bei der Vorlage des Jahreswiitsdvaftaberichts der Bun-
desregierung, der für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von real „rund
2,5 Prozent oder mehr“ voraussagt, betonte er, dafür bestehe kei n e Not-
wendigkeit Gleichzeitig kündigte er weitere steuerliche Entlastungen für
die nächste Legislaturperiode an.
Bangemann, der sich über die wei- Steuer anzustreben sowie in diesem
tere Entwicklung ausgesprochen op- Zusammenhang die Untemehmens-
timi stisch gab, meinte, der gegen war- besteuerung neu aufzugreifen.
tige Dollar-Kurs sei nicht überbewer- Der k or^ nnirtn rpiip Aufschwung in
tet, da ihn der Markt hergebe. Bisher der Bundesrepublik wird sich nach
sei der E inf luß auf die Inflationsrate Ansicht Bangemanns in dem kom-
gering gewesen. Dies kön n e sich an- inenden zwölf Monaten gegenüber
dem, wenn der Spielraum für Preis- 1984 noch ein wenig beschleunigen
Überw älz u ngen größer werte. und sich auf den Arbeitsmarkt aus-
Der Jahreswirtschaftdaericht, so wirken. Folgende Entwicklung hält
Ban g emann , sei geprägt durch den die Bundesregierung für 1985 für
festen Willen der R i inriftBT Pgi pru ng , rahrsehpfrilinh;
allen Widerständen zum Trotz den • Das Wirtschaftswachstum dauert
Weg der marktwirtschaftlichen Er- im Jahresverkauf an. Das Bruttosozi-
neuerung konsequent weiterzugehen, alprodukt überschreitet im Jahres-
Die bisherigen Erfolge seien dadurch durchschnitf das Niveau von 1984
entsc h eidend beeinflußt worden. real um rund 2,5 Prozent oder mehr.
In der Steuerpolitik liege der • Die Beschäftigung steigt. Die Ar-
Schwerpunkt bei der zweistufigen bertslosenzahl sinkt im Jahresdurch-
Tarifreform 1986 und 1988. Darüber schnitt auf eine Quote von unter neun
hinaus kündigt die Bundesregierung Prozent de* unselbständigen Er-
im Jahreswirtschaftsbericht an, bei werbspersonen oder unter -acht Pro-
cter anhaltenden Gesundung der zent aller Erwerbspersonen. Sie
Staatsfinanzen in der kommenden bleibt damit erstmals hinter dem Vor-
Legislaturperiode weitere Entlasten- jahresniveau zurück. Nach Angaben
gen bei der Lohn- und Einkommen- Bangemanns bedeutet dies einen
AUF EIN WORT
ZENTRALBANKRAT I OPEC
• f ■
fr
i
59 Der Ölmarkt hat sich
völlig auf den Kopf ge-
stellt Da hilft kein La-
mentieren. Jetzt muß
• gehandelt werden.
Dr. Hellmuth Buddenberg, Vorsitzen-
der des Vorlandes der Deutsche BP
AG. Hamburg. FOTO: JUPP Dorchlngsr
Doch höherer
Lombard
CLAUSDERTINGER, Frankfurt
Auf der heutigen Sitzung des Zen-
tralbankrates steht «ne Erhöhung
des Lombardsatzes von derzeit 5,5
Prozent zur Diskussion, die mit der
Abächt begründet werden dürfte,
das hj s )w i gp Konzept einer flexiblen
Geldmarktsteuerung fortzuführen.
Den Befürwortern dieser Strategie
geht es darum zu verhindern, daß der
Lombardkredit der eigentlich nur
der Tiiqu iditä tegpitep nfiTiaTirteTiiTig
dienen soll, zu einer Dauerrefinanzie-
rungsquelle der Banken wird, an de-
ren Preis sich die Geldmarktzinsen
orientieren.
Die Bundesbank will Liquidität -
in den nächsten Monaten fehlen dem
Kreditgewerbe an die 18 ttrd. DM -
lieber über Wertpapierpensionsge-
schäfte (ebenso wie der Lombardkre-
dit eine Wertpapierbeleihung) zu Zin-
sen zur Verfügung stellen, die unter
dem Lombardsatz liegen und die ge-
räuschloser und ohne die Signal Wir-
kung einer Veränderung des Lom-
bardsatzes variiert werden können.
Das war der Bundesbank bis Ende
1984 zeitweilig gelungen. Doch wegen
des Dollarkursanstiegs glaubt ein Teil
der Zenlzalbankratsmitglieder,
Wertpapierpensionsgeschäfte nicht
mehr zu so niedrigen Zinsen wie da-
mals anbieten zu dürfen. Da befürch-
tet wird, solche Liquiditatsangebote
würden zu einem über dem Lombard-
satz liegenden Zins nicht akzeptiert
wird nun für eine Erhöhung des Lom-
bardsatzes plädiert Im Zentralbank-
rat sind aber die Meinungen geteilt
ob der Zeitpunkt für eine Lombard-
satzverteuerung jetzt richtig ist weil
sie als allgemeines Zinssteigerungs-
signal aufgefeßt werden kann.
Einigung auf
Olpreissenkung
zü/AP,Genf
Die Mehrheit der in der Organisati-
on erdölexportierender Staaten
(Opec) zusammengeschlossenen Län-
der hat sich gestern auf eine Senkung
des Ölpreises geeinigt Dies teilte der
saudiarabische ölminister Achmed
SakielYamani am Schluß einer drei-
tägigen Sonderkonferenz mit Nach
Yamanis Angaben bleibt der Preis
pro Barrel (159 Liter), der billigsten
Sorte, schweres Golf-Öl, unverändert
bei 26,50 Dollar. Der Barrel-Preis für
das teuere afrikanische Leichtöl wer-
de 2,40 Dollar darüber festgesetzt
Dieser Preis wird also von 30J50 Dol-
lar auf 28,90 Dollar herabgesetzt Ara-
bien Light kostet in Zukunft 28 Dol-
lar pro Barrel
Der Ölminister der ^ Vereinigten ara-
bischen Emirate, Mana Said Oteiba,
■erklärte, Libyen, Algerien und Gabun
seien der Abmachung nicht beigetre-
ten. Unklar ist ob Iran der Mehrheit
angehörte. Dessen ungeachtet vertrat
Oteiba die Auf&ssuztg, daß die Preis-
entscheidung in die Tat umgesetzt
und zur Stärkung des Olmarktes bei-
tragen werde. Der Ölminister gab dar-
über hinaus bekannt daß Nigeria den
Ölpreis wieder um 65 Cent pro Barrel
auf 28,65 Dollar anheben werde. Erst
im Oktober letzten Jahres hatte Nige-
ria den Ölpreis um zwei Dollar je
Barrel g e senkt
Die Opec ist offenbar von dem al-
ten System abgewichen, weil sie sich
nicht durchringen konnte, den Richt-
preis offiziell zu senken. Allerdings:
Mit der neuen Preisskala bleibt
Opec-Öl immer noch zwischen ein
und zwei Dollar teurer als das Öl, was
an den freien Spotmärkten verkauft
wird. Die Gesamtfördermenge bleibt
bei 16 Millionen Faß pro Tag.
AIRBUS INDUSTRIE /Bemard LathiSre und Roger Beteilig scheiden aus
Neue Spitze französisch-deutsch
. X . . . -•£.
. {■ ■■.■ ■ ■ otBeriin .
Das Wachstum des produzierten
„ DDR“ Jfatin nateinknm rrn»n s hat mH
5J5 Proifent 198*. das Plansoll über-
troffen. ,^edoch,wupdedas Ziel, spar-
samer Mit der Energie umzugehen,
nicht erreicht Das schreibt das
Deutsche Instärt^ fik Wiitschafts-
forscKung (jDIW), jüngsten
Wocheaböicht. Ira Gegenteü: Dar
E^gkwerbxauch iA< fest gfefchmä-
߻g mlljtWi. ffarhistiun , inn der IBS
fünf Prozent angestietes: Das stellt
die „DDR“
in der Zukunft • . ' :
Doch werde die’^BMR* ^tch in
diesem Jahr ihren au^ä/tessehep^
fung tä «t heimischen I^nöoff^und
Energiequellen kon2Entrietten Kurs
> fortsetzen und wiederum ^ei Außen-
handdr der 1984 um acht Projgent an-
genommen hat, an die Sprape der
Wachstumsskala stefleo. AllMfimgs
stehen bei den Investitionen real
nicht mehr so viele Mittel zur Verfü-
gung. Nach Meinung des DIW bedeu-
ten die vorgesehenen Investitionen
vdn 56 MrcL DM wohl einen Rück-
gang um rund fünf Prozent
Problematisch sei auch, daß sich
die Investitionstätigkeit immer stär-
ker auf die Grundstoff- und Produk-
tionsmittelindustrie richtet Damit
baue die JDDR“ neue Umweltbela-
stungen auf für die keine Mittel be-
reitgestellt werden.
• - Nach einer Konsolidierung im Au-
ßenhandel komme jetzt der Versor-
gung der Bevölkerung wieder mehr
Priorität zu, was aber zu Lasten der 1
Investitionen gehe. Im Westhandel
hat die JDDR“ 1984 einen Überschuß i
von 6,4 (8,0) Mixt Valutamark erzielt
(ohne mzierdeutechen Han del). Pro-
bleme mit der Auslandsverschuldung
sollen nkht mehr bestehen
JOACHIM SCHAUFUSS, Paris
Verkehrsflugzeuge zu verkaufen,
ist heute schwieriger als sie zu bauen.
Diese Regel gilt auch für den Airbus.
Daß das Flugzeug so stark von den
internationalen Luftverkehrsgesell-
schaften geordert wurde, hat das eu-
ropäische Flugzeugbaukonsortium
Airbus-Industrie zu einem, guten Teil
dem ungewöhnlichen Verkaufstalent
seines Generaldirektors Bemard La-
thiäre zu verdanken.
Nun aber soll der joviale 56jahrige
nach Auslaufen seines zweiten Fünf-
jahresmandats Ende Februarab tre-
ten. Das verkündete, wie die WELT in
ihrer gestrigen Ausgabe berichtete, in
Paris der bayerische Ministerpräsi-
dent Franz Josef Strauß in seiner Ei-
genschaft als Auf&chlsratsvorsitzen-
der des Airbus-Konsortiums nachei-
ner Unterredung mit dem französi-
eren Premierminister Laurent Fa-
bius. Wie zu hören ist, geht der Wach-
wechsel auf einen Wunsch der Regie-
rung in Paris zurück.
Schon Mitte letzten Jahres hatte sie
eine Ablösung Lathifcres erwogen.
Aber der damals von ihr als Nachfol-
ger genannte Air France-Präsident
Pierre Giraudet schien der deutschen
Seite wegen seiner technokratischen
Vergangenheit nicht ganz zu gefallen.
Auch Lathiäre ist von Hause aus als
ehemaliger Generalinspekteur der Fi-
nanzen als „Technokrat“ anzuspre-
chen. Jedoch hat er in seinen zehn
Airbus-Jahren beachtliche unterneh-
merische Leistungen vollbracht Sei-
ne Verdienste um den Airbus werden
von niemanden in Frage gestellt
Lathferes Nachfolger heißt wahr-
scheinlich Jean Pierson. Der erst
45jährige ist seit einem Jahr Direktor
der Flugzeugabteüung der staatli-
chen französischen Aerospatiale,
nachdem er zuvor deren Toulouser
Wok, dem wichtigsten Zubringer für
den auf dem gleichen Terrain mon-
tierten Airbus, geleitet batte. Damit
vereinigt Pierson industrielle Kennt-
nisse mit kommerziellen Erfahrun-
gen.
Seiner langjährigen Freundschaft
mit dem als Airbus-Vize yorge-
schlagenen MBB-Mann Johannes
Scheffler dürfte sich außerdem für
die weitere vertrauensvolle Zusam-
menarbeit zwischen den beiden wich-
tigsten Airbus-Partnern günstig aus-
wirken. Schefflers Vorgänger Roger
Bete Ule hat das Pensionsalter er-
reicht und scheidet auf eigenen
Wunsch bei Airbus-Industrie aus.
Daß Frankreich nicht mehr die bei-
den ersten Posten der Airbus-Indu-
strie stellt, wäre als Normalisierung
anyn sehen. Am Kapital der Gesell-
schaft sind Aerospatiale und die
deutsche Airbus (sprich MBB) glei-
chermaßen mit 37,9 Prozent beteiligt
Den Rest des Kapitals halten British
Aerospace mit 20 und die spanische
Casa mit 4,2 Prozent
Die Branche plant für 1985
wieder Neueinstellungen
Rückgang der Zahl der Arbeitslosen
im Jahresdurchschnitt um 60 000 und
im Jahresverlauf um 100 000.
• Der Anstieg der Verbraucherpreise
kann im Jahresdurchschnitt auf rund
zwei Prozent begrenzt werden, was
zum letzten Mal 1969 erreicht wurde.
• Die Überschüsse im Außenhandel
nehmen weiter leicht zu.
Waren es 1984 vor allem die Aus-
fuhren, die das gesamtwirtschaftliche
Produktionswachstum stimulierten,
so dürften die konjunkturellen Auf-
triebskräfte in diesem Jahr auch von
den U ntemehmensinve stitionen aas-
gehen. „Die Bedingungen für eine
Expansion der Unternehmensinvesti-
tionen waren lange nicht mehr so
günstig wie zur Zeit: Nachlassender
Kostendruck, vor allem von Seiten
der Lohnstückkosten, eibebüch ver-
besserte Ertrage und anhaltend posi-
tive Ertragserwartungen haben im
Zusammenwirken mit nachgebenden
Zinsen die absolute und relative Ren-
tabilität von Ranhanlagpjn wqtit innpn
erheblich gesteigert“, so der Bericht
Überdies werde mit Kapazitätserwei-
terungen gerechnet
Der nominale Anstieg der Anlage-
investitionen, einschließlich des
Wohnungsbaus und die des Staates,
wird auf fünf bis sechs Prozent nach
3,2 Prozent im Vorjahr veranschlagt
JOACHIM WEBER, Frankfurt
Nach zwei Jahren mit hohen Zu-
wachsraten hat sich die deutsche
Chemie für 1985 auf eine „Stabilisie-
rung auf hohem Niveau“ eingestellt,
so Heinz-Gerhard Franck, Präsident
des Verbands der Chemischen Indu-
strie (VCI). Dennoch soll es zu einer
weiteren Erhöhung der Beschäftig-
tenzahlen kommen. Hier machte die
Chemie schon 1984 erstmals wieder
deutliche Fortschritte: Nach 10 000
Neueinstellungen kam sie wieder auf
550 000 Mitarbeiter, wobei besonders
auf die Bereitstellung neuer Ausbil-
dungsplätze (plus sieben Prozent) ge-
achtet wurde.
Angesichts einer Exportquote, die
1984 erstmals die 50-Prozent-Marke
überschritten hat (Franck: „Damit
hängt praktisch jeder zweite Arbeits-
platz vom Auslandsgeschäft ab.“), ist
die erfreuliche Entwicklung aber
nicht frei von Risiken. Die Chemie
sieht sie im Nachlassen der Konjunk-
turbelebung in den USA, in nachhal-
tigen Wechselkursänderungen sowie
in den Zahlungsbilanzdefiziten und
der Verschuldung wichtiger Abneh-
merländer. Nennenswerte zusätz-
liche Impulse aus dem Inland seien
dagegen trotz des absehbaren ge-
samtwirtschaftlichen Wachstums
nicht zu erwarten, zumal der Zyklus
der Lageraufstockung seit Mitte ver-
gangenen Jahres abgeschlossen
scheint
Die Branche dürfte 1984 ihren Um-
satz nach ersten Schätzungen insge-
samt um elf Prozent auf 141 (127)
Milliarden DM ausgeweitet haben.
Darin sind die Umsätze ausländi-
scher Produktionstöchter noch nicht
enthalten, die 1984 auf 57 (52) Milliar-
den DM (plus zehn Prozent) geschätzt
werden.
Das lebhaftere Geschäft blieb nicht
ohne Wirkung auf die Ertragslage.
Dazu trug wesentlich die verbesserte
Kapazitätsauslastung bei, die im
Grundstoffbereich (nur dort in den
Massenproduktionen, ist sie meßbar)
85 (80) Prozent im Jahresmittel und
fest 90 Prozent gegen Jahresende er-
reichte. Aber auch die Maßnahmen
zur Rationalisierung und zur Um-
strukturierung der Betriebe, hin zu
Produkten mit höherer Wertschöp-
fung, schlugen sich in höheren Ge-
winnen nieder.
Die Netto-Umsatzrendite der Che-
mieuntemehmen, die schon 1983
über die Zwei- Prozent-Marke geklet-
tert war, sei spürbar weiter gestiegen,
ohne allerdings in die Nähe der 3,4
Prozent des Spitzeqjahres 1973 ge-
langt zu sein. In absoluten Ertrags-
Zahlen allerdings sei 1984 als ein
neues Spitzenjahr anzusehen, wenn
es auch Teilbereiche gebe, die in den
roten Zahlen geblieben sind.
Ihre Zuversicht bekundet die Bran-
che auch wieder mit Investitionsplä-
nen, die für 1985 ein Gesamtvolumen
von 7,3 (7) Milliarden DM vorsehen.
Schon im vergangenen Jahr hatten
die Erweiterungsvorhaben daran wie-
der einen größeren Anteil als die Ra-
tionalisierung oder Ersatzinvestitio-
nen gehabt.
WIRTSCHAFTS $ JOURNAL
Wieder höhere Rendite
für Bnndesobligntionen
Bonn (AP) - Einen Tag vor der
Sitzung des Zentralbankrats, der
möglicherweise den Leitzins erhöht,
hat der Bund gestern die Rendite der
Bundesobligationen erstmals wieder
auf über sieben Prozent erhöht Ab
heute wird der Ausgabekurs der
6,75prozentigen Bundesobligationen,
Serie 52, von 99,20 auf 98,80 herabge-
setzt, so daß die Rendite von 6,94 auf
7,04 Prozent steigt Die neue Bundes-
anleihe, die derzeit zur Zeichnung
aufliegt hat bei zehnjähriger Laufreit
eine Rendite von 7,21 Prozent ~
Planungen abstimmen
Bonn (hg) - Alle Bundesministe-
rien werden künftig ihre Planungen
und Maßnahmen, soweit sie Bedeu-
tung für die Raumordnung haben,
mit dem Bundesminister für Raum-
ordnung, Bauwesen und Städtebau
abstimmen. Diesen Beschluß hat das
Kabinett gestern gefaßt Wie Bundes-
baummister Oscar Schneider dazu
erklärte, soll damit eine bessere Koor-
dinierung der Raumordnung mit der
Umweh- und Strukturpolitik sicher- ;
gestellt werden. Raumordnung sei ei- ’
ne Aufgabe, bei der alle politischen
Ebenen u nd Tn. qfamzen Zusammen-
wirken müßten.
Signal für steigende Zinsen
Frankfurt (cd.) - Die Bank für Ge-
meinwirtschaft (BfG) würde bei einer
Erhöhung des Lombardsatzes, die
Vorstandssprecher Thomas Weg-
scheider für nicht richtig halt versu-
chen, die Kreditzinsen (z. B. für neue
Ratenkredite, Dispositionskredite
und Baufinanaerangen) heraufruset-
zen, soweit es die Wettbewerbslage
zuläßt Weil eine Lombardsatzerhö-
hung den in -Erwartung einer solchen
Maßnahme bereits vorweggenom-
menen Zinsanstieg zementiere, sieht
Wegscheider auch eine steigende
Tendenz bei den Einlagenzinsen.
Neuer Rekord
Flensburg (rtr) - Der Handel mit
Gebrauchtwagen in der Bunderepu-
blik hat nach der Statistik des Kraft-
fahrt-Bundesamtes im vorigen Jahr
einen neuen Rekord erreicht 1984
wurden 6 235 981 Kraftfahrzeuge auf
neue Halter umgeschrieben; das wa-
ren 112 654 oder 1,8 Prozent mehr als
1983. Allein die Besitzumschreibun-
gen bei gebrauchten Personenwagen
stiegen um 71 321 oder 1,3 Prozent
.auf 5 595 829, wie das Bundesamt am
Mittwoch bekanntgab.
Gate Exportaassichten
London (fti) - Die britischen Unter-
nehmen beurteilen ihre Exportaus-
sichten so günstig wie seit sieben Jah-
ren nicht mehr. Dieser Optimismus,
der aus der jüngsten Umfrage des
Industrieverbandes CBI hervorgeht,
läßt sich zum großen Teü mit der
verbesserten Wettbewerbsposition
aufgrund der Pfundschwäche erklä-
ren, Außerdem wird erwartet, daß das
Investitionsvolumen in der verarbei-
tenden Industrie in den ersten drei
Monaten dieses Jahres um zehn Pro-
zent über dem in der gleichen Vorjah-
reszeit liegen wird. Die ausgeprägte
Zuversicht geht allerdings von der
Erwartung aus, daß sich das rasch
gestiegene Zinsniveau bald wieder
verringern wird.
Umsatz stagnierte
Köln (dpa/VWD) - Der Umsatz der
Fachgeschäfte des deutschen Einzel-
handels hat sich 1984 gegenüber dem
Vorjahr nicht verändert Real ergab
sich gegenüber 1983 ein Rückgang
von zwei Nach einer Übersicht der
Hauptgemeinschaft des deutschen
Einzelhandels (HDE). Köln, ergaben
sich die größten Minuszahlen in den
Musikfechgeschaften (fünf Prozent)
und im Tapeten-, Bodenbelag- und
Farbenhandel (vier). Der Handel mit
Radios und Fernsehern sowie
Schmuck brachte um drei Prozent
geringere Ergebnisse als 1983. Beson-
ders gut lief das Geschäft im büro-
wirtschaftlichen Fachhandel (plus
vier) sowie in Reformhäusern, bei Le-
derwaren und im Sortimentsbuch-
handel mit jeweils plus drei Prozent
Der Umsatz im Textileinzelhandel
stagnierte.
Zigarillos gefragt
Wiesbaden (dpa/VWD) - Die Rau-
cher in der Bundesrepublik haben im
vergangenen Jahr weniger Zigaretten
aber mehr Zigarillos verqualmt Wie
das Statistische Bundesamt mitteilte,
sind 1984 insgesamt Tabakwaren für
24,3 Mxd. DM versteuert worden. Das
waren 416 MUL DM oder 1,7 Prozent
weniger als 1983. Die Abnahme ist vor
allem auf den um 287 MilL DM (minus
13 Prozent) geringeren Kleinver-
kaufswert bei Zigaretten zurückzu-
führen, der sich auf 22 Mrd. DM belief
und damit 90 Prozent aller Tabakwa-
ren ausmachte.
Mehr Öl importiert
Frankfurt (dpa/VWD) - Die Bun-
desrepublik hat 1984 ihre Rohöl-
importe leicht erhöht und dafür deut-
lich mehr bezahlen müssen als 1983.
Die Rohölrechnung verteuerte sich
nach Mitteilung des Bundesamtes für
gewerbliche Wirtschaft, Eschborn,
um fast 3,8 Mrd. DM auf 41,5 Mrd.
DM. Auf die Tonne Rohöl umgerech-
net erhöhte sich der Preis im Jahres-
durchschnitt um 7,5 Prozent auf
622,44 DM. Insgesamt wurden mit
66,7 MilL Tonnen Rohöl 23 Prozent
mehr eingeführt. Fast 31 Prozent der
Importe stammten aus britischen,
norwegischen und dänischen Nord-
see-Ölquellen.
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I
12
WELT DER m WIRTSCHAFT
DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31, Januar 1985
KABELMETAL / Großes Plus im Auslandsgeschäft
Flaute am Bau macht Sorgen
D. SCHMIDT, Osnabrück
Die Kabel- und Metallwerke Gute-
hoSnungshütte AG (Kabelmetal), Os-
nabrück, rechnet für das Geschäfts-
jahr 1984/85 (30. 6.) zwar wieder mit
einem ^usschüttungsShigen Ergeb-
nis“; konkretere Prognosen aber sind
nach den Worten von Vorstandschef
Jörg Stegmann derzeit nicht möglich.
Auf der Hauptversammlung verwies
Stegmann auf die unterschiedliche
Entwicklung wichtiger Abnehmer-
branchen. Während das Geschäft mit
Industziekunden zufriedenstellend
verlaufe, bringe der drastische Ein-
bruch in der Bauwirtschaft erheb-
' liehe Probleme. Es sei nicht auszu-
- schließen, daß im Bereich der Preß-,
Zieh- und Walzfabrikate Ende Fe-
bruar Kurzarbeit eingeführt werden
müsse.
In der ersten Hälfte des laufenden
Geschäftsjahres lagen die Auftrags-
eingänge mit 331 Mill. DM auf dem
' Niveau des Vorjahres. Einem Auf-
■ tragsrückgang aus dem Tnianri um 4,6
' Prozent stand die Zunahme der Aus-
■ landsaufträge von 9,6 Prozent gegen-
' über. Der Auftragsbestand erreichte
- Ende 1984 93 (81) Mill DM. Der Um-
satz nahm im Berichtszeitraum ge-
ringfügig auf 338 (335) MflL DM zu.
Ebenso wie bei den Auftragseingän-
gen wurden die Einhnfien im Tnlanri
(3,5 Prozent) durch die Steigerung
des Exports um 10,3 Prozent über-
kompensierL
Die Besserung bei der Berliner
Tochter Kabelmetal Messing GmbH
hält nach den Worten Stegmanns an.
In den ersten sechs Monaten lagen
die Auftragseingänge um 8,5 Prozent,
der Umsatz um 13^ Prozent überden
Daten der gleichen Voijahreszelt
Nachdem 1983/84 noch ein Verlust
ausgewiesen werden mußte, sei das
Ergebnis nunmehr ausgeglichen.
Günstiger sei zugleich die Entwick-
lung bei der Schaltbau GmbH in
München, die bei einem um sieben
Prozent erhöhten Umsatz ein positi-
ves Ergebnis erwirtschaftete. Dage-
gen führten Anlaufkosten bei der
Neumeyer Fließpressen GmbH,
Nürnberg, zu einem negativen Halb-
jahre sergebnis. Die Hauptversamm-
lung stimmte den Vorschlägen der
Verwaltung, darunter der auf fünf
( 2 , 50 ) DM erhöhten Dividende, zu.
TOURISTIK / NUR und ITS wollen Zusammenarbeiten - Antrag an das Karteilamt
Ein neuer Gigant am Reisemarkt
HANNA GIESKES, Bonn
In der Touristik-Branche steht eine
Großfusion bevor Die beiden Reise-
veranstalter NUR Touristik GmbH,
Frankfurt, und ITS International
Tourist Services Länderreisedienste
GmbH, Köln, wollen künftig zusam-
mmenarbeiten. ITS teilte gestern in
Köln mit, daß ein entsprechender An-
trag beim Bundeskartellamt in Berlin
in Kürze gestellt werde. Die Begrün-
dung ist karg: Beide Partner brauch-
ten dies, um im Wettbewerb bestehen
zu können.
NUR-Reisen, nach TUT Touristik
Union International Nummer zwei
am deutschen Reisemarkt, war 1976
mit der Übernahme des sazüerungs-
reifen Versenders Neckermann durch
Karstadt an den Fayner Wa renhaus -
konzem gekommen. Bei der Fusion
war NUR ein profitables Unteneh-
men, doch inzwischen soll Karstadt,
wie Branchenkenner vermuten, an
seiner Reisetochter einen dreistelli-
gen Millionenbetrag verloren haben.
Im abgelaufenen Touristik-Jahr erlö-
ste NUR, die seit Jahren in den roten
Zahlen steckt, mit Neckennann-Rei-
sen, gut-Reien, Club 28, Terramar und
Club Aldiana rund 1,13 Mrd. DM,
zwei Prozent weniger als im Vorjahr.
ITS ist der drittgrößte Anbieter am
deutschen Reisemarkt, mit einem
Umsatz von rund 422 Mül DM jedoch
wesentlich vfcirw als der zukünftige
Partner, Im vergangenen Jahr wurde
ein Umsatzplus von drei Prozent er-,
zielt, und nach Mitteilung eines ITS-
Sprechers „schreiben wir seit Jahren
schwarze Zahlet“. Das Unternehmen
ist eine Tochter des Warenhauskon-
zems Kaufhof. Das Angebot umfaßt
Kaufhof-Reisen, Hertie-Reisen,
ADAC-Reisen, Glücksreisen und Pri-
ma-Reisen.
Wie die geplante Kooperation aus-
sehen soll, ist einstweilen offen. Nach
Angaben eines NUR-Sprechers wird
es „wahrscheinlich“ zu einer Fusion
Vn mmpn mit der Konsequenz, daß
qir»h der neue Reisegigant als gemein-
same Tochter der Warenhauskonzer-
ne Karstadt und Kaufbof präsen-
tieren würde. Zwar erreicht man auch
dann noch nicht die Dimensionen des
Branchenriesen TUI, der im vergan-
genen Jahr rund 2^ Mill. Reisegäste
hafte, aber NUR und ITS kämen ge-
meinsam immerhin auf 1,6 Mm
Beide versprechen sich Wettbe-
websvorteüe aus einer Zusammenar-
beit NUR könnte vom wesentlich ko-
stengünstigeren Vertrieb der ITS pro-
fitieren, während sich für ITS die
Zahl der RpjgATipip und der Anflug -
häfen erhö hen würde. Ob dies aller-
dings ausreichen wird, um wettbe-
werbsrechtliche Bedenken in der
Kartellbehörde auszuräumen, steht
einstweilen dahin
Zwar handelt es sich um eine „Auf-
holfusion“ gegenüber TUI; m solchen
Fällen sind die Maßstäbe meist nicht
so streng. Aber dann gäbe es nur
noch zwei große Reiseveranstalter,
und der Verbraucher hätte das Nach-
sehen.
Dabei ist freilich zu .berücksichti-
gen, daß kl ein e Spezialveranstalter in
den letztöl Jahren immer wieder für
Wettbewerb am Reisemarkt gesorgt
haben. Währen die Großen kaum
oder gar nicht mehr wachsen, können
Spezialisten nach wie vor gute Zu-
wachsraten verbuchen. Dies könnte
vielleicht die KarteUbehörde über-
zeugen; es bleiben indes Zweifel, ob
ein weiterer Gigant diese Entwick-
lung wird anfhflltpn fennwon
NORSK DATA / Antrag auf Börsenzulassung
Hohes Wachstum geplant
INGEADHAM, Frankfurt
Die NoiskData A. Oslo, hat jetzt
die Zulassung ihrer Aktien zur Notie-
rung an der Frankfurter Wertpapier-
börse beantragt Bereits seit Oktober
letzten Jahres wirf dfeAktieimimge-
regeften Frei verkehr gehandelt; der
Kurs (Nennwert 20 norwegische Kro-
nen) liegt bei 122 DM. Das Paper ist
in Oslo, Stockholm, London und New
Yorkborsennotiert
Bddö letzten Kapitalaufstockung,
die in New York plaziert wurde, hatte
die Deutsche Bank, die auch jetzt die
Börsenemführung breitet, nach An-
gaben von Norsk-Data-Präsident Rolf
Skär rund 200 000 Aktien für Kunden
erworben.
Das kontinuierlich aufgestockte Ak-
tienkapital von Norsk Data beträgt
gut 227 MDL norwegische Kronen
(rund78MflLDM),emgeteillingiitelf
Min Aktien, davon sieben MflL mit
Stimmrecht (A-Aktien), an denen Un-
temehmenspräsident Skär und sein
Stellvertreter die Mehrheit halten.
Die 1967 gegründete Norsk Data
gehört zu den schnell wachsendem
Computeranbietern. Schwerpunkte
liegen im wjssenschaftüch-techni-
sehen Bereich, dazu kommen in
wachsenden Umfang kommerzielle
Anwendungen und Bürosutomation.
Weltweit wurden bisher rund 3300
Rechner installiert. S eit 198 0, so Skär
vor der Presse in Frankfurt, sind Um-
satz und Gewinn im Schn itt um 44
und 79 Prozent pro Jahr gestiegen.
Für 1984 wird ein Umsatzplus von
53 Prozent auf 1360 MÜL nkr (rund
470 MRL DM) genannt; der Gewinn
vor Steuern stieg um 60 Prozent auf
230 MflL nkr (79 Mül DML Aus dem
Nettogewinn von 66,5 (44) MilL DS£
errechnet sich eine Umsatzrendite
von 14^ Prozent
In der Bundesrepublik Deutsch-
land ist Norsk Data seit 1983 milder
Übernahme von Dietz Computer prä-
sent. An der deutschen Tochter mit
Sitz in Bad Homburg ist Norsk Data
narh einer Kapitalaufstockung auf 7
(1) MflL DM mit 97 Prozent beteiligt.
Mit 400 (350) Beschäftigten wurden
im vergangenen Jahr gut 45 (39) MiU.
DM umgesetzt. Ziel ist, in den näch-
sten vier Jahren 200 Mill. DM Umsatz
zu erreichen.
\fl
‘ ROHSTAHL / US-Produktion auf dem Niveau von 1958
FOTO-QUELLE / Die Wende im Fotobereich blieb aus - Wieder schwarze Zahlen
KAPITALANLAGEN / Pläne der Regierung Thatcher
Kapazitätsabbau erwartet
H.-A SIEBEST, Washington
In den USA produzierten im ver-
gangenen Jahr, einschließlich der Mi-
ni -Müls , 94 Stahlfinnen an 145 ver-
schiedenen Orten 82,4 Mül Tonnen
RohstahL Das entsprach dem Niveau
des Jahres 1958. Damit ist die Erho-
lung bescheidener als erwartet ausge-
fallen, nachdem der Ausstoß 1983 nur
7&2 MflL Tonnen erreicht hatte. Die
Produktionskapazität verringerte
sich von 135,5 auf 121,8 Mill. Tonnen.
Das war auch ein wesentlicher
Grund, warum ach die Auslastung
Von 56,2 auf 67,6 Prozent erhöhte. Die
Konjunktur verlief im ersten Halb-
jahr 1984 steiler, im zweiten schwäch-
te sie sich stark ab.
Die Masse des Rohstahls stammt
nach wie vor aus den zwölf amerika-
nischen integrierten Stahhintemeh-
men; der Anteil der Mini- Mills ist je-
doch auf 16 Prozent gewachsen. Ver-
stärkt hat sich der Trend in Richtung
elektrische Öfen und Stranggießver-
fahren. Gegenüber 1983 erhöhten sich
ihre Anteile an der Stahlerzeugung
von 31,5 auf 33,2 sowie von 32,1 auf 39
Prozent Sie spiegeln die erheblich
beschleunigte Modernisierung der
Stahlwerke wider.
Im einzelnen erzeugten die USA im
letzten Jahr 71 (1983: 66,4) MUL Ton-
nen Kohlenstoffstahl 9,8 (849 MflL
Tonnen Legierungsstahl und 1.6
(1,57) MiU. rostfreien StahL Auf das
L-D-Verfahren entfielen 47,5 (46,8),
auf elektrische Öfen 27,3 (24) und auf
Siemens-Martin-Öfen 7,5 (5,4) MilL
Tonnen. Der meiste Stahl wurde in
Indiana (17,8), Ohio (13,8) und Penn-
sylvania (124) MflL Tonnen) produ-
ziert
Nach Schätzungen des amerika-
nischen Eiseh- und Stahlinstituts in
Washington wird sich die Produk-
tionskapazität in diesem Jahr weiter
verringern, und zwar auf 121.6 MflL
Tonnen. Der höchste Stand wurde im
Jahre 1977 mit 144 Min. Tonnen er-
reicht Von 1974 bis Mitte 1984 sind in
den USA insgesamt mehr als 500
Stahlfazilitäten, darunter ganze Wer-
ke, stillgelegt worden.
Horten öffnet Türen rar die Augenoptik
DANKWARD SETTZ, Nürnberg
„Einen Großteil dessen, was wir
uns vorgenommen haben, wurde er-
reicht so daß wir mit Optimismus der
Zukunft, entgegensehen können.“ Re-
duziert man diese Aussage der beiden
Geschäftsführer der Nürnberger Fo-
to-Quelle Schickedanz & Co„ Benno
Janßen und Hans-Joachim Bels, auf
die von ihnen vor einem Jahr eilige-
leitete Umorientierung und konse-
quente Hinwendung zu Videogerä-
ten, Heimcomputem und Augenop-
tik, trifft dies sieheriinh zu. Mit plus
16,3 Prozent auf 135,7 MflL DM in der
Augenoptik und plus 35,6 Prozent auf
knapp 40 MDL DM im Video/Compu-
ter-Bereich fielen die Zuwachsraten
recht beachtlich aus.
Dieser Trend wird sicherlich auch
im laufenden Geschäftsjahr 1985/86
(31. 1J anhalten. Zumal Foto-Quelle
vor wenigen Tagen mit der Düssel-
dorfer Horten AG ein Kooperations-
abkommen schließen konnte, in de-
ren Warenhäusern eigene Brillen-
Fachgeschäfle einrichten zu kö nnen.
Die ersten drei Studios „von viel-
leicht 20 und mehr“ sollen bereits in
den nächsten Wochen eröffnet wer-
den. Für Foto-Quelle, die schon 1984
etwa 800 000 Brillen in ihren inzwi-
schen 68 Studios verkaufen und da-
mit einen Marktanteil von rund acht
Prozent erreichen konnte, sind dies
„besonders attraktive Standorte“.
Ganz anders sieht es dagegen im
traditionellen Geschäft des „größten
Fotohauses der Wett“ aus. Statt der
lang ersehnten Wende schrumpfte
der Umsatz mit Fotoapparaten und
•Zubehör 1984/85 noch «nmal um 10,5
(12,2) Prozent auf rund 275 MilL DM
(Branche: minus 5 Prozent) und im
Laborbereich um 11,9 (4) Prozent auf
112 Mill. DM. Unter dem Strich führte
dies letztendlich wieder zu einem
Rückgang des Gesamtumsatzes von
3,2 (5,4) Prozent auf rund 560 MflL
DM. Dabei hafte man vor Jahresfrist
noch „mit Sicherheit“ ein Plus von
sechs Prozent erwartet
Mit Prognosen vorsichtig gewor-
den, meint Janßen jetzt, daß man
„schon glücklich sein wird, wenn
1985/86 wenigstens eine kleine Zu-
wachsrate erreicht werden kann *.
Nachhaltige Impulse verspricht er
sich von der Er we it e rung des Quelle-
Hauptkatalogs um Fotoapparate und
-Zubehör. Und im Laborgeschäft er-
hofft man sich zusätzliche Aufträge
durch die Einrichtung von Minflabors
an 15 Standorten.
Seinen Optimismus begründet
Janßen zudem damit, daß man all-
mählich die Kostenstruktur in den
Griff bekommt Nach Angaben von
Knnzwnehef Hans D pdi fe-nnnt yn qhor
auch 1984/85 schwarze Zahlen (ein bis
zwei Mill. DM) erreicht werden. Und
dies, obwohl das Frankreich-Ge-
schäft (Umsatz: rund 30 Mill. DM),
inzwischen weitgehend liquidiert,
noch einmal mit einnm Vertust von
knapp 3 MflL DM belastete. Bis Mitte
1985 will man sich nun auch aus Hem
negativen Italien-Geschäft (Umsatz:
10 Mill. DM) mriiHmphpn. Viel Freu-
de hingegen beeile die österreichi-
sche Tochter.
Aufsicht wird
WILHELM FURLER, London
Anleger in Großbritannien sollen
künftig durch eine verschärfte Auf-
sicht besser geschützt werden. Skit-
sprechende Vorschläge and jetzt von
Industrie- m"H HanHplsministw Nor-
man Tebbit in einem 44seitigen Weiß-
buch vorgelegt worden. Danach wer-
den Firmen, die als Anlage-Berater
oder Investment-Broker tätig sind, ei-
ne nffiwpTlA Tnlayamg benötigen.
Darüber hinaus sollen zwei Auf-
sichts-Gremien geschaffen werden.
Das eine würde den Vertrieb, also
MaHcrfing nnr? Verkauf von Invest-
ment- und Lebensversicherungen re-
geln und überwachen; da* andere den
Wort papyrbnnHAl im weitesten Sinn,
also alles, was kommerziell mit Han-
del Beratung und Anlage von Aktien,
Anleihen, Optionen oder Waren-Ter-
miro»n zu tim hat Das erste Gremium
würde unter der Bezeichnung „Mar-
keting of Investments Board“ arbei-
ten, das andere unter „Securities and
Investments Board“.
Die Vorschläge des Minis ters ge-
hör zwar von der Schaffung dieser
verbessert
beiden Aufsichts-Organe aus, wobei T \^
die Gremien-Mrtglieder vom Minister
selbst in Zusammenarbeit mit der
Bank von England aus der Finanz-
wirtschaft bestellt werden sollen. Al-
lerdings hat sich Norman Tebbit be-
reit erklärt, auch eine Zusammenfas-
sung beider Organe zu einem Auf-
sichts-Gremium zu erwägen, falls
dies von der überwiegenden Mehr-
heit der im Bereich Finanz-Dienstlei-
stung arbeitenden Unternehmen ge-
wünscht werden sollte.
Die zu schaffenden Aufsichts-Or-
gane (oder gegebenenfalls das eine)
sollen verhindern, daß Anleger durch
Betrug und Vergehungen im weiten
Finanz-Dienstleistungsbereich - also
von Merchant-Banks über Stock- t**'
broker-Firmen bis hin zu Anlage-Be- ■ -
ratem - geschädigt werden. Die Auf-
stellung praxisnaher Geschäftsbedin-
gungen und die Überwachung der
Einhaltung kann nach Ansicht des
Ministers weit besser durch „Insider"
als durch Regierung sveitreter oder
Staatsbeamte gewährleistet werden.
FRANKREICH / Freie Preisgestaltung bei Ölprodukten
Billigeres Benzin in Aussicht
NAMEN
Martin Dürbazcn, Hauptabtei-
lungsleiter Öffentlichkeitsarbeit des
ADAC, Chefredakteuer der ADAC-
Motor-Welt und langjährige' Präsi-
dent de DPRG - Deutsche Public-
Relations-GeseUschaft, feiet heute
seinen 60. Geburtstag. Karl-Heinz
Wrasmann, Bereichsleiter für Ausbil-
dung und Personalentwicklung bei
Hertie, geht zur Jahresmitte als Per-
sonaldirektor zur Kaufring e.G n Düs-
seldorf
Pani Idhatriri s ch ei d et zum 31.
März aus dem Vorstand de Interna-
tionales Immobilien-Institut AG,
München, aus und tritt am 1. April in
die Geschäftsführung de Adig In-
vestment-Gesellschaft mbH, Mün-
chen-Frankfurt, ein.
Peter J. Grell wurde zum 1. April
1985 mit dem Aufgabenbereich
Öfeptlichkeitsarbeit und Werbung
für die Unternehmen Hapag-Lioyd
Reisebüro GmbH, Hapag-Lioyd Flug
GmbH- Hapag-Lioyd Kreuzfahrten
GmbH und Hapag-Lioyd Tours
GmbH, Bremen, betraut Nachfolge
von Grefl, de bisher die Nordameri-
ka-Direktion der Reisebüro-Organisa-
tion leitete, wird Jürgen Weinroth,
bisher Geschäftsführer de New
World Travel Inc^ New York.
Wolfgang Blomberg, (37), bisher
Verkaufsdirektor de PEPSI-COLA
GmbH, Offenbach, wurde zum Ge-
schäftsführer ernannt Er ist Nachfol-
gervon Bernd Rothfoß.
JOACHIM SCHAUFUß. Paris
Die in Frankreich seit 60 Jahren
bestehende Reglementierung des Öl-
marktes wurde jetzt wesentlich ge-
lockert. Für Benzin und Dieselöl gilt
seit gestern das Prinzip de Preisfrei-
heit Für Heizöl wird das bisherige
System der behördlichen Preisfest-
setzung zumindest noch für die
Dauer des Winters foitgefuhit Die
übrigen Ölproduktenpreise waren
schon vor einigen Jahren liberalisiert
worden. Die Regierung ist damit
weitgehend dem am Dienstag ver-
kündeten Urteil des Europäischen
Gerichtshöfe in Luxemburg nachge-
kommen, welches den französischen
Ölpreisdirigismus für EG-vertxags-
widrig erklärte.
Von der Liberalisierung unberührt
bleiben allerdings die seit 1928 erlas-
senen grundsätzlichen Kontroübe-
stimmungen zur Sicherung der Öl-
versorgung. Sie erschweren vor allem
den Import von Rohöl und begünsti-
gen Absprachen unter den sieben in
Frankreich tätigen Mineralölkonzer-
nen. Die Importeure, Raffinerien und
Grossisten dürfen aber ihre Ptodukt-
preise frei bestimmen - unter der
A uflag e allerding s, daß die Differenz
der Abgabepreise an ihre Tankstellen
auf 14 Centimes je Liter begrenzt wer-
den.
Die Preisfreiheit der T ankstelle n
selbst geht weiter, ist aber ebenfalls
nicht vollkommen. So können die
Departementspräfekten gegen den
Mißbrauch von Preiserhöhungen je-
derzeit einschreiten. Dies gilt insbe-
sondere für Tankstellen, die ihre Mo-
nopolstellung - auf Autobahnen oder
in abgelegenen Regionen - zu sehr
ausnutzen. Sie dürfen um nicht mehr
als zehn Prozent teurer sein als ihre
Konkurrenten in einem bestimmten
Umkreis.
Bei der derzeitigen Lage am Mine-
ralölmarkt ist zunächst mit Preissen-
kungen zu rechnen. Bereits in den
letzten Wochen haben immer mehr
Tankstellen die auf den behördlichen
Höchstpreis zulässigen Rabatte von
beispielsweise 18 Centimes für den
Liter Super voll ausgenutzt und ihren
Kunden in Erwartung des Luxem-
burger Urteils (illegal) Nachlässe von
bis -zu 40 Centimes gewährt
Dieser Kampf mit den Rabatten ist
jetzt beendet Ob es zu einem Preis-
krieg kommt ist schwer abzuschät-
zen. Die meisten Tankstellen wollten
sich ös t einmal vorsichtig an die
neue Marktlage herantasten, nach-
dem sie ihre Margen bereit stark re-
dotiert hatten. Jetzt kommt es darauf
an, wie sich die Abgabenpreise der
Raffinerien entwickeln. Diese hatten
1984 immerhin Verluste von sieben
Milliarden Franc verbucht
0 ,
CHINA / Gespräche in Bonn Anfang Februar - Investitionsanreize sind ein Thema
Herrn Kenner
sind wir zu unbekannt
Das stimmt Vor dem Krieg war die ADCA eine der größten Regional-
banken Deutschlands. Diese Zeit hat Herr Kenner nicht erlebt So groß und
so bekannt wie seinerzeit ist die ADCA heute nicht Unsere Kunden sehen
darin keinen Nachteil. Weil nicht Größe zählt sondern Leistung. Die ADCA
kümmert und bemüht sich um jeden einzelnen Kunden. Darin liegt unser
Ehrgeiz. Unsere Kunden spüren das und profitieren davoa Unternehmer,
Private, Aufsteiger und Fortschrittliche genießen es, mit einer Bank zu
arbeiten, die so „handlich“ ist wie die ADCA-BANK.
Vielleicht suchen Sie so eine „handliche“ Bank. Bitte sehr,
wir sind für Sie da.
idf ADCA-BANK
Übrigens:
Wir sind in
Berlin, Bonn,
Düsseldorf,
Frankfurt am Main,
Hamburg, Hannover.
München und Stuttgart.
Fortschritte im bilateralen Handel
JOHNNY ERLING, Bonn
Die Außenwirtschaft der Volks-
republik China macht Fortschritte:
Der Handel mit der Bundesrepublik
umfaß t inzwischen fünf Millionen
DM - nach einer Schätzung des Bun-
deswirtschaftsministeriurns. Das wä-
re das bisher beste Ergebnis im bei-
derseitigen Handelsverkehr. Der Wa-
renaustausch, der bis November 1984
um 11,3 Prozent gegenüber dem Vor-
jahresreitraum wuchs, schließt für
die Bundesrepublik mit einem Uber-
schuß von 400 MflL DM ab. Dennoch
nahmen die chinesischen Exporte
1984 stärker zu (21,6 Prozent) als die
Importe aus der Bundesrepublik (3,9 .
Prozent).
Der Ausbau der Handelsbeziehun-
gen bietet gute Voraussetzungen für .
das vierte Treffen der Deutsch-Chine-
sischen Gemischten Wirtschaftskom-
mission vom 4. bis 6. Februar in
Bonn. Zum ersten Mal wird Bundes-
wirtschaftsminister Martin Bange-
mann die deutsche Delegation mit
hochrangigen Vertretern aus Wirt-
schaft und Banken bei den Ge-
sprächen leiten. Da für Juni 1985
bevorstehende Besuch des chinesi-
schen Ministerpräsidental Zhao Zi-
yang in der Bundesrepublik verleiht
dabei der „Routinetagung“ besonde-
res Gewicht in'der Vorbereitung einer
engen Zusammenarbeit im Bereich
der Telekommunikation sowie der
friedlichen Nutzung der Kernenergie.
Die Chancen stehen günstig, daß
während des Staatsbesuches die Lie-
ferung von zwei Kernkraftwerken un-
terzeichnet werden kann.
Der unter Vorsitz von Außenhan-
ddsministerm Chen Muhua stehen-
den chinesischen Delegation gehören
hach den jüngsten Reformen in der
chinesischen Außenwirtschaft neben
Vertretern der Zentralregiening nun
auch verstärkt Repräsentanten der
chinesischen Provinzen, so aus Zhep-
angund Anhur und Vertreter der mit
erweiterten- Außenhandelsrechten
versehenen chinesischen Reform-
Städte wie etwa Cbongqing an. Von.
der dreitägigen Sitzung vesprechen *
sich die deutschen Vertreter neue
Impulse für eine erweiterte betrieb- ,
liehe Zusammenarbeit bei der Moder-:
nisierung Chinas. Von der Unter-
zeichnung des Gemeinschaftsver-
trags mit VW während der Kantier-
Reise im Oktober 1984 wird allgemein
eme Signalwiräung erwartet Nach
der Unterreichung des Investitions-
forderungsvertrages, der inzwischen
auch vom Bundestag ratifiziert wur-
de, fehlt allerdings noch der Ab-
schluß eines Doppelbesteuemngs-
abkommeps. Ein System, daß bei-
spielsweise eine mögliche zweifache
Besteuerung eines ausländischen An-
legers verhinderte, besteht also noch
nicht ;
Angesichts der ausgewogenen und
raschen binnen wirtschaftlichen Ent-
wicKferig Chinas wird die Kommis-
sion'' erörtern müssen, wie sich die
Rapienbedingungen für deutsche
miftelstandische Unternehmen -in
China weiter verbessern lassen. Die
deutsche Seite mochte dabei Peking
■ bewegen, die Eröffnung von Gemein-
schaftsbüros für roittektandische
Unternehmen zu genehmigen. Gera-
de für einzelne mittelständische Un-
ternehmer, für die der China-Markt
besonders interessant ist, sind offen-
bar die Arbtits- und Lebensbe-
dingunger» in Pöring inzwischen
worden.
Donneretag, 3L Januar 1985 - Nr. 26* DIE WELT
WELT DER $ WIRTSCHAFT
13
Stpk PHOENIX I Dividende für 1984 ist nicht in Gefahr
Ein Jahr der Wechselbäder
wird
. J. BRECH, Hamborg
P5r die Ertragsrechnung lägen
zwar noch keine sicheren Zahlen vor,
jedoch hätten die Wechselbäder des
Gfifichaftsaahres.im den Gewinn ge-
schmälert Dies; so erklärt der Vor-
standsvorsitzende der Phoenix AG,
Hamburg, Peter Weinlig, werde be-
deutsam für die notwendige Rückla-
genbildung sein. Die Dividende, de-
ren Zahlung Phoenix nach langer Ab-
stinenz für 1982 zum ersten Mal mit 6
Prozent wieder au^enommen und
1983 auf 7 Prozent erhöht hatte, sei
aber nicht in Gefahr. Nach Angaben
von WäriEg können die Aktionäre si-
ciier mit einer Ausschüttung rech-
nen; die Hohe sei noch offen.
Das Jahr 1984, so betont Weinlig,
sei für Phoenix auch nach der dbcasti-
schenUinstellimg der Produktion auf
a^faungen ffir die Automobffin-
dustrie und technische Gummiwaren
(Reifen gibt es im Phoenix-Pro-
g ramm nicht mehr) keine Jlröhliche
Wanderung“ über einen Höhenweg,
söndem eine ziemlich anstrengende
Partie über Berg und Tal gewesen..
Der Umsatz von 600 MUL DM, der
gegenüber dem Vorjahr nominal um
zwei Prozent und real um 4 bis 5
Prozent zurückgegangen ist, habe
hart erkämpft werden müssen. Der
hochgesteckte Jahresplan für das Ge-
samtuntemehmen sei vor allem
durch den Streik in der Metallindu-
strie ins Wanken geraten.
Nach Angaben von Weinlig hat
Phoenix durch den Streik in der Au-
tomobilindustrie allein 38 Mül- DM
Umsatzausfall erlitten. Von Ende Mai
bis in. den Juli habe kuizgearbeitet
werden müssen. Der Gewinn, den das
Unternehmen bis zum Streikbegmn
in allen Sparten erzieh batte, wurde
durch, den Arbeitskarapf restlos auf-
g e z eh rt. Der Ertrag für das ganze Jahr
1984 stammt ausschließlich aus der
zweiten Jahreshälfte. -
Verschärfte Preiskämpfe im För-
derband geschaft, bereitet von ein em
erheblich geringeren Bedarf bei
StfthljwntranRpftrth andiwn sowie ein
unausgelastetes Baugewerbe hatten
zugleich verhindert, so Weinlig, daß
der Bereich angMnpin» technische
Gummiwaren, der nach wie vor rund
40 Prozent zum Gesamtumsatz bei-
steuert, die zeitweiligen Einbrüche
im kraftGahizeugabhängigen Ge-
schäft hatte auflangen können
. Fortschritte hat Phoenix bei der
seit Jahren notwendigen Reorganisa-
tion der französischen Tochter erzielt,
die stark auf die Produktion von
Schuhen ausgerichtet ist Sie erzielte
bei einem Umsatz von 230 M2L Franc
ein seit dem Sommer 1984 ausgegli-
chenes Ergebnis. Die Belegschaft ist
nach langwierigen Auseinanderset-
zungen mit staatlichen Stellen um
rund ein Drittel auf 350 Mitarbeiter
abgebaut worden. Die Firma stehe
nun auf einer solideren Basis. Sollte
jedoch ein ernsthafter Interessent
auftauchen, schließt Weinlig einen
Verkauf nicht aus. Vom Herstellpro-
gramm passe dieses Unternehmen
nicht mehr zu Phoenix.
Für dieses Jahr erwartet Weinlig
eine stetige Weiterentwicklung des
Unternehmens bei gleichmäßigerer
Auslastung. Die Rationalisierung der
letzten Jahre würde sich positiv aus-
wirken. Zur Modernisierung der An-
lagen und zur Erweiterung der Pro-
duktion von Spezialartikeln wahre
Phoenix zudem das hohe Investi-
tionsniveau. Das Volumen von 30
MüL DM im Berichtsjahr soll in die-
sem Jahr noch überschritten werden.
KONKURSE
Konkurs eröffnet: Baden-Baden:
Ulrich Erath GmbH & Co. Hotel- u.
Gaststättenbetriebe KG; Ulrich Erath;
Bad Homburg: Ekkehard Schulz, Bad
Hamburg v. d. Höhe; Bergfscfc Glad-
bach: WEVA Anzeigen- u. Verla gsges.
mbH, Odenthal-Blecber, Berlin Char-
lotteuburg: Udo Irreang; Anna Mar-
quardt geb. M&ser, Coburg: Hermann
.Fischer, Schreinermeister, Wilhelm-
stahl-S teinberg; NachL d. Friedei Ak-
kertndee, Lügde- Rischenau; Essen:
Eisenhoch- u. Brückenbau Strop
GmbH Sc Co. KG; Storp GmbH; Gum-
menbach: NachL d. Dr. Hans Reimer,
Hückeswagen; Hannover: Heinz Mey-
der, T Jingpnhflg gn ; Idar -Oberstein:
Bernd Rieth („Holiday-Reisebüro“);
Kiel: NachL d. Irmgard Dora Ammon
geb. WrobeL Kronshagen; Kleve:
Franz Tenhael GmbH, Tiefbauunter-
nehmen — Spezialbetrieb L Kabehrer-
legungsarbei t en, Kleve-Rind em;
Hänchen: Schulkü- Wärme- u. Kälte-
schutz GmbH, Dachau; Norden: Bau-
geschäft Gummeis GmbH Osteel/Ut
Enden; Petra Dogan,
Marl; Hochlarmarker Fliese n ha n del
GmbH; Stuttgart-Bad Cannstatt: Fa.
Otto P. Braun GmbH & Co.
eröffnet: Mün-
chen: Elegauce Schuh-Salon Kurt &
Barry Dorsemagen GmbH 8c Co. KG;
Neustadt: Volker Hetebrügge, Al-
le ininh- d. Fa. Autohaus Hetebrügge.
THYSSEN / Fast eine Milliarde Mark Ertragsbesserung im Konzern bescherte wieder einen Jahresüberschuß
Im Startloch für eine kräftige Kapitalerhöhung
J. GEHLHOFF, Düsseldorf
Was drei Jahre lang ein unerreich-
bares Wunschziel blieb, rückt nun der
Realisierung näher. Wenn die Ent-
wicklung des Börsenkurses zur Ent-
wicklung des Unternehmens passe,
dann werde die Thyssen AG, Duis-
burg, die sehnlich st erwünschte Ei-
gemmttelstäifcung mit kräftiger
Kapitalerhöhung vornehmen. Das ist
die erste Botschaft, die Vorstandsvor-
sitzender Dieter Soefhmazin den
220000 Eigentümern von Mrd.
DM Aktienkapital dieses im Stahl
größten privatwirtschaftlichen Kon-
zerns Europas mit dem nun vorgeieg-
ten Abschluß für 1983/84 (30.9.) ver-
mittelt
In dem seit einigen Monaten anhal-
tenden Aufwärtstrend des Thyssen-
Aktienkurses könnte da der Theorie
schon bald die Praxis folgen: Aus ge-,
nehmigtem Kapital (320 MilL DM) ei-
ne Kapitalerhöhung im Verhältnis 5:1
mit 90 DM Emissionskars und 0,47
Mrd. DM Zufuhr für ein Ei genkapital,
das mit 2,6 Mrd. DM in Thyssens
Weltbilanz jetzt nur noch die dürftige
Quote von 13,6 Prozent stellt.
Seine zweite und von diesem Kapi-
talerhöhungsplan natn-rtieh untrenn-
bare Botschaft will Spethmann den
Aktionären erst in der Hauptver-
sammlung am 22. März bieten: Nach
dem nochmals dividendenlosen Ab-
schluß des „EbnsoMenmgsiahres 1 '
1983/84 nun eine Jfcamdliche" Pro-
gnose zur Dividendenrückkehr für
1984/85.
Solche „Freundlichkeit“ kann dem
Konzemchef offensichtlich nicht
schwer&llen. Denn schon 1983/84 hat
Thyssen aus einem Weltumsatzplus
von gut vier Mrd. DM rund 900 MüL
DM an Ertragsbesserung gewonnen:
Sichtbar im Umschwung vom hohen
Vox jahresverlust in wnpn (thesaurier-
ten) Jahresüberschuß «nri quasi un-
sichtbar in einer „erhebliche über 100
MBL DM“ liegenden Rückstellungs-
dotierung, um alle noch zu erwarten-
den Veriustauftrags-Abwicklungen
aus dem bisherigen Eisenbahnsektor
der großen US- Verarbeitungstochter
The Budd Corp., Troy, endgültig aus
künftigem Konzerneitrag herauszu-
hatten.
Einschließlich dieser Risikovor-
sorge hat Budd den Konzern im Be-
richtsjahr aus 4,1 (3) Mrd. DM Umsatz
nochmals mit 139 (452) MilL DM bela-
stet Bei diesem 1978 für damals 0,6
Mrd. DM begonnenen Engagement
betragen im Saldo mit anfangs guten
Erträgen die kumulierten Verluste
nunmehr 839 (700) MilL DM plus 248
(200) MiTI DM T ^nanriiming Bfenston
des Erwerbs.
Doch nun ist die Wende da. Der
dominierende Budd -Bereich (Autoin-
dustrie-Zulieferungen) lag schon im
Berichtsjahr mit 100 MilL DM im Ge-
winn (vor Steuern) und -laßt für
1984/85 aus drca 3,6 Mrd. DMUmsatz
weitere „deutliche“ Eitragsbesserung
erwarten. Der Eisenbahn/Nahver-
kehrssektor wurde per L Januar 1985
in die «Transit America hoc.“ verselb-
ständigt und über eine US-Zwischen-
holding direkt an die Thyssen AG
angehängt. Seine Zukunft hängt
auch von politischen Entscheidungen
in den USA ab, die solche Produkte
ansonsten nur aus Importen beziehen
konnte. So oder so soll es für Thyssen
keine unangenehmen Überraschun-
gen aus diesem Bereich mehr geben.
Angenehmes dagegen gibt es mm
aus praktisch alk»n Bereichen ^ti******
Weltkonzems. Der Konjunkturauf-
schwung hält an und hat den Umsatz
im ersten Quartal von 2984/85 um 8,4
Prozent höher als vor Jahresfrist aus-
fallenlassen. Der vorwiegend inländi-
sche Verarbeitungsbereich (Thyssen
Industrie) rechnet für das laufende
Jahr mit „min destens“ sechs (4,4)
Mrd. DM Auftragseingang und deutli-
cher Besserung seiner im Berichts-
jahr schwachen Rendite. Die beiden
Konzemtöchter im Massen- und
tüh p 1 stahlb e reich , dwpn b eachtlicher
Ertragsbesserung im Berichtsjahr der
Umschwung des Konzemertxages
hauptsächlich zu danken war, rech-
nen mit weiterem (allerdings nun mo-
deratem) Anstieg ihres Mengenge-
Schafts bei weiterer Preiserholung.
Der große Handd/Dienstleistangsbe-
mch (Thyssen Handelsunion) li^t in
Umsatz und Ertrag weiterhin verläß-
lich auf der Sonnenseite.
Der restlichen Stahl-Struktur-
anpassung werden 1984/85 noch etwa
3000 Arbeiteplatze der im übrigen
konstant bleibenden Konzem-Beleg-
schaftszahl zum Opfer feilen. Auf-
wärtetrend zeigen auch die nun bis zu
20 Prozent auf etwa 1,1 Mrd. DM stei-
genden Investitionen. Die Innenfi-
nanzierungskraft dafür hat der Kon-
zern schon im Berichtejahr mit mehr
als verdoppeltem Cash-fiow (nach
Steuern) überreichlich ges chaffen .
Den günstigen (Börsen-)Zeitpunkt
für die KaprfelerhÖhung kann der
Vorstand auch in dieser Hinsicht mit
Gelassenheit abwaiten.
Huven-Wett
198804
±%
Umsatz {MUL DU)
32430
+ 14J
Auslandsanteü (%)
51
(49)
131030
- 4,7
davon Stshtt-)
65643
- ty>
Verarbeitung
53392
- L5
Gesatotinvestitionen
886
+ W
Cashflow
1459
+ 117,0
Ergebnis v. Steuern
339
(-384)
davon Stahlt
238
(-227)
Verarbeitung
-101
(-317)
Jahresergebnis
181
(-550)
Edelstahl
UNTERNEHMEN UND BRANCHEN
Schachtel an Volksförsorge
Hamburg (Py) - Die gewerk-
schaftseigene Bank für Gemein Wirt-
schaft AG, Frankfurt, beteiligt sich
mit einer Schachtel (25 Prozent plus 1
Aktie) am 150 Mffl DM Grundkapital
der ebenfalls gememwirtschafthchen
Volksfürsorge Lebensversicherung
AG, Hamburg. Mit diesem Schritt soll
nach den Worten des Volksfürsorge-
Vorstand svo r silz enden Werner
Schulz die seit Jahren bestehende en-
ge Kooperation ausgebaut werden,
nachdem die Volksförsorge seit 1962
M»hn Prozent des BfG-Kapitals hält
Hintergrund für diese Zusammenar-
beit ist der Ausbau von Finanzd ienst-
leistungen sowie Nutzung und Er-
schließung des gemeinsamen Kun-
denpotentials in allen Finanz-, Versi-
cherungs- und Bausparieistungen.
Die engere Verzahnung, für die ein
„bedeutender“ Preis gezahlt worden
ist, soll überall da statifinden, wo die
Unternehmen präsent sind. Ab Mai
werden in Eutin, später auch in Süd-
deutschland, geiwpinsame Stütz-
punkte errichtet, in denen Ange-
stellte beider Gesellschaften gemein-
sam ihre Produkte anbieten.
Aufwärtstrend gebremst
München (dpa/VWD) - Die Auf-
wärtsentwicklung in der Cara-
vanbranche ist 1984 abgebremst wor-
den. Wie der Geschäftsführer der
Münchene r Messe- und Ansstelhmgs-
ge Seilschaft mbH, Gerd vom Hövel,
in einer Vorschau auf die 16. Ausstel-
lung Cferavan-Boot-Intemationaler
Reisemarkt (CBR) sagte, wurden im
vergangenen Jahr 28 496 Caravans
neu zugelassen nach 30 250 im Vor-
jahr. Der Gesamtumsatz bei Caravans
und Motorcaravans einschließlich
Zulieferer stagnierte auf Voij ahr-
shöhe von 1,4 Milliarden DM. In der
Zeit vom 2. bis 10. Februar werden
561 Unternehmen aus 39 Ländern ih-
re Angebote auf dem Münchener
Messeglände vorstellen.
LVM ist BeitragsmiUiardar
Düsseldorf (Py.) - Erstmals in sei-
ner Geschichte hat das Beitragsvolu-
men des Landwirtschaftlichen Versi-
chenmgsvereins aG (LVM), Münster,
die Marke von einer Mrd. DM über-
schritten. Mit ringm plus von 9 Pro-
zent lag der drittgrößte deutsche
Kraftfahizeugversicherer im Wachs-
tum zwei Prozentpunkte über dem
Durchschnitt. Der Vertrags bestand
erreichte rund 2,8 MilL Policen (plus
6,4 Prozent). Die Schadenentwick-
lung hat sich nach ersten vorläufigen
Angaben verbessert, was auf die Ein-
führung des neuen Teilkaskotarife
mit Selbstbeteiligung zurückgeführt
wird. Zufrieden ist die Gesellschaft
mit dem Ergebnis des allgemeinen
Geschäfts. Die Verzinsung der Kapi-
talanlagen lag bei 8,9 Prozent
Kooperation vereinbart
München (rtr) - Die Bundesrepu-
blik Deutschland, die USA und Däne-
mark wollen gemeinsam das neue
Raketensystem „Ram“ (Rolling Air-
frame Missile) für die Marine bauen,
das zur Abwehr von Anti-Schiffsrake-
ten dienen soll Der Luft- und Raum-
fahrtkonzem Messerschmitt-Böl-
kow-Blohm GmbH (MBB) will zu die-
sem Zweck, wie das Unternehmen
bekanntgab, zusammen mit der
AEG-Telefunken AG, dem Nürnber-
ger Rnghing suTYfe rnelmien Diehl
GmbH und Co sowie der Bodensee-
werk Gerätetechnik GmbH das Ge-
meinschaftsunternehmen Rom-Sy-
stem GmbH gründen. Es soll von den
vier Partnern zu gleichen Teilen ge-
halten werden.
BERLIN
Interglas baut
neues Werk
ot Berlin
Die Interglas-Textil GmbH, Ulm,
baut in Berlin eine neue Fabrik. Wie
Hauptgesellschafter Walter Deschler
in Berlin mitteilte, werden auf einem
vom Land bereitgestellten Grund-
stück rund 50 MilL DM investiert und
bis 1987 etwa 200 neue Arbeitsplätze
geschaffen. Wirtschaftssenator Elmar
Pieroth wertet die neue Fabrik als
den bisher größten Erfolg der Berli-
ner Ansiedlungspolitik,
Anzaig*
DekaDespa-info Nr. 6
Für den sicherbelts-
orientierteren Anleger:
DekaTresor* - das
gemanagte Renten-
DepoL
Die Thesaurierung der
Erträge stärkt die Substanz
und verstetigt die Anteii-
preisentwicklung dieses
SparkassenFönds.
Mehr über DekaTresor
erfahren Sie vom Geldberater
der Sparkasse.
Deka*
ripnn es würden Arbeitsplätze mit ho-
her Wertschöpfiing geschaffen.
Interglas ist nach den Worten von
Deschler keine Textilfirma im her-
kömmlichen Sinne mehr. Das Glasge-
webe dient vor allem als Basispro-
dukt für die Herstellung von Leiter-
platten für uie Elektronikindustrie
oder in der Flugzeugfertigung. Inter-
glas habe schon vor fünf Jahren Ber-
lin als Standort analysiert. Wenn die
Entscheidung jetzt für Berlin gefallen
sei, so habe das auch mit der unkon-
ventionellen Hilfe der Behörden und
dem geänderten Berlin-Bild zu tun.
Deschler verdeutlichte dies mit
dem Hinweis auf die Notwendigkeit,
zum Start 30 bis 40 Mitarbeiter von
Ulm nach Berlin zu schicken. 35 hät-
ten sich schon gemeldet Die Des-
chler-Gmppe zählt etwa 2000 Mitar-
beiter. Rund 500 sind davon bisher
bei der Interglas-Tochter beschäftigt
die im Geschäftsjahr 1983/84 (30. 6.)
194 MüL DM umsetzte. In diesem
Jahr sollen es 250 MÜL DM werden.
IWii/in in Vs
£ fr
NurbeiMAN.: VUl-UiftfMem ;
Federungskomfort als
Wirtschaftlichkeitsfaktor
i
. _ i
i
Hochempfindliche Güter Steher
transportieren
Mit Luftfederung fahren heißt:
fahren mit maximalem Federungs-
komforL Mit Luftfederung fahren heißt
genauso: hochempfindliche Güter
sicher, schonend und wirtschaftlich
transportieren. Luftgefederte Lastkraft-
wagen von MAN. sind automatisch
höhenreguliert. Ob bei leerem oder
beladenem Fahrzeug, die Luftfederung
ist (astunabhängig und gewährleistet
bei jedem Beiastungszustand ein
gleichbleibend hervorragendes Fede- .,
rungsverhalten sowie eine gleiche
Ladefiächenhöhe.
Technik für höhere Whtsc haf t fl chfc e tt
NfeU-Luftfedening ab Werk, also Luft-
federung an allen Achsen, gibt es nur
bei MAN. und das seit ca 15 Jahren.
Abgesehen davon, daß volHuftgefederte
Fahrzeuge Luftfederungskomfort
auch an der Vorderachse haben, bieten
sie noch einen zusätzlichen VbrteÖ:
Die integrierte Hebe- und Senkelnrich-'
tung ermöglicht zeitsparenden
Autbauwechsel bzw. besonders schnelles
Auf- und Absatteln. Teure und schwere
Zusatzeinrichtungen sind überflüssig.
MAN. - Das Propamm für den
wktschaftfichen Fuhrpark
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht,
mit unseren Leistungen die optimale
Wirtschaftlichkeit Jedes Fuhrparks zu
erzielen. Dazu gehört die Kenntnis aller
branchenspezifischen Probleme,
ein leistungsstarkes, breites Programm
und das Know-how über Optimierungs-
fragen eines modernen Fuhrparks.
Wie wir das im speziellen Einzelteil
machen - darüber sollten wir uns unter-
halten. Möchten Sie aber erst zu dem
Anzeigenthema eine weiterführende
Information, bitten wir Sie, das auf dem
Coupon zu vermerken.
Untemehmensbereich
Nutzfahrzeuge
Bitte senden Sie mir wertere
Informationen zum Anzeigenthema
MAN» Untemehmensbereich
Nutzfahrzeuge/VMK 15 g
Postfach 500620 a
8000 München 50 1
Anschrift/Finnenstempel
i
f
i
14
AKTIENBÖRSEN
/
'%*■
DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985
Ausländer ließen Kurse steigen
« « , . o
Sonderbewegungen in PKI und IWKA
DW. — Dos Geschäft an der MittwochbSrse
•tand eindeutig in Zeichen massiver Kauf auf*
tröge aus den Ausland. Ziaserwägungen
spieH» bei der Tendenzbildung keine Rolle.
Vielmehr tieften sich die Ausländer durch die
Kurssteigeningen an der New Yorker Boise
Die Ausländer Interessierten
sich erneut für Siemens, Daimler
und Deutsche Bank. Miteinbezo-
gen haben sie in ihre Käufe aber
auch BASF, Bayer, Hoechst und
Versicherungswerte. PKI-Aktien
wurden kräftig heraufgesetzt,
man spricht davon, daß der hollän-
dische Philips- Konzern seine Be-
teiligung hier aufrunden solL Auf-
kaufgerüchte waren es auch, die
den IWKA-Kurs auf eine neue
Spitze getrieben haben. Nach Aus-
scheiden aus der Quandt-Gruppe
gilt IWKA offiziell als „ungebun-
den“. Bei den Stahlaktien wurden
die Meinungskäufe zu leicht anzie-
henden Kursen fortgesetzt. Im
Schatten von Daimler konnten
sich auch Mercedes verbessern,
Porsche zogen ebenfalls an. Bei
den Maschinenbauwexten erziel-
ten Deutsche Babcock-Stämme
einen überdurchschnittlichen Ge-
winn, da auch sie wieder in die
Dividendenzahlungen ein bezogen
werden sollen.
Düsseldorf: Dyckerhoff SL san-
ken um 3 DU auf 156 DM, Bilüner
verminderten sich um 2 DM auf
177 DM und Cononia gaben um 8
DM auf 372 DM nach. Audi NSU
erhöhten sich um 2 DM auf 425 DM
und Schiess konnten sich um 3 DM
auf 110 DM verbessern.
Frankfurt: Braun Vz. sanken um
14 DM und Cassella um 13,50 DM.
Ceag stiegen um 7 DM auf 118.50
DM und Frankfurter Hypo befe-
ten sich um 5 DM auf 540 DM.
fielen um 8,50 DM auf
395 DM und Kupferberg um 10 DM
auf 840 DM.
Hamburg: HEW wurden mit
90,30 DM plus 0M DM bezahlt,
während NWK-Vz. auf 169 DM mi-
nus 1 DM nachgaben. Triton wech-
selten 2 DM fester zu 129 DM den
Besitzer. Gut behauptet lagen
Phoenix Gummi bei 116,50 DM.
inspirieron. Diu BftrsunkuRs«u log zunächst
ebenfalls auf der Käufersuite, nahm später
jedoch Gewinamltaalmea vor. HBr sie war das
Thema Lmtzüttonerhähtn» nicht vom Tisch. Mh
einiger Sorge sieht der Benifshandel dem Er-
gebnis dev Zentralbankratssitzung entgegen.
München; Agrob Vz. stiegen um
2 DM, AKS um 3,80 DM und Deckel
AG um 5 DM auf 170 DM. Dywidag
konnten sich um 2 DM auf 155 DM
befestigen. Erhis sanken um 5 DM
auf 340 DM, Grünzweig gaben um
8£0 DM auf 110,10 DM nach und
Leonische Draht verminderten
sich um 9 DM auf 345 DM.
Berlin: Berthold wurden um A80
DM und Detewe um 6 DM herauf-
gesetzt Schering konnten sich um
3 DM, HerlitzVz. um 2,60 DM,
Orenstein um L50 DM und Berli-
ner Bank um 1 DM erholen. Berli-
ner Elektro lagen um 0,50 DM ge-
ringfügig freundlicher. Bergmann
und Berliner Kindl bröckelten um
je 0,50 DM ah.
Nachbörse: uneinheitlich
WHT-AktfeniiKtox: 167,3 (166*)
WELT-UnnotziBdex: 2780 (2540)
Fortlaufende Notieruiigep und Umsätze
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Nippon St
NomiroSec
Pioneer
Ricoh
Sankyo
Sanyo Beetric
Store
BunStama Bank
S uml t o mo Marina
TakedaOtscn.
Teipn
Tokio Marine
Tokyo EL P ower
Toroy
Toyota Motor
Kopenhagen
Den OAnüro Bank
Jvsfcu Bank
Kopriih. Handehbk.
Nova tadustri
Privatbanken
Ostaskst Komp.
Dan. Sukkqrtabr.
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287
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293
288
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523
244
242
535
155
535
525
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227
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Zürich
30. 1.
29. 1.
30.1.
29.1.
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Hongkong
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Radio Techn.
Redoum ä Raubaht
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In Frankfurt wurden »m 30 , J anuar folgende Gold-
mOnzeuisme genannt (in DU):
Gesetzliche Zahlungsmittel*)
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10 US-Dollar (Indian)**)
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1 £ Sovereign all
1 £ Sovereign Htoabetb IL
20 belgische Franken
10 Rubel Tscberwonez
2 südafrikanische Rand
Krüger Rand, neu
Maple Leal
Platin Noble Han
1510.00
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500.00
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166.00
228,00
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960.00
960.00
88600
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DU
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1 Monat
Bit- Sh
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3 Monate
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20 Goldmark
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S? 02 - .Napoleon“
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M ö^err. Kronen (Neuprägung)
tu oaerr. türmen i Neu prägung)
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1 osterr. Dukaten (Neuprägung)
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) Verkauf lnkl 7 % Mehrwertsteuer
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1471,25
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270.38
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287,28
288,76
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1134J30
104152
298,68
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108170
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30. 0L 85
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*1 K..PV fttr TrmOgn 88 bis B0 TaflC- *1 nicht müteit noUnt.
**1 anfuhr begnsm ga mt m.
Die Devisenmärkte vom 30. L 1985
AreDevIsemnarkuäirdertgnC^'ri Wvtj. riaB«w*röw«mnw> -
nlsche Notenbank grateni bei 11 TTSDobrTeäcaaft habe-
Nledriger handelte man in Btrapa. doch hamte «eh der
tCnn Im Tagogvcrtaat von seiner niedr ig en 31050
lösen und am Nachmittag 61735 erreichen, ri«m trug das
günstiger als erwartet ausgefallene HandebbOanadsflztl
der USA rar Dezember bei. Beachtet wurde auch die
Ankündigung das Im AnschhtOandtamoirglgeZenlralbank-
rat saftamg keine Pr e ss e k on ferenz stattOnde» würde.
Mefat Ist dies ein Zeichen das keine kredltpoUUKhen
w q^n. Die »mtttaNi Dansr^Notiz lag
einem Verkauf in H&he von ißjj Mili Dollar aus. gritwia
erhoten konnte skh das engltache Pfund aufgrund von
Gcwinmnhnahmen und i> r TagesHe-
whrn belief sich auf 6& Promille bei einer Notiz, von SȀ.
Nach der vahitariscfaen Üherwhtdung des Mjonatruläcxw
wank der Schwerer Tranken um 4 A Promille niedriger ndl
1 1138 bewertet DS-Dollnr in: Asutardam IGDifi:
6138»; Parts 16810; Mattend 1854,73-, Wien 263IM; Zürich
66712; Ir. Pfucd/DM 6111; Pfund/DoUar 1,1238; Pfknai/DM
1938.
Dl« EanpSfeehe WifarögMlaheU (ECO am 30 .'
J anuar : ln D-Mark 62 Z 241 (Parität 2 JI 4184 ):
m DoDar 1 TO 1408 (16 Mflra 1078 : L 35444 X
Ostmacfchnn am 31 1 . (Je 100 Mark Ost) - TiwHih-
Ankauf 1100; Verkauf 2600 DK West: Frankfurt:
Ankauf UDO; Verkauf ai,®9 DM w ert-
Deviseni
Pfund-I
dett nachdem
WShrung her
der Pfund-?'
■*>
Dollar/DM
Pfund/DoUar/
Pfund/DM
FF/SU
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* die simatkm um die bntische
hat und ein leicht« Nachgebcu
ita» eintrat.
3 Monate
L93/L83
1 . 11 /LOfl
120AL80
44/28
6 Monate
1900,70
1.67/ L60
10,10/170
1 Monat
165/155
0.44/0.41
2.7WL30
19/03
■ktsatze
fm Handel unter B a n k en am 30. 1 :
_ >5,50-5,55 Prozent: Mouatnekl 180-1M T
rroent; Drämona^eU BÄ-KaTKozem.
PriaataahonZ iJt» ; am 30. 1^ 10 bis SS Toire « ta G-
IflO BPifozent; und 30 bis 90 Tage 4^»C-5 ä BFn>-
zenL Dptont sa *» der Bundesbank am 30. l;4jPro<
zentsLombardntzlB Prozent. ^
HiumIi sti hitthriefe (Zinsiauf vom L Januar lft85?p)
Zinsstaff ei In Piwbi jabrßeh. ln KhunmerhZad-
sdMssenditeB in Präsenz «r die jeweilige' Beatzdau-
19B5/1 WmA] M0I fl00)-6J0 (5.73>-TJM
(8^3)“6S(6^8)— 7^0(1W)— 100(177). Ausgjroe 1885/2
.(TypB) 100 (5.00) -150 (5,75) -7.00 (6,16) -7« <643)^
7^(1851^^ (187) -100
ijhesBnndea CBenditen in Prozent); lJahrij Sc s hfa.
-lll Bw^MoUtattoiten [Au^bebediiwuxwen in
Dozent): Zha 178, Kurs 8181 Rendite 7 , 0 ^^
31 - Januar 1985 - Nr. 26 - DIE WELT
FESTVERZINSLICHE WERTPAPIERE /BÖRSEN UND MARKTE
Bunrfwqptell^
00 . 1 . OB. 1 .
• SV) Baad 731
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mein höher bewertet wurde.
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REPUBLIK NIGER
Gerwraldlreldtion des Post- und Femrnekfewesens
Internationale Ausschreibung
die die Erweiterung des über- und unterirdischen Fernsprechnetzes ln Niamey
zum Gegenstand hat.
Finanzierung durch: C.C.C.E. (Frankreich). B.OA.D. (Lomä). FAC (Frankreich).
A) Materiallieferungen und durchzuführende Arbeiten
- Lieferung des Materials für das Ftammeldenetz sowie des nötigen Bau-
materials
- Lieferung von Femsprechapparaten
- Durchführung der Bauarbeiten, Kabellegung und Kabelanschluß
- Verlegung der vorhandenen Femsprechanschlüsse auf das neue Netz
- Anschluß der vorhandenen Fbmsprachanschlüsse sowie Einbau der
Femsprechapparate bei den Teilnehmern
B) Wartung des FemmeWenetzes
- Lieferung des für die Wartung und den normalen Weiterausbau notwendi-
gen Materials
Die Generaldirektion wird das gesamte Letstungspaket mit nur einem Unternah-
men abwickeln.
Die ln der Republik Niger ansässigen Bieter und Zuheferanten müssen offizielle
Bescheinigungen beibringe n, die ihre ordnungsgemäfle Zahlung der in der
Republik Niger üblichen Steuern. Abgaben und Säualbeiträgs bestätigen.
Die Ausschreibungsunterlagen können werktäglich bei den nachstehenden
Steilen angefordert werden:
1. Direetion Genörafe de l'Otflce des Postes et Töiecommunications de la
Rßpublique du Niger. Niamy.
gegen Zahlung des Betrages von F.CFA 100 000.-
2. SOFRECOM. Ingenieur Conseil, 6 rue de Berrl 7S008 - Paris,
gegen Zahlung des Betrages von FF 2000,-
D» in französischer Sprache abzulassenden Gebote sind per Einschreiben oder
Abgabe gegen Quittung an die folgende Adresse zu richten: La Direetion
Ginärale de l'OHice des Postes et Töläcommunications du Niger, Niamey.
Die Gebote müssen der Oirecbon Generale noch vor dem 16. April 1985 -
18.00 Uhr Ortszeit - vorliegen.
1
FERNSEHEN
DIE WELT - Nr. 26 - Donnerstag, 31. Januar 1985
Uneitler Held im Showbusiness: Der Sänger und Schauspieler H. Grönemeyer
Großstadtpoet mit Smog in der Kehle
D en „deutschen Plattenabräumer Ruhrpottter, der so singt wie Sebasti- rate Stimme, die ebenso von Liebe
dieses Sommers" titulierte ihn an Haffner spricht beisoteisweise wie von der Macht des Alkohols »net
xJ dieses Sommers“ titulierte ihn
ein Szeneblatt im letzten Jahr. Wo-
chenmagazine und seriöse Tageszei-
tungen hoben ihn gleichermaßen in
ihre Kolumnen. Er ist Anti-Typ und
Kurzstarter, Chauvi und Seidenhaut
ewiger Student und Mann mit Por-
tepee, Großstadtlyriker mit Smog in
der Kehle, Schmachtfetzer und grie-
nender Zyniker, alles das zugleich.
Herbert Grönemeyer (28), ist vor
allem auf der Popmusikszene ein
U nikum, ein schillernder Typ mit
tiefliegenden Augen und ewig wi-
derspenstigen Haaren, die er sich
dauernd, fast linkisch, aus der Stirn
wischt - ein Tennisschuh-Hipster,
dessen Antlitz viele Kinogänger noch
yon seinem Part in Buchheims Gig-
anto-Streifen „Das Boot“ im Ge-
dächtnis haben, als der Leutnant
Werner, oder auch als Robert Schu-
mann in der „Frühlingssinfonie“.
Doch Schauspieler, die unter die
Popstars kommen, gibt es bekannt-
Kflnguiu - ARD, 21.15 Uhr
lieh eine Riesenmenge, mögen Skep-
tiker anm erken. Gemach, beim Gro-
nemeyer, dem noch immer Jura und
Musikwissenschaft studierenden
Mehrgleiser, liegt der Fall tatsächlich
anders. Zwei Plattentitel eigentlich
sind es, die den Kraftstrotz aus Bo-
chum in kürzester Zeit mitten ins
Rampenlicht öffentlicher Aufmerk-
samkeit geschubst haben - eine ganz
gegen den Strich gebügelte Liebeser-
klärung an seine Heimatstadt („Du
bist keine Schönheit / Von Arbeit
ganz grau") und, seit genau dem 11.
Mai 1984, ein „Mannei^-Song mit Zei-
len wie: „Männer sind schon als Baby
blau" oder „Männer baggern wie blö-
de" und: „Männer weinen heimlich,
Männer brauchen viel Zärtlichkeit /
Männer sind so verletzlich, Männer
sind auf dieser Welt einfach unersetz-
lich.“
So an die anderthalb Millionen
Deutsche Mark müssen, schätzen
Kenner der Branche, mittlerweile auf
seine Konten geflossen sein - in der
Tat eine Rarität in der Szene, die den
Ruhrpottter, der so singt wie Sebasti-
an Haffner spricht, beispielsweise
noch vor zwei Jahren mit Ignoranz
strafte: Im Berliner Quaitier Latin sa-
ßen „gerade mal 12 Leute da, und
jetzt war der Saal zu klein. Erklären
kann ich mir das auch nicht Ich habe
immer meine Musik gemacht ohne
darauf zu achten, daß sie besonders
peppig ist"
Solches hat Grönemeyer auch
nicht nötig. Seine Musik „geht"
enorm „ab", wie man sagt, ist rockig
und zugleich von in Bann schlagen-
der Musikalität, über der seine guttu-
Ein purer Music-Manlac Herbert
Grönemeyer foto:TH/topR£SS
Die Zahl der Abonnenten des erst
kürzlich in Frankreich eingeführten
Pay-TV-Dienstes Canal plus geht zu-
rück. Seit Januar fiel die Nachfrage
von täglich eintausend Anträgen auf
unter 300. Laut eigenen Angaben hat-
te „Canal plus“ am 23. Januar 253 710
Abonnenten: Präsident Roussetet
lehnt bisher noch jeden Gedanken an
eine Umfonnungdes Subskribenten-
femsehens in ein allen zugängliches
kommerzielles Fernsehen ab. Um
künftig profitabler und konkurrenz-
fähig zu sein, schlägt Rousselet dem
verantwortlichen Staatssekretär für
Kommunikation, Georges Ffllioud,
vor, „Canal plus“ kommerzielle Wer-
bung zu erlauben, auf das Sponsorsy-
stem zu verzichten und die Ausstrah-
lung des „Canal-plus H -Programms
auf die Zonen zu beschränken, die
am rentabelsten sind. Für den jetzi-
gen Zeitpunkt hatten die Programm-
verantwortlichen mit mindestens
300 000 Abonnenten gerechnet Die
in den vergangenen Wochen immer
konkreter gewordenen Diskussionen
um Privatfemsehen in Frankreich
und Liberalisierung der Gesetzge-
bung im Kommunikationsbereich,
für die Staatspräsident Frangois Mit-
terrand am 16. Januar in einer Fem-
sehansprache „grünes Licht“ gege-
ben hatte, sind sicherlich neben dem
sehr mittelmäßigen Programm des
vierten Kanals mit ein Grund für das
zunehmende Desinteresse. nm
*
Im Jahre 1984 haben die Bundes-
%
m.
rate Stimme, die ebenso von Liebe
wie von der Macht des Alkohols singt,
seltsam unwiderstehliche Spannun-
gen erzeugt
Grönemeyer als Robert Schumann
in der ^rühlingssonate“, Gröne-
meyer als Grönemeyer in 2000 Zu-
schauer fassenden Rock-Tempeln:
Hier wie dort nimmt seine Intensität
unmittelbar gefangen, entlarvt sich
der Bochumer als purer Musik-Ma-
niac. Und die Musik auch war es, die
ihn zu Schauspiel und Füm brachte,
womit er eigentlich soviel gar nicht
am Hut hatte.
Der Regisseur Peter Zadek hatte
den Abiturienten seinerzeit für sein
Bochumer „ Beatles“ -Musical ins
Theater geholt Grönemeyer, klas-
sisch geschulter Pianist, blieb. Für
Zadek schrieb er und bearbeitete er
diverse W fihTHnunmrilrgn, unter ande-
rem für „Wintermarchen" und „Kauf-
mann von Venedig“ . Dann holte ihn
Flimm ans Kölner Schauspiel - plötz-
lich stand er nun selber auf der Büh-
ne, ohne auch nur eine Stunde Unter-
richt spielte er selber.
Inzwischen freilich hat ihn die Mu-
sik ganz, spricht er vom Theater in
der Vergangenheitsform. Er will, sagt
er, auf der Rockmusik-Schiene wei-
terfahren und sehen, was da noch al-
les zu machen ist
Erfolg und Publicity im herkömm-
lichen Sinne jedenfalls sind ihm
reichlich schnurz. Nun gut, man lerne
zwar, damit umzugehen, meint er,
aber das sei nun mal kein Le-
bensinhalt Obwohl er eigentlich gar
kein „typischer" Ruhrgebietssohn
•sei, weil er keinen Arbeiter-Hinter-
grund habe, muß gleichwohl die Men-
talität der Menschen dort auf ihn
kräftig abgefärbt haben: „Die Leute
hier sind bodenständiger, da gibt es
überhaupt keine Gelegenheit, seinen
Erfolg großartig zur Schau zu stel-
len.“
Ein Held des Showbusiness ist er
ohne die üblichen Statussymbole und
Marotten. Eitelkeiten und Routinen:
„Ich bin ein Stiller. Ich mag keine
Anmadie und mag es auch nicht
wenn man mich amnacht“
ALEXANDER SCHMITZ
bürger wieder mehr Zeit vor dem
Bildschirm verbracht als in den Jah-
ren zuvor. Nach den Messungen der
Teleskopie-Gesellschaft für Fernseh-
zuschauerforschung waren die Fern-
sehgeräte an einem durchschnittli-
chen Wochentag des vergangenen
Jahres 187 Minuten lang eingeschal-
tet - das sind acht Minuten mehr als
1983 und drei Minuten länger als in
den Jahren 1981 und 1982.
Dieser geringfügig größere Zeit
aufwand für das Fernsehen verteilt
sich relativ gleichmäßig auf die bei-
den bundesweiten Programme von
ARD und ZDF. 81 Minuten pro Tag
war demnach das erste, 79 Minuten
das zweite Programm eingeschaltet
Weitere 19 Minuten entfallen auf die
dritten, die restlichen acht Minuten
auf die ausländischen Nachbarpro-
gramme. DW
ARD/ZDF-VORMITTAGSPROGRAMM
Nur über die Sender der ARD
«040 iwsta
1QJJ3 Der Henker wob VMMdfo
Italienrächer Spielfilm (1963)
1130 Khdw der IBM HDgel
1600 Taaesschoo
16.10 Onii Hewtaed prfinrntfert
HOcfc Hefet—g —
Aus dem Guinness-Buch der Re-
korde
1655 Z hfc—g— «Mri e—
Sechs Löwen - sechs Tempera-
mente
17.15 Csapetof-Zeh
Die Welt der Bektronenrediner
1750 Tagestebau
Dazw. Regionalprogramme
20JW Togesscfaoo
Anschi Der 7. Sinn
2Q.18 pro msd Ceetra
Pflege Versicherung für das Alter?
Die Menschen in unserer Gesell-
schaft werden immer älter. In den
letzten 20 3ahren stieg die Zahl
der Ober 65jährigen um 50 Pro-
zent; die Zahl der Ober 8Q jährigen
hat sich sogar verdoppelt. 1990
werden es zwei Millionen sein.
Gegen die Risiken Krankheit, Un-
fall, Arbeitslosigkeit versichert
seit langem der Staat. Für Rent-
ner, die zum Dauerpflegefall wer-
den, sieht die soziale Sicherung
allerdings weniger günstig aus:
Alles, was über die reinen Unter-
halts- und Krankenkosten hinaus-
geht müssen die alten Menschen
selber zahlen. Me Rente reicht da-
für nicht aus. Nach einem arbeits-
reichen leben wird der Rentner
zum Sozialhilfeempfänger in ei-
nem Pflegeheim.
21.15 Köngen
Von der Oma bis zum Punkerreicht
das Rollenangebot, m tt dem der
jugendliche Femsehkomilcer Hape
Kerkeiing die Zuschauer zu unter-
hohen versucht Ais musikalische
Gäste sind unter anderen Herbert
Grönemeyer, Phil CoiGns, Paul
Young, lum Wilde und Foreigner
eingeksden.
Basfcqemeinden in Ruanda
1250 Unncbou
12.10 KeMMicbMi D
1255 Presseschao
1340 heute
1055 Alpine Ski-WM
aus Bormio
Kombinations-Abfahrtstaut der
Domen
Reporter. Sepp Ortmeier
1545 Eeorn in Fora
1640 beete
1654 . . . doch die Made bringt** hervor
. . . doch die Made bringt** hervor
Seide steht im Mittelpunkt der
heutigen Ausgabe; in China war
sie schon vor mindestens 3800 3ah-
Itttelpuni
c in Chir
ren bekannt, aber erst vor 1500
Jahren gelangte das Geheimnis
der Sektenheretellung von Byzanz
nach Europa Hier bueb der kost-
bare Stoff fOr lange Zeit dem Adel
«Stellung von Byzanz
Hier bireb der kost-
2240 Titel, Thesen, Tarepara— lu
Ein Kulturmagazin
2250 Tagestfceaea
2340 Der Schatz des Mono* (2)
Film von Kart Fiuchtmann
Schtiemann erwirbt von Bauern
Besitzrechte für ein Grundstück,
auf dem er den in den Dichtungen
Homers erwähnten Schatz vermu-
tet. Seine Kollegen feinden den
ungewöhnlichen Archäologen
wegen seiner Methoden immer
wieder an, doch Schliemann gibt
recht auf, und nach mehreren leh-
ren besessener Suche geBngt ihm
schließlich ein großer Fund . . .
045 Togu oich au
und kirchlichen Würdenträgern
Vorbehalten, doch auch heute
noch sorgen hohe Preise dafür,
daß sich recht jedermann in Seide
' hüllen kann.
Anschi. heute-Schlagzeilen
1655 Die HSfalmUader
5. Folge: Feuer und Schnee
1740 beete/ Ans den Ufa de»
17.15 Tele-IBestiieite
1750 Tom tmdSeiry
Anschi heute-Schlagzeilen
1850 Sn Mnueffscbes VwgaBgm
Prost, Helmut!
En Fernsehteam möchte den Ex-
S port-Star und jetzigen Gastwirt
Hubert zu einem Interview bewe-
gen. Als schließlich 'das Gespräch
stattfindet, läuft alles ganz anders
als geplant . . .
1940 lisintn
1950 Der Mami am Klavier
- Ene Paul-Kuhn-Show
2140 Kimtakte
Meinen Drachen füttern - Um-
gang mit der Angst
Moderation: Michael Albus
21 AS beete foureaf
2245 5 nach 10
8. Mai: (K)ein Grund zum Feiern?
Ene Diskussion zum 40. Jahrestag
der Kapitulation
Mit Tonn C Komblum, Deutsch-
landexperte im amerikanischen
Außenministerium in Washington,
' Kanal Szyndzlelorz, Publizist aus
Polen, Frederic Hartweg, Germa-
nistikprofessor an der Universität
von Paris, Hans Mayer, Uteratur-
wissenschaftler, AI brecht Schoen-
herr, ehemaliger Bischof der
evangelischen Kirche in BerGn-
Branaenburg, Karl-Günther von
Hase, ehemaBger Regierungs-
sprecher und Botschafter in Lon-
don u. o.
Leitung: Klaus B ress er
AnschL heute
■s^SATl
WEST
1840 Die Sehchmg «dt der Maas
1940 Aktuelle StMKfa
2040 Tagesscbov
20.15 Dar Richter voa Colorado
Amerikanischer Spielfilm (1948)
Mit Glenn Ford, Wiffiam Holden,
Bien Drew u. a
Regle: Henry Levin
2150 Ufaderspiege!
Ais die Römer frech geworden .. .
Die Varus-Schlacht (1)
Zweiteilige Dokumentation von
Herbert Ouel
2250 Nachtstadle
Bildungswende
Ene Diskussion im Konrad-Ade-
nauer-Hous
2345 Nodrtstodio Spätausgabe
Sydney an der Wupper - Drea in-
time
Rhn von Bettina Woemie .
2356 Tips für Leser
ZS55 letzte Nachrichten
NORD
1040 Dia Seodmg mit dar Maas
1040 Fonaal Bas
19.15 BBraagescMchtee aas Alaska
2040 Taaasschaa
2055 SrGoläbcb am dar lalna
Amerikanischer Spielfilm (1963)
Mit Rock Hudson u. o.
22.15 Kotter aktuell
Anläßlich der Ausstellung -Wies
Plastik " im Hamburger Museum
für Kirnst und Gewerbe präsen-
tiert die Sendung u. a. eine Mo-
denschau aus Plastik und die
Avantgarcfe-Möbef-Schau „Mö-
bel perdu".
2340 kaz Fest Berlin 1904
Jimmy (Muffte
— -■
laULfcmi
Moderen
Htige Unterstützung erhofft sieb Ham Peter Kevkelieg voa
ivatToospartner (Känguru - ARD. 21.15 Uhr) FOTO:
i sehiem
i: RÖHNERT
HESSEN
1850 Auskunft: Arbeit aed Band
Nicht zum alten Bsen
1945 Aatovaport
1950 Abbottood CestoHo aof Shadock
Hehaes Spuren
Amerikanischer Spielfilm (1951)
7« an ffiiHi nt u la aifa r
2150 Bild dar Woche
2150 Drei akteefl
2145 B Salvador. Abseits der Real
2250 Mahl (5)
SÜDWEST
1850 Telekolleg II
Nor für Baden- Württemberg:
1940 ft l rv — fi ******”
Nur für Rheinland-Pfalz:
1940 Abe nds c h e in
Nur für das Saarland:
1940 Soor 3 reakmal
Gemeinschaftsprogramm:
1955 Nachrichten
1950 DebOt ln Dritten
Der Weg in den Wald
Film von Gottfried Junker
2050 Anekdote
aus dem letzten preußischen
Krieg
2140 Per g—r o rtoeo» Mann
Nur für Baden-Württemberg:
2145 Unser a™ in Bora
Wolfgong Schäuble, Btmdesmini-
ster im Kanzlercant, im Gespräch
mit Sibylle Krause-Burger
22.15 Im Heim zu Hanse
Alltag von Sozufwarsan
2540 Nachrichten
Nur für Rheinland-Pfalz:
*145 Die veim e ndete bi n did i u l t -
2250 l aa da wpl o a o l ..
Nur für das Saarland
2145 TV-Clob Saar 1
BAYERN
1840 Abc dar Wirtschaft
1045 Rundschau -
1940 Damals Ta g e sg e sp räch
Die Friedhöfe
Fernsehfilm 'von Helmut Kropp
2045 „Das Sichtbare ist vergänglich -
das Unsichtbare ewig*
2150 R un d sch au
2145Z.E.N.
2150 Die Terrasse
ItoL-franz. Spielfilm (1980)
055 Rundschau
050 Actuaütks
1550 Soßd Geld
(amerikanische Hitparade)
1440 Die Watteas
Ene ouflergewöhnBche Person
1540 Statute! Der blaue FM
Sn dreiteiliger Dokuments,
ttonsst reife« Ober Zänker, eine zu
Indien gehörende westtibetisch®
Provinz im Himalaja Als erster
Tourist dringt Ewald Ruf unter ex-
trem winterlichen Verhähnjsst.“'
durch Schnee und Es und üb%
gefährliche Hängebrücken in dos
von Buddhisten besiedehe
Schneeland vor.
1540 Musicbox
Videodips der Pop- und Roden*,
sik, Interviews mit Stargästen,
Gags und Überraschungen
1650 Perrine
. Erste Gäste
1740 Simon Templer
riskiert Kopf und Kragen
1840 Fauna Ibarica
Die kleinen Räuber (Teil Z)
oder Regionalprogramm *
1850 AM bück;
Nachrichten und
. Quiz
1845 Dr. necL Fabian - Lachen ist (Be
beste Mo dMo
Deutscher Spielfilm (1969)
Mit Hans-Joachim Kulenkampff,
Mortin Hekf, Elisabeth Ffidcen-
schiidt, Agnes Windeck u. a. .
2050 B. A. D. Cat* (2)
Drei Polypen auf dem Strich
Bei dieser Potizeitruppe hat keiner
eine Chance - Verkehrssünder
nicht und Autodiebe schon gm
nicht Wo diese Hüter des Geset-
zes auf tauchen, hinterlassen sie
eine unübersehbare Spur von Au-
tokarambolagen.
2150 APF bUdc , L .
Aktuell, v
Rundblick,
Sport und Werter
22.15 FelEUris Satyricoe
Italienischer SpieHilm (1969
Mit Martin Porter, Hiram Keller,
Safvo Randone u. a.
De» gewaltige und oft verwege-
ne Sittenbild, das FelGni uns hier
nach einer Romanvoriage aus der
Zeit des römischen Kaisers Nero
mah, zieh unübersehbar auch auf
unsere Zeit In den erotischen und
kulinarischen Ausschweifungen
erkennen wir unsere Gegenwart
ebenso wie in den Irrungen und
Wirrungen, die seine gebeutelten
Helden reichlich zu ertragen ha-
ben.
040 APF bBcle
Letzte Nachrichten
3 SAT
SAT 3
1840 8Hd*r au* Deutschland
Ern Lander-Magazin
1940 beute
1950 Derrick
Peddenberg
Von Herbert Reinecker
Robert Hofer scheint seinen Au-
gen nicht zu trauen, als er zufällig
seinen ahen Kriegskameraden
. Goldinger trifft, mit dem ihn aben-
teuerliche Erlebnisse verbinden,
2050 Kiebe — ScMBael zur HeOwug
2. Auf der Suche nach neuen. Ver-
fahren. .
Ene Dokumentation von Marione
Unke
21.15 Zelt fm Wfd 2
2145 Rundschau
Politik und Wirtschaft - aus
Schweizer Sicht
2250 denfaeaf
En kulturelles Ratespiel
von und mit Helmut Greulich und
Monika Moos
Sn neues Denk- und Ratespiel aus
den Bereichen Literatur, Musik.
Bildende Kunst und Spielfilm für .
Leute, die nicht alles wissen, abeu ^
alles wissen wollen. V*. — *
2350 3SAT-Nach richten
Diese Formel
macht aus großen
Augenblicken
kleine Ewigkeiten
E s ist die Formel für
Magnetit, ein magne-
tisches Mineral mit dem
höchsten Eisengehalt aller
Erze (72,4 ^o). Pulverisiert
und auf Kunsistoffbiindem
bewahrt es die guten wie die
schlechten Töne der Mensch-
heit, hält es die flüchtigen
Bilder eines Augenblicks
magnetisch für alle Zeiten
fest.
M agnetbänder, Magnei-
pteflen und Mikro-
prozessoren steuern Welt-
raumfähren und Satelliten,
Montagestraßen und
Roboter, Forschungsabläufc
und Heilprozesse, Groß-
rechner und Heimcomputer.
Sie werden das Gesicht der
Welt verändern.
E in Industrieland wie
unseres, in dem fasi
jeder dritte Arbeitsplatz
vom Weltmarkt abhängt,
muß in Wissenschaft und
Technik vorn bleiben.
S iege haben auch in der
Forschung viele Väter.
Die Liste wissenschaftlicher
Erfolge, die mit dem
Namen von Burgern für
immer verbunden sind, weil
sie als Stifter ihr Vermögen
zum Wohlc aller eingesetzt
haben, ist lang.
A uch heute stiften viele
k. Mitbürger große und
Kleine Vermögen, um mit
einer Stiftung die Wissen-
schaft zu fördern. Nicht
immer sind es allein die
Naturwissenschaften, die sie
fördern wollen. Oft setzen
sie mit einer Stiftung ein
Lebenswerk ton, oder ihr
persönliches Interesse für
ein Wissenschaftsgebici wird
zum Anlaß, eine Stiftung zu
errichten. Nicht selten ist es
auch nur der Wunsch. Sinn-
volles zum Wohle aller zu
tun.
D er Stifterverband für die
Deutsche Wissenschaft
verwaltet zur Zeit 90 gemein-
nützige, private Stiftungen.
Fragen Sie uns, wenn Sie
über die Errichtung einer
Stiftung nachdenkcn.
Schreiben Sie. rufen Sie
uns einfach an oder lassen
Sie sich mit dem Coupon
zunächst einmal mehr Infor-
mationen schicken.
S ie werden sehen: als ■
Stifter müssen Sie kein
Millionär sein. Auch mii
relativ kleinen Stiftuncs-
beirägen können Sie Großes
bewegen. Jn Ihrem Namen
oder im Namen eines gelieb-
ten Menschen. Für unser
Land.
Stifterverband für die
Deutsche Wissenschaft e.V.
Brücker Holt 56-60
Telefon 0201/711051
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I Bitte schicken Sie mir unverbindlich lür die IX'UiwheVkitwnx'hdri. 1
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J Den Ische Wissenschaft e.V. i
I — Sliflungszenlrum — siralie I
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31. Januar 1985 - Nr. 26 - DIEWELT
KULTUR
fi ■ . ,4-: ;
.. 5 .' Latein für
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* “•***"; *. ;i pu, ^jfit eman Heßchen von
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es, ü deutsch „Mfcfcey Mbuse und
■ Sßtein der Wasen". E?**g sein,
^ wer sich diesen jMswyhngua
' / s 3a“ wisgedäcfet hat, beweisen
. : '"'.«Mite, daß : Cannes Keineswegs
^ vsost fite Analphabeten sind Dam
' ohneden Text bleibt da doch vieles
.. nyiMflr . Dem fanatischen Comic-Le-
■i t ■ - 5 ^ jst T r?*«™ sowieso keine lingua
^ ; incogoasL Wer sauen Asterix
■* . {r^nnt, da - wirösich nicht nur mit
, ' *** dem „beati pauperes spirito“ (Aste-
nx in Spanien, S. 15) abfindeo kon-
- "7 :: - rwm weangieich ihm freundliche
x Fußnoten ßtas venatao, was diese
sgtze bedeuten. Er erfahrt auch -
uns dm JLorfaeeioi des Casars“ (S.
*■ - . 41 ) _ daß efBractans Einbrecher,
tft * * v*». japtons Eäuber und sfcarii Meu-
*'’ 1 ^ chelmöider sind. Das ist immerhin
schon ein zeitgemäßer Wortschatz.
• . > Aber den Anforderungen unserer
Deutsche Regieexporte: Wagners „Tristan“ unter Hampe in Paris und unter Friedrich in London
Große Mutter und
ihr toter Sohn
Liebestod auf
der Raumstation
D ie wirtschaftliche Bedeutung
dieses Exportartikels mag sich ja
in engen Grenzen halten, seine Rekla-
mewirkung für ein Deutschland, in
dem noch immer Kunst, KyTtnr und
Musik blühen, ist nicht von der Hand
zu weisen. Wenn die Opernhäuser
von] London (siete nebenstehenden
Bericht) und Paris im Abstand von
zwei Tagen „Tristan “-Inszenierungen
von zwei deutschen Thealerchefs her-
ausbringen, dann ist das ein ganz ein-
drucksvoller Beleg für die künstle-
rische Leistungsfähigkeit, die man
den deutschen Opernhäusern noch
imnwr zytraiit
Die Pariser Opdra bringt Wagners
„Tristan und Isolde- sogar als Kopro-
duktion mit Köln heraus. Mit Kfiln;
also keiner der drei schwerreichen
Staatsopern im Lande, sondern
„bloß- einem Stadttheater, wenn
auch einem mit Ehrgeiz und gelegent-
lich herausragender Qualität Diese
Gemein, schaftsarbeit mit Paris be-
deutet für die Kölner Bühne und ih-
ren Chef Michael Hampe so etwas wie
den Ritterschlag der Lägion d*hon-
neur.
Hampe inszeniert denn auch selbst
in Paris, wie so oft in einer Ausstat-
tung von Mauro Pagano. Dem sind
die nordischen, keltischen Nebelwel-
ten wohl nicht so ganz geheuer Sein
Bühnenhimmel ist hoch und hell,
und auch, was man sonst so sieht an
spärlicher Vegetation, deutet mehr
aufc Mittelmeer hin als auf die sturm-
gegerbte Kanalküste Ein „Tristan“
jedenfalls der ganz sanften Bilder.
Ob der Schiffsbug des ersten Aktes
oder die Idylle bei Markes Schloß im
zweiten Akt Eine gleich bleibende
hohe, runde Umfassung (die erst im
dritten Akt aufgesprengt wird) sug-
geriert, daß diese Plätze tief unten
liegen, verborgen, geschützt, behütet
Wahrscheinlich soll dieser Ringwulst
gar ein vaginales Symbol sein: „Tri-
stan und Isolde- spielt im Mutterleib.
Wie die Mutter ihr totes Kind zieht
Isolde am Schluß denn auch den to-
ten Tristan an ihren Schoß. Sie strei-
chelt ihm den Kopf; ihr langes rotes
Haar fällt über ihn, er verschwindet
fast in ihren üppigen Gewändern.
Isolde ist die Große Mutter. Das ist
Hampes freudianisch hieb- imd stich-
feste Exegese des ganzen „Tristan-,
und sie ist so plausibel, so augenfäl-
lig, daß man sich wirklich wundem
muß, wieso unter den nj p renTnallrlii-
gen Wagner-Regisseuren nicht schon
3SÄT
Diesem Übel hilft nun endlich
Herr Cadestis Eichenseer ab. Bei I
Langenscheidt gab er das schmal e j
' Bändchen „Latein aktiv - (48 S., 5,80 i
Mark) heraus. Nun können wir, j
‘ wenn wir einem alten Lateiner be-
ge gnen/ fon mehr als nur „Quo va-
dis?“ fra^n. Wir können uns erkun- j
l digen, „ubi est in propiquo tetepho- !
num mönetale?-, “was heißen soll,
* „Wo ist- hier ein Münzfernspre-
cher?- Und bei der Telephonfrau
vermögen wir Auskunft zu begeh-
‘ rem „Qui est jaumerus praeselecto-
rius loa Buxtehude?“, auch wenn
sie die giddeutscbe Frage nach der
Vorwahkaumner von Buxtehude
wohl besser Verstünde.
Nichts J^odeniistische* ist die-
1 sem Spmchfiihrer fremd. Er verrät,
wie ein Abteil erster Klasse
(compartimentum primae classis)
heiß t und wie ein Zuschlag erster
Klasse tanetarium primae classis)
zu verengen ist- die zweite Klass e
wird offenbar gar nicht erst in Er-
wägung gezogen.
Als T -psw von John Knittel er-
staunt uns natürlich, daß „via mala“
nur „schlechte Wegstrecke“ heißen
soll Daß eine „statio benzinaria“
eine Tankstelle ik, wird nicht ver-
schwiegen, aber auf die Frage nach
bleifreiem Benzin lautet die Ant-
wort „ceteris cedo“ Och muß leider
passen). - -
So findet man die Beschreibung
= des Unternehmens dann auch auf S.
16: „Es m vu cohvenienti (inconve-
nieneü’- d hi du bist auf dem rich-
tigen (falschen) We&-
längst einer auf diese Idee gekommen
ist
Tristan singt ja von nichts anderem
als diesem Mutterleib, aus dem er
einst in die feindliche Welt entsandt
worden ist und in den er sich todes-
süchtig zurücksehnt Seine langwieri-
gen und endlich nur durch Isoldes ja
bloß symbolisch zu nehmenden
Trank behobenen Schwierigkeiten,
Isolde als Geliebte zu sehen, erklären
sich daraus: Als Weib war sie für Sm
eben nur Mutter, der man «ich
körperlich nicht nähern durfte.
Diese Perversion geht so weit, daß
er Isolde seinem den Vater ver-
tretenden Onkel, König Markig als
Frau geradezu auf zwingt, um sie da-
durch wenn schon nicht zur leibli-
chen, so doch zur sozialen und sym-
bolischen Stiefmutter zu machen.
Hampes Deutung geht also ganz auf
Sie auf der Bühne sinnfällig zu ma-
chen, nicht durch Seminaraufsätze
im Programmheft, ist ein schwieriges
Unterfangen. Hampe reduziert das
Stück zunächst ei nmal aufs Kammer-
spiel läßt allen äußerlichen Pomp
weg. Er sucht die Konfrontation der
Figuren im eng begrenzten und ge-
schlossenen Raum. Damit ist immer-
inn schon gesagt, daß es in diesem
Werk um die intimsten seelischen
Konflikte geht, nicht um die äußeren
Aktionen, mit denen Wagner hier oh-
nehin geizt Aber auch die königlich
hohe Gestalt, als die Isolde oft lange
reglos dasitzt, deutet auf die Jung-
sche Archetypdk der Figur hin.
Hampes Versuch freilich, auch die
anderen Figuren durch sparsame,
aber übertrieben pointierte Gesten zu
Bedeutungsiragem zu machen, geht
schiel Kurwenal und Melot weiden
da groteskerweise zu wandelnden
Wegweisern. Wie überhaupt die Per-
sonenregie streckenweise noch ziem-
lich unfertig wirkte. Lediglich ein
Darsteller wie Rete Kollo als Tristan
brachte im dritten Akt genügend Rol-
lenerfahrung mit, auch szenisch ein
in Grenzen spannendes Schauspiel
vorzufuhren.
- Spannend geht es, nach einigen
lahmenden Episoden am Anfang, un-
ter Marek Janowslri, Kölns künftigem
Generalmusikdirektor, im Orchester
zu. Janowski treibt das Werk uner-
bittlich voran, mit einem schier unge-
duldigen Tempo nach dem sehr ge-
messenen, wie aus Urnebein erwa-
chenden Vorspiel Daß seine Schnel-
: ligkeit nicht immer von gleich hoher
Intensität begleitet wird, steht auf ei-
Konkuirenzlos: Ute Vinzlng ab
Isolde in der Pariser Aufführung
FOTO: 1 MOATT1
nem anderen Blatt Wie auch die gera-
dezu groteske Orchesterbesetzung,
die sich Paris für eine solche Partitur
leistet zwar drei Harfen, aber nur sie-
ben Celli, sieben Bratschen. Die Mit-
tp] stimm en der Streicher klingen ent-
sprechend mager.
Rete Kollo als Tristan und Kurt
Moll als König Marke, die beiden re-
nommierten Recken, sangen so ma-
kellos und eindringlich, wie man es
von ihnen zwar erwartet wie es aber
dennoch jedesmal aufs neue in höch-
stem Maße außerordentlich ist
Die eigentliche Überraschung war
daneben Ute Vinzing, die sich seit
Jahren ganz langsam und stetig aus
der deutschen Provinz hochgesungen
hat an die ersten Adressen und heute
tatsächlich im raren Fach des schwe-
ren, hochdramatischen Soprans
kaum Konkurrenz hat Neben den ju-
gendlich-dramatischen Sopranen wie
Behrens, Meyer und Ligendza, die
heute als Isolden herumreisen,
nimmt sich die Vinzing aus wie ein
Erbstück aus den Zeiten großen Wag-
ner-Gesangs, an den man sich von
Nadine Denize (Brangäne) und Sieg-
mund Nimsgem (Kurwenal) sicher
r nicht erinnert fühlt .
REINHARD BEUTH
A us purer Bewunderung und
Hochachtung für den Dirigenten
i* Hochachtung für den Dirigenten
Reginald Goodall habe er sieh dazu
entschlossen, seiner - bis heute in
England nachwirkenden - „Ring“- In-
szenierung von 1974 in Covent Gar-
den jetzt „Tristan und Isolde“ an der
EngÜsh National Opera folgen zu las-
sen, versicherte der Intendant der
Deutschen Oper Berlin, Gotz Fried-
rich. Johanna Meier, die jüngste Bay-
reuther Isolde, sprang kurzfristig für
die indisponierte Linda Esther Gray
ein und lernte eigens Andrew Porters
englische Tesctfassung, nur um mit
Goodall Zusammenarbeiten zu kön-
nen. Als der 83jährige, der seit Jahres-
anfang Sir Reginald ist in der Pause
zum Pult getragen wurde, gab es be-
reits Ovationen.
Goodall nahm der „Tristan“-Chro-
mntik alles Lastend -Schwüle. Er ziel-
te entschieden auf Dimdisichtigkeit
und Klarheit- Zwar gab es gelegent-
lich etwas gedehnte Tempi, und der
erste Aufzug wirkte fast kühl Doch
beim Duett „0 sink hernieder, Nacht
der Liebe“ erreichte die Farbpalette
eine unerhörte Strahlkraft Mit geziel-
ter Steigerung von Aufzug zu Aufeug
sicherte Goodall die dramatische Li-
nie, ohne darüber den liebevollen
Blick für’s Detail zu vernachlässigen.
Eine im besten Sinne romantische In-
terpretation.
Zumal (auch dem heimischen) Pu-
blikum die en glische Fassung weitge-
hend unverständlich blieb (da hätte
die deutsche unbestreitbar Vorzüge
gehabt), mußte die Musik alles sagen.
Das Orchester, mit dem Goodall rigo-
ros geprobt hatte, schien darauf ver-
sessen, seinem Dirigenten gerecht zu
werden, dem GÖtz Friedrich die Ener-
gie und J ugendlichk eit Karl Böhms
in seinen späten Jahren zusprach.
Die Tnwtpnfcrung und das Bühnen-
bild von Heinrich Wendel waren zwar
aus der Dose, erstmals aufgetischt vor
elf Jahren an der niederländischen
Oper. Doch über den Inhalt dieser
Dose wird man in London noch lange
sprechen. Immerhin gelang Friedrich
damals eine der kühnsten „Tristan“-
Inszenierungen seit Wieland Wagner.
Friedrich und Wendel nahmen die
Selbstdeutung Tristans und seiner
Geliebten als „NachtGeweihte“ zum
An g el punkt ihrer Umsetzung in Büd
und Aktion. Die Welt wird ganz aus
der Perspektive von Tristan und
Isolde geboten, die dann am klarsten
sehen, warn die Nacht um sie am
schwärzesten ist Diese auf Schwarz
und Grau abgestellte Nachtwelt hat
ihre eigene Logik, die diese Inszenie-
rung folgerichtig herausarbeitete. Es
ist die Schwärze des Weltalls.
Die Inszenierung tilgte bis zu den
Kostümen Jan Skalickys und den
sparsamen Requisiten jede Assozia-
tion mit historischen Epochen. Die
Handlung ist in einer abstrakten Zeit-
losigkeit angesiedelt, in einem utopi-
schen Niemandsland, in dem die Pro-
tagonisten überlebensgroße Gestal-
ten der Science-fiction-Legende sind.
Während das Vorspiel erklingt,
taucht aus dem Schwarz der Bühne
allmählich eine in starrer Pose auf
man Podest hockende Gestalt: ein
Raumfahrer auf einer exterrestri-
schen Station? Weitabgewandt, nach
innen gekehrt, wie eine Figur aus
dem Theater Becketts.
Schon im ersten Akt wölbt sich ein
von neun Lichtstrahlen übernatürlich
aufgefächerter Nachthimmel über
dem Geschehen. Die Liebesseligkeit
des Paares im zweiten Akt deckt ein
Nachthimmel voll sübriger Sternbil-
der und Spiralnebel. Als es auch von
unten zu leuchten und glitzern be-
ginnt, wirken die Liebenden wie ein
an den Himme l projiziertes (noch un-
benanntes) Sternbild. Die Entrückten
werden gleichsam an ihren Platz am
Firmament gerückt
Eine elliptische, quer über die Büh-
ne ansteigende Rampe, die im
Schlußakt die Form einer Spirale an-
nimmt bildet den Boden einer buch-
stäblich verrückten Welt auf der die
Figuren nicht im Lot sind, aus der sie
ständig zu fallen drohen. Einen uner-
hört wirksamen Schockeffekt erzielt
Friedrich, wenn er den Sternenhim-
mel bei der Entdeckung der Lieben-
den brutal wegreißt und zwei neun-
fach gebündelte Scheinwerfer wie bei
einer ins Irreale gesteigerten Verhörs-
zene auf sie richtet
Johanna Meier ließ anfangs mittei-
len, soeben eine schwere Erkältung
hinter sich gebracht zu haben. Viel-
leicht klang ihr Schlußgesang des-
halb, in den tiefen Lagen, außeror-
dentlich verhalten. Dennoch konnte
sie den bewährten Haustenor Alberto
Remedios als Tristan an dramatischer
Ausdruckskraft und Melos um Län-
gen abhangen, wenn auch die Feinab-
s timraung im Duett des zweiten Auf-
zugs mustergültig war. Frenetischer
Beifall nicht zuletzt für eine wunder-
volle Lina Finnie als Brangäne.
SIEGFRIED HELM
ZEITSCHRIFTENKRITIK: „L’Express’
Arbeiten von Stefan Wewerka im Kölner Kunstverein | Jürgen Bosse inszeniert in Mannheim Peer Gynt
Literaturgötzen im Visier Ästhetik des Alltäglichen Ein unsteter Träumer
D er Rezensent ist gefragt worden,
weshalb er in seinem Bericht
über Jean-Paul Arons Pamphlet ge-
igen den Pariser Kultuitietrieb, „Die
^Modernen“, nicht eines der morderi-
~ sehen Porträts der Kulturpäpste zi-
- tierte. Das hat seinen guten Grund:
Es handelt sich um raffiniert kompo-
•jp nierte Gemälde, mehrere Buchseiten
~~ lang, aus denen kein Detail herausge-
- brachen werden kann.
Wie radikal solche Kritik in Paris
M sein kann, zeigt er darum am besten
f^an einem anderen Beispiel: an der
|}f Reaktion auf die eben erschienenen
Erinnerungen „Le miroir qui revient"
(„Der wiederkehrende Spiegel“) des
; heute 62jährigen Alain Bobbe-Grükt,
des Papstes des „Neuen Romans“ der
jüf 50er -und 60er Jahre. Man erinnert
sich dieser literarischen Schule, wel-
che die uralte Erkenntnis der Roman-
ciers, daß man auch indirekt erzählen
kann (etwa über die Beschreibung ei-
. .nes Interieurs oder einer Landschaft),
-zu einem System ausarbeitete.'
Einer der Pariser Starkritiker, An-
gelo Rinaldi, selber Romancier, hat
diese „Schute des Büches“ im „Ex-
press“ so definiert: „Keine Psycholo-
gie mehr, keine Stöiy, keine Perso-
nen, kein Stil - nur unpersönliche
Beschreibungen, das war das Pro-
gramm dieser Schule.“ Aber nicht je-
der hat das Genie von Adalbert Stif-
ter, der im „Nachsommer“ durch ei-
nen Blit*k in eine Landschaft den Le-
ser die Tragödie erraten läßt die hin-
-• tergründig die erstarrten Schilderun-
gen seines Romans belebt
Den -Robbe-Grillet, Butor, Pinget
Claude Simon, die diese Schule aus-
machen (die viel lebendigere Nathalie
Sarraute ist längst über sie hinausge-
wachsen), ging dieser Zauber ab. Dar-
um produzierten sie eine Literatur
bloß für Kritiker. Selbst die Leibpo-
stille der Pariser Intellektuellen, der
„Observateur“ (der den Mythos des
„Neuen Romans“ damals im wesent-
lichen geschaffen hatte), sagt heute
über diese Bewegung, die rund um
den Erdball Berge von Dissertationen
provozierte: „Eine Literatur, die zwar
nicht gelesen, aber kommentiert
wird.“ •'
Eine solche Literatur haben wir in
der Bundesrepublik seit drei Jahr-
zehnten. Aber keines der „tonange-
benden“ Blatter wagt das auszuspre-
chen. In Paris jedoch stehen die Lite-
raturgötzen nicht unter Naturschutz.
In seiner bereits zitierten Kritik im
„Express“ sagt R i n a ldi: „Wir sollten
nicht diejenigen Künstler für modern
halten, die durch em System zu ver-
blüffen suchen.“ Ein Proust, ein
Cäline gewännen uns durch ihr Kön-
nen.
Der „Neue Roman“ ist für Rinaldi
„eine pedantische Aufreihung von
Kratzern (couacs), welche Erschütte-
rung simulieren sollen. Er verlieh sei-
nen Vertretern automatisch den Sta-
tus eines Schriftstellers verbunden
mit dem Dispens von schöpferischer
Tätigkeit - ein Kapitel mehr in der
endlose n Geschichte jener Mondänli-
teratur, in der Pedanten, Faulpelze
und Stümper bei der Befolgung von
Rezepten sich Illusionen über ihr
Künstlertum machen.“
Nachdem der „Neue Roman“ in
Langeweile untergegangen sei habe
Robbe-Grillet die Chance gehabt, in
sein« Autobiographie zu zeigen, daß
hinter dem „verunglückten Theoreti-
ker mehr als ein Beamter der Publizi-
stik: ein Mensch" stecke. „Aber auch
das hat er verpatzt“ Für die Litera-
turpäpste der Bundesrepublik wäre
es ein böses Erwachen, wenn sie ähn-
lich respektlos behandelt würden.
ANTON MÄDLER
KULTURNOTIZEN
Katharina Schmidt, bisher Leite-
rin der Staatlichen Kunsthalle Ba-
den-Baden, soll ab März an die Spitze
des Städtischen Kunstmuseums
Bonn treten. Der bisherige Direktor
Dierk Stemmtet geht demnächst an
das Museum Abteiberg in Mönehen-
gladbaeh.
Zwei Autorinnen, Robin McKinley
und Trina Schart Hymen, erhielten
die begehrtesten amerikanischen
Auszeichnungen für Kiraierbücber,
die Newbery Medal und die CaWecott
Medal
Schmuck aus der ersteh Hälfte des ;
19. Jahrhunderts zeigt das Düsseldor-
fer Stadtmuseum unter dem Motto
„Eisen, Gold und bunte Steine“.
Tosbio Hosokawas Konzert für
Akkordeon und Orchester wurde in i
Kamen von Mie Sfiki und dem West |
• Sinfonieorchester unter
Karl ' Anton Rickenbacher uraufge-
fühit ; ;
Das Moskauer BolschovBallett
zmgt Schostaköwitschs „Das goldene
Zeitalter? erstmals im Ausland; und
zwar vom 3. bis 7. März in Duisburg.
B ekannt sind vor altem seine Stüh-
le. Schiel zerschnitten, verzerrt,
zuweilen auch elastisch, sind sie in
ihrer hilflosen Funktionslosigkeit
und quichottesken Standhaftigkeit
rätselhafte Objekte, Skulpturen viel-
leicht Doch Stefan Wewerka ist kein
Bildhauer, er ist gelernter Architekt
und vieles mehr. Er scheint eine Art
Trotzkopf zu sein, der alles selber ma-
chen möchte, alles kann: Er malt Bil-
der, zimmert Skulpturen, entwirft
Möbel und Kleidungsstücke, zeichnet
Architekturen, macht Bücher. Die
Spannweite dieses Multitalents hat
etwas Maßloses, ja Anmaßendes, je-
denfalls solange man nicht erkennt,
wie sich bei ihm eine Tätigkeit aus
der anderen ergibt Im kreativen
Prinzip liegt seine Größe und nicht in
der trainierten Handschrift, nicht in
der Meisterschaft auf einem bestimm-
ten Gebiet der Kunst Eine beinahe
zärtliche Liebe zu den Dingen des
Alltags hat ihn stets bewegt zugleich
aber ist er ein imsentimentaler und
scharfer Beobachter.
Die Ausstellung im Kölner Kunst-
verein konzentriert sich auf Wewer-
kas Schaffen der letzten Jahre sowie
auf seine Wirkung als Lehrer an der
Kölner Fachhochschule für Kunst
und Design, die mit Arbeiten von
zehn seiner Schüler belegt wird. Eine
Mini-Retrospektive mit Leihgaben
aus einer Privatsammlung ergänzt
die Ausstellung in sehr geschickter
Weise. Die Ironie, die List an der
Verfremdung und -Verzerrung, am
Schrägen und Schiefen sind We-
werka - zur Zeit jedenfalls - vergan-
gen. Die Kunstobjekte von einst sind
nun funktionale Gebrauchsgegen-
stände geworden, wobei der Über-
gang zwischen „freier“ und ange-
wandter Kunst hier fließend ist
Entscheidend für die Gewichtsver-
lagerung wurde die intensive Zusam-
menarbeit mit der Möbelfirma Tecta
in Lauenförde, für die er nun keine
bizarren Stuhlobjekte entwarf; son-
dern genial einfache, multüunktiona-
le Serienstühle, Sessel Sofas,
Schreibtische, Lampen. Diese Möbel
sind Klassiker im Sinne modernen
- Designs und dennoch neu erfunden,
was vor allem daran liegt daß We-
werka in der Asymmetrie eine völlig
neue, plausible Funktionalität ent-
deckt Ambitionierter ist das Projekt
„Cella“. Es ist eine komplette Wohn-
einheit, bei der das traditionelle Auf-
teüungsprinzip einer Wohnung in
verschiedene Raume aufgegeben und
umgekehrt wird. Wewerka denkt sich
eine Art Großmöbel aus, das aus allen
verschiedenen Einzelmöbeln zusam-
mengestellt ist eine „Wohmnaschi-
ne" mit Sitz-, Schlaf-, Eß- und Ar-
beitsgelegenheiten, die in ein unge-
gliedertes Gehäuse, ein Einraum-
appartement, zu stellen ist Das
Schönste an ihr dürfte der sogenann-
te Küchenbaum sein, an dessen
Stahlstamm Ablagen, Spülbecken,
Arbeitsfläche und Herd auf unter-
schiedlichen Höhen angebracht sind.
Wewerkas Möbel gehören zweifel-
los zum Besten, was es im zeitge-
nössischen Design gibt weü sie äs-
thetisch wie funktional gleicherma-
ßen geglückt sind. Dennoch, die jüng-
sten Entwürfe avisieren wieder die
„freie“ Kunst - so eine „baumhohe“
Baumskupltur aus Stahl und Farbe,
zu der eine ganze Wand voller Baum-
studien gezeigt wird, und Entwürfe
zu monumentalen Wandbildern. Das
alleijüngste Großprojekt wiederum
ist mehr ein Wunderwerk der Tech-
nik und Statik: eine zerlegbare,
transportable Halle aus Stahl und
Glas, deren Fundamente nicht unter-,
sondern überirdisch liegen. Sie wird
im kommenden Jahr in Paris aufge-
stellt (Bis 10. Februar, Katalog 25
Mark) MARIANAHANSTEIN
Standfest wie Don Quichotte: Ste-
fan Wewevfcas „Objekt ohne Titer
(Sammlung M autsch, Köln)
rieh, Köln)
FOTO; LOTHAR SCHNEPf
H enrik Ibsens große Ballade über
Leben und Sterben des norwegi-
schen Bauernsohnes Peer Gynt ist
ein einziger Geister- und Schama-
nenspuk, aber einer, der nicht nur aus
alten Mythen und Volksmärchen
schöpft, sondern das Unbegreifliche
und Flüchtige auch in der modernen
Welt der Wissenschaft und des Ge-
schäfts entdeckt Nichts in Peers Um-
gebung hat Bestand: Das Reich der
Trolle nicht, in das er vor den Anfein-
dungen seines Heimatdorfes flieht
das Afrika der Beduinenfrauen und
Ägyptologen nicht in dem er auf der
Flucht vor seiner Vergangenheit
strandet und auch die Dorfgemein-
schaft nicht in deren kaum erkenn-
bare Überreste er als alter Mann zu-
rückkehrt. Am Ende war Peers gan-
zes Leben nichts als Hucht und Wan-
kelmut - es ist unter äußerlichem
Flitter dahingegangen. Nur eines hat
sich hinter all dem Dahineilen und
Auseinanderstieben als unver-
wüstlich erwiesen: die Liebe seiner
Jugendfreundin Solveig. Sie hat auf
ihren Gebebten gewartet ein ganzes
Leben lang, und als der Greis zu der
Greisin nach Hause kommt haben
sich ihr alte Wünsche mit einem
Schlag erfüllt „Durch dich“, sagt die
Alte zu Peer, „war mein Leben ein
selig Lied.“ So ist aus dem Traum ein
Leben geworden. Und mit der so selig
Träumenden kann schließlich auch
der unstete Träumer Peer erlöst wer-
den.
In „Peer Gynt“ steckt ein geradezu
provozierender Gegenentwurf zu all
dem. lässigen Getändel und den soge-
nannten „ BAW phun gglrifitpn 11 , mit, de-
nen man sich heute so gern die Zeit
vertreibt Doch wie bringt man das
auf die Bühne - das Pathos und die
Sentimentalität die der Ibsenschen
Schlußidyile anhaften? Wie über-
haupt spielt man das: Mummen-
schanz mit Erdgeistern und
unsichtbaren Kämpfern, wie läßt
man ein ganzes Schiff vor den Augen
des Publikums im Meer versinken,
und wie setzt man ein temperament-
volles Techtelmechtel auf dem Rük-
ken eines Pferdes mit den doch be-
grenzten Mitteln des Theaters in Sze-
ne? Das Stuck, von Ibsen als Lesedra-
ma konzipiert, stellt jeden Regisseur
vor immense Aufgaben.
In Jürgen Bosses Mannheimer
„Peer Gynt“-Inszenierung jedoch
kann man fast vergessen, daß es je
Probleme mit dem Werk gegeben hat
so selbstverständlich erwächst da ein
Einfall aus dem anderen. Dabei ver-
gißt Bosse nie, zwischen den drei gro-
ßen Blöcken, in die das Stück stili-
stisch und handlungsmäßig zerfällt
Beziehungen herzustellen, sie enger
zusammenzubinden. Wenn sich im
ersten Teil der Peers Jugend be-
schreibt die Trolle mit ihren
Schweinsmasken und grünrosanen
Leibern zu einer bedrohlichen Pyra-
mide um Peer aufbauen, dann findet
sie in Mannheim im zweiten Teil der
sich um den Geschäftsmann und Wel-
tenbummter Peer dreht eine Ent-
sprechung in der Meute der weiß ban-
dagierten Irren, die mit fanatischem
Gekhrei aus einer Grube emporfah-
ren, um Peer zu ihrem König auszuru-
fen. Peers Wanderung durch die ver-
schiedenen Lebensalter und Konti-
nente, so zeigt Bosse in wunderschö-
nen- Bildern, führt immer wieder in
die gleichen Abgründe. Der Teufel
steckt in ihm selber, er schleppt ihn
überall mit hin.
Doch er wird kein Raub des Teu-
fels bleiben: Wenn Bosse ganz am
Ende die hinfällige Solveig mit ihrem
heimgekehlten Peer auf dem Schoß
zur Schmerzensmutter, zur Pieta,
erstarren läßt dann ist das keine auf-
gesetzte Schlußapotheose, sondern
ein wie beiläufig gegen die rastlosen
Tagträume des Protagonisten gesetz-
tes Sinnbild der Stille und Erfüllung.
Das Gezappel der Namenlosen ist für
immer gebannt - der Rest ist Ruhe.
Rudolf Kowalski als Peer Gynt: das
ist ein Wolkengucker und Springins-
feld, schmal und agü, mit strubbeli-
gen Haaren und Hosenträgern. Ein
Höhepunkt ist die Szene, in der er,
seiner todkranken Mutter zur Seite
eilend, die Pfosten ihres Sterbebettes
mit einem Tau umspannt und sie mit
Hilfe einer ausladenden Phantasie-
geschichte wie auf einem Wolken-
schlitten in den Himmel kutschiert.
Im Afrika-Teil dann bekommt dieser
Peer etwas Gigolohaftes, und bei der
Rückkehr nach Norwegen als ge-
beugter Greis hat er die Härte und
Kälte eines vom Leben Enttäuschten.
Ganz am Schluß aber fällt all das wie
von selbst wieder von ihm ab, er ist
fast wieder der Jugendliche des Be-
ginns, und so klettert er zu Solveig
auf den Schoß: sie ist die Mutter und
Geliebte in einem.
Doch auch zahllose kleinere Rollen
bleiben in der Erinnerung haften: Ka-
rin Schroeder etwa als ruppige,
stimmgewaltige Mutter Aase, Bettine
Franke als unschuldsblonder Engel
Solveig und Viktoria Trauttmanns-
dorff als dralles Beduinenmädchen
Anitra. In Mannheim ist ein herrli-
cher Vierstundenspuk zu sehen. Ein
Theatertraum.
JENS FREDERIKSEN
JOURNAL
Polnischer Autor lehnt
Staatspreis ab
JGG. Warschau
Mit Hinweis auf den Mord am
Kaplan Popieluszko hat der pol-
nische Lyriker Jan Twardowski die
Annahme des Lyrikerpreises des
Warschauer Kititurministeriums
und des neuen polnischen Litera-
tenverbandes abgelehnt. Tvrar- I
dowski ist selbst katholischer Geist- !
lieber. Heftige Kritik übte in diesem !
Zusammenhang die Warschauer !
Polityka an der katholischen Kra- i
kauer Wochenzeitung „Tygodnik ;
Powszechny“. Der Grund: die Kra-
kauer Zeitung veröffentlicht seit ge-
raumer Zeit ständig Briefe von
Schriftsteilem, in denen diese ge-
gen Veröffentlichungen, Ausstrah-
len und Spielen ihrer Werke durch
die staatlichen Medien protestieren.
Sie hatten dies mit Hinweis auf den
Priestennord strikt abgetehnt, heißt
ihre Begründung. Der bekannte
Schriftsteller Zbigniew Herbert
muß sich von ihr sagen lassen, daß
der Papst ja auch nichts dagegen
habe, wenn seine Werke in Polen
gedruckt oder gespielt würden. Die-
se Briefe seien im Grunde ge-
nommen „politische Idiotien“ ,
heißt es.
Neues Kulturzentrum
in Paris eröffnet
M.S. Paris
Der französische Staatspräsident
Mitterrand hat das erste der kultu-
rellen Großprojekte seiner Amtszeit
eingeweiht Mitten im Gelände der
ehemaligen Schlachthöfe im tristen
nordöstlichen Viertel La Villette be-
sitzt Paris nun einen neuen Musen-
terapel aus Glas und Eisen. Die rie-
sige, 241 Meter lange Grande Halte
soll Musik, Tanz, Theater, Kino,
Ausstellungen, Messen und vieles
mehr aufhehmen. 1867 von dem
Baltard-Schüler Jules de Merindol
erbaut war die Halte über 100 Jahre
lang der Rindergroßmarkt von Pa-
ris. Seit 1&83 ist sie für gut 80 Millio-
nen Mark nach Plänen der Archi-
tekten Bemard Reichen und Philip
Robert zum Kernstück des zukünf-
ten Park de La Villette umgebaut
worden. Zur Eröffnung von vielfar-
bigen Laserstrahlen und sphäri-
scher Musik durchflutet soll die
Grande Halle von Marz bis Mai als
erste Großveranstaltung die neue
Pariser Biennale behageben.
Graphik von Corinth,
Liebermann und Slevogt
DW. Kaiserhurten»
Graphik des deutschen Impres-
sionismus zeigt die Pfalzgalerie in
Kaiserslautern noch bis zum 24. Fe-
bruar. Sie stützt sich auf den be-
achtlichen Besitz von Arbeiten von
Lovis Corinth, Max Liebermann
und Max Slevogt Zu der Aus-
stellung erschien der erste der Be-
standskataloge, der den Besitz der
Galerie an graphischen Arbeiten
vorstelltDer Katalog kostet 15
Mark.
Regiepreis für
„Paris, Texas“
AFP, Brüssel
Wim Wenders ist am Dienstag für
seinen Film „Paris, Texas“ bei den.
Kimfestspielen in Brüssel mit dem
Preis für die beste Regieleistung
des Jahres 1984 ausgezeichnet wor-
den. Der Preis des besten Films
ging an „Kaos“, das jüngste Werk
der italienischen Regisseure Paolo
und Vittorio Tavianl Albert Finney
und Nastassja Kinski erhielten die |
Preise für die besten Darsteller. j
AUSSTELLUNGS-
KALENDER
Augsburg: Im Glanz des Schwäbi-
schen K un st h a nd werks - Zeughaus
(bis 3. März)
Baden-Baden: Im Schatten hoher
Bäume - Malerei der Ming- und
Qing-Dynastlen (1368-1911)- Kunst-
halle (bis 10. März)
Berlin: Meisterwerke japanischer
Buchillustration - Museum für Ost-
asiatische Kunst (bis 17. März)
Bielefeld: Palermo - Werke 1963- 1
1977 - Kunsthalle (bis 17. März)
Bonn: Felix Droese - Städt Kunst-
museum (März)
Bremen: Das Aquarell - Kunsthalle
(bis 24. Februar)
Brannschweig: Worte in Bewegung -
Moderne japanische Schreibkunst -
Städt Museum (15. Febr. bis 15.
März)
Daten: Jifi KoLär - Leopold-
Hoesch-Museum (bis 8. April)
Anthony Caro Skulpturen 1969-84 -
Kunst palasl (bis 3. März)
Elsen, Gold und bunte Steine -
Stadtmuseum (bis 3. März)
Ettlingen: Gabriele Grosse - Schloß
(bis 24. Februar)
Hamburg; Christo - Surrounded Is-
lands - Kunsthaüe (8. Februar bis 7.
April)
Hannover: Marc Chagall - Kestner-
Gesellschaft (t. Februar bis 8. April)
Georg Baselitz - Zeichnungen 1958-
1983 - Kunstverein (2. Februar bis 17.
März)
Hüdösheim: Anatoi - Bilder 1979-
1984 - Roemer-und-Pelizaeus-Muse-
um (bis 17. März)
Krefeld: Johannes Uten - Kaiser-
WUhelm-Museum (bis 3. März)
Richard Serra -Museum Haus Lange
(bis 24. März)
Auguste Rodln - Museum Villa Stuck
(7. Februar bis 7, April)
Stuttgart: Russische und sowjetische
Kunst - Tradition und Gegenwart -
Staatsgalerie (9. Februar bis 24.
März)
Wilhelmshaven: Manolo Valdös Bil-
der und Skulpturen 1983-1384 -
Kunsthaüe (bis 34. Februar)
15 AUS ALLER S WELT DIS WELT - Nr. 26 > Sonnentag, 31. Jahmr läfe
Selbst der Ankläger ließ Milde walten
Diese Forderung enthält zusammen-
gefaßt eine Verurteilung wegen fahr-
Staatsanwalt ist
PETER SCHMALZ, Mönchen chea Vernehmungen wohl schwer
„In dem Angeklagten schlummert belastet und mit zur Anklage wegen
ein erhebliches kriminelles Paten- Hehlerei, Betrug und Raub beigetra-
F.DIEDERICHS, Berlin
Der Tod der Helga Scholz, die in
der Nacht zum 23. Juli vergangenen
Jahres- durch einen Gewehrschuß
aus der Hand ihres Mannes starb, soll
nach Hem einmü tigen Willen von
Staatsanwaltschaft und Verteidi-
gung als „ fahrlässige Tötung“ geahn-
det werden. Bei den gestern vorge-
tragenen Plädoyers nahm der Staats:
anwalt den Totschlagsvorwurf zu-
rück und äußerte die Überzeugung,
daß der frühere ' Box-Europameister
den tödlichen Schuß bei einem „ag-
gressiven Durchbruch" abgefeuert
habe, der von Alkohol und Tabletten
begünstigt worden sei Aus diesem
Grund habe Gustav Scholz im Mo-
ment der Tat das Bewußtsein gefehlt,
daß er seine Frau hatte töten können.
Die vom Angeklagten selbst im-
mer wieder vorgetragene Version ei-
nes U nfalls beim Gewehrreinigen
fand bei Staatsanwalt Willi Wieden-
berg keinen Glauben. Auch die bei-
den Verteidiger Karlheinz Knauthe
und Manfred Studier gaben in ihren
Plädoyers zu bedenken, die So-
lidarität mit ihrem Mandanten erfor-
dere es zwar, die Version eines Un-
falls gründlich zu prüfen. „Wir nei-
gen jedoch mehr der Version des
Staatsanwaltes zu“, sagte Verteidiger
Studier, der zuvor in einem überra-
schenden Eröffnungswoit dem An-
kläger für dessen „objektives und
mit großem Emst vorgetragenen Plä-
doyer" gedankt hatte. Studier gab
damit in seinem Verteidigungskon-
zept die Unfall-Version auf, die oh-
nehin bei allen in Betracht kommen-
den Geschehensablaufen der fragli-
chen Nacht als unwahrscheinlichste
in Erwägung gezogen worden war.
Als Strafmaß forderte Staatsan-
walt Willi Wiedenberg eine Haftstrafe
von drei Jahren und acht Monaten.
lässiger Tötung, für die Wiedenberg
drei Jahre gefordert hatte; und eine
Verurteilung des ebenfalls zur Ver-
handlung stehenden Vorwurfe des
unerlaubten Waffenbesitzes, den die
Staatsanwaltschaft mit einer Frei-
heitsstrafe von einem Jahr gesühnt
Kein TStongsvonotz?
Gustav Schob
sehen wilL Der Staatsanwalt wies
darauf hin, dieser Antrag berück-
sichtige auch die verminderte
Schuidfahigkeit des Angeklagten.
„Ich gehe davon aus, daß Herr
Scholz ohne den Vorsatz geschossen
hat, seine Frau zu töten."
Großes Gewicht erlangte bei der
Rekonstruktion der Tat die Äuße-
rung des Angeklagten „Ich wollte sie
doch nur da rausholen“ (aus der Toi-
lette, d. Red.). Dies hatte Scholz am
Morgen nach dem Todesschuß ei-
nem Kriminalbeamten gesagt Die
Staatsanwaltschaft sieht hier den
„Schlüsselsatz" zu einer Handlung,
die „so hoch angesiedelt werden
muß, daß sie schon fast an einen
bedingten Tötungsvorsatz grenzt".
Dies könne aber nicht nachgewiesen
werden, betonte Wiedenberg und
verwies auch hier auf die während
der Verhandlung offen zu Tage getre-
tenen Erinnerungslücken des ehe-
maligen Boxers. Wiedenberg: „Es ist
das Recht jedes Täters, nichts zu sa-
gen, zu verschleiern oder zu lügen. Je
fnehr er dies tut, de^to ipher kann er
an den Grundsatz geraten: im Zwei-
fel für den Angeklagten."
Beide Verteidiger appellierten an
das Gericht, Gustav Scholz mit dem
Urteil „eine Chance zu geben". Ver-
teidiger Studier äußerte die Anächt
dfe Folgen der Tät, der Vertust seiner
geliebten Frau, seien so schwer, „daß
eine Bestrafung für den Angeklagten
keine Strafe mehr ist". Das Urtel]
müs se in dies em Fall ganz an
dem SAaß an Schuld, nicht aber an
einem möglichen Abschreckungsge-
danken orientieren. „Daß Herr
Scholz in Z ukunft ein straffreies Le-
ben führen wird, ist uns allen hier
klar", formulierte Studier. Seine For-
derung: eine Gesamtstrafe von
„nicht mehr als zwei Jahren“, die zur
Bewährung ausgesetzt werden sollte.
Die Verteidigung stellte hilfsweise
den Antrag, bei einem höheren Urteil
auch den Aspekt einer Haftverscho-
nung zu prüfen. Schon den Gedan-
ken, daß der Tod seiner Frau unab-
änderlich sei, habe der Angeklagte
nicht überleben wollen - Studier be-
zog sich damit auf Scholz 1 Selbsttö-
tungsversuch.
Gustav Scholz selbst ergriff ge-
stern die Möglichkeit zu einem kur-
zen letzten Wort, bevor morgen das
Urteil gesprochen wird: „Kein Urteil
in der Welt kann mir diese Belastung,
diese Selbstvorwürfe nehmen. Ich
bereue, was da geschehen ist“
£Lal“, sagte gestern Staatsanwalt Die-
ter Schlögel über den Münchner
„DonisT -Kellner Rudi L. und forder-
te für den 4Qjährigen vier Jahre Frei-
heitsstrafe wegen Hehlerei, schwe-
ren Diebstahls und Betrugs. Tags zu-
vor batte das Gericht auf Antrag der
Staatsanwaltschaft bereits acht der
16 Anklagepunkte eingestellt, weil
die dafür zu erwartenden Strafen im
Verirätatiszu der zu erwartenden Ge-
samtstrafe nicht mehr ins Gewicht
fielen. Das Urteil wird morgen ver-
kündet.
Der Ankläger war nicht zu benei-
den bei dem Versuch, Licht in das
trübe D unkei rin» Bierschwemme
zu bringen, die vom alten Traditions-
lokal zur Räuberhöhle verkommen
war. „Jeder bestahl jeden da drin,
und jeder schlug auf jeden ein", erin-
nerte sich der Stellvertreter des ehe-
maligen „Donisl“-Geschaftsführers
als einer der Zeugen. Die verrückte-
sten Gesellen seien dort verkehrt,
aber der Lokalboß sei sauer gewesen,
wenn die Polizei gerufen wurde, weil
die Uniformierten dem Ruf der Gast-
stätte hätten schaden können. „Da
war", sagte der Zeuge mit Nachsicht
für den Angeklagten, „schwer zu ar-
beiten."
Der grinste und nickte. Der fixe
Rudi L. präsentierte sich den Ge-
richt als der einsame Kämpfer für
Recht und Ordnung in einer verkom-
menen Gesellschaft, die ihm zwar ei-
nen stattlichen Monatsverdienst (mal
sprach er von 6000, mal von 4000
Mark netto) gesichert hatte, für das er
aber nur das abfällige Wort
„Gschweri“ wußte.
Ein harter Ausdruck für Leute, die
^pn Kellner während ihrer polizeili-
gen hatten, die aber im Zeugenstand
fest ausschließlich nichts mehr gese-
hen haben wollten. Vom Hörensagen
wußten sie etwas, ab» konkrete Ta-
ten, nein, damit wollten sie nicht die-
nen. Genervt fragte der Staatsanwalt
Eriiebßdws IdMnDh Po-
tential? KttUMrRucfiL
her auf der Parkbank schlief, wenn
er nicht im „Donisl“ saß, wurde das
Gedächtnis auf wundersame Weise
wiedergegeben. Hatte er vor der Poli-
zei berichtet, Rudi L. sei es gewesen,
der einem jugoslawischen Gast meh-
rere tausend Mark aus der Tasche
gezogen und ihm, dem Sepp, als Mit-
wisser 50 Mark Schweigegeld Ange-
klagten belastende Version. Im
Kreuzverhör sagte er driea Satz, dem
mancher Prozeßbeobachter zustim-
men konnte, angesichts der eigenar-
tigen Zeugst: „Man wird ja ganz
UM falte*
Ab» Rudi, der sich zwecks besse-
rer Optik vom Verteidig» eine Kra-
watte ambinden ließ, mußte auch
schwarze Stunden durchstehen.
Wenn etwa eine 3Qjährige, die als Ta-
schendiebin m der Schwemme gear-
beitet hatte, aussagte, der Kellner ha-
be stete einen Anteil der Beute gefor-
dert
- Ähnlich hatte Rudis Kollege Peter
T. ausgesagt, der durch sein Ge-
ständnis den Skandal ins RoBen ge-
bracht und sich danach in seiner Zel-
le erhängt hatte. Seine Aussagen, die
vom G^cht. veriesen wurden, wie-
gen schwer. „Wenn ein Gast", war da
zu hören, „ausgenommen wurde, hat
1* immer seinen Anteil verfangt und
bekommen. Sonst war er sau»."
Auch von einer gestohlenen Rolex
für 18000 Mark war die Bede, die
Rudi dem Kollegen für 3000 Mark
abkaufen wollte und- als dies» zö-
gerte - mit Prügel gedroht haben
soll Der Angeklagte; der jede bela-
auch in diesem Fall als Wohltäter
auf Er habe dem Kollegen nur gera-
ten, die Uhr wieder zurückzuge-
ben-..
Von Unrechten Dingen wollte auch
Ex-Geschäftsfuhrer Engelbert M.
mal „was gehört", ab» nie etwas ge-
sehen haben. Er muß ein besonders
vorsichtiger Mensch sein; wie sonst
boten hatte, so wollte » davon vor
Gericht nichts mehr wissen. Doch im hatte er rieh von allen J3onisl“-Be-
Saal verhaftet wegen , des Verdachts diensteten eine Erklärung unter-
d» Falschaussage gedieh hinter Git- schreiben lassen, ihr Tun könne Kon-
tern die Erinnerung wieder und so Sequenzen haben, die sie selbst tra-
präsentierte er wieder die den Ange- gen müßten?
einen von ihnen: „Haben Sie Ge-
dächtnisschwund?“
Dom „einarmigen Sepp", der frü- stende Aussage als „erstunken und
erlogen“ abqualifizierte, spielte sich
Ufo über der UdSSR?
Sowjetischer Pilot sah helle ^lugzeugformige“ Wolke
Eine ehrwürdige Institution muckt auf
Die Universität Oxford verweigerte Margaret Thatcher die Ehrendoktorwürde
REINER GATERMANN, London
pers und fest 5006 Studenten dies»
dpa, Moskau
Die vierköpfige Cockpit-Besatzung
eines sowjetischen Passagierflug-
zeugs glaubte morgens um 4.10 Uhr
ihren Augen nicht zu trauen. Wie die
Moskauer Gewerkschaftszeitung
„Trud“ gestern berichtete, tauchte
vor Urnen am nächtlichen Himmel ein
großer, strahlender Stern auf von
dem plötzlich ein dünn» Lichtstrahl
zur Erde fiel. Er habe sich auf dem
Boden zu einem Lichtkegel entfettet
Die beiden Piloten, d» Navigator
und der Bordingenieur des „Aero-
flor -Fluges 8352 Tiflis-Rostow-
TaÜin hätten den Eindruck gehabt
daß das unbekannte Flugobjekt (Ufo)
etwa 40 bis 50 Kilometer hoch über
der Erde schwebte. Das auf die Erde
geworfene Licht soll so hell gewesen
sein, daß die Mannschaft des Flug-
zeugs vom Typ „TU-134 A" unter sich
aus zehntausend Meter Flughöhe
Häuser und Straßen sehen konnte.
Nach einer Schüderung von Flug-
kapitän Igor Tscherkaschin wurde
d» auf die Erde geworfene Strahl jäh
auf die Maschine umgeleitet Ein glei-
ßend», von farbigen Ringen um- ,
gebener weißer Punkt habe die Man- 1
ner in d» Kanzel vorübergehend ge-
blendet Dies» habe sich dann plötz-
lich in eine „grüne Wolke“ verwan-
delt Tscherkaschin, einem mit 7000
Flugstunden äußerst erfahrenen Pilo-'
ten, sei es dann so vorgekoramen, daß
das unbekannte Objekt blitzschnell j
auf die „TU-134 A“ zugeschossen sei
und ihre Flugbahn kreuzte, hieß es in
dem „Trud“-Bericht Diese „flug - 1
zeugförmige“ Wolke habe die Maschi- 1
ne nach Aussagen eines d» Piloten
wie eine „Ehreneskorte“ bis nachTai-
lin in Estland begleitet
In dem Artikel hieß es auch, daß
auch die Bodenkontrolle auf ihren
Radarschirmen „Kleckse" beobach-
tet habe. Die „Wolke" sei auch den
Piloten eines entgegenkommenden
Flugzeuges ausgefallen.
Großbritanniens Premierministe-
rin Margaret Thatcher erlitt eine her-
be Abstünmungsniederiage. Sie wur-
de ihr nicht im politischen Bereich
zuteil, sondern im akademischen. Das
Parlament der Universität Oxford
verweigerte ihr die Verleihung d»
Ehrendoktorwürde der juristischen
Fakultät mit d» Begründung, die
von ihr geführte Regierung verur-
sache mit ihren Sparprogrammen die
Demontage von Wissenschaft und
Forschung.
Damit bricht die Universität mit
einer Tradition. Alle bisher in d»
Nachkriegszeit aus ihr hervorgegan-
genen Ministerpräsidenten - gleich-
gültig welcher Partei sie angehörten -
erhielten diese Ausz eichn ung. Und
was die Oxford-Chemiestudentin d»
Jahre 1943 bis 1947 besonders stark
berühren muß, ist die Tatsache, daß
außer ihr in den vergangenen 40 Jah-
ren nur dem Präsidenten Pakistans,
Ali Bhutto, wegen sein» Verstöße ge-
gen die Menschenrechte diese Aus-
zeichnung versagt wurde.
Die Thatcher-Gegner in Oxford se-
hen ihren mit 738 zu 319 üb» Erwar-
ten hoch ausgefallenen Sieg als eine
Mahnung an die R egierung, daß man
„als akademische Institution die letz-
te Möglichkeit genutzt“ habe, um
„die Katastrophe aufzuhalten, d» wir
als Wissenschafts- und Bildungsna-
tion entgegengehen". Die Befürwor-
ter der Verleihung hingegen betrach-
ten diesen Beschluß als „Degradie-
rung ein» akademischen Würde zu
einem politischen Preis“.
Frau Thatch» war von der höch-
sten behördlichen Institution d»
Lehranstalt für die Auszeichnung
vorgeschlagen worden. Im Normal-
fall ist die Zustimmung durch das
Uni-Parlament eine Routinesache. Im
Fälle Thatch» erhob rieh allerdings
sofort eine Welle des Unwillens.
Knapp 300 Mitglied» des Lehrfcör-
hnmer noch als konservativ gri-
tenden Universität setzten ihren Na-
men unter einen Protestbrief,
„Wir sollten stolz darauf sein, daß
der erste weibliche Regierungschef
Großbritanniens aus unserem Colle-
ge hervorgegangen ist*, versuchte
College-Direktorin Daphne Park, das
Universitäts-Parlament zu überzeu-
gen Dieses ab» zeigte mit dem Dau-
men nach unten, während es gegen
die Verleihung der Ehrendoktorwür-
de an den sozialistischen Präsidenten
Italiens, Sandro -Pertini, keine Eän-
wände hatte.
Aus Downing Street 10, dem Amts-
sitz d» abgeblitzten Regierungsche-
fin, kam folgende Stellungnahme:
Frau Thatcher habe es als „sehr wohl-
wollend“ empfunden, vom Council
nominiert worden zu sein, „wenn die
Universität ihr jedoch die Ehre nicht
zuteil werden läßt, ist sie die letzte,
die sie zu erhalten wünscht".
Oxford vavwatgaite ihr dan Hot
•1 ms Ehraadoktora: Eaglaods Pia-
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FOTO: ABRAMSOWSlUOfOX
WETTER: Unbeständig und mild
Wetterlage: Mit den Ausläufern eines
Nordmeertiefs wird mikle Meeresluft
Krümmel verhinderte die „Eiszeit“
Erwärmtes Kühlwasser des Kernkraftwerkes rettete in der Elbe Taosende von Fischen
»reicht haben. In dem gesamten Bo- überfließt Hatten hi» in den ersten
nach Mitteleuropa geführt.
Sutanen «Al tttotettWstStetei ffC. «WH«
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Vorhersage für Donnerstag:
In den Morgenstunden Durchzug eines
Niederschlagsfeldes, im Tagesverlauf
bewölkt mit zeitweisen Auflockerun-
gen. Tageshöchsttemperaturen 6 bis 10
Grad, nächtliche Tiefstwerte um 3
Grad. Schwacher bis mäßiger Wind um
West.
Weitere Aussichten:
Unter Zwischenhocheinfluß am Freitag
niederschlagsfrei, am Samstag wieder
regnerisch. - Weiterhin mild.
Temperaturen am Mittwoch , 13 Uhr:
Berlin
6°
Kairo
18*
Bonn
9°
Kopenh.
3“
Dresden
4*
r ji<! Palmas
19°
Essen
7*
London
8“
Frankfurt
9®
Madrid
8“
Hamburg
6°
Mailand
-2"
Ust/Sylt
4°
Mallorca
15“
München
5°
Moskau
-5*
Stuttgart
6*
Nizza
12“
Algier
14°
Oslo
-2®
Amsterdam
Paris
10“
Athen
8“
Prag
2"
Barcelona
14“
Rom
8*
Brüssel
r
Stockholm
-3°
Budapest
2“
Tel Aviv
18°
Bukarest
-4*
Tunis
12“
Helsinki
-5“
Wien
0“
Istanbul
5“
Zürich
3"
Sonnenaufgang* am Freitag : 8.00 Uhr.
Untergang: 17.12 Uhr 1 : Mondan f gang;
12.28 Uhr. Untergang: 4.54 Uhr
•In MEZ, zentraler Ort Kassel
LEUTE HEUTE
Blauer Dunst
50 Jahre lang hat er geraucht
Jetzt hat „Ol’ Blue Eyes“ Frank Si- .
natra (69) dem blauen Dunst ab-
geschworen. Statt dessen lebt er
nun gesund: Schwimmen, Seil-
springen und Punchinghaii-Boxen
seien seine bevorzugten Freizeitak-
tivitäten, verriet Frankie-Bcy, der
sich „zehn Jahre jünger“ fühlt
Neue Pläne
Mit einem Schlag berühmt wurde
er 1938 durch die Rundftinionsze-
nierung von H. G. Wells „Krieg d»
Wehen“, ein Dokumentarstück, das
Hunderttausende von Hörem für
bare Münze hielten: Orson Well»,
amerikanisch» Fflmschauspider,
Regisseur und Produzent zahlrei-
ch» Filme, unter anderen „Citizen
Kane“, hat neue Plane. Er will
Shakespeares Tragödie „King
Lear" für das französische Fernse-
hen verfilmen. Er führt Regie und
wird auch die Hauptrolle spielen.
Mit dem französischen Kulturmini-
ster Jack lang, der das Projekt för-
dern möchte, beriet sich Welles am
Wochenende in Paris.
gur. Geesthacht
Das Kernkraftwerk Krümmel, das
jüngst durch einen Sprengstofian-
schlag auf einen Hochspannungs-
mast in die Schlagzeilen gekommen
war, hat in d» Januarfrostperiode
vermutlich einigen tausend Fischen
das Leben gerettet Erwärmtes Kühl-
wasser aus dem Kraftw»k sorgte
nach den Worten von Gerd Flügge,
dem Leiter d» Wassergütestelle Elbe
in Hamburg, nämlich dafür, daß im
Bereich d» Staustufe Geesthacht ei-
ne vier bis fünf Kilometer lange und
300 Meter breite Strecke im Elbstrom
eisfrei blieb. In diesem Abschnitt
konnte das Wass» den für die Fische
lebenswichtigen Sauerstoff „auftan-
ken“.
Schlimm sieht es freilich nach den
Worten von Flügge für die Bische in
dem 250 Kilometer langen Elbab-
schnitt stromaufwärts bis nach Mag-
deburg aus. In diesem Bereich hatte
die Elbe zwischen dem 8. und 10.
Januar von Lauenburg aus zuzufrie-
ren begonnen. Nach Schätzungen
Flügges durfte der langsam stromauf
wachsende Eisstau zwischen dem 15.
und 18. Januar den Raum Magdeburg
reich müsse es nach den Worten Flüg-
ges wegen Sauerstoffmangels zu ei-
nem „großräumigen Fischsterben“
gekommen sein.
Zum Vergleich riehen die Wissen-
schaftler den Eis winter 1953/54 heran.
Damals waren mehr als 90 Prozent
des Fischbestandes d» Elbe d» Sau-
erstoffe ot zum Opfer gefallen. Für die
jetzt zu Ende gehende Vereisungspe-
riode rechneten die Wissenschaft!»
zunächst sogar mit einem hundert-
prozentigen Fischsterben in dem ge-
nannten Streckenabschnitt Da je-
doch um den 21. Januar Tauwetter
einsetzte, hoffen sie, daß d» traurige
Rekord nicht gebrochen wird. In-
zwischen haben wenigstens im west-
deutschen Abschnitt Eisbrech» eine
Fahrrinne gebrochen, so daß der Fluß
in diesem Bereich wieder Sauerstoff
aufnehmen kann.
Die dramatische Abnahme des
Sauerstoffgehalts während d» har-
ten Frosttage hat die Wassergütestelle
durch Messungen in Schnackenburg
ermittelt wo die Elbe 140 Kilometer
unterhalb von Magdeburg die Grenze
zur Bundesrepublik Deutschland
Januartagen vor der Eisbedeckung
die Sauerstoff werte noch 8 bis 10 Mil-
ligramm 02 pro Liter betragen, so
sanken sie am 12. Januar auf 3, am 14.
auf 2, am 17. auf 1 und am 18. auf 0,5
Milligramm. Der t i efs te Wert (0,2)
wurde weitere 110 Kilometer flußab-
wärts am gleichen Tag in Lauenburg
gemessen. Selbst in ihrem winterli-
chen „Ruhezustand" benötigen die
Bische jedoch einen Mindestsau»-
Stofl gehalt von 1 Milligramm für Ha<
Überleben.
„Wie viele Bische wirklich gestor-
ben sind, werden wir erst in einigen
Wochen wissen", sagt Gerd Flügge.
Für eine Abschätzung sei die Elbe
noch zu stark vereist Da viele tote
Bische jedoch in die seitlichen Buh-
nenfeld» getrieben würden, lasse
sich die Zahl auch rüdewirkend noch
zuverlässig schätzen.
Für die Naturfreunde hat der Wis-
senschaftl» einen Trost parat: Nach
dem Eiswinter 1953/54 habe sich die
„typische Elbfischfauna“ in nur ein
bis drei Jahren durch Einwanderung
und Vermehrung wieder regeneriert
Autobahnnetz
wächst *85 um 1
179 Kilometer
dpa. Mündet
Das Autobahnnetz in der Bunde».
nepubZBc Deutschland wird in diesem
Jahr um 179 Kilometer und damit b* '
60 Ftozent mehr als 1984 wachset 4 :
Bis zum Jahresende wird es daot-»
nach Berechnungöi des ADAC insg®.
samt 8267 Kilometer Autobahn
Bundesgebiet geben. Als wichtigste?
Streckenabschnitte nannte der Au J r «.
mobü-Club gestern: r 1
• Auf der A 30 Rheine-Bad 'Oeyn^
hausen 15,8 Kilometer zwischen
Bentheim nahe d» niederländischen
Grenze und Schüttdorf.
• Auf d» A 60 die ernten 36 KUonto-.'
ter ein» einspurigen Autobahn zwi.
sehen der deutsch- b elgi s chen Grenze
und Bitburg.
• Auf der A 66 Frankfürt-Fulda 11,4
Kilometer zwischen Hoechst imd Sri-
müsst».
• Auf der A7 Würzburg-Ulm 42,4
Kilometer zwischen Uffenheim/Lan-
genstemach und Haundorf.
Ausgerechnet
AP,Ma»ttt
Das Klingeln eines vom Ladentisch
entwendeten Weckers im unpassen-
den Augenblick ist ein» 55 Jahre al-
ten Ladendiebin aus Munster zum
Verhängnis geworden. Aus den Man-
tel der Kundin ertönte ein verräteri-
sches Schälen, als sie gerade die Kap, -*
se des Geschäfts passieren wollte.
Gute Partie
ripgAris
Tina Onassis hat mit ihrem Baby,
das auf den Namen Alexandaigefauft
werden soQ, gestern düs Ifeerika-
nische Hospital in NeuiUy-Äfr-Seine
verlassen. Beide wurden in dasPari-
ser Krankenhaus Neck» gebracht,
wo da s 2ß Kilogramm schwere Mäd-
chen, das gestern drei Wochen zu früh
auf die Welt kam, gründlich unter-
sucht werden soIL Auf rund 800 MD- ..
lionen Dollar wird das Erbe d» Oms-
sis-Tochter geschätzt
Chinesen auf Ratteitfagd
AFP.Wdnfc,,;
526 Millionen Ratten sind im ver- u"
gangmen Jahr von chinesischen Bau-
ern im Rahmen rin» „Entrattangs“-
Kampagne getötet worden. Dadurch
-»rechneten Statistik»- wurden8£
Mfflinne n Hektar Land und fünf
honen Tonnen Getreide vor d» Ver-
nichtung geschützt.
: •: Ui i
Wenn- — —
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